Archiv für den Monat Juni 2015

Was man sagen darf und was nicht

Die Politikerin und damalige stellvertretende Bundesvorsitzende der FDP, Cornelia Pieper, hatte sich mal Gedanken über Männlein und Weiblein gemacht, und kam zu diesem Ergebnis:

Doch während die Frau sich ständig weiterentwickelt, […] blieb der Mann auf seiner Entwicklungsstufe stehen. Als halbes Wesen. […] Er ist weiterhin nur männlich und verschließt sich den weiblichen Eigenschaften wie Toleranz, Sensibilität und Emotionalität. Das heißt, er ist – strenggenommen – unfertig und wurde von der Evolution und dem weiblichen Geschlecht überholt.

Tausche hier einfach mal Männer und Frauen mit Schwarzen und Weißen und der blütenreine Rassismus bzw. Faschismus ist sofort ersichtlich und würde auch nicht toleriert werden.

Wer mit einem solchen Geschlechterrassismus sicherlich kein Problem hat, ist die Femofaschistin Alice Schwarzer, welche auch Gewaltverherrlichung gegen Männer betreibt und in diebische Schadenfreude darüber ausbricht, wenn eine Frau ihrem schlafenden Mann den Penis abschneidet und hoffnungsvoll frohlockt, dass andere Frauen diesem Beispiel folgen könnten:

Eine hat es getan, jetzt könnte es jede tun.

Allerdings muss man keine feministische Hasspredigerin sein um bei so ziemlich dem schlimmsten, was man einem Mann antun kann, in Gelächter und sogar Jubelrufe auszubrechen:

Ein weiteres Beispiel: „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ schreibt Gaby Hauptmann als „geistreiche Komödie“, und die Vertreterinnen des empathischen, sozial kompetenten Geschlechts reißen dieses Werk aus den Regalen, machen es so zu einem Bestseller, welcher unter anderem die Propaganda verbreitet, dass Väter für Kinder überflüssig seien, es im Grunde besser für sie sei, ohne einen Vater in der Familie aufzuwachsen. Die ARD fand das auch ganz toll und verfilmte das gleich mal.

Das waren jetzt nur vier Beispiele, und keines davon hatte irgendwelche ernsthaften Konsequenzen für die Akteure, niemand musste zurücktreten oder so. Es handelt sich hierbei um eine diskursive Gewalt gegen Männer, die man sich mit keiner anderen Gruppe von Menschen erlauben darf, wie schon Daphne Patai feststellte:

Es fällt einem schwer, sich heute eine andere Gruppe von Menschen vorzustellen, die dermaßen krass in der Öffentlichkeit niedergemacht werden kann, ohne augenblicklich Protest zu erheben.

Dass Feministinnen komplett unfähig sind, dies zu erkennen, und sich selbstherrlich einbilden, mit Männerhass einen mutigen Kampf zu kämpfen, wo sie nur das tun, was heutzutage ganz im Zeitgeist und absolut erlaubt ist, war vielleicht einer der Gründe, warum Ronja von Rönne anmerkte, dass sie Feminismus ekelhaft fände. Von ihr wird man aber in naher Zukunft nichts mehr zu lesen bekommen. Denn so läuft das in unserer Gesellschaft: Das verhöhnen männlicher Gewaltopfer ist problemlos möglich, wenn man dann aber seine Abneigung gegenüber einer solchen Geisteshaltung äußert, wird man mit einem Shitstorm inklusive Morddrohungen überzogen, so dass man sich gezwungen sieht, alles hinzuschmeißen, aufzugeben, zurückzutreten. So auch aktuell über dem Teich: Ein Nobelpreisträger, der mit seiner medizinischen Forschung mehr zum Wohl der Menschheit beigetragen hat als alle Gleichstellungsbeauftragten und Quotenfrauen zusammen, muss ebenfalls seine Professur niederlegen, weil er Vergewaltigungsopfer verhöhnte scherzhaft anmerkte, Frauen würden bei Kritik anfangen zu weinen. Das erinnert auch an einen anderen Fall: Rund ein Jahrzehnt zuvor fragte sich der Präsident der Elite-Universität Harvard, Mister Summers, ob es vielleicht angeborene Unterschiedene zwischen Männern und Frauen gäbe, etwa was Begabungen in naturwissenschaftlichen Bereichen anginge, und dass man das erforschen sollte. Auch dies führte zu einem Aufschrei, obwohl er betonte, dass es sich nicht um seine Meinung handelte. Dies rettete ihn aber nicht, er musste gehen.

Auch das sind nur Beispiele, es ließen sich weitere nennen: Esther Vilar, Erin Pizzey, Eva Herman oder Monika Ebeling. Alles Frauen, die sich gegen den Mainstreamfeminismus wendeten und dafür sozial und beruflich vernichtet wurden, ja teilweise sogar aus ihren Ländern fliehen mussten.

Feministinnen sehen das anders, so zum Beispiel Julia Schramm. Das ist die, die die deutschen, zivilen Bombentoten als „Kartoffelbrei“ verhöhnte (Kartoffel ist ein Schimpfwort für Deutsche). Sie fantasiert, dass Frauen im Netz verfolgt würden. Wohlgemerkt: Frauen, nicht etwa nur menschenverachtende Geschlechterrassistinnen, die nur die Antwort bekommen, die sie sich auch redlich verdient haben. Denn ich gehe nicht davon aus, dass Frauen, jene also, die Frau Schramm für sich vereinnahmen zu versucht und in deren Namen sie spricht, unbedingt NPD-Mitglieder sein müssen, um sich von der Verhöhnung Bombentoter zu distanzieren. Letzteres nämlich ist nach feministischer Logik absolut in Ordnung, dazu hat man sich bereits eine entsprechende Theorie zurechtgeschustert. Der Trick liegt darin, dass man Sexismus und Rassismus so definiert, dass sie mit Macht verknüpft sein müssen, um verurteilenswert zu sein. Und jeder weiß ja: Männer sind an der Macht, weshalb man sie gar nicht diskriminieren kann. Deswegen darf man sich auch an „Maletears“ erfreuen, also Männer in Not verhöhnen. „Wer hat die Macht?“ ist ein ganz großes Fass, welches ich jetzt nicht aufmachen werde. Nur, wenn Feminismuskritiker aus ihren Ländern fliehen müssen, sozial vernichtet werden, wohingegen sich Feministinnen selbst Faschismus gegen das angefeindete Geschlecht leisten dürfen, und es damit sogar zu Millionärinnen bringen, könnte man auf den Gedanken kommen, dass in Wirklichkeit die Feministinnen an der Macht sind, und dann stellt sich die Frage, welcher Umgang mit ihnen – streng nach feministischer Theorie – eigentlich erlaubt ist.

Als Fazit aber lässt sich festhalten: Solange es gegen Männer geht, darf man alles sagen. Geht es über Frauen oder Feminismus, heißt es, sich die verbalen Samthandschuhe anzuziehen.

Nachgedanke:

Im obigen verlinkten Artikel von Frau Schramm schreibt diese:

Und so wird aus einem bissigen Tweet einer ARD-Redakteurin, die sarkastisch darauf hinwies, dass ein Text der für den Bachmann-Preis nominierten Autorin Ronja von Rönne von der Frauenorganisation der NPD, dem »Ring Nationaler Frauen«, geliket wurde, zur »Hetzjagd einer Netzfeministin«

Und das wiederum führt mich einmal mehr zu der Frage, ob man eigentlich bewusst lügt und manipuliert. Denn u.a. der Blogger Don Alphonso – auf den sich Julia Schramm im Vorfeld bezieht –  hat erklärt, warum dieses Liken durch Rechtsgesinnte schlicht irrelevant ist. Und wiedermal fällt auf, dass man unfähig zu einer inhaltlichen Kritik ist, sondern stattdessen die Rechts- und Nazikeule schwingen muss.