Ein Kommentar, zu wertvoll um ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen:
Es ist nicht nur so, dass sie vom „Lagerdenken“ erfüllt sind, sondern ihr komplettes Denken basiert auf einer faulen, merkbefreiten Kopie einer US-Theorie, die nicht nur nicht auf deutsche Verhältnisse passt, sondern auch noch völlig absurd und unpolitisch ist. Ihre „Opfer-Olympiade“ gibt bereits vor einem Wettkampf kund, wie sie sich die Besetzung des Treppchens vorstellen: ganz oben kommt „race“, dann kommt „sexual orientation“, dann kommt „gender“. Dass da „class“ nicht steht ist kein Wunder, sondern Ausdruck der sozialen Schicht, aus der die Theoretiker/-innen stammen, die die Theorie der „triple oppression“ pervertiert haben.
Diesen Merkmalen wird per se unterstellt, irgendwie widerständig zu sein – obwohl man in mindestens 2 von den 3 Merkmalen einfach hineingeboren wird. Es sind biologische Merkmale, die nicht – bzw. mit einem Höllenaufwand s. Trans – reversibel sind.
Wenn im Artikel ernsthaft kritisiert wird: „Eine verkürzte Kapitalismuskritik ersetzt eine umfassende Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse.“, dann hat sie meinen Beitrag nicht verstanden. Die „gesellschaftlichen Verhältnisse“, die mit der Opfer-Olympiade hergestellt werden, entstammen direkt aus der Biologie, der unterstellt wird, für die Individuen Schicksal zu sein. Dieser biologistische Determinismus wird hier so dargestellt: „Nur sind weiße, heterosexuelle Männer nunmal strukturell nicht von Diskriminierung betroffen, da sie Teil der weißen Mehrheitsgesellschaft sind.“
Mir „verkürzte Kapitalismuskritik“ vorzuwerfen (ein Ausdruck, der von Antideutschen erfunden worden ist) ist komisch, denn sie ersetzt gesellschaftliche Verhältnisse durch biologische. Bevor Gesellschaft, deren Sozialstruktur, analysiert wird, ist diese Gesellschaft bereits fein säuberlich auf der Basis der „Biologie“ sortenrein sortiert.
DAS sind ihre „gesellschaftlichen Verhältnisse“ – ohne Beruf, Einkommen usw.
Also gar keine.
Die Biologistin demzufolge: „Nur sind weiße, heterosexuelle Männer nunmal strukturell nicht von Diskriminierung betroffen, da sie Teil der weißen Mehrheitsgesellschaft sind.“
Was bekannterweise heißt: der weiße, heterosexuelle, obdachlose Mann soll erst man seine Privilegien checken! Deshalb wird diese Denkweise von den (kapitalistischen) Mainstreammedien einerseits hofiert und haben anderseits die „Demokraten“ in den USA die Wahl verloren. Dass Schwarze – besonders schwarze Männer – in den USA überproportional von Armut betroffen sind, steht außer Frage, aber die Mehrheit der Armen ist WEISS. In der Theorie der Autorin kann diese Realität nicht existieren, weil sie nicht existieren darf. Also muss diese Mehrheit verschwinden – das macht diese „Theorie“ als Verschwörungstheorie so nützlich.
Der – mit neoliberalem Denken völlig kompatible –Schluss der „Theorie“ ist nämlich: da die Weißen (besonders die weißen Männer) dank ihrer Hautfarbe privilegiert geboren worden sind, haben sie aus ihren Privilegien einfach nichts gemacht. Demnach sind sie bspw. an ihrer Armut selbst schuld und sind als Objekt von Hass und Hohn völlig legitim.
Nimm das, white trash! Niemand würde sich trauen, einen Menschen auf der Basis seiner schwarzen Hautfarbe als Müll zu bezeichnen – so aber funktioniert es.
Inhumanes Denken, die sadistische Freude (nicht nur die mangelnde Empathie) am miserablen Zustand anderer Menschen ist keinerlei Problem, wenn es sich gegen Weiße – vorzugsweise männlich – richtet.
Das – gelinde gesagt – Problem dieser Denkweise ist also, mit ihr kann man nicht für eine menschliche Gesellschaft kämpfen, denn sie ist reverser Rassismus und Sexismus und Beispiel für gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit. Die Theorie hat zudem in ihrem verschwörungstheoretischen Wahn, Männer („Sie“) würden umfassend die Welt regieren – obwohl es sich bei dieser Gruppe eigentlich um Abschaum handelt – unverkennbar antisemitische Züge.
Die durch die „Theorie“ betriebene „Mitleidslenkung“ auf Frauen und gesellschaftliche Klein- und Kleinstgruppen – die ausschließlich diskriminiert werden können – hat einerseits das ökonomische Motiv, eifersüchtig Pfründe zu wahren, die eine feministische Bürokratie und der Staatsfeminismus erkämpft hat. Wenn der Staat sich zudem um Männer gar nicht zu kümmern braucht, weil die per se keine Nachteile haben können, spart man 50% an staatlichen Geldern für deren Wohlbefinden als gesellschaftliche Gruppe. Wenn man sich die Gruppe der Jungen ignoriert und sich nur um die Untergruppe der schwulen Jungen sorgt, ist das Einsparpotential 95-97%.
Win-win.
Nachdem andererseits klar ist, wer ausschließlich Opfer ist und alleinig sein kann, ist auch klar, wem Kompensation für dieses Opfer-Dasein gebührt. Die Antwort auf die Frage, warum die Autorin so eifrig eine „Theorie“ verwendet, die falsch, rassistisch, sexistisch, tendenziell antisemitisch und inhuman ist, erschließt sich, wenn man berücksichtigt: „Luka Lara Charlotte Steffen studiert Regie“.
Und nachfolgend einen Blick auf: „Pro Quote Film“ – Neue Initiative fordert Frauenquote für die Filmbranche“ wirft.
https://www.deutschlandfunk.de/pro-quote-film-neue-initiative-fordert-frauenquote-fuer-die.691.de.html?dram:article_id=409675
„Die Initiative Pro Quote Film fordert daher unter anderem eine 50 Prozent Quote mit ausgewogenen Verhältnissen, Parität in Gremien, Gendermonitoring, gerechte und gleiche Bezahlung, Genderkompetenz und Innovation gegen Stereotype, eine Aufarbeitung des Filmerbes mit Aufnahme von Frauen in den Kanon und Diversität als Erfolgsfaktor.“
Das ist – sozusagen – die ökonomische Basis ihrer Theorie.
Erst kommt die Quote, dann kommt die Moral.