Archiv für den Monat Juli 2019

Billy Coen über männliche Emanzipation

Ein Kommentar, zu wertvoll, um ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen:

[…] Wo ist, verdammt noch einmal, die beschissene Vergleichsgruppe? Ich werde gewiss keine Frauen für ihr „früheres Leid“ betrauern und auch nicht für ihr „großartiges Ausbrechen aus ihren Rollen“ abfeiern, wenn sich nirgends auch nur einmal aufrichtig mit dem Leben von Männern zu gleichen Zeiten befasst wird und stattdessen recht unverhohlen impliziert wird, Männern wäre es die ganzen Zeiten über einfach super gegangen.

Gerade die Industrialisierung hatte einen Impact auf das Leben von Männern, welchen sich die geneigte bürgerliche Feministin in ihren wildesten Alpträumen nicht ausmalen könnte. Die Zentralisierung von Arbeit führte zu meist sehr langen Arbeitswegen, was in Kombination mit Schichten jenseits von Gut und Böse eine flächendeckende Entfremdung der Männer von ihren Familien und vor allem Kindern mit sich brachte. Das führte auch dazu, dass Männer begannen, aus ihren Rollen ein ordentliches Stück weit ausbrechen zu wollen. Sie gründeten Arbeiterverbände, später Gewerkschaften, worin dann auch die SPD ihre Geburt fand. Sie waren immer weniger dazu bereit, sich ohne jede soziale Absicherung verheizen zu lassen. Und, im Gegensatz zu den ach so tapferen Frauen, geschah dieser Widerstand tatsächlich noch als Kampf im Sinne von erhöhtem persönlichen Risiko für Leib und Leben.

Das setzte sich fort, als Männer in der BRD immer vehementer mehr Freizeit mit ihren Kindern einforderten, zum Bespiel durch die tarifvertragliche Festlegung des Samstags als freien Tag (Samstag gehört mein Papa mir). Aber auch die immer deutlicher werdende Entsagung von der „männlichen Pflicht“ sich mal eben zum Wohle der Gemeinschaft militärisch verheizen zu lassen, ist ein deutliches Zeichen männlicher Emanzipation über die vergangenen Jahrzehnte. Und auch all dies ging gegen erhebliche soziale wie politische Widerstände. Der männlichen Emanzipation wurden und werden keine roten Teppiche ausgerollt.

Aber gerade all das macht ja auch den bürgerlichen Feminismus so wuschig. Männer sind längst nicht mehr nur bereit, in dem Rahmen über sich selbst zu reden, wie es ihnen vom Feminismus erlaubt wird. Männer beklagen nicht einfach nur brav, dass sie nicht weinen und keine Röcke tragen dürfen. Nein, Männer fordern mehr Freiheit ein, was der vom bürgerlichen Feminismus zum Aufrechterhalten des Status Quos zwingend eingeforderten Rolle des Packviehs, das die Steuern erwirtschaftet und brav noch zu Hause für Frau und Kind sorgt, entgegensteht. Sie wollen sich nicht mehr mit stoischer Klaglosigkeit von einer Phalanx von rachsüchtigen Expartnerinnen, Jugendämtern und angeblich unabhängigen Beratungsstellen aus dem Leben ihrer Kinder drängen lassen, was feministischen Müllerlobbygruppen mal so gar nicht schmeckt. Und sie entwickeln auch derzeit ein immer feineres Gespür für die flächendeckende und gerade in den letzten Jahren immer radikaler geäußerte Misandrie, speziell in Medien und Politik. Und auch das schmeckt den Feministinnen gar nicht, denn Kritik an gesellschaftlicher Misandrie ist komischerweise und ganz sicher nur rein zufällig auch immer Kritik an ihnen.

Der Vater ist schuldig

 

Screenshot_2019-02-05 FSI auf Twitter Skandal um Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestages am 13 02 209 Zur Anhörung Wech[...]Wenn eine Frau unter ihrem tyrannischen, vielleicht sogar gewalttätigen Mann zu leiden hat, dann ist das schlimm. Allerdings gibt es Abhilfe. Sie kann sich an den Frauennotruf wenden oder ins Frauenhaus gehen. Dort hilft man mit Rat und Tat. Und wenn sie sich dann von ihrem Mann trennt, kommt das vielleicht einem Befreiungsschlag gleich.

Wenn ein Mann unter seiner tyrannischen, vielleicht sogar gewalttätigen Frau zu leiden hat, dann ist das schlimm. Allerdings gibt es Abhilfe… äh nein. Gibt es nicht. Es gibt keinen Männernotruf und kein Männerhaus. Und wenn sich in dieser Beziehung Kinder befinden, für die der Vater als lebender Schutzschild vor einer misshandelnden Mutter fungiert – Gewalt gegen Kinder geht überwiegend von den Müttern aus, was aber noch nie für einen Feministen ein Thema war – ist die Situation geradezu katastrophal.

Denn dank der intensiven Aufklärung von Menschenfreunden, denen die Opfer von Misshandlungen egal sind, solange der Täter weiblichen Geschlechts ist, würde man diesem Vater sowieso nicht glauben, wenn er angibt, das Opfer zu sein. Und wenn es dann zur Trennung kommt, wird er schuldig geschieden… Halt! Das Schuldprinzip wurde doch abgeschafft?!

In früheren Jahrzehnten wurde im Falle einer Trennung ermittelt, wer die Schuld dafür trug, dass die Ehe gescheitert war. Und wenn das Gericht erkannte, dass diese Schuldigkeit bei der Frau lag, dann war der Mann von der Pflicht zum Unterhalt befreit. Das hat sich geändert. Das Schuldprinzip wurde abgeschafft… nein, das ist schon eine Lüge. Die Schuld wurde auf den Mann festgeschrieben. Völlig egal, wie asozial sich die Frau und Mutter aufführt, ob sie fremdgeht, ob sie Kinder und Vater psychisch wie physisch terrorisierte: Im Falle der Trennung wird jetzt nach dem „modernen“ Recht immer so verfahren, als ob die Schuld für das Scheitern der Ehe bei ihm liege, heißt, er wird zum Unterhalt verpflichtet und verliert die Kinder. Das bedeutet zum einen, dass er auch in unerträglichen Zuständen aushalten muss und zum anderen, dass sie beinahe nach Belieben Kinder wie Mann misshandeln darf. Und geht er, liefert er seine Kinder eine Gewalttäterin aus. Das hat was mit Macht zu tun, der Macht von der Feministen ständig faseln, nur dass nicht er sondern sie diese Macht ausübt.

Ein Bekannter von mir ist Vater und lebt in einer problematischen Beziehung. Seine Frau ist ein Tyrannin, die alles kontrollieren will. Ich weiß nicht, wie ich ihm helfen könnte. Die Machtverhältnisse sind so, dass für sie kein Anlass besteht, sich zu ändern, an der Beziehung zu arbeiten, in eine Beratung zu gehen, für eine besser Ehe, für eine besser Elternschaft. Somit ist mein Bekannter ohne die Möglichkeit auf Besserung in dieser Beziehung gefangen und kann nur hoffen, dass es nicht noch schlimmer wird. Und während er und ich ratlos in dieser Situation sind, habe ich die Klagen im Ohr, die mir auf allen Kanälen um die Ohren gehauen wird: Männer sind privilegiert, unterdrücken Frauen, haben die Macht, die institutionelle Macht bla bla bla…

Angestellte arbeiten ein Jahr umsonst, Mütter: Lol

Screenshot_2019-07-13 Selbermach Mittwoch 223 (10 07 2019)

Billy Coen:

Es geht nicht um die Skandalisierung des Umstandes, dass Angestellte im Schnitt ein Jahr für Umme arbeiten, sondern darum, diesen Umstand, einfach nur, weil er in erdrückender Mehrheit Männer betrifft, mit einem an Blödsinnigkeit nicht mehr zu überbietenden Ablenkungsmanöver ins Lächerliche zu ziehen.

Blödsinnig schon alleine, weil der Vergleich von der Basis her nicht stimmt: Die Überstunden, die diesen Wert ergeben, sind natürlich faktisch unentgeltlich geleistet worden. Die Mütter (man merke: natürlich nur die und auf keinen Fall Väter, die beruflich aussetzen), die angeblich unentgeltlich arbeiten, tun dies ja eben nicht. Würden sie, wie insinuiert, immer nur unentgeltlich arbeiten, würden sie verhungern. Warum tun sie das nicht? Weil es in der familiär geregelten Arbeitsteilung, sofern man sich auf ein Alleinernährersystem geeinigt hat, nun mal so ist, dass der, der arbeiten geht, sein Einkommen der Familie zur Verfügung stellt. Damit wird dieses Einkommen automatisch auch das Einkommen desjenigen, der zu Hause bleibt.

Es könnte lustig sein, wäre es nicht so traurig, dass eben die Knallköppe , die derart simple, basale Formen zwischenmenschlicher Solidarität nicht mehr zu erkennen und wertzuschätzen im Stande sind, sich selbst irgendwie als links verstanden sehen wollen. Aber nein, ihr Leute, die ihr meint, mit solchem Schmarren voll geile Satire zu betreiben oder ihr, die ihr diesen Schwachsinn für so geile Satire haltet, dass ihr sie sogar noch weiterposten müsst: ihr seid nicht links, ihr seid nicht rechts, ihr seid nichts außer einfach nur blöd.

Minimale staatliche Unterstützung, oder schlecht bezahlte Jobs, oder sie gehen ganz normal arbeiten. Bei den Arbeiten von Müttern geht’s ja eher um die unbezahlte Hausarbeit, Sorgearbeit, emotionale Arbeit. Klar bekommen manche Geld von ihrem Freund oder Mann. Allerdings nur in Form eines krassen Abhängigkeitsverhältnisses, in welches sich kaum ein Mann begibt oder begeben möchte (also umgekehrt: Frau Arbeit, Mann macht Hausarbeit, ist ab).er abhängig von seiner Frau).

Und der Familienvater, der 50-Stundenwochen schiebt, weil er Schiss hat, sonst seinen Job zu verlieren, an dem eben nicht nur seine, sondern auch die Existenzen seiner Frau und Kinder dranhängen, weiß natürlich gar nicht wohin mit seiner Unabhängigkeit und Freiheit?!

Ich gehe einfach mal davon aus, dass du einfach nur einer dieser noch seeeeeeehr jungen und unerfahrenen Heißsporne bist, die noch sehr anfällig sind für jede Art von Propaganda, die sich in ihrem an Lebenserfahrung armen Bäuchlein irgendwie gut anfühlen. Ansonsten müsste ich leider konstatieren, dass du ein widerlicher Sexist bist, der die solidarischen Lebensleistungen von Männern permanent geringschätzt bzw. gar zu verteufeln versuchst, einfach nur aufgrund dessen, dass diese solidarischen Lebensleistungen von Männern erbracht werden. Damit folgst du großer, aufgeklärter Reflektierer nachweislich Narrativen, die ungefähr 200 Jahre alt sind.

Witziger Fun Fact: In dem Tweet, den du offenbar so toll fandst, dass du ihn hier posten musstest, wird eine Studie, die sich auf ein Problem einer bestimmten Schicht (abhängig Beschäftigte) bezieht, ins Lächerliche gezogen, indem man in absurdester und fachkenntnisfreiester Weise auf das Thema Geschlecht ablenkt. Und das findest du toll, nachdem du hier immer wieder uns vorwirfst, wir würden uns hier nur auf Geschlecht als Kriterium fixieren und soziale Schichten nicht berücksichtigen.

Du beweist mit jedem Kommentar mehr, dass du viel zu reden versuchst, aber von nichts, was du anzusprechen vorgibst, auch nur den leichtesten Anflug einer Ahnung hast, sonst wäre dir aufgefallen, dass in dem Tweet genau das gemacht wird, was du uns kontrafaktisch unterstellst.

[…]

@ Lightyear

Ich weiß, was diese Sendung zu sein glaubt. Aber sorry, wer das wirklich für Satire hält… Das ist dermaßen plumper, platter Blödsinn, dass es einem die Zehennägel aufrollt, wenn man so etwas mit dem Wort Satire adeln will.

Der Grund, dass ich das nicht witzig finde, ist übrigens der, dass der Tweet sexistisch ist. Das kann man aber nicht erkennen, wenn der eigene Sexismusscanner feministisch geeicht ist. So nimmt man natürlich auch seine eigenen männerverachtenden Stereotypen nicht mehr wahr. Schon alleine deine Auslassungen über „Abhängigkeiten“ in die sich Männer nicht begeben würden… Männer begeben sich weit häufiger in abhängige Lohnarbeit, nicht nur zusätzlich zur Familiensorge, sondern DAS IST IHR ANTEIL daran. Das sind Grundsätze solidarischen Miteinanders. Dass du das nicht erkennen und verstehen kannst oder willst, liegt daran, dass dein Hirn vollsteckt mit sexistischen Stereotypen.

Und nein, Männer werden für ihre Arbeit nirgends mehr wertgeschätzt. Zeig mir bitte mal die Aktion der letzten… sagen wir mal 20 Jahre… in der Männer medial oder politisch in irgendeiner Art für ihren Anteil am Familienleben oder allgemein am Gesellschaftsleben explizit und alleinstehend gewertschätzt wurden. Männer werden doch nur noch mit Scheiße beworfen (toxische Männlichkeit, #MenAreTrash) während man Frauen in teils schon grotesker Weise idealisiert. Das ist schon extreme Propaganda; mit Erfolg, wie man an dir sehen kann.

Und zum Rest von deiner (mal wieder) Gülle: Allein in dem Kommentar hast du wieder ne belegfreie Unterstellung über „uns“ in den Raum geworfen, um dich dann im SELBEN KOMMENTAR darüber zu beschweren, „wir“ würden das mit dir machen. Und das dann mit einem weiteren Beweis dafür, dass du dich hier einfach nur in schon geradezu pathologischer Weise an deinen eigenen hassverzerrten Vorurteilen über „Maskus“ oder was auch immer abarbeitest und wir hier eigentlich nur Projektionsflächen sind.

Jämmerlicher geht’s nimmer!

Die Abgehängten und die Elite

Eben noch bling-bling und geiles Brusthaar, bist Du jetzt der Trottel der Kompanie. Männer mit mehr Farbpigmenten, Frauen, ja sogar kleine Mädchen im Einhornkostüm ziehen lachend an Dir vorbei, die Zukunft der Welt zu gestalten. Und Du stehst da, mit Deiner Aktentasche und dem Strauß Rosen von Blume 2000 in der Hand und kannst zugucken, wie der Zug ohne Dich abfährt. Der Wind trägt das schallende Gelächter seiner Insassen an Dein Ohr.

So die liebreizende Silke Burmester vor vier Jahren.

Und der Grund dafür, dass sie für abgehängte Verlierer nur schallendes Gelächter übrig hat? Natürlich Hass. Es ist eine Form von Hass, voller Häme und Schadenfreude für bestimmte Menschen zu sein. Nur, dass solcher Hass kein Thema ist für die steuerfinanzierte Initiative „No-Hate-Speech“. Aber Halt! Männer haben sich diesen Hass verdient, wie Feministinnen wissen. Denn sie sind ja an der Macht in einer patriarchalen Gewaltherrschaft. Zwecklos einzuwenden, dass die wenigsten Männer an der Macht sind oder waren, Dogmen sind nicht zu widerlegen.

Zwecklos auch, einzuwenden, dass Frau Burmesters als Vertreterin der Elite und nicht etwa als mutige Freiheitskämpferin auf Spiegel-Online eine exklusive und gutbezahlte Kolumne führen durfte und dabei ihre Verachtung und Hass über Männer freien Lauf lassen konnte, wie es sich ein Mann niemals über Frauen erlauben dürfte. Man betrachte nur, welche nationalen Debatten unwillkommene Komplimente von Männern an schlecht gelaunte Frauen auslösten, um das zu sehen.

Burmester muss sich keine Gedanken über etwaige Folgen machen, sie tut nichts anderes als das, was in unserer Gesellschaft erlaubt ist und sogar gefördert wird. Schallendes Gelächter für das Geschlecht, das die meisten Arbeitslosen, Obdachlosen und Selbstmörder – schon unter Kindern – stellt, ist in Ordnung!

Es ist ein altes, feministisches Lied: Das Lied vom Ende der Männer und die Freude darüber. Ein weiterer von unzähligen Beweisen dafür, dass es Feministen nicht um Gleichberechtigung geht. Feministische Politik geht über Männerleichen und das mit unverhohlener Schadenfreude.

Und jetzt das: Trump hat entgegen der Vorhersagen und Propaganda der Mainstreampresse gewonnen. Und schon wird vermutet, die Schuld dafür liege bei den abgehängten, weißen Männern, jenen also, die in ihrer Not schallend ausgelacht werden. Stimmt zwar nicht, wie Schoppe analysiert, aber was wäre wenn?

Es ist für die pseudolinke Elite anscheinend undenkbar, dass männerfeindliche Propaganda dazu führen könnte, dass sich Männer von ihnen abwenden. „Wir bewerfen sie mit Dreck, erwarten aber, von ihnen gewählt zu werden“ – so der unausgesprochene Slogan der feministischen Pseudolinken. Das aber scheint schiefzugehen, wie der Wahlerfolg der AfD zeigt. Diese wurde tatsächlich von abgehängten Männern gewählt (die gegen ihre Interessen wählen, denn die AfD ist neoliberal ausgerichtet – also gerade gegen die „Abgehängten“). Ergo: Die pseudolinke, feministische Elite tut gerade alles, damit die AfD an die Macht kommt.

Und wie reagiert sie darauf? Mit dem alten Prinzip „Mehr desselben“. Anstatt inne zu halten und umzudenken wird jetzt noch mehr sexistisch und rassistisch gehetzt, diesmal sogar gegen Frauen – weiße Frauen. Das ist neu. Unwahrscheinlich aber, dass die taz neben „Dumme weiße Männer“ nun auch über Frauen so schreiben wird. Allerdings sollte sie doch etwas vernünftiger reagieren und sich einer Perspektive öffnen, in der Männer weder an der Macht sind, noch besondere Schuld auf sich geladen haben, will sie ein Desaster wie in den USA verhindern.

Jungen und der Empathy-Gap

25.11

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Während Politiker davon phantasieren, dass jeder Tag in der Schule ein „Boys-Day“ sei, bleiben in der Realität die Jungen zurück – wofür ihnen ganz in der Tradition der schwarzen Pädagogik die Verantwortung zugeschoben wird: Nicht die Schule, nein das Kind, hier der Junge ist falsch. Dass inzwischen bewiesen ist, dass Jungen in den Schulen massiv benachteiligt werden, ist dann auch nur eine Randmeldung wert, sie ist kein Punkt auf der politischen Agenda, viel wichtiger sind unerwünschte Komplimente, diese beschäftigen die ganze Nation. In einer Studie, die der Aktionsrat Bildung im März 2009 vorlegte, erklärten die Bildungsforscher, die Ungleichheit in unserem Erziehungswesen überschreite die „Grenzen des rechtlich und moralisch Hinnehmbaren“. Eine Folge: Die Jungen werden immer dümmer, ihr IQ sinkt. – worüber die Giftseelchen gewiss erfreut sind.

Es ist keine Bagatelle, jemand zu Dummheit zu verurteilen und in der Schule zu benachteiligen: Sowas ruiniert das ganze Leben. Und ein abgehängter Junge hat auch nicht die Möglichkeit, eine wohlhabende Frau zu heiraten und sich damit Lebensqualität unabhängig von seinem Bildungsniveau zu sichern, denn Frauen heiraten nur nach oben.

Dieser Tatbestand reiht sich ein in andere, welche auf einen strukturellen Empathy-Gap fußen. So ist die Beschneidung von männlichen Säuglingen auch ohne Narkose erlaubt, die der Mädchen verboten. Da Säuglinge Schmerzen stärker empfinden, kann man hier von Folter sprechen. Organisationen wie „Dissenz,“ die offen zugeben, ihr Ziel sein nicht der „andere Junge“ sondern „gar kein Junge“, und die somit aus ihrer Jungenfeindlichkeit kaum einen Hehl machen, erhalten Zugang zu Schulen und werden mit Steuermitteln gefördert. Andere Vereine wie „Wildwasser“, die vergewaltigten und missbrauchten Jungen Hilfe verweigern, werden aus Steuermitteln finanziert. Weiter berichtet Hoffmann, dass Hilfsorganisationen oft erleben, Spenden seien an die Bedingung geknüpft, dass diese Gelder ausschließlich zur Hilfe für Mädchen und nicht für Jungen verwendet werden. Wenn eine Terrororganisation Jungen bei lebendigen Leibe verbrennt, ist das der Welt keine Reaktion wert, erst wenn dieselbe Terrororganisation Mädchen entführt, kommt es zu einem Aufschrei rund um den Globus bis ins weiße Haus und es tagt der Bundestag dazu in einer aktuellen Stunde. Und um noch mal auf die Schulen zurückzukommen, so war bereits Doris Lessing von den Vorgängen dort entsetzt, denn:

Die im heutigen Simbabwe aufgewachsene Autorin, beklagte eine „denkfaule und heimtückische Kultur“, die sich des Feminismus bemächtigt habe und darauf hinauslaufe, „auf Männer einzudreschen“. Bei einem Besuch in einer Schule, in der die Lehrerin Beifall heischend erklärt habe, Kriege seien auf die angeborene Gewalttätigkeit von Männern zurückzuführen, berichtet die Schreiberin: „Da saßen die kleinen Mädchen fett, selbstgefällig und eingebildet, während die kleinen Jungs zusammengesunken waren, sich für ihre Existenz entschuldigten und dachten, dass das so ihr ganzes Leben lang weitergehen würde. Das passiert überall in den Schulen und niemand sagt ein Wort.“

Alles in Allem lässt sich von einem Krieg gegen Jungen sprechen, wie es Christina Hoff Sommers tut – was Feministen nutzen, um unter Beweis zu stellen, dass Begriffe wie „Femofaschischmus“ oder „Feminazis“ jede Berechtigung haben:

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Dabei wird diese Jungenfeindlichkeit nicht nur von Institutionen und Personen in ihrer Funktion als Kindergärtner, Lehrer und Politiker betrieben sondern tatsächlich auch vom feministisch inspirierten Müttern, die ihre eigenen Söhne als ihre Feinde begreifen – und so ist der Umstand, dass man mit einem Jungen schwanger ist, schon mal ein Grund, in Tränen auszubrechen. Dabei haben doch Feministen alle Möglichkeit, ihr Kinder – auch die Jungen – zu strammen Männerfeinden zu erziehen. Diese Verzweiflung über männlichen Nachwuchs zeigt eins auf: Das Männliche wird als das inhärent Böse betrachtet, wo auch Erziehung nicht mehr helfen kann. Auch entblößt es die Bösartigkeit und Perversion einer Ideologie, die den eigenen Nachwuchs zum Feind erklärt. Ähnliches findet man in anderen totalitären Ideologien wie dem Faschismus und Stalinismus, in welchen bspw. dazu aufgefordert wurde, Familienmitglieder zu denunzieren, wenn sie nicht auf Linie waren. Wenn schon Mütter zu Monstern mutieren und ihre Söhne im Interesse einer politischen Ideologie verraten und sabotieren, wie steht es dann erst um Lehrerinnen oder Ministerinnen, die in keinem verwandtschaftlichen Verhältnis zu jenen Jungen stehen, die von ihrer Politik betroffen sind?

Das alles führt zur Frage, was in diesen Köpfen vorgeht. Denn um Gottes Willen, es geht hier doch um Kinder. Hier wirkt der Empathy-Gap, der bereits den Holocaust und andere Verbrechen möglich machte, bereits gegen Kinder. Hierzu erinnere ich mich an einem Artikel in einem Leitmedium, welcher das Zurückbleiben der Jungen in der Schule thematisierte. Geschmückt war der Artikel der Süddeutschen mit einem Bild eines entsetzlich hässlichen und plärrenden Jungen, der nicht die geringsten Sympathien sondern Antipathien auslöste, der spontane Gedanke, den man hatte, war: „Zum Glück bin ich von dem verschont.“ So arbeitet Propaganda, so arbeitet Hasspropaganda. Sie arbeitet mit Bildern, die das Feindobjekt als möglichst hässlich zeichnet. Man begegnet Jungen nicht mit Empathie und Wohlwollen; man schafft ihnen keinen geschützten Raum – wie die Schule einer sein sollte – in welchem sie willkommen sind und sich öffnen können, stattdessen feindet man sie an, um ihnen dann in der Folge den Vorwurf zu machen, sie hätten keinen Spaß und kein Interesse an der Schule, keine Motivation, Leistungen zu erbringen, womit sie am Zurückbleiben selbst schuld seien – ein Paradebeispiel einer selbsterfüllenden Prophezeiung.

Diese Mitgefühlskälte ist ein großes Übel, sie betrifft die ganze Gesellschaft – auch die Frauen, denn es ist ein Realitätsverlust zu glauben, ein solcher Mangel an Einfühlung bliebe allein auf Männer beschränkt, wenn diese die halbe  Gesellschaft ausmachen – es fällt auch auf Frauen zurück. Es sollte anderes sein: Jungen sollten als Kinder lernen, dass sie angenommen und geliebt werden, so wie sie sind, damit sie später keine Gewalt in die Gesellschaft tragen sondern herzliche Wärme, damit sie geliebt werden und Liebe zurückgeben. Aktuell aber lernen sie, dass sie schlecht sind, falsch, böse. Und so verhalten sie sich dann auch, dass gesellschaftliche Klima kühlt ab, Gewalt ist an der Tagesordnung, womit die feministischen Vorurteile über die „Schläger“ bestätigt werden. Würde man Männern, Jungen dieselbe Empathie zukommen lassen wie Frauen und Mädchen – imagine a world without violence against boys and girls – so mancher Krieg wäre nicht geführt worden, so manches Massaker wie in Srebrenica hätte es nicht gegeben. Aber der Mann hat zu funktionieren, denn er hält die ganze Gesellschaft am Laufen. Wie es ihm dabei ergeht, muss ausgeblendet werden, Empathie muss entzogen werden, damit das Funktionieren nicht beeinträchtigt wird. Ein Mann der sich um seinen Seelenzustand kümmert, funktioniert nicht richtig und das gilt es zu verhindern – er muss hart gegen sich sein, damit er seinen Nutzen hat. Das war schon immer so, weshalb der Entzug und das Gewähren von Empathie nach Geschlecht – Mädchen und Frauen werden einfühlsam behandelt und als fühlende, leidensfähige Wesen wahrgenommen – evolutionsspychologisch verankert ist.

Bevor ich das Folgende zitiere (nicht mehr online), möchte ich betonen, dass Jungen ein Recht auf faire Behandlung an sich haben und nicht nur, weil uns Jungen- und Männerfeindlichkeit gesamtgesellschaftlich schaden könnten, denn:

Der Volkswirtschaft entstehen immense Schäden. Deutschland gehen zunehmend Fachkräfte wie z. B. die Ingenieure aus: Trotz der Rezession bekamen Unternehmen im Jahr 2009 vermehrt Probleme, frei werdende Stellen zu füllen – schon jetzt sind 50.000 Jobs unbesetzt. Das schrumpfende Reservoir an schlauen Jungen kommt der Volkswirtschaft allmählich teuer zu stehen, belastet Sozial- und Steuerkassen und gefährdet damit unseren Wohlstand. „Wir können uns die massenhafte Vergeudung menschlicher Talente nicht länger leisten“, warnt der Bildungsökonom Professor Ludger Wößmann vom renommierten ifo-Institut für Wirtschaftsforschung. Das volkswirtschaftliche Wachstum in unserem Land ließe sich um 40 Prozent erhöhen, wenn Deutschlands Schulen internationales Spitzenniveau erreichen würden. Wößmann: „Dann hätten wir deutlich weniger Arbeitslose.“

Unsere Demokratie ist gefährdet. In einigen Gebieten im Osten Deutschlands ist eine überwiegend männliche Unterschicht entstanden, deren Mitglieder von wesentlichen Lebensbereichen ausgeschlossen sind: Viele von ihnen haben weder einen Job, noch eine Ausbildung noch eine Partnerin. Von der deutschen Demokratie enttäuscht, wenden sich nicht wenige Männer den verhängnisvollen Verlockungen rechtsradikalen Gedankenguts zu. „Wenn wir davon ausgehen, dass Demokratie an Menschen geknüpft ist, die lesen, schreiben, denken und reflektieren können“, erklärt James Shapiro, Professor für Englische Literatur an der New Yorker Columbia University, „dann sollten wir dafür sorgen, dass diese Fähigkeiten auch ausgebildet werden. Andernfalls müssen wir um den gesellschaftlichen Konsens fürchten.“ Bundesweit 4,9 Prozent der Jugendlichen sagen von sich selbst, dass sie einer rechtsextremen Gruppe oder Kameradschaft angehören. Der weitaus größte Teil von ihnen sind Jungen.

Es kommt zu einem rapiden Anstieg der Kriminalität. Im Jahr 2007 zeigte eine britische Studie, dass in der Schule diskriminierte Jungen später häufiger als andere gegen das Gesetz verstießen. Es gebe eine klare Verbindung zwischen schulischem Versagen und Kriminalität, erklärten die Autoren dieser Studie. Dass das in Deutschland nicht anders aussieht, erklärt der Männerforscher Professor Walter Hollstein: „In Berlin, Duisburg, Hamburg, Wien oder Zürich gibt es Viertel, die sich sozial, politisch und in ihrer kulturellen Ausformung von der jeweiligen Gesamtstadt abkoppeln und ihre Randexistenz zementieren. Jungen und junge Männer werden hier in Elend und Arbeitslosigkeit groß und verharren entweder widerstandslos in der Aussichtslosigkeit, indem sie auf Dauer von den Sozialmaßnahmen des Staates leben, oder sie entwickeln aggressive Überlebenstechniken, die in die Kriminalität, in den Knast oder in tödliche Auseinandersetzungen führen.“

Statt immer neuer Dämonisierungen brauchen unsere Jungen und jungen Männer rechtzeitig die nötige Hilfe, damit all die hier skizzierten Entwicklungen gestoppt werden.

Martin van Creveld: Eine Frauenkrankheit und deren Heilung

Auszug aus Das bevorzugte Geschlecht von Martin van Creveld, hier aus den Kapiteln zu psychischen Erkrankungen, speziell einer der urtümlich-weiblichsten Frauenkrankheiten, der „Hysterie“:

[Der Psychiater] Weir Mitchell, die herausragendste Kapazität jener Zeit, war folgender Ansicht: »Um einen Haushalt völlig unglücklich zu machen, gibt es kein besseres Mittel als eine dumme, in hohem Maße nervöse und schwache Frau, die um Mitleid fleht und nach Macht strebt.« Ende des 20. Jahrhunderts schrieb ein Psychiater, der eine groß angelegte Untersuchung zur Hysterie durchführte, letztere der Tatsache zu, daß Frauen »mehr Wert auf emotionale Reaktionsfähigkeit legen«. Andere glaubten, daß »Männer vielleicht weniger dazu neigen, ihre Symptome auf theatralische Weise zur Schau zu stellen« wieder andere, daß die »Kranken«-Rolle für Frauen akzeptabler sei als für Männer.

[…]

Einige dieser Erklärungen stammen von auf diesem Gebiet tätigen Männern. Andere von Frauen, die ihren Kollegen im großen und ganzen zustimmten. So schrieb Ende des 20. Jahrhunderts eine Historikerin, die sich mit dem Thema Frauen und Wahnsinn auseinandersetzte: »Wenn die hysterische Frau krank wurde … forderte sie die Hilfe und Aufmerksamkeit anderer. In den Familien von Hysterikerinnen drehte sich nun alles um die Patientin, die ständig gepflegt, mit Delikatessen zufriedengestellt und von den Alltagspflichten ausgenommen werden mußte … Die Ärzte beunruhigte es, daß die hysterische Frau es tatsächlich genoß, von häuslichen und ehelichen Pflichten befreit zu sein und Macht über ihre Familie und sogar den Arzt zu haben.«

[…]

Abgesehen von natürlichen Ursachen hat vielleicht der Erste Weltkrieg als weiterer Faktor zur Abnahme der Neurasthenie und der Hysterie beigetragen. Solange man sie als weibliche Krankheiten par excellence betrachtete, wurden die Neurasthenie und die Hysterie, wie es sich bei Frauen ziemte, mit vergleichsweise milden Mitteln behandelt. Selbst wenn es zu einer Operation kam, wurde sie auf jeden Fall unter Narkose durchgeführt. Der Krieg änderte die Situation jedoch völlig. In allen Armeen litten Hundertausende junger Männer nun an dem, was der Volksmund als Kriegsneurose bezeichnete. Zu den Symptomen gehörten extreme Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Weinen, Zittern, Bettnäßen, Impotenz und ihr Gegenteil, die Dauererektion, Blindheit, Stottern, Mutismus und Lähmung der Gliedmaßen. Allein die deutsche Armee registrierte 613.047 Fälle, was heißt, daß fast jeder zwanzigste Kriegsteilnehmer davon betroffen war.

[…]

Die meisten gönnten ihnen ein paar Tage Ruhe, unterwarfen sie dann jedoch einem ziemlich strengen Tagesablauf, einschließlich Drills und Arbeitsdiensten. Denjenigen, die sich nicht erholten, wurden an verschiedenen Körperteilen Elektroschocks verabreicht. In England und Deutschland war die Behandlung manchmal so schmerzhaft, daß man von Folter sprechen konnte. Dabei ging es nicht so sehr darum, eine Heilung herbeizuführen, sondern den Patienten klarzumachen, daß der Arzt alles unternehmen würde, um sie wieder frontfähig zu machen. Deswegen kam es gar nicht in Frage, Narkosemittel zu verwenden. Im Gegenteil, es ging darum, dem Soldaten so viel Schmerzen zuzufügen, wie er aushalten konnte, vielleicht auch ein wenig mehr. Nach und nach kristallisierte sich als beste Behandlungsmethode heraus — beste in der Hinsicht, daß man die Soldaten wieder als Kanonenfütter verheizen konnte, unabhängig davon, wie schlecht sie sich fühlen mochten —, ihnen nicht zu erlauben, sich weit entfernt vom Schlachtfeld auszuruhen. Im Fall der US Expeditionary Force kehrten zwei Drittel zu ihren Einheiten zurück.

[…]

Für Neurasthenikerinnen und Hysterikerinnen kam es fast einer Katastrophe gleich, daß es Männer gab, die ähnliche Symptome zeigten wie sie selbst. Zweifellos mußten die Ursachen, die zu den Problemen der Frauen führten, ob Unterdrückung, Diskriminierung, Mißbrauch oder ähnliches, ernst genommen werden. Dennoch verblassten sie neben dem schrecklichen Martyrium der Männer, wie zum Beispiel dem Grauen, daß das einem Kameraden herausgeblasene Gehirn über den eigenen Körper ausströmte, oder die sehr reale Möglichkeit, in einem einstürzenden Schützengraben lebendig begraben zu werden. Einige neurasthenische und hysterische Soldaten hatten sich eine Gehirnerschütterung zugezogen, als in unmittelbarer Nähe eine Granate einschlug, waren vielleicht gegen eine Wand geworfen worden, von der Schutt auf sie nie- derprasselte und ihnen den Atem nahm, bevor sie sich erholen konnten. Andere waren vielleicht durch Gas vorübergehend erblindet — Hysterie war bei Menschen, die dieser Waffe ausgesetzt waren, eine verbreitete Nachwirkung —, oder ihre Atmungsorgane waren auf Dauer geschädigt. Im Vergleich dazu ist die Verwendung des Wortes »überleben« in bezug auf sexuelle Belästigung einfach unangebracht. Romanschriftstellerinnen wie Rebecca West und Virginia Woolf beschrieben die Symptome bis in alle Einzelheiten. Die Öffentlichkeit war entsprechend schockiert. Da nun auch junge, gesunde Männer von der Neurasthenie betroffen waren, war sie, wie Dorothy Sayers, eine weitere Schriftstellerin, erklärte, nicht länger akzeptabel, sondern wurde »anstößig«.

[…]

Von Ärzten darüber informiert, daß ihre Probleme ähnlich gelagert seien wie »Fälle von Funktionsstörung, die während des Krieges beobachtet wurden«,- war den Frauen sozusagen der Wind aus den Segeln genommen worden. Noch schlimmer, es hatte sich gezeigt, daß man mit Hilfe einiger ziemlich brutaler Methoden eine Art Heilung herbeiführen konnte. Solche Methoden bei Frauen anzuwenden — ganz zu schweigen von den gestörten, schwachen Mittelschichtsfrauen —, war undenkbar. Statt daß man mit ihnen redete und sie beruhigte, war es durchaus im Rahmen des Denkbaren, daß sie sich vor Schmerz wanden und schrien, wenn ein elektrischer Strom durch ihren Körper geleitet wurde und ein erbarmungsloser Arzt ihnen sagte, dies beweise, daß sie schließlich doch gehen oder sprechen könnten. Zur großen Überraschung der Ärzte nahmen die Zahl der Hysterikerinnen und die Stärke der Symptome rapide ab. Und man brauchte dringend ein anderes, wenn möglich noch bizarreres und unberechenbareres Ventil für weibliche Beschwerden.

Kostenloses Ebook: Martin van Creveld – „Das bevorzugte Geschlecht“

Martin H.: Starre Quote Verfassungswidrig

Ein Kommentar, zu wertvoll, ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen:

Ich zitiere aus dem Rechtsgutachten zur Frage der Zulässigkeit von Zielquoten für Frauen im öffentlichen Dienst von Dr. HJ Papier und Dr. M Heidenbach, welches für die Frauenquote in NRW herangezogen wurde ( S. 32):

Starre Quoten
….. In ihrer extremsten Form könnte eine starre Quote so ausgestaltet sein, dass nur noch Frauen befördert werden dürfen, bis der vorgegebene Anteil erreicht ist.

Eine vertiefte Behandlung dieses Modells ist nicht notwendig, da aus den bisherigen Ausführungen bereits hinreichend klar ist, dass es weder mit Verfassungs- noch mit Europarecht vereinbar ist.
….
Eindeutig ist die Beurteilung nach europäischen Recht. Mit dem Urteil Abrahamsson und Anderson [Seite 28, EuGH Rs.C-407/98] hat der EUGH geklärt, dass nicht leistungsbezogene, starre Quotenregelungen – auch unter Geltung des Art. 157 Abs. 4 AEUV – gegen die europarechtlichen Vorgaben verstoßen.“

Wer demnach starre Quoten befürwortet, befindet sich mit seiner Position außerhalb der Verfassung.

Neoliberalismus: Kein Recht auf Bildung

Nehmen wir diesen feinen Herrn hier:

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Er geriet dank reicher, adliger Eltern niemals in die Verlegenheit, dass er keinen Zugang zu Bildung hatte, hart arbeiten musste. Stattdessen durfte er als Schreibtischtäter erklären, warum sein Mitmensch kein Sklave war, obwohl diese in sklavenähnlichen Verhältnissen lebte.

Denn sein Sklave hatte nicht das große und unwahrscheinliche Glück, in wohlhabende Verhältnisse hineingeboren zu werden. Er kam als Sohn armer Eltern auf die Welt, die sich für ihre Kinder keine Schule, keine Bildung leisten konnten. Stattdessen waren sie auf das magere Einkommen angewiesen, welches ihr Sohn in der Kinderarbeit verdiente.

Aufgrund fehlender Bildung konnte der sozial Benachteiligte nur unqualifizierte Arbeit annehmen und diese wird natürlich am schlechtesten bezahlt. Damit erhält er als „Lohn“ eine kärgliche Ration, mit der er als Sklave gerade noch überleben kann in einem Leben mit der einzigen Funktion, sich ausbeuten zu lassen – wie menschliches Vieh. Während der feine Herr da oben feinen Kuchen essend, der nicht durch seine Plackerei – nicht nur – auf den Feldern erarbeitet wurde, die Muße hatte, darüber zu philosophieren, dass das Vorenthalten der Menschenrechten auf Bildung, Gesundheit und Obdach die Freiheit bedeutete – die „Freiheit“, sich alternativlos das ganze Leben lang krummschuften zu müssen, damit Parasiten in großen Häusern ihr Schmarotzerdasein führen können.

Wenn man den Menschen grundlegende Rechte vorenthält, tritt das ein, was Brecht beschreibt:

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