Der Satz „Jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger“ erfreut sich großer Beliebtheit, nicht nur in radikal männerfeinlichen Kreisen, sondern auch darüber hinaus, zum Beispiel bei den Grünen (wobei… die Grünen und nicht „radikal männerfeindlich“?)
Der Satz „Jeder Mann ist ein potentieller Vergewaltiger“ ist logisch wahr, lässt aber ausgerechnet bei Frau Schrupp Zweifel aufkommen:
Zweifel an der Sinnhaftigkeit dieses Satzes (auch wenn er rein logisch zutreffend ist), sind mir schon früher gekommen.
und an anderer Stelle:
Mit dem Eifer einer Frischbekehrten stand ich also auf einem Balkon und erklärte diesem jungen Mann, den ich seit zehn Jahren kannte, dass alle Männer potenzielle Vergewaltiger sind. Ich kann mich noch an seinen ungläubig-entsetzt-furchtsamen Blick erinnern, mit dem er fragte: „Du meinst wirklich, jeder Mann? Auch ich?“ – „Ja, auch du!“ Woran ich mich auch erinnern kann, ist das Gefühl meiner eigenen Überheblichkeit, der Überheblichkeit einer Erleuchteten gegenüber denen, die noch gedanklich im finsteren Mittelalter kleben.
Wer jetzt glaubt, dieses kritische Reflexionsvermögen würde sich fortsetzen, sieht sich leider getäuscht. Sofort führt sie den Schmu fort, wonach hinter Vergewaltigung eine patriarchale Systematik steckte, Frauen im Schach zu halten.
Dass der o.g. Satz logisch wahr ist, gilt auch für jeden beliebig anderen Satz, der mit dem Wörtchen „potentiell“ gebildet wird. So auch der der Ausspruch, wonach jede Frau eine potentielle Falschbeschuldigerin ist. Allerdings zensierte ihn Frau Schrupp auf ihrem Blog, wohl weil er zu frauenfeindlich ist: Womit sie sogar recht hat! Ich bin nicht dafür, dass Männerrechtler diesen Satz kampagnenartig verwenden sollten, um damit Stimmung gegen Frauen zu machen. Ich halte ihn aber in homöopatischen Dosen für notwendig in einer Gesellschaft, in welchem Bundesverdienstkreuzträgerinnen erklären können, dass das Wort „Unschuldsvermutung“ zum Unwort der Jahres erklärt werden müsste, ohne dass sie ihr Gesicht verlieren und weiterhin gern gesehene Gäste in Talkshows sind. Oder dass Feministinnen Statistiken raushauen wie:
Nicht einmal jeder zehnte angezeigte Vergewaltiger wird verurteilt
ohne dass man ihnen nachhaltig widerspricht, da hier jeder Beschuldigte (Angezeigter) automatisch als Schuldiger (Vergewaltiger) gehandelt wird, also die schwarzerische Utopie verwirklicht wurde.
Themenwechsel: Was wäre von einer Gesellschaft zu halten, in welchem ein Leitmedium folgendes schreiben würde:
Männer haben es angeblich sehr einfach, sich ein bisschen Spaß mit Sex zu gönnen. Sie nehmen sich einfach die Frau, die ihnen gefällt und vögeln sie munter durch. Wenn es doch nur so einfach wäre.
Die Frage muss fiktiv gestellt werden: „Was wäre, wenn“, da sowas in unserer Gesellschaft unmöglich ist. Ein solcher Satz ist nur möglich, wenn es gegen falschbeschuldigte Männer geht. Man kann Geld verdienen, wenn man auf diese Weise mit der Thematik „Falschbeschuldigung“ umgeht, während bspw. ein Tim Hunt wegen eines harmlosen Scherzes eine Hexenjagd gegen ihn auslöst und seinen Job verliert. Auch sei an die bundesweite Diskussion erinnert, die ein unwillkommenes Dirndlkompliment auslöste. Aber gut, für Stokowsky sind Falschbeschuldigungen Lappalien, was kümmert es eine Feministin schon, wenn ein Mann 10 bis 20 Jahre unschuldig im Knast sitzt? Denn sowas wie „unschuldige Männer“ gibt es sowieso nicht. Allerdings: Wenn Feministen falsche Vorwürfe für Lappalien halten, in wie weit sticht dann noch die feministische These, wonach Frauen bei so einem schweren Verbrechen so gut wie niemals lügen würden?
Tatsächlich dürfte gerade für linke Kreise Falschbeschuldigung ein Problem sein, gegen die man anschreiben muss. Denn die Rechte benutzt Falschbeschuldigung gegen die von ihr als „Rape-Fugees“ verhetzten Flüchtlingen um gezielt Hass gegen sie zu schüren. Das weiß man eigentlich auch bei diesem Leidmedium:
Ich habe das Thema hier schon behandelt, und dort auch ein paar Fallbeispiele aufgeführt.
Beginnen wir also bei der Auflistung einiger Fälle – die laut Feministinnen Seltenheitswert haben, denn: „Warum sollte eine Frau dabei lügen?!“ – mit den fremdenfeindlichen Falschbeschuldigungen, also solchen, mit denen gezielt Hass gegen Flüchtlinge geschürt werden.
Über einen krassen Fall, der auch in den Medien hohe Wellen schlug, berichtet Genderama (Punkt 2):
Am übernächsten Tag titelt die „Bild“- Zeitung: „Spaßbad-Vergewaltiger jagten ihre Opfer durch die Rutsche“. „Migranten im Schwimmbad – Deutsche Mädchen und Frauen als Freiwild?“, fragt später der „Bayernkurier“. In den sozialen Netzwerken schlagen Pegida und die Bürgerbewegung Pro NRW Alarm. Das rechte Magazin Compact Online nennt den Vorfall „Merkels Schande“. Facebook-Nutzer fordern Selbstjustiz: „Stromkabel in den Arsch, das spricht sich bei den Affen rum.“
[…]
Im weiteren Verlauf des Artikels werden die Haftbedingungen geschildert, die einen der beiden Beschuldigten bis an die Grenze zum Suizid gebracht hatten – unter anderem wegen den Aggressionen, dem ihm seine Mitgefangen aussetzen, weil sie offenbar niemand darüber informiert hatte, dass in unserer Rape Culture sexuelle Gewalt als Kavaliersdelikt gilt.
[…]
Dem Freigesprochenen, er ist 14 Jahre alt, hängt das Erlebte noch nach:
Niemand hat sich bei ihm entschuldigt – obwohl umgekehrt, wie er festgestellt hat, alle darauf pochen, dass sich Flüchtlinge an die Regeln halten sollen. Dem Mädchen, das ihn fälschlich als Vergewaltiger beschuldigte, droht keine Strafe – ist das gerecht? (…) Er wundere sich nur, dass die Justiz ihr nach all den anderen Geschichten ausgerechnet die über ihn glaubte.
Weitere Fälle:
17-jährige Kärntnerin erfand Vergewaltigung durch Asylwerber
Auch im Forum für falsche Erinnerung werden fremdenfeindliche Falschbeschuldigungen dokumentiert:
„Unsere Kinder sind in Gefahr!“ – Ein Satz, der Angst macht.
(…)
Doch warum werden Geflüchteten immer wieder gerade Vergewaltigungen oder Belästigungen unterstellt? „Die Nazis haben verstanden, dass das ein Thema ist“, erklärt Heike Radvan, Leiterin der Fachstelle Gender und Rechtsextremismus bei der Amadeu Antonio Stiftung.
Sechs Flüchtlinge sollen vergangene Woche eine 19-Jährige missbraucht haben. In anderen Meldungen war das Opfer 20 Jahre alt und die Tat soll schon vor drei Wochen passiert sein. Das ist dem Reporter zu wage, darum fragen wir bei der Polizei in Altötting nach.
Es habe überhaupt keine solche Tat stattgefunden, weder vergangene Woche noch vor drei Wochen, sagt ein Polizeisprecher.
Da die Frau angeblich im Koma liegt, wäre die Straftat in jedem Falle auch über das Krankenhaus bei der Polizei bekannt geworden. In letzter Zeit seien einige solche Gerüchte im Umlauf, die sich bisher jedoch alle als halt- und gegenstandslos erwiesen hätten.
Ungeachtet dessen verbreiten sie sich über die sozialen Netzwerke.
Ein Fall, grauenhaft und bestialisch: Eine 19-jährige Frau ist an der Robert-Gerwig-Berufsschule als Putzfrau im Dienst, als sechs Männer ihr auflauern, sie überfallen, brutal zusammenschlagen, treten und schließlich mehrfach vergewaltigen. Die Täter: Offenbar Asylbewerber. Die Frau überlebt nur knapp und liegt seither im Krankenhaus im künstlichen Koma.
(…)
Das wirklich Schlimme an diesem Fall: Er ist erstunken und erlogen
In Bayern wurde angeblich ein Mädchen von Flüchtlingen vergewaltigt. Die Polizei ging der Sache nach und ermittelte mühsam die Wahrheit: Facebook-Nutzer hatten die Geschichte erfunden.
(…)
Sie hatte am 13. Januar einen Mann aus Afghanistan festgenommen. Er soll eine 17-Jährige in der Silvesternacht betatscht und außerdem versucht haben, sie auszuziehen. Darüber hatte die Polizei auch berichtet, und diese Information war auf Facebook geteilt worden – immer und immer wieder. Bis daraus die Gruppenvergewaltigung eines jungen Mädchens durch Flüchtlinge geworden war.
Eine Zehnjährige hat eingeräumt, dass sie sich einen Überfall durch einen Flüchtling nur ausgedacht habe.
(…)
Als die Schülerin genau nach dem Vorfall befragt wurde, gestand sie, dass sie sich die Tat ausgedacht habe.
Vergewaltigungslüge: 18-Jährige gesteht, nicht in Köln gewesen zu sein
Fall sorgte für Aufsehen
Der Fall hatte nach den Silvester-Übergriffen in Köln und Hamburg für Aufsehen gesorgt, da es sich bei den Angeklagten um Flüchtlinge aus Afghanistan handelt. Unter anderem Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD) hatte daraufhin früh einen ausgewogenen Umgang mit tatsächlichen oder vermeintlichen Übergriffen von Flüchtlingen angemahnt.
Das Erlebnisbad hatte nach dem Vorfall seine Sicherheitsvorkehrungen verschärft und angekündigt, einige Attraktionen wie die Rutsche zeitweise für Männer zu sperren. Außerdem wurden Schilder, auf denen die Baderegeln stehen, um Piktogramme ergänzt.
Weitere Fälle ohne fremdenfeindlichen Hintergrund:
Viele weitere Fälle finden sich hier: Erfundener Missbrauch und Falschanschuldigungen
Und wer jetzt immer noch glaubt, dies seien alles „Einzelfälle“, dem sei dieser Artikel empfohlen, in welchem erörtert wird, wie die Studienlage zur Häufigkeit von Falschbeschuldigungen aussieht.