Archiv für den Monat Januar 2020

Der anständige Feminist

tagesfake

Mainstream: Ursache des Irrtums.

Ich bin ein Fan von Kurt Cobain wie auch von Patrick Stewart. Jetzt haben sich beide feministisch geäußert, Cobain etwa sieht Vergewaltiger nicht als kranke sondern normale Männern an:

„Vergewaltigung ist eines der schlimmsten Verbrechen auf der Welt. Und es geschieht alle paar Minuten. Das Problem mit Gruppen, die sich mit Vergewaltigung beschäftigen ist, dass sie Frauen darüber aufklären wollen, wie sie sich verteidigen können. Was wirklich geschehen muss: Männer müssen darin geschult werden, niemanden zu vergewaltigen. Man muss bei der Quelle anfangen.“

und für Patrick Stewart sind allein Männer Täter häuslicher Gewalt:

„Selbst wenn sie etwas getan hätte, was meinen Vater provoziert haben könnte, hat man die Wahl gewalttätig zu werden. Diese Wahl trifft ein Mann. Wir können wählen, ob es aufhören soll.“

Ich verurteile sie dafür nicht, denn ich glaube, dass so gut wie jeder anständige Mann ein Feminist ist – also fast alle. Nicht etwa, weil sie damit Recht hätten, sondern weil sie es nicht besser wissen können. Das erkannte schon Esther Vilar, die sagte (sinngemäß):

„Kein Mann unterdrückt Frauen. Da er es aber jeden Tag in der Zeitung liest, denkt er, alle anderen würden es tun“

Feministen haben die Macht darüber, was in der Zeitung steht. Und da steht, dass Frauen Opfer der Männer sind, was für jeden anständigen Mann bedeutet, dass er sich gegen diese Ungerechtigkeit positioniert. Ich war auch mal Feminist, ein recht leidenschaftlicher sogar. Die Frage aber, warum ich die geringe Präsenz von Frauen in Chefetagen als ein Merkmal des „Patriarchats“ wertete und gleichzeitig dem Umstand, dass die meisten Obdachlosen Männer sind, ignorierte, kann ich mir bis heute nicht beantworten – es war einfach kein Thema – obwohl ich links war.

Viele Männer unterstützen die Frauenbewegung tatkräftig, sie wäre heute nicht das, was sie ist, wenn Männer nicht dabei geholfen hätten, sie groß zu machen. Dabei verletzen Männer sogar ihre eigenen Interessen, Billy Coen:

Während Frauen also ununterbrochen bei all ihren Sorgen bis hin zu lächerlichsten Petitessen jederzeit von allen Seiten die roten Teppiche entgegenrollen, werden Männer, die auf Dinge wie Selbstmordraten, Arbeits- und Obdachlosigkeit, in Gesetzen festgeschriebene Diskriminierung von Männern, etc. pp. hinweisen, sofort entweder ausgelacht oder gleich direkt als ewig gestrige Reaktionäre, wenn nicht gar als Rechtsextreme verunglimpft.

Wenn Männer und „ihr System“ auch nur annähernd so wären wie von Feministinnen beschrieben: Letztere könnten mit ihren Thesen nicht in der Mitte der Gesellschaft stehen, mit Steuermitteln gefördert und Preisen überhäuft, sie wären längst ermordet; würden unter Lebensgefahr wie die Geschwister Scholl Flugblätter heimlich und anonym Flugblätter verteilen; würden in den Knast gehen wie mancher Dissident in autoritären Systemen.

Männerrechtler sind im feministischen Mainstreamkontext nur solche, die um ihr Privilegien fürchten, die Frauen unterdrücken wollen. Deshalb sind sie geächtet. Dass das gut und richtig wäre, war auch die Haltung der Filmemacherin Cassie Jayes, die angetreten war, eine Dokumentation über diese Unmenschen zu produzieren. Sie suchte sie also auf und ließ sie zu Wort kommen, ursprünglich um diese „Maskulisten“ als Monster, mindestens aber als Unmenschen vorzuführen. Sie hörte ihnen zu, und musste dann erkennen, dass die „Unmenschen“ mit ihren Anklagen gegen ungerechte Geschlechterverhältnisse Recht hatten. Gleichzeitig zeigten sich umgekehrt die Feministen als ideologisch verblendet, bestanden darauf, dass man Männerrechtler keinesfalls zu Wort kommen lassen sollte, taten ihre berechtigten Forderungen allesamt in Bausch und Bogen ab, weshalb sich Jaye schließlich vom Feminismus abwendete. Der Film bekamt den Namen „The Red Pill“, weil er wie die rote Pille im Hollywood-Blockbuster „Matrix“ einen radikal neuen Blick auf die Welt ermöglichte, einen geradezu monströsen Paradigmenwechsel – nichts blieb beim alten, keine Stein des alten Weltbilds blieb auf dem anderen, alles präsentierte sich anders.

Feministen reagierten auf den Film mit – teils erfolgreichen – Zensur- und Boykottbemühungen. Andere hingegen taten sich den Film an, stellten sich den kognitiven Dissonanzen – was ihnen hoch anzurechnen ist – und passten ihr Bild vom angeblichen „Patriarchat“ an. Arne Hoffmann berichtet im „Lexikon der feministischen Irrtümer“ von zwei solchen Feministinnen:

Zu diesen Feministinnen gehören Dianne Bondy und Alicia Higginson, die in ihrem Podcast „Men’s Rights and Feminism“ berichten, was Jayes Film bei ihnen ausgelöst hat. Sie schildern, wie sie der Film zuerst so wütend machte, dass sie nach zehn Minuten das Sehen abbrachen, weil sie sich nicht diesem „Haufen Jammerlappen“ aussetzen wollten: weißen Männern, die darüber klagen, wie schlecht es ihnen gehe. Dann fragten sich die beiden Feministinnen allerdings, was es über sie aussagt, dass sie so heftig darauf reagieren, wenn Männer über ihre Erfahrungen, ihre Sicht der Dinge und über ihre Gefühle berichten. Womit möchte man als Frau derart ungern konfrontiert werden? Darauf sahen Bondy und Higginson den Film doch, erfuhren mehr über die Anliegen der Männerrechtler, ihr ruhiges und sachliches Auftreten und wie hasserfüllt ihre Gegner darauf reagierten. Dabei machen die beiden Feministinnen erkennbar eine starke emotionale Erfahrung durch. Beispielsweise ist ihnen das Verhalten der in dem Film gezeigten Feministinnen todpeinlich. Bondy und Higginson können es nicht länger vermeiden, sich und ihre Einstellung selbstkritisch zu hinterfragen. Sie stellen entsetzt fest, dass das Leben von Jungen in unserer Gesellschaft weniger zählt als das von Mädchen und müssen erkennen, dass sie „Komplizinnen“ dieses menschenverachtenden Systems waren – einfach weil sie nicht besser Bescheid wussten und es versäumt haben, sich gründlich zu informieren. Eine der beiden hatte nach dem Film sogar ihren Mann um Verzeihung gebeten, weil sie begriffen hat, dass sie als Feministin ihn im Stich gelassen hat. Insofern war dieser Film für die beiden Frauen ein intensives Lernerlebnis. Aber das zeigt auch, warum Cassie Jayes Dokumentation und die Männerrechtsbewegung massiv angefeindet werden: weil es eben extrem unangenehm und emotional herausfordernd ist, sich selbst und sein bisheriges Verhalten derart infrage zu stellen. Für viele andere Feministinnen war es offenkundig leichter, einen Boykott gegen „The Red Pill“ zu organisieren.

Weil sie falsch informiert sind, positionieren sich Männer feministisch. Sie lehnen also ungerechter Verhältnisse, welche Frauen scheinbar benachteiligen, ab. Damit zeigt sich der Mann wieder mal um einiges moralischer, gerechter, kurz: anständiger, als er vom feministischen Mainstream gezeichnet wird.

Der Vater und das Monster

764309bittererealittdem

Ein kleines Monster hat was rausgehauen:

Wenn du gerne Vater sein möchtest und ein Kind mit einer Frau hast, die partout nicht mit dir klarkommt, lass sie ziehen, zeug ein anderes oder gehe eine Beziehung mit einer Alleinerziehenden ein, aber einer DIE DICH IN IHREM LEBEN WILL.

und es sekundiert dabei einem großen Monster mit seinem Statement, dass es ein Rückschritt sei, wenn man sich mit so einem Vater abgeben müsste, so einem Mann, so einem haarigen Viech, dass nur zum Müllwegräumen gut genug ist. Bei dem immer sachlichen Christian wird der Dreck analysiert, da ich aber emotional aufgebracht, will ich auch noch was dazu sagen.

Dass man sich einfach ein neues Auto neue Kinder „anschaffen“ soll, wenn man denn unbedingt „welche“ will, ist übrigens ein Ausdruck christlicher Nächstenliebe.Screenshot_2019-02-05 FSI auf Twitter Skandal um Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestages am 13 02 209 Zur Anhörung Wech[...]

Diese Statements, dass der Vater seine Kinder aufgeben soll, wenn die Mutter ihr Eigentum für sich allein beansprucht, ist nicht nur rücksichtslos gegenüber Vätern, weil ihnen abgesprochen wird, ihre Kinder zu lieben, und zwar auf eine Weise, in welcher sie nicht beliebig austauschbar sind; eine Brutalität, die nahtlos anschließt an die deutsche Väterentsorgungskultur. Es ist auch brutal gegenüber Kindern, denn diese lieben ihre Väter in der Regel genauso wie ihre Mütter – selbst wenn die Entsorgung vor ihrer Geburt stattgefunden hat. Sie leiden darunter, wenn die Väter von alleinmächtigen Müttern vorsätzlich aus dem Leben ihrer Kinder ausgelöscht werden. Das weiß auch die eine oder andere Mütterberaterin, welche dann rät, den Vater einfach sterben zu lassen, für tot zu erklären, wenn sich die Kinder nach ihm sehnen. Das ist übrigens sehr gnädig gegenüber den Kindern, denn so können sie damit beginnen, Trauerarbeit zu leisten, um den Verlust eines geliebten Menschen aufzuarbeiten, was ihnen nicht möglich ist, wenn sie von der Kindseigentümerin* gepsychofickt werden.

Dem „Kindeswohl“ entspricht es, wenn Mütter ihre Kinder entvätern, Theoretisch. Denn dass Väter die besseren Alleinerziehenden sind und dass Kinder durch eine Trennung stark beeinträchtigt werden, besonders wenn sie ihre Väter verlieren, weiß man seit längerem und wird immer wieder bestätigt. Dass nicht das Kindeswohl sondern die Mutterbedürfnisse im Vordergrund stehen, könnte man auch im Bundestag wissen:

Am häufigsten nannten die Teilnehmer die Motive „Die Mutter möchte die Alleinsorge behalten, um allein entscheiden zu können („einfacherer Weg“)“ und „Die Mutter möchte nichts mehr mit dem Vater zu tun haben und lehnt daher jeden Kontakt auch in Angelegenheiten des Kindes ab“. Beide Motive orientieren sich vorrangig eher an den emotionalen Befindlichkeiten der Mutter, wie zum Beispiel ihrem Sicherheitsbedürfnis (insbesondere beim Motiv „einfacherer Weg“) oder verletzten Gefühlen. Diese beiden Motive wurden von ca. 80% aller Jugendämter und von mehr als 90% der Jugendämter genannt, die mehr als 20 Anfragen pro Jahr haben.

Mutterwohl kommt vor Kindeswohl, Mutterwohl ist Kindeswohl. Tatsächlich kommen in unseren Gesellschaft Fraueninteressen vor Kinderinteressen, schon auf der Titanic. Frau Schrupp haut Monströses raus, sie sagt:

Stattdessen müssen wir sagen: Du kannst abtreiben, das ist nicht sozial stigmatisiert. Du kannst auch das Kind bekommen und allein oder mit anderen Leuten großziehen. Es gibt dafür gesellschaftliche Unterstützung, du stürzt dadurch nicht in Armut. Oder du kannst das Kind zur Adoption freigeben, und auch dann erfolgt keine Stigmatisierung. Eine Frau soll keinen Mann brauchen müssen, um ein Kind zu gebären.

Nein, Frau Schrupp. Nein.

Hier stehen nicht die Interessen der Frauen, sondern die der Kinder im Vordergrund.

Deren Rechte. Das Recht auf Nahrung. Das Recht auf ein Obdach. Das Recht auf Gesundheit, Bildung. Das Recht auf einen warmen Schlafplatz. Das Recht zu leben. Und die Mütter stehen hier, wie die Väter, in der Pflicht, wie auch die Gesellschaft. Die feministische Monströsität richtet sich nicht allein gegen Männer, Väter, genauso fallen ihr Kinder zum Fraß: Sie macht nicht nur aus Vätern sondern auch aus Kindern beliebig austauschbare Objekte.

Und wenn wir keine Sexisten sind, also…

Wenn wir davon ausgehen, dass beide Geschlechter gleich gute oder schlechte Eltern sind, ist es doch logisch, dass ihnen beiden die gleichen Rechte und Pflichten gegenüber den Kindern zustehen müssten.

Man beachte, dass dieser Satz geschlechtsneutral formuliert ist – im Gegensatz zur feministischen Dämonisierung, nach welcher es eine Katastrophe wäre, wenn Väter „unbeschränkten Zugang“ zu ihren Kindern hätten. So grassiert also ein potenter Sexismus gegen Männer, Väter, sie seien nicht wichtig, ja schädlich für Kinder; ein Sexismus, der für großes Leid verantwortlich ist, und damit den feministischen Mythos widerlegt, dass es keinen Sexismus gegen Männer geben könne, da diese an der Macht seien.

*hin und wieder trifft es auch Mütter, die entfremdet werden.

Crumar: Geschlechterrollenwünsche der Jugend

Ein Kommentar, zu kostbar, um ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen:

Die 18. Shell-Jugenstudie 2019 stützt sich auf eine repräsentativ zusammengesetzte Stichprobe von 2.572 Jugendlichen im Alter von 12 bis 25 Jahren, die zu ihrer Lebenssituation und ihren Einstellungen und Orientierungen befragt wurden.

Die hier dargestellten Ergebnisse entnehme ich der Zusammenfassung (Quelle unten), sie befinden sich auf den Seiten 25-26. Interessant ist, es handelt sich hier um die m.W. erste Zusammenfassung, die diese Themenkomplexe darstellt. Daher kann ich sie leider nicht im zeitlichen Verlauf präsentieren.
Alle Hervorhebungen und Kommentare sind von mir.

Einstieg: „Fragt man Jugendliche, wie sie sich die partnerschaftliche Aufteilung der Erwerbstätigkeit wünschen würden, wenn sie 30 Jahre alt wären und ein zweijähriges Kind hätten, sind sich junge Männer und Frauen recht einig bezüglich der idealen Rollenverteilung: In einer Partnerschaft mit kleinem Kind sollte die Frau und nicht der Mann beruflich kürzer treten.
65 % der Frauen würden gerne maximal halbtags arbeiten – und 68 % der jungen Männer wünschen sich genau das von ihrer Partnerin.“

Womit dem immer wieder geäußerten Mantra, wonach „die verhaltensstarren Männer verhindern, dass Frauen mehr Erwerbsarbeit verrichten, um Karriere machen zu können“ eine Realität entgegensteht, in der knapp zwei Drittel der befragten Mädchen und jungen Frauen eine solche Option gar nicht wahrnehmen wollen.

Hier wird es merkwürdig: „Viele Männer wünschen sich eine Rolle als »aktiver Vater«, der sich an der Kinderbetreuung beteiligt, und nur 41 % von ihnen möchten in der beschriebenen Familiensituation in Vollzeit arbeiten. Von den jungen Frauen wünschen sich etwas mehr (51 %), dass der Vater in Vollzeit arbeitet.
Insgesamt haben beide Geschlechter also recht ähnliche Vorstellungen, was die Erwerbstätigkeit eines Vaters und einer Mutter angeht.“

Zunächst einmal wollen deutlich mehr junge Frauen von (!) Männern, sie mögen Vollzeit arbeiten, als diese es für sich selbst wollen, nämlich die Mehrheit dieser jungen Frauen (auffällig ausgelassen wird, wieviel Prozent der jungen Frauen sich einen „aktiven Vater“ wünschen).

59% der jungen Männer wollen in dieser familiären Situation demnach nicht (!) Vollzeit arbeiten, aber es bleibt unklar, wie die 68% der jungen Männer, die ihrerseits Frauen zugestehen, „maximal halbtags“ zu arbeiten es für möglich halten, ohne Vollzeit-Erwerbsarbeit familiär über die Runden zu kommen.

Ich strukturiere den Text folgend in Spiegelstrichen: „Insgesamt ist es mehr als die Hälfte (54 %) aller 12- bis 25-Jährigen, die ein »männliches Versorgermodell« favorisieren:
– 10 % bevorzugen das Modell eines »männlichen Alleinversorgers« (der Mann versorgt die Familie allein und arbeitet 30 oder 40 Stunden in der Woche), weitere
– 44 % präferieren das Modell eines »männlichen Hauptversorgers« (der Mann arbeitet mindestens 30 Stunden, die Frau maximal halbtags).“

Das traditionelle Familienmodell hat längst nicht ausgedient und es wird mehrheitlich auch gewünscht. Welche anderen Familienmodelle die – immerhin – 46% der Befragten sich vorstellen wird leider nicht dargestellt. Es wird leider auch nicht regional (siehe folgend) nach West und Ost aufgeschlüsselt.

Wenig erstaunlich „sind Unterschiede zwischen alten und neuen Bundesländern zu sehen. Junge Menschen im Westen denken hier traditioneller:
– 58 % der Männer und 56 % der Frauen würden sich eine Familie mit männlichem Allein- oder Hauptversorger wünschen, während sich im Osten dem nur
– 38 % der Männer und 31 % der Frauen anschließen.“

Das sind erhebliche Unterschiede zwischen Ost und West! Meine These, es gibt zwei Patriarchate in Deutschland, bzw. zwei Evolutionen wurde wieder glänzend bestätigt. 😉

Es folgt der feministisch inspirierte Euphemismus des Tages: „Der Vater als Ernährer der Familie ist – zumindest im Westen – offensichtlich keine rein männliche Vorstellung, dieses Modell wird auch von vielen jungen Frauen favorisiert.“

Wenn 56% der jungen Frauen sich dieser Vorstellung anschließen, dann handelt es sich nicht um „viele“, sondern um die Mehrheit der jungen Frauen. Damit hat sich die Ideologie, es handle sich um eine „rein männliche Vorstellung“ gründlich blamiert.
Nicht, dass die Forscher das daran hindern würde, den gleichen Quatsch immer wieder von sich zu geben. Natürlich nicht!

Die letzte Schlussfolgerung hat eine ähnliche Qualität: „In den neuen Bundesländern erfreuen sich dafür gleichwertiger aufgeteilte Modelle deutlich größerer Beliebtheit als im Westen.“

Man könnte nämlich auch sagen, 62% der jungen Männer und 69% der jungen Frauen lehnen den „Vater als Ernährer der Familie“ ab und nur die sogenannte Minderheit der jungen Männer und Frauen vertreten im Osten eine solche Ansicht.
Traditionelle Vorstellungen vom Vater als Ernährer der Familie: Westen = Mehrheit, Osten = Minderheit – das Konzept ist eigentlich ganz einfach zu verstehen.

Hier lassen sich die Erfolge des (West-) Feminismus besichtigen: Die Mehrheit der jungen Frauen (zumindest im Westen) strebt 2019 weder eine Beschäftigung über Teilzeit hinaus an, möchte, dass der Mann Vollzeit arbeitet und sieht den Mann als Haupt- oder Alleinversorger.
Das ist die ernüchternde Bilanz nach 50 Jahren Feminismus und es steht zu befürchten, die Einführung des Gendersternchen wird daran nichts ändern, weil auch das Binnen I seltsam wirkungslos blieb…

Zumindest wissen wir nun – und auch die jungen Männer sollten es wissen – was von all den schönen Umfragen über die „modernen Beziehungsvorstellungen“ junger Frauen zu halten ist.
Mehrheitlich gar nichts – ein Fall für das Altpapier.
Ermutigend nur der prozentuale Anteile von jungen Männern, die sich eine Rolle als aktiver Vater vorstellen können. Es bleibt viel Aufklärungsarbeit für uns zu leisten. Das steht fest!

Download hier: https://www.shell.de/ueber-uns/shell-jugendstudie.html

Abrissbirne

Birgit Kelle weiß es auch. Sie weiß etwas, was nicht nur Feministen sondern im Grunde die ganze Gesellschaft weiß: Männer sind schuld. Nun, das ist weder neu noch originell, aber woran sind Männer jetzt wieder schuld, laut der leidenschaftlichen Mutter, die sich gerne mal mit Feministen anlegt? Ganz einfach: Am Feminismus, genauer: Am Genderismus.

mann-schwanger

Schwangere Männer: Fiese Aneignung durch das Patriarchat.

Dass also nicht mehr von der „Mutter“ geredet werden soll, sondern von dem „Elter“; nicht mehr von der „schwangeren Frau“, sondern von der „schwangeren Person“, ist nicht auf dem Mist von Feministinnen gewachsen – den Genderisten, die die herkömmlichen Geschlechter auflösen wollen, sondern: auf dem der Männer. Männer, die auch die traditionelle Rollenverteilung abschaffen und die Frau nötigen wollen, ein ganzes Leben lang unbelastet von „Erziehungsarbeit“ malochen zu gehen. Männer, die der führenden Feministin Simone de Beauvoir folgend auf der Weltfrauenkonferenz 1995 festgelegt haben, dass jede Frau in jeder Lebensphase einer Arbeit nachzugehen habe, denn:

»Keine Frau sollte das Recht haben, zu Hause zu bleiben und die Kinder großzuziehen. Die Gesellschaft sollte völlig anders sein. Frauen sollten diese Wahl nicht haben, und zwar genau deshalb, weil, wenn es eine solche Möglichkeit gibt, zu viele Frauen sich dafür entscheiden würden.«

Also schuld sind Männer. Wieder mal. Auch ein altersdiskriminierender, rassistischer Seitenhieb auf die „alten weißen“ darf natürlich nicht fehlen.

Kelle stellt fest, dass Männer Frauen berauben, ihnen ihre urtümliche Weiblichkeit entwenden wollen:

Mutterschaft und Weiblichkeit sind das einzige, was Männer sich nur mit Gewalt, Ausbeutung oder mit juristischer Hilfe aneignen können. Und jetzt tun sie es auch. (erst „jetzt“? Anm. yx)

Ja, ja, in Wirklichkeit haben Frauen keinen Penisneid, sondern Männer einen Gebärneid. Schon die Störenfriedas hielten nicht als erste fest, dass Männer Frauen hassen, weil sie selbst nicht wie die „Göttinnen“ Kinder bekommen könnten – daher die traditionelle Rollenverteilung, in welcher sich Männer ein ganzes Leben lang den Arsch aufreißen, damit es die ihren auch gut im Leben haben. Das ist nicht im mindesten selbstlos, Männer machen das nur, um Macht über Frauen und Kinder auszuüben.

Aber gut: Das Vertrackte an Kelles Diagnose ist, dass sie zum Teil wahr ist. Das stellte schon die männerfreundliche Feministin Esther Vilar fest: Der etablierte Mainstreamfeminismus ist ein männlicher Feminismus, ich dazu in einer Rezension zu Kelle:

Man fühlt sich an Nietzsche erinnert, der anmerkte, Feminismus sei weniger Kampf gegen den Mann als vielmehr der Kampf der missratenen Frau gegen die wohlgeratene. Kranke Frauen, die ein männliches Leben in der außerhäuslichen Arbeit als die Erfüllung, als das Sinnstiftende, als das alleinig Respektable ausmachen: Das war es, was Esther Vilar meinte, als sie sagte, Lesbofeministinnen wie Schwarzer hingen einem „männlichen Feminismus“ an, der von Männern erfunden wurde und Simone de Beauvoir hätte nur ein Männerbuch geschrieben und dieses mit einem Frauennamen unterzeichnet – und um ein männliches Leben führen zu können, dürfen Kinder, die einen zur Mutter machen, nicht stören.

Auch wenn Kelle zumindest teilweise in diesem Punkt – dass Männer mal wieder die Schuld tragen – richtig liegt, drängt sich doch die Frage auf, ob sie denn kein Mitleid mit den Feministinnen hat. Wenn diese noch nicht mal den Genderismus erfunden haben, was bleibt dann noch? Ach ja, der Kaffeefilter *duck und weg*.

„Die“ Männer sind schuld. Auch dann, wenn nur zwei oder drei der genderistischen Ideologie folgen und darauf bestehen, „Frauen“ zu sein und somit weibliche Privilegien mopsen (Wo sind eigentlich die Frau-zu-Mann-Transsexuellen, die sich männliche Privilegien aneignen wollen?). Zum Beispiel Vorzugsbehandlung bei Quoten. Zum Beispiel einen Aufenthalt im Frauenknast, denn dieser ist im Vergleich zum Männerknast ein Wellnesshotel.

1024px-Man_sleeping_on_Canadian_sidewalk-e1450193158178

Weitergehen, hier gibt es nichts von Interesse.

Oder Obdachlose, die als „Transfrauen“ vielleicht einen warmen Schlafplatz ergattern können. In Alaska. Kelle hat Mitgefühl mit Obdachlosen. Aber nur mit den besseren. Dass es schlimm ist, im Freien zu übernachten, sieht sie nur bei Frauen. Männer sind ihr egal, auch wenn sie elendig krepieren, erfrieren, was öfter mal passiert im „Patriarchat“, aber im Gegensatz zu unerwünschten Komplimenten kein Thema ist, denn: Männer sind Täter. Nicht Täter sind Täter, Nein: Männer.

Es ist verdammt kalt in Alaska, und Laurie sagt, einige dieser Frauen würden trotzdem lieber nachts im Freien schlafen, als noch einmal in ihrem Leben in einem Raum mit einem Mann. Nahezu 100 Prozent ihrer Frauen dort seien Opfer von männlicher Gewalt, Vergewaltigung, sexueller Übergriffe. Durch Männer.

Deshalb ist in dem Obdachlosenasyl – ein Safe Space für Frauen – kein Platz für Männer. Anton und Bob, die sich nie etwas zu schulden kommen ließen, außer vielleicht arm zu sein, müssen also im Freien übernachten, in Alaska, weil sie ein unverschuldetes Merkmal mit anderen teilen, die tätlich wurden, so die Sohnmutter in bester Übereinstimmung mit dem herrschenden Feminismus. Mal ’ne Frage an die Linksfeministinnen hier: Was ist eigentlich von einem „Safe Space“ für Weiße zu halten, die schlechte Erfahrungen mit messerstechenden Farbigen gemacht haben?

Ich schrieb mal, wenn man Feminismus nicht wählen wolle, könne man nur den rechten Rand wählen. Kelle stellt unter Beweis, dass Schuldzuweisungen gegen Männer sowie eine erbarmungslose und tödliche Mitgefühlskälte auch dort erfolgreich sein kann. Ich habe in meiner Rezension zu ihr dazu aufgefordert, sich mit Männern, genauer: Trennungsvätern zu solidarisieren, denn wer die entväterte Gesellschaft toleriert, erhält im feministisch-neoliberalen Zuge auch die entmütterte. Kelle fährt mit voller Kraft in die entgegengesetzte Richtung und prügelt wie jede Vulgärfeministin auf Männer ein.

Sex als künstlich verknappte Ressource

Folgt man also der Theorie der „Rape-Culture„, dann ist Sex ein großes Übel für Frauen – „etwas, das Männer Frauen antun“ – und zugleich etwas, was sich der Mann – nötigenfalls mit Gewalt – einfach nimmt – sie gibt, er nimmt, womit die Rollen festgelegt sind, wer dankbar zu sein hat und wer nicht.

Auch hier zeigt sich wieder mal, dass die alte Formel gilt, wonach in der Realität das Gegenteil dessen zutrifft, was Feministen so postulieren: Denn Sex ist eine Ressource, die Frauen kontrollieren – sie hat es, er will es; da er damit etwas nimmt, steht er in der Pflicht eine Gegenleistung zu erbringen – für die Frau eine sehr profitable Perspektive auf Sex, und verdammt nah dran an Sexarbeit. Erschreckend viele Männer teilen die Haltung, dass es keinen Unterschied mache, ob man zu einer Professionellen gehe oder doch Sex in einer Beziehung hätte – zahlen müsse man so oder so…

Es werden im unterschiedlichem Grade weltweit Maßnahmen getroffen, um „billige Konkurrenz“ auszuschalten. Das bedeutet nicht nur, dass Frauen andere Frauen, die „günstig zu haben“ sind, als „Schlampen“ niedermachen, auch werden Alternativen verboten oder schlechtgeredet. So ist in vielen Ländern Prostitution illegal und häufig auch Pornografie.

Ein weiteres Mittel zur Kontrolle der männlichen Sexualität ist die Beschneidung. Beschneidung ist eine der häufigsten Operationen in den USA – 81% aller Männer zwischen 15 und 59 Jahren sind beschnitten – nicht aus religiösen Gründen, sondern um Jungen Autosexualität und damit Erleichterung zu verunmöglichen. Crumar schreibt:

Die eigentliche Funktion der Beschneidung war die Be- und Verhinderung masturbatorischer Praktiken, also die sprichwörtliche „control over one’s own sex drive“.
Dabei galt und gilt es zu verhindern, dass eine männliche Autonomie der Lustbefriedigung existiert; auf die Frau zu verzichten soll per körperlicher Zurichtung bestenfalls unmöglich werden.

Parallel wird eine Propaganda verbreitet, nach der Onanieren üble Folgen wie z.B. Schwachsinn hätte – über den „Dorftrottel“ heißt es, dass er es sich selbst mache und dient damit als abschreckendes Beispiel.

Zusätzlich wird kommuniziert, Sex sei etwas, das „Männer Frauen antun“. Damit gerät der Mann erst Recht in die Pflicht, es wieder „gutzumachen“ – zum Beispiel dadurch, dass er sein ganzes Leben lang für sie arbeitet.

Einem Mann also, der auf Sex nicht verzichten möchte oder kann, und dem alle Alternativen – Onanieren, Prostitution – genommen wurden, bleibt nur noch, eine Beziehung zu einer Frau einzugehen – und das heißt dann meistens, dass er für sie arbeitet, ihr Leben unterhält, sein Leben lang. Denn sie kontrolliert entgegen der Propaganda der „Rape-Culture“ das kostbare Gut; mit etwas Glück kann sie so einen finanziell potenten Mann an sich binden, was auf ihrer Seite des Deals ein abgesichertes Leben mit wenig oder gar keiner Erwerbsarbeit bedeutet. Ein alter Freund erklärte mir mal stolz, dass er dahinter gekommen war, wie das mit dem Sex in seiner Beziehung laufe: Seine Freundin verteilte Punkte (nicht allzu offensichtlich) für Wohlverhalten und wenn genug beisammen waren, durfte er ran. Anstatt mit ihr Schluss zu machen nahm er das als Ansporn, eben dieses Wohlverhalten an den Tag zu legen (das war vor Pick-Up).

Solches Regulieren des Sexes zum Manipulieren mit Sex vergiftet die ganze Beziehung. Ein Mittel dieser Manipulation ist die Romantik. Entgegen feministischer Rhetorik, wonach romantische Liebe eine Idealisierung und Verdrängung der Frau von Vergewaltigung – „was Männer Frauen antun“ – sei, dient sie der Manipulation des Mannes. Um das nicht zu missverstehen: Sex mit Liebe ist eines der schönsten Dinge überhaupt, aber Romantik kann natürlich auch missbraucht werden. Dazu ein Gegenmodell:

Ein anderes vielbeachtetes Vertragskonzept legte die amerikanische Zeitschrift »Couple« vor, ein Magazin für verheiratete und unverheiratete Paare. In diesem »Quickie-Kontrakt« versprechen sich die Partner gegenseitig bei Bedarf eine schnelle Nummer, wenn es sein muss auch im Taxi oder auf der Straße oder wenn einer der Partner gerade keine Lust hat. Alle Paare, die sich darauf einließen, berichteten über eine gewaltige Verbesserung ihrer erotischen Lebensqualität (213,122). Seinem Partner zuliebe die eigene Unlust zu überwinden ist natürlich genau das, was viele Feministinnen als »Vergewaltigung« bezeichnen.

Soweit ich das mitbekomme, wird das auch in schwulen Beziehungen so gelebt. Schwule neigen nicht dazu, Sex künstlich zu verknappen um damit Beziehungsmacht auszuleben.

Dies kann auch zum Vorteil der Frau sein. Auch Frauen wünschen und sehnen sich nach Sex, was in unserer Gesellschaft zugunsten der Er-nimmt-sie-gibt-Sichtweise aber kaum kommuniziert wird. Schon Esther Vilar merkte im Streitgespräch mit der Lesbe Alice Schwarzer an, dass einer Frau, die Spaß am Sex hat, zweimal die Woche doch viel zu wenig sei, ein Aufkommen, welches für Schwarzer aber einfach nur „sexuelle Ausbeutung“ war. Die Frau muss nicht die Frigide spielen.

Entgegen der feministischen Theorie kontrollieren also Frauen die Ressource Sex und üben so Macht aus, Esther Vilar: Das kältere Geschlecht hat die Macht.

Männer zu einem besseren Orgasmus bringen.

Novum beim neuen Star Wars

Etwas, das sich in vielen Filmen beobachten lässt, ist, dass in ihnen reihenweise gesichts- und namenlose Männer sterben, ohne dass das dem Vergnügen am Actionspektakel einen Abbruch tut. Das gilt auch dann, wenn in einem Film „starke Frauen“ vorkommen. Auch wenn die Hauptdarstellerin eine „große Kriegerin“, eine Kämpferin ist, ist der anonymes Statist, der typische „Wachmann“, der niedergemetzelt wird, eben immer noch ein Mann.

Als Paradebeispiel hierfür ließe sich „Kill Bill“ anführen. In dem Film sind die wichtigsten Figuren alles Frauen, die zur absoluten Kampfsportelite zählen, nahezu unbesiegbar. So zum Beispiel die Anführerin der japanischen Mafia, gespielt von Lucy Liu. Als die Heldin des Streifens, gespielt von Uma Thurman, bei ihr aufschlägt um Rache zu nehmen, schickt Liu erstmal ihre Yakuzauntergebenen vor, und das sind allesamt Männer – anonym, namenlos – die dann allesamt von Thurman abgeschlachtet werden.

Der neue Star Wars führt hier ein Novum ein, etwas, das es so noch nicht gab. Und zwar lässt sich anhand der Stimmen der Soldaten der fiesen „Ersten Ordnung“ – den Stormtroopern – entnehmen, dass sich unter den Masken der Einheitsuniformen hier und da auch eine Frau versteckt, die dann ihr Leben lassen muss. Allerdings wird diese Novum dadurch abgeschwächt, dass die Darsteller unter undurchsichtigen Helmen stecken. Es drängt also nicht allzu offensichtlich ins Bewusstsein, dass hier ganz nebenbei auch Frauen sterben – anonym, namenlos.

Das führt zu der Frage, ob man sowas überhaupt wollen sollte. Man stelle sich vor, die Gesellschaft verroht so sehr, dass im Popcornkino Kinder sterben, ohne, dass der Filmspaß dadurch getrübt wäre. Wenn sich die Gesellschaft dahingehend entwickelt, dass in Hollywoodschinken der Tod auch von Frauen noch nicht mal mit einem Achselzucken sondern stattdessen mit dem Griff ins Popcorn quittiert wird, ist dies eine Entwicklung zu einer kälteren, barbarischeren Gesellschaft.