Archiv für den Monat September 2016

Jenna Behrends, was geht und was nicht geht

Die Quotenfrau Jenna Behrends, die dank einer Vagina eine Rekordkarriere in der CDU hingelegt hat, beschwerte sich über „Sexismus“ u.a. weil sie als „süße große Maus“ bezeichnet wurde und löste damit eine breite öffentliche Debatte aus. So äußerte sich der Regierungssprecher Steffen Seibert:

„Da, wo Frauen in unserer Gesellschaft noch immer herabgewürdigt werden als Frauen, da trifft das auf eine ganz klare Haltung, ablehnende Haltung durch die Bundesregierung“

und

Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) verurteilt Sexismus im Alltag und am Arbeitsplatz. Sexistische Sprüche und sogenannte Herrenwitze seien „nicht nur altmodisch, sondern völlig inakzeptabel“

Und dabei haben sie beide auf ihre Art recht. Sexismus gegen Frauen wird hierzulande tatsächlich nicht toleriert, anders als Sexismus gegen Männer.

Wenn ein großes Magazin etwa das männliche Geschlecht zu einer Krankheit erklärt, bleibt die öffentliche Empörung aus – das gleiche mit Juden wäre ein Fall für den Staatsanwalt. Oder auch „Nur ein toter Ausländer ist ein guter Ausländer“ dürfte in Deutschland wohl kaum vom Staatsfernsehen verfilmt und gesendet werden, mit Männern geht das problemlos. Oder man stelle sich vor, ein Bundesverdientskreuzträger wäre bei einer brutalen Verstümmlung einer Frau in Jubelrufe ausgebrochen und hätte sowas zur Nachahmung empfohlen – ein Skandal. Nicht aber, wenn ein Mann das Opfer ist, dem der Penis abgeschnitten wurde. Oder die FDP-Politikerin Cornelia Pieper, die zu den Geschlechtern folgendes anzumerken hatte:

Doch während die Frau sich ständig weiterentwickelt, […] blieb der Mann auf seiner Entwicklungsstufe stehen. Als halbes Wesen. […] Er ist weiterhin nur männlich und verschließt sich den weiblichen Eigenschaften wie Toleranz, Sensibilität und Emotionalität. Das heißt, er ist – strenggenommen – unfertig und wurde von der Evolution und dem weiblichen Geschlecht überholt.

Auch dies wäre mit Schwarzen als sinngemäß „evolutionär zurückgeblieben“ sofort als Faschismus entlarvt, bei Männern hingegen merkt keiner auf.

All diese Fälle lösten keine Debatten aus, waren kein Skandal, führten nicht zu Empörung. Preisfrage: Was ist strukturell etabliert und erlaubt? Das, was einfach so durchgeht, keinen Widerstand und keine Sanktionen auslöst, oder das, was den alltäglichen Ablauf beeinträchtigt, ins Stocken geraten lässt und Spitzenfunktionäre dazu bringt, ihre Missbilligung auszudrücken und „Null Toleranz“ zu fordern?

Unterstützung für Dokumentation über die Männerrechtsbewegung

Der Titel verspricht viel: „The Red Pill“. Ein Film über die Männerrechtsbewegung, der Alles, was man so über Männlein und Weiblein weiß, auf den Kopf stellt. Da der Film keinen Vertrieb hat, ist nicht abzusehen, ob und wann er in deutschen Kinos zu sehen ist. Damit er doch noch aufgeführt wird, wurde ein Crowdfunding gestartet:

Als Minimum soll ein Saal mit 236 Plätzen gemietet werden. Deshalb ist das Crowdfunding-Ziel bei 2.360 Euro erreicht. Der Betrag errechnet sich aus der Saalmiete, den Lizenzkosten für die Aufführungsrechte, den Kickstarter-Gebühren und einem (sehr kleinen) Sicherheitspuffer.

Mehr erfahren und Unterstützen kann man hier: Dokumentarfilm „The Red Pill“: Deutschlandpremiere in Berlin

Der aktuelle Stand: (Montag Abend: 1.658 €)

ChildFund grenzt männliche Kinder aus

Täglich hören wir von Kriegen, Konflikten und Katastrophen. Mittendrin: Mädchen und Frauen, die selbst in Friedenszeiten genug kämpfen müssen.

…so heißt es von „ChildFund“ auf der Petitionsseite Change.org. Als ob für Jungen und Männer in Kriegs- und Krisengebieten alles in Ordnung wäre. Mit der Formulierung „Mädchen und Frauen“ genießen selbst Kinder mit dem falschen Geschlecht eine geringere Priorität als erwachsene Frauen – der Gipfel der Perversion.

Damit verfolgt ChildFund eine ähnliche Strategie wie Plan, nämlich konsequent mit weiblichen Leid zu werben und Jungen von Hilfsmaßnahmen auszugrenzen. Da stellt sich die Frage, warum man eigentlich so schamlos eine derart kinderfeindliche Politik betreiben kann.

Der erste Punkt ist, dass man mit Mädchen besser werben kann. Das Empathiedefizit gegenüber dem männlichen Geschlecht erstreckt sich selbst auf männliche Kinder, dies hat besonders Arne Hoffmann in „Plädoyer für eine linke Männerpolitik“ herausgearbeitet. Der zweite Punkt ist, dass wir unter einer medialen Käseglocke leben, die Männer als Opfer vom Diskurs ausblendet (und nebenbei gesagt auch weibliche Täterschaft) – was wohl durch Punkt Eins begründet wird. Siehe bspw. die Fokussierung auf Frauen und Kinder in Srebrenica, was dann zu einem Massaker an älteren Jungen und Männern führte, und bei dem in der späteren Berichterstattung das Geschlecht der Opfer unsichtbar gemacht wurde – u.a. von der Tagesschau. Dieses Beispiel zeigt auch, dass die Konzentration auf Frauen geradezu tödliche Konsequenzen haben kann – die weißen Ritter, die nur für Frauen kämpfen, gehen hier buchstäblich  über Leichen.

Auch sind Jungen öfter von Kinderarbeit und Zwangsrekrutierung betroffen, ohne dass jemand auf die Idee käme, konsequent Mädchen, die hier betroffen wären, von vornherein auszugrenzen.

Dass Jungen und Männer in „Kriegen, Konflikten und Katastrophen“ genauso leiden und dringend Unterstützung brauchen, geht unter in einer korrupten Berichterstattung, die nur die Not der Mädchen und Frauen kennt, und die durch eine solche Dauerbeschallung eine Weltbild formt, in dem es geboten scheint, nur einem Geschlecht zu helfen. So lässt sich erklären, dass man ohne Rot zu werden davon faseln kann, dass Mädchen und Frauen es in Kriegs- und Krisengebieten schwer haben oder eine ganze Bewegung verkündet, wie süß doch „Male-Tears“ schmecken, wenn man zur Abwechslung mal männliche Not thematisiert.

Zum Weiterlesen: Gewalt gegen Jungen ist okay: Bitte spenden Sie jetzt!

Vermischtes vom 17.09.2016

1. Eine Quotenfrau wird ins All geschossen. Kostet ja auch nur schlappe 30 Millionen. Aufmerksam geworden bin ich darauf im Radio, wo es gleich zu Beginn des Beitrags hieß, es sei wohl der Traum eines jeden Jungen, mal ins All zu fliegen. Auch der Focus berichtet und kennt nicht den leisesten Hauch einer Kritik und meint allen Ernstes, diese Bevorzugung von Frauen sei „außergewöhnlich“.

2. Am 4.09. meldete u.a. die „Zeit“, dass „Mutter Teresa“ heilig gesprochen wurde. Dass es sich bei dieser Frau eher um eine Scheinheilige handelte, erfährt man nur abseits des Mainstreams. So schreibt Walter Wüllenweber in der „Berliner Zeitung“, 10./11.3.2001:

Tatsächlich stellte sich heraus, dass in Kalkutta über 200 nationale und internationale Hilfsorganisationen arbeiten. Mutter Teresas Orden der „Missionarinnen der Nächstenliebe“, unterscheidet sich von allen anderen: Sie sind die einzige wirklich bekannte Organisation, sie haben mit Abstand das meiste Geld, und sie leisten mit Abstand am wenigsten Hilfe.

In Kalkutta betreiben sie eine einzige humanitäre Einrichtung: das berühmte Sterbehaus. Die Lebenden gehen meist leer aus. „Das schönste Geschenk für den Menschen ist, dass er am Leiden Christi teilnehmen kann“, sagte Mutter Teresa. Darum herrschen im Sterbehaus schockierende hygienische und medizinische Bedingungen. Die Zeitung „Guardian“ beschreibt das Hospiz als „organisierte Form unterlassener Hilfeleistung“. Der englische Arzt Jack Preger, der einst ehrenamtlich im Sterbehaus gearbeitet hat, sagt: „Viele der Sterbenden dort müssten im medizinischen Sinn nicht sterben. Und, mein Gott, es handelt sich schließlich um den reichsten Orden der Welt.“

Und bei Mutter-Teresa-Info heißt es:

Schon zu Lebzeiten umgab die kleine Ordensgründerin ein Mythos, der die höchst unerfreuliche Wirklichkeit öffentlichkeitswirksam kaschierte. http://www.mutter-teresa.info dokumentiert die gerne verdrängten Schattenseiten der Ordensgründerin: So hielt die Freundin von Diktator „Baby Doc“ Duvalier die Demokratie für „Teufelswerk“, zweifellos in der Annahme, dass das „Gute stets von oben kommt“. Die millionenfach eingesammelten Spendengelder setzte sie nicht dazu ein, um die Not vor Ort (beispielsweise in Kalkutta) zu lindern, sondern hortete sie auf Konten des Vatikans. Ihr Leben lang verachtete sie das Diesseits so sehr, dass sie ihren Kranken in Kalkutta keine schmerzlindernden Tabletten geben ließ, da die Kranken in ihrem Leid und ihrem Schmerz dem Herrn Jesu Christi so viel näher seien. Statt irdischer Hilfe bekehrte sie Tausende von Menschen, die Zuflucht bei ihr suchten, zum Christentum (zweifellos in dem Glauben, sie dadurch vor dem Höllenfeuer zu retten). Lebensrettende oder -verlängernde Maßnahmen waren in ihrem Sterbehospiz jedoch unerwünscht, da Teresa nach erfolgter Bekehrung das Bett frei haben wollte, um weitere Seelen retten zu können. Kein Wunder, dass viele Slumbewohner große Angst hatten, dem „Todesengel von Kalkutta“ jemals zu begegnen…

Bei Mutter-Teresa-Info finden sich auch weiterführende Texte.

3. Frauen verdienen weniger, u.a.weil sie häufiger in Teilzeit arbeiten, also nicht soviel malochen, wie Männer das so tun. Für dieses Privileg erhalten sie jetzt in der Schweiz noch mal was oben drauf:

Die Kommission für Soziale Sicherheit und Gesundheit des Schweizerischen Nationalrates hat kürzlich entschieden, die statistisch unerklärte, geschlechterspezifische Lohndifferenz den Rentenbeiträgen der Frauen anzurechnen. Um diese als diskriminierend interpretierte Differenz zu kompensieren, werden künftig die Beiträge der Frauen automatisch um einen Korrekturfaktor von ca. acht Prozent erhöht, der aus Steuereinnahmen finanziert werden muss. Dies wird Kosten von jährlich 260 Millionen Franken verursachen.

Dadurch wird hintenrum sowas wie eine Männersteuer eingeführt und der Trend fortgesetzt, dass Männer die Kassen füllen, während Frauen sie leeren – Manndat hierzu.

Rassismus schlägt Sexismus

Der Vorfall ereignete sich zu Beginn dieses Jahres und schlug hohe Wellen: Eine junge Frau, Mitglied der Linken und mit den Arbeitsschwerpunkten Antirassismus und Feminismus wird von drei Migranten vergewaltigt. Sie geht zur Polizei, gibt aber nur den Diebstahl ihrer Tasche an und verschweigt die Herkunft der Täter aus der nicht unbegründeten Sorge, die Tat könne von Rassisten für Antiflüchtlingspropaganda ausgenutzt werden. Später erzählt sie auf Drängen eines Freundes doch noch die Wahrheit auf der Polizeidienststelle.

Damit ist die Geschichte aber noch nicht zu Ende. Sie findet einen vorläufigen Höhepunkt in einem Facebook-Kommentar, bei dem sich sich bei einem „männlichen Geflüchteten“ entschuldigt. Besonders in der rassistischen Szene wird das so gedeutet, sie entschuldige sich bei den Tätern, was als Beleg für die geistige Erkrankung der „Gutmenschen“ gesehen wird. Tatsächlich entschuldigt sie sich ja nicht bei den tatsächlichen Tätern, sondern nur bei denen, die durch die Verbrechen einer kleinen Minderheit in Kollektivhaft genommen werden. Zurecht ist es zu verurteilen, dass Rassisten solche Einzelfälle zum Anlassen nehmen, alle Flüchtlinge anzuklagen.

Sowas nämlich – Männer in Kollektivhaft zu nehmen – ist nur bei weißen Männern erlaubt. Allgemein hängen Feministen der Wahnidee an, wir lebten in einer „Rape-Culture“. Einer Kultur, die allen Frauen ein Verhängnis sei und allen (weißen) Männern zum Vorteil diene.

So schreibt sie:

Es tut mir Leid.
Für uns beide tut es mir so unglaublich Leid. Du, du bist nicht sicher, weil wir in einer rassistischen Gesellschaft leben.
Ich, ich bin nicht sicher, weil wir in einer sexistischen Gesellschaft leben.

Aber was mir wirklich leid tut ist der Umstand, dass die sexistischen und grenzüberschreitenden Handlungen die mir angetan wurden nur dazu beitragen, dass du zunehmendem und immer aggressiverem Rassismus ausgesetzt bist.

Mit „sexistischer Gesellschaft“ meint sie vermutlich die „Rape-Culture“. Sie erhebt also eine Anklage gegen weiße Männer, die eine „sexistische Gesellschaft“ leben. Das geht aus femirassistischer Sicht in Ordnung. Genau dasselbe mit Flüchtlingen aber wird auf’s Schärfste abgelehnt, und hat hier sogar eine Entschuldigung zur Folge, verbunden mit der Anerkennung, was für eine wunderbarer Mann man doch sei:

Du bist nicht das Problem. Du bist überhaupt kein Problem.
Du bist meistens ein wunderbarer Mensch, der es genauso wie jeder andere verdient hat, sicher und frei zu sein.
Danke, dass es dich gibt – und schön, dass du da bist.

(hach, nach all dem Dreck, der so über Männer ausgekübelt wird, möchte man das auch mal als weißer Mann lesen).

Ein und dasselbe wird also dann als feindselige Hasspropaganda gewertet und verurteilt, wenn sie sich gegen Nicht-Weiße richtet und zurückgewiesen. Das ist Rassismus gegen weiße Männer, der den Sexismus gegen den Mann an sich schlägt: Gegen Flüchtlinge darf man nicht so sexistisch hetzen wie gegen Weiße. Die Logik dahinter ist, dass ein solcher Sexismus weißen Männern nicht schaden könne, weil weiße Männer an der Macht seien. Dass die wenigsten Männer Chefs sind und bspw. Falschbeschuldigung ganze Existenzen vernichten kann – eine Gefahr, die sich gerade dann verschärft, wenn das Meme einer „Rape-Culture“ verbreitet ist – das müssen Feministen noch lernen, wenn sie sich dem Urteil entziehen wollen, beides zu sein: Rassisten und Sexisten.

Feministischer Hass im Boulevardmedium

Der vor Hass nur so geifernde Artikel „Im Westen nichts Neues – Kriegsschauplatz Frauenkörper“ erschien erst bei den Störenfriedas und dann auch in der Huffington Post, weshalb ich darauf noch mal eingehen will.

In dem Pamphlet wird der Streit über die Burka als Auseinandersetzung zweier patriarchaler Gesellschaften – der westlichen und muslimischen – gedeutet, die jeweils ihren Willen auf dem Frauenkörper durchsetzen wollen. Frauen erscheinen nicht als mündige Individuen sondern lediglich als Sklaven eines männlichen Willens. Dies ist der Hauptpunkt, vermengt mit viel feministischer Propaganda zu verschiedenen Themen wie Prostitution und Väterrechte – wobei für Feministinnen bekanntlich die reine Existenz eines Vaters bereits ein Affront ist – die allesamt auf einen Punkt hinauslaufen: Männer üben Macht aus. Über Frauen. In dem Artikel ist sovieles falsch, das ich gar nicht weiß, wo ich anfangen soll und ich deshalb nicht auf alles eingehe. Manipulativ und verlogen ist er zudem auch noch, so wird bspw. behauptet, Abtreibung sei verboten. Das ist nur die halbe Wahrheit, richtig ist, dass Abtreibung nach wie vor illegal ist, aber nicht verfolgt wird, was bedeutet, dass Ungeborenentötung problemlos möglich ist. Oder allen Ernstes wird behauptet, Lohfink sei wegen Falschbeschuldigung verurteilt worden, weil sie „unehrenhaft“ sei:

Sie, als „unehrenhafte“ Frau, hatte es gewagt, die Ehre von zwei Männern zu beschmutzen, auch das im Patriarchat ein unerhörter Vorgang, dem das Gericht einen Riegel vorschob.

Ja, die Anführungszeichen finden sich im Original, wer das aber gesagt haben soll, ist nicht ersichtlich. Vor allem aber: Gäbe es ein Patriarchat, Gina-Lisa wäre für mehrere Jährchen in den Knast gewandert, und nicht nur zu einer Geldstrafe verurteilt worden, denn im real-existierenden Matriarchat ist Falschbeschuldigung – die ganze Existenzen vernichten kann – ein Kavaliersdelikt. Davon abgesehen: Über keine andere Gruppe lässt sich so abfällig und feindselig sprechen wie Männer, wie es ja gerade die Störenfriedas vormachen. Niemals würde man einen solch verhetzenden Artikel über Frauen, Ausländer, Schwarze, Juden in einem Mainstreammedium dulden – es ist regelmäßig die Ehre der Männer, die beschädigt wird.

Gleich zu Beginn geht es um Väterrechte – die in Deutschland ja kaum was gegen die Mütterrechte sind. Dass „Alleinerziehende“ zu 90% Frauen sind, liegt daran, dass sie die Macht haben. Kein Vater kann sich hinstellen und sagen: „Ich entferne jetzt die Kindsmutter aus der Familie, die Kinder aber bleiben bei mir!“ – dazu hat er nicht die Macht. Ich selbst bin – anders als Feministinnen – für Gleichberechtigung. Ich sage zum Beispiel: „Beide Elternteile sollten gleichberechtigt und -verpflichtet sein“. Das ist eine geschlechtsneutrale Formulierung, steht also für Gleichberechtigung. Damit sind Feministinnen nicht einverstanden, denn es würde die Macht der Mütter beschneiden, so heißt es bei den Störenfriedas:

Das ist überhaupt das größte Problem von Männern: Sie können die Kinder, die sie doch so dringend brauchen, um einmal erhaltene Macht zu festigen, nicht selbst bekommen, sie benötigen den Körper der Frau dazu. Deshalb ist Abtreibung in Deutschland nach wie vor verboten und deshalb werden die sogenannten „Väterrechte“ aktuell staatlicherseits massiv ausgebaut. In den letzten 20 Jahren hat sich gezeigt, dass Frauen ihre Kinder, wenn auch prekär und unter großer Belastung, allein aufziehen können und damit dem Mann sein Recht auf sein Kind verwehren können – ein im Patriarchat unerhörter Vorgang. Also wird rasch postuliert, wie wichtig der Vater für das Seelenleben des Kindes ist – ein Umstand, der noch nie in der Geschichte der Menschheit eine Rolle gespielt hat, und dem Vater uneingeschränkter Zugriff selbst auf Neugeborene und gegen den Willen der Mutter gewährt.

Das Motiv der Väter ist also „Macht zu festigen“. Sie lieben ihre Kinder nicht. Ähnliches fand sich bereits bei Laurie Penny, der ich Bösartigkeit bescheinigte: Männer würden ein ganzes Leben lang buckeln, um mit den mühsam erarbeiteten Kohlen etwas Macht über Frau und Kinder auszuüben. Nur deswegen würden sie heiraten. Bei den Störenfriedas hingegen stellt sich die Frage, welche Macht Männer mit Kindern festigen wollen, wenn sie nur kleine Busfahrer und Bauarbeiter sind, also nicht mächtig sondern Befehlsempfänger – wie 99% der Männer (und Frauen).

Da es angeblich noch nie eine Rolle gespielt hat, dass Väter gut für Kinder sind (und das sind sie), soll es auch jetzt keine Rolle spielen. Nun, viele Dinge hatte der Mensch in früheren Zeiten nicht, will sie aber heute auf keinen Fall mehr missen. Im Übrigen: Viele Kuckuckskinder machen sich auf die Suche nach ihrem leiblichen Vater, weil es für sie ein existentielles Anliegen ist, zu wissen, von wem sie abstammen und eine Beziehung zu ihm zu unterhalten.

Besonders ekelhaft dann der letzte zitierte Satz: „uneingeschränkter Zugriff“ von Vätern „selbst auf Neugeborene“ und das dann auch „gegen den Willen der Mutter“. Offenbar soll die Mutter die Einzige sein, die uneingeschränkt auf das Kind zugreifen darf, und das auch gegen den Willen des Vaters. Vielleicht um ihn ein bisschen zu erpressen: „Zahl brav, sonst siehst Du es nie wieder!“. In einer solchen Logik zeigt sich der ganze Männerhass der Autorin: Der Andere, der Feind, ist eben kein potentiell liebenswerter Vater sondern der „potentielle Vergewaltiger“. Man stelle sich vor, jemand würde sich den Umstand, dass Gewalt gegen Kinder – einschließlich tödlicher Gewalt – überwiegend von den Müttern ausgeht, zunutze machen, Politik gegen Frauen, Mütter zu betreiben. Er würde nicht weit kommen, denn in unserem „Patriarchat“ würde einem solchen Hassredner die Grenzen aufgezeigt werden – wohlmöglich würde er ins Gefängnis gehen.

Oder Prostitution: Auch hier üben Männer – natürlich – Macht aus. Dass es mit Macht nichts zu tun hat, wenn man für eine Dienstleistung zahlen muss, ist Feministinnen offensichtlich zu hoch. Denn ein Mann der pleite ist, kann keine Macht mehr ausüben – bzw. wenn es sich tatsächlich um eine Machtbeziehung handelt, könnte er sich das nehmen was er wollte, auch ohne dafür zu zahlen. Oder anders gedacht: Übe ich über einen Taxifahrer Macht aus, wenn ich seine Dienstleistung in Anspruch nehme? Tatsächlich sind es Prostituierte selbst, die sich gegen eine Kriminalisierung ihrer Kunden wenden. Und Schweden hat gezeigt, dass eine Verfolgung der Freier die Situation für die Sexarbeiterinnen verschlechtert. Der Punkt ist nur, dass es den Feministinnen nicht um die Prostituierten geht, sondern um ihren Männerhass. Das Einzelbeispiel mit dem Freierforum ist eben nur das: Ein Einzelbeispiel, dem kann man entgegenhalten, dass Sexarbeiterinnen ihre Kunden schätzen.

Dann aber bricht es aus der Autorin heraus: Sexuelle Gewalt sei ein Verbrechen von „MÄNNERN AN FRAUEN“ und ich muss mir Spucke aus dem Gesicht wischen. Da interessiert es nicht mehr, dass nur eine verschwindend geringe Minderheit der Männer Täter sind und genauso wenig Frauen zu Opfern werden, ebenso, dass sexuelle Gewalt keine Einbahnstraße von Mann zu Frau ist. Hier der Andere, der übermächtige Feind der einen grausam foltert, dort „Wir“, die Geknechteten – solche Kriegslogik legitimiert Gewalt, welche dann natürlich – wie immer – lediglich Gegengewalt ist. Eine solche Hasspropaganda würde mit jeder anderen Gruppe, Juden, Ausländer, Frauen zu einem Verfahren wegen Volksverhetzung führen.

Es stellt sich die Frage, was sich ein Redakteur – wohlmöglich Familienvater – dabei denkt, solche Hasspropaganda zu veröffentlichen. Vermutlich denkt er sich, dass er ja nicht gemeint ist, denn er ist ja ein lieber Mann. Das denken alle Männer: Sie selbst wissen genau, dass sie keine Frauen unterdrücken, weil sie es aber täglich in der Zeitung lesen, glauben sie, alle anderen würden es tun. Sie selbst sind die rechtschaffenden weißen Ritter, die Guten. Nur dass es in einer solchen Hasslogik keine guten Männer gibt, sondern eben nur Männer, die Frauen vergewaltigen.