Esther Vilar, Liebe und der Feminismus

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„Dass die Welt von Männern beherrscht wird, ist genauso paradox wie zu sagen, dass die Seefahrt von Matrosen beherrscht wird.“

Mitten in die hitzige Debatte darüber, wie fies Männer Frauen unterdrücken und misshandeln, platzte Esther Vilar und stellte diese Annahme auf den Kopf: In Wirklichkeit leben Frauen auf Kosten der Männer, beuten sie aus und erziehen bereits als Mütter ihre Söhne zu Frauensklaven. Die feministische Reaktion darauf ist vielsagend, u.a. griff man zu Gewalt:

…auf der Toilette der Münchner Staatsbibliothek haben mich vier junge Frauen zusammengeschlagen. Das war nicht zum Lachen. Ich wurde bespuckt, ich bekam unentwegt Morddrohungen, mein Haus in München pinselte man mit Totenköpfen und Ähnlichem voll. Ich habe Deutschland von einem Tag auf den andern verlassen, ich hatte einen kleinen Sohn, ich konnte nicht mehr bleiben. Ich bin in die Schweiz. Das war der Anfang.

Merke: Wer sich gegen den herrschenden Feminismus stellt, gerät in Gefahr, damals schon. Während Vilar fliehen musste, erhielt die Lügnerin und gewaltverherrlichende Hasspredigerin Alice Schwarzer das Bundesverdienstkreuz, brachte es zur Millionärin und wird vom männlichen Steuerzahler dafür subventioniert, dass sie über brutalste Gewaltakte gegen Männer in Jubelrufe ausbricht – etwas, dass sich kein prominenter Mann umgekehrt geleistet hat und was die Gesellschaft auch nicht tolerieren würde. Mit ihrem Empathiemangel und Brutalität gegenüber Männern stellen sich Feministen nicht gegen das herrschende Narrativ, sondern setzen es fort.

Geradezu legendär ist das Streitgespräch Vilars mit Schwarzer. In einer Szene beschreibt Vilar das Los des Vaters, der sein ganzes Leben für Frau und Kind arbeitet, als „Gefängnis“. Schwarzer hätte auf diesen Kernpunkt feminismuskritischer Position inhaltlich reagieren können. Zum Beispiel hätte sie anführen können, dass Arbeit „Selbstverwirklichung und Karriere“, wovon Femischisten ständig faseln, bedeutet, und einem Leben als Mutter und Hausfrau in der traditionellen Rollenverteilung – sie am Herd, er im Bergwerk – vorzuziehen sei. Allerdings, wohl wissend, dass sie diese These kaum hätte halten können – Arbeit bedeutet Entbehrung und Leid – verzichtete Schwarzer darauf. Stattdessen führte sie den Propaganda an, wonach das unterdrückte Geschlecht, welches mehr Zeit vor dem Fernseher verbringt als das unterdrückende Geschlecht, den Löwenanteil aller anfallenden Arbeitstunden leisten, wozu Vilar, die diese Milchmädchenrechnung bereits in ihren Büchern widerlegte, feststellte, dass Frauen diese Rollenverteilung genau so wollten, und tatsächlich: Hausfrau ist der Beruf, der am glücklichsten macht. An anderer Stelle zeigte Schwarzer sich verwundert, dass Frauen Esther Vilar noch nicht angegriffen hätten. Auf die Information, dass dies schon passiert sei, reagierte sie mit einem „Richtig!“, was man leicht als einen Gewaltaufruf deuten konnte und wohl auch wurde. Überhaupt fällt bei Schwarzer auf, dass sie kaum bis gar nicht auf das eingeht, was ihr Gegenüber sagt, sondern völlig unabhängig von Vilars Statements ihre aggressiven Attacken, Unterstellungen und Anfeindungen raushaut – Vilars Schriften seien „konfus“, Vilar selbst sei „dumm“, „verräterisch“, „selbstverleugnend“, gar eine „Faschistin“ – unter denen Vilar nach und nach stiller wird.

Typisch für das schwarzerische EMMA-Niveau ist auch die Penetranz, mit der Alice Schwarzer einen ad-personam konstruieren will. So fragt sie hartnäckig, wer Esther Vilar sei, wie ihr Hintergrund aussehe, dass sie dazu komme, solch lästerlichen Postionen zu vertreten (wenn Schwarzer umgekehrt auf ihre lesbische Orientierung angesprochen wurde, wies sie das zurück mit der Begründung, das sei ihre Privatsache). Eine ausführliche, sehr lesenswerte Besprechung zu dem Streitgespräch findet sich hier.

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Als zweite feministische Referenz zum Umgang mit Vilar lässt sich das ehemals führende Blog der „Mädchenmannschaft“ anführen. Auch hier segelt man mit voller Kraft an der eigentlichen Position Vilars vorbei und bedient sich eines Strohmanns: Dass sich Männer auch mal für Frauen „zum Affen machen“, ändert nichts an dem Sachverhalt, dass er sie unterdrückt, basta! Es geht aber nicht darum, dass er sich mal schmutzige Hände holt, weil er ihr den Reifen wechselt, sondern darum, dass er sein ganzes Leben lang für sie arbeitet, also sie und nicht er der Profiteur in diesem Geschlechterverhältnis ist. Um ein drastisches Beispiel zu bemühen: Die Sklavenhalter arbeiteten nicht selbst auf den Baumwollplantagen sondern residierten auf Kosten dieser Sklaven in ihren Herrenhäusern. Und wenn das Zusammensein mit den eigenen Kindern „Arbeit“ ist – „Familienarbeit“ -, wie Feministen behaupten, dann stellt sich die Frage, warum sich Frauen zum einen diese Arbeit aufhalsen, indem sie Kinder bekommen, und dann zum anderen bei einer Trennung vor Gericht niemals darum streiten, diese lästige „Arbeit“ an den Vater abzugeben, um sich davon unbelastet im Beruf zu „verwirklichen“… Nein, Frauen betreiben Selbstverwirklichung, wenn sie sich ihren Kinderwunsch erfüllen. Dabei stellen sie sich zwischen Vater und Kinder und kontrollieren so den Ressourcenfluss, der vom Vater erarbeitet wird. Der Vater trägt das schwere Los, für die finanzielle Grundlage zu sorgen, auf der das Glück der Kinder gedeihen kann. Die Mutter wird dabei gleich mitversorgt, sie lebt sehr gut davon. Das ist das heimliche Privileg der Frauen im „Patriarchat“, weshalb es auch mit dem Frauenwahlrecht, womit Frauen plötzlich die Mehrheit der Wahlberechtigten stellten, nicht abgeschafft wurde.

Aber die plumpe Manipulation der Leser der Mädchenmannschaft ist damit noch nicht zu Ende. Man kommt noch kurz auf den letzten Band Vilars Trilogie – „Das Ende der Dressur“ – zu sprechen. Mal von der Kleinigkeit abgesehen, dass entgegen der Selbstbeschreibung Vilars – sie betrachtet sich als Vertreterin eines weiblichen Feminismus‘ – ihr Position als „Maskulinismus“ abgetan wird, geht man auf den Inhalt des ganzen Buches mit gerade mal einem einzigen Wort ein: „Haarsträubend“, ohne im Geringsten zu erklären wie, warum oder wieso. Vielleicht, weil Vilars Vorschlag für echte Gleichberechtigung steht, das also, was Feminismus ständig für sich beansprucht?

Denn es geht Vilar um sowas „Haarsträubendes“ wie Liebe. Konkret macht sie den Vorschlag und führt den Beweis, dass es nicht der Untergang des Abendlands wäre, eine 25-Stunden-Gesellschaft einzuführen. Einen halben Tag Freiheit für jeden. Mann und Frau arbeiten nur noch 5 Stunden am Tag und können sich somit – Stichwort Gleichstellung – sowohl die außerhäusliche als auch die häusliche Arbeit teilen. Am Vormittag geht der eine arbeiten und der andere übernimmt die Kinder und am Nachmittag tauscht man diese Rollen. Damit wäre sogar dem feministischen Anliegen – Mütter sind weiterhin berufstätig – entsprochen. Und was hat das mit Liebe zu tun? Ganz einfach: Toxische Weiblichkeit sieht in Männern nicht Geliebte sondern Nutztiere. Solche Frauen wählen einen Mann nicht, weil sie ihn lieben, sondern weil er eine guter Versorger ist. Ein Mann, der mit 5 Stunden am Tag nicht mehr als eine Frau arbeitet, taugt nicht zum Versorger, womit Frauen nun dem Herzen folgen können anstatt der Registrierkasse.

Eine interessante Frage, die sich mir stellt, ist die nach der Motivation der Frauen, die Esther Vilar zusammengeschlagen haben. Waren das tatsächlich Feministinnen, oder nicht vielleicht doch ganz gewöhnliche Frauen, die sich ihres privilegierten Status‘ zu Lasten der Männer sehr bewusst waren und die Männerfreundin davon abhalten wollten, ihrem parasitären Leben die Basis zu entziehen? Letzteres wäre ein hochspannender aber auch gruseliger Aspekt.

Esther Vilar – „Der dressierte Mann“(Wenn dir das Buch gefällt, kauf es bitte, danke!)

7 Gedanken zu „Esther Vilar, Liebe und der Feminismus

    1. Paplo

      Trotzdem finde ich dass Vilar in einigen Bereichen übertreibt. Ein Mann kann ja auch wählen ob er heiraten will oder nicht und er sieht ja wie es den anderen Männer geht. Aber eben, wenn natürlich ein Mann dressiert ist, glaubt er dass das Leben lang arbeiten das normalste der Welt ist. Einmal habe ich (vor kurzem) gelesen, dass ein junger Mann gesagt hat, „Man ist erst ein Mann, wenn man seine Familie ernähren kann“. Vielleicht empfinden Männer und Frauen diese Rollen als ganz normal. Ich glaube eher nicht, dass eine Frau ganz genau weis wie gut es ihr eigentlich geht, sondern sie denkt sich ja das ist mein Mann und er arbeitet und ich bin Zuhause, so wie alle anderen?
      Was von mir aus auch nicht stimmt ist die Aussage dass die Frauen dumm sind. Die Frauen sind meine Ansicht nach (also die Frauen die im Buch erwähnt werden) nicht dumm, sondern Opportunistinnen.
      Ich finde auch die Strategie das manche Frauen nachgehen, nicht unbedingt weiblich, sondern menschlich. Das sieht man an Männer die z.B beim Lotto gewinnen, diese würden auch wie bisher aufhören zu arbeiten. Die Frauen haben natürlich mit einem gut verdienenden Mann diesen Jackpot geknackt. Die Frauen haben eine Möglichkeit, die die Männer nicht haben. Aber würden die Männer so eine Möglichkeit haben würden viele von ihnen diese auch ausnutzen.
      Interessant zu wissen wäre auch, welche Zwänge Männer unterworfen sind die auch von Männer kommen.
      Zum Schluss, (und das ist nur meine Meinung) ich glaube eher nichtdas Vilar „der dressierte Mann“ vor 49 Jahren geschrieben hat um den Männer zu helfen, sondern um diese in eine sehr peinliche Situation zu verstellen, in der Hoffnung, das Männer die Frauen ernst nehmen und sie diese auch endlich arbeiten lassen. Bzw. den Frauen aufmuntern sich selbständig zu machen. Nun, das hat bisher nicht funktioniert obwohl Frauen viel bessere Möglichkeiten haben als vor 50 Jahren. Sie hat also nicht bemerkt, dass die Frauen eben nicht arbeiten wollen. Es gibt einige Hinweise wo Esther Vilar Aussagen macht wie sie Frauen verachtet die Hausfrauen sind. Esther Vilar hat selbst Karriere gemacht, sie hat Medizin studiert und dann wurde sie Schriftstellerin.

      Antwort
      1. only me

        Vilars Buch hat m.W. nie behauptet, etwas anderes als eine Polemik zu sein.

        Die Intention der Autorin ist mir auch recht schnurz; die Wirkung, die Beliebigkeit und Geschichtsfälschung feministischer „Theorie“ offenzulegen, ist wichtig.

        Wütend macht mich auch nicht ihr Buch, sondern der Fakt, dass Feministinnen nach Belieben terroristisch agieren können, ohne dass das beim normalen Dummdeutschen Schäden am weiblichen Heiligenschein hinterlässt.

        Daran hat sich bis heute nichts geändert, daran wird sich bei Boomern nichts ändern. Die Hoffnung ist lediglich, dass die jüngeren Jungen, die mit ungebremsten weiblichen Double Binds aufgewachsen sind, keinen Bock auf den Quatsch haben.

        Antwort
          1. only me

            Was ist der Unterschied zwischen einem Krokodil?
            Es gibt keinen; beide Beine sind gleich lang, insbesondere das linke.

            …äh… was?

            Antwort

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