Archiv für den Monat August 2020

Billy Coen über die unterschiedliche Bewertung von Sexismus und Rassismus

Billy Coen:

Danke, dass du die Analogie zur Ausländerfeindlichkeit gezogen hast. Dann muss ich das nicht schon wieder übernehmen.

Aber es ist eben unübersehbar, wie gleiche Dinge völlig ungleich betrachtet werden. Man würde es Niklas dem Neonazi nie als Entschuldigung für seinen gruppenbezogenen Menschenhass durchgehen lassen, dass er (vermeintlich) jahrelang auf dem Schulhof von Ali, Murat und Erkan drangsaliert worden ist. Selbst wenn diese ihn mehrmals krankenhausreif geprügelt hätten, würde man es nicht als legitim abtun, wenn er diese Erlebnisse schlank auf alle Türken projiziert. Dieselbe Extrapolation von Einzelerlebnissen auf alle Männer hingegen ist nicht nur legitim, sie ist geradezu eine Art gesellschaftliche Übung geworden. Man könnte in unserer Gesellschaft fraglos keine andere geschlechtlich oder rassisch definierte Gruppe derart widerspruchslos mit den Worten „Alle xxx sind Schweine!“ kombinieren, wie man es mit Männern kann. Eine solche Aussage gilt dann wahlweise als „satirisch“ oder gar als progressiv.

Ohne Julia hier in eine „Guilt by Association“ verstricken zu wollen – ich habe jetzt keine Lust ihre Artikelvita zu checken – aber gerade die taz, für die sie auch mal publizierte, ist ein Musterbeispiel für diese Doppelmoral. Auf der einen Seite kriegt man sich dort beständig nicht wieder ein vor Empörung über Rassismus (natürlich nur gegen Nichtweiße) oder über das, was man inzwischen dazu hochstilisiert, aber gleichzeitig ist diese Postille das Organ, welches, trotz der im deutschen Medienmarkt diesbezüglich übermächtig stark erscheinenden Konkurrenz, quantitativ wie qualitativ für die hochfrequenteste Schlagzahl im Pumpen regelrecht pathologisch anmutenden Männerhasses verantwortlich ist. Ich kann mir also schwer vorstellen, dass ihr diese Zustände verborgen geblieben sein können.

Hier in einem inhaltlich der Männerrechtsszene zuzuordnenden Forum einzuwerfen, bevor man sich darüber beschwere, dass manch Frau alle Männer Scheiße findet, man erst einmal zur Kenntnis nehmen müsse, dass sich unter den Männern eben auch einzelne befinden, die tatsächlich Scheiße sind – was hier ganz nebenbei nie jemand infrage gestellt hat, wo wir mal wieder beim Thema „Strohmann“ wären – dann ist das das absolut selbe, als würde man Ausländern sagen, bevor sie sich über rechte Hetze gegen ihre Gruppe beschweren, sollten sie erst einmal anerkennen, dass es unter ihnen eben auch einen Anteil Asozialer und Krimineller gibt.

Frauengerechtes Wohnen

Auf Alles Evolution wurde diese Woche über die „frauengerechte Stadt“ diskutiert. Dazu passend ein Langzitat von Paul-Hermann Gruner aus „Frauen und Kinder zuerst“:

…es gibt das «frauengerechte Haus» («von den Küchenzonen aus können die Mütter spielende Kinder im Hof und in den anderen Räumen überblicken. Die Wohnungen sind so flexibel gestaltet, dass Räume je nach Bedarf zusammengelegt oder abgetrennt werden können. Alle Wohnungen sind dem Gemeinschaftsraum zugeordnet, haben Terrasse, Balkon oder Loggia» – ganz eindeutig und umfassend: nichts für Männer); es gibt «frauengerechte Wohnungen» («damit soll es Frauen erleichtert werden, Familie und Beruf leichter zu verbinden», ganz klar nur was für Frauen, Männer wollen nur arbeiten gehen, Fußball spielen, schlafen, arbeiten gehen, Fußball spielen, schlafen, arbeiten gehen, Fußball spielen, schlafen …) ; es gibt gar die «frauengerechte Stadt» als Ziel «frauenpolitischer Leitbilder» (die autogerechte Stadt ist männlich, die frauengerechte menschlich, also Männer: Ab in die Autos, wo ihr hingehört!) und – Finale der Zukunftsfreuden – die «Stadt der Frauen», in der endlich alles gleichermaßen Machbare und Wünschenswerte für die Besonderen und Bedürftigen, also Mädchen und Frauen, reserviert bleibt (das «frauengerechte Bauen» für die «Stadt der Frauen» wird werbetüchtig in Wien umgesetzt. Der Stadtteil mit 360 Wohnungen wird ausschließlich von Männern erstellt – Tiefbau, Hochbau, Straßenbau, Innenausbau, Gartenbau und alles Übrige. Garantiert ist jedoch, dass sich diese Männer nach Fertigstellung der Arbeiten sofort und unauffällig zurückziehen in ihre stinknormalen, männertüchtigen Wohnlöcher im Silo).

Interview mit einer ehemaligen Frauenhausmitarbeiterin

Dieses Interview aus meinem Archiv aus dem Jahre 1999 finde ich äußerst aufschlussreich:

Notkasse und Trillerpfeife
Interview mit einer ehemaligen Frauenhausmitarbeiterin

Wann haben Sie in welchem Frauenhaus gearbeitet?
Im autonomen Frauenhaus in Kassel von 1984 bis 1987 und im Göttinger Frauenhaus von 1988 bis 1989.

Wie kamen Sie zu dieser Aufgabe?
Damals war ich eine Aussteigerin aus der High-Society. Ich wollte etwas Neues anfangen, anderen Menschen helfen. Vorher war ich schon sehr interessiert an den Dingen, die die Frauenbewegung so thematisiert hat.

Welche Aufgaben kamen auf Sie als Mitarbeiterin in einem Frauenhaus zu?
Zunächst war das ehrenamtlich, nur der sogenannte Ämterscheiß: Schriftverkehr erledigen, die Leute zum Sozial- und Jugendamt begleiten. Nach drei Monaten wurde ich gefragt, ob ich nicht fest dort arbeiten wolle, und ich sagte ja. Ich stieg richtig in den Betrieb ein.
Ich machte die Neuaufnahmen, führte Einzelgespräche mit den Frauen, machte Gruppenbetreuung, half beim Ausfüllen des Aufnahmebogens, also Name, Adresse, Schulbildung etc.
Das ergab folgendes Bild: 80 % Hauptschule, 80 % ohne abgeschlossene Berufsausbildung, 70% Ausländerinnen (davon zu 90 % Türkinnen). Die Hälfte war dort bereits über ein Jahr, eine Frau war bereits dreieinhalb Jahre dort. Den Frauen wurden ja auch kaum Wohnungen angeboten … Welcher Vermieter gibt schon einer Frau eine Wohnung, die von der Sozi lebt und einen Haufen Kinder mitbringt? Die meisten von denen hatten bis zu fünf Kinder.

Was war der Grund für die Aufnahme im Frauenhaus ?
Ungefähr 90 % gaben an, geschlagen worden zu sein.

Bezog sich das auch auf die Kinder?
Das wurde auch manchmal gesagt. Meist haben wir dann aber gesehen, daß gerade diese Frauen ihre Kinder selber geschlagen haben. Dagegen sind wir aber immer – in beiden Häusern – ganz schnell vorgegangen.

Was gab es sonst noch für angegebene Gründe?
Von Relevanz nur noch, daß die Männer eine neue Partnerschaft hätten. Ansonsten bekamen wir in vielen Fällen in den Wochen nach der Aufnahme mit, daß die Familien hoffnungslos überschuldet waren.

Wie erfuhren Sie davon?
Nun, bei uns flatterten dann doch die ganzen Mahnungen und Mahnbescheide ein, es gab ja Nachsendeanträge über ein Postfach. Vielen wäre eh in den nächsten Tagen eine Räumungsklage zugegangen, weil sie die Miete nicht mehr zahlen konnten. In vielen Fällen waren es die Frauen selber, die zu der Überschuldung beigetragen hatten, meist durch Bestellungen bei Otto, Quelle und so, halt bei den ganzen Versandfirmen.

War das auch ein Grund dafür, daß die Frauen bei Ihnen vor der Tür standen?
Doch, mit Sicherheit. Heute würde ich sogar sagen, es war der überwiegende Anteil, der unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu uns kam – oder auch, seltener, weil sie selber guten Grund für einen Streit gegeben hatten und der Reaktion aus dem Weg gehen wollten. Zum Beispiel, wenn sie ein Verhältnis mit einem anderen Mann eingegangen hatten und das ungestört fortführen wollten. Zu Hause ging das ja nicht.

Aber wenn eine Frau gekommen ist und hat gesagt: «Ich wurde geschlagen», dann wurde das nicht weiter hinterfragt, ob es nicht vielleicht auch andere Gründe geben könnte?
Nein, nein, überhaupt nicht. Es wurde gesagt, kommt sofort rein. Meist folgte dann auch unmittelbar ein Arztbesuch. Vergewaltigung oder gar sexueller Mißbrauch waren eigentlich – bis auf drei mir bekannte Fälle – nie ein Thema.

Machten sich die Männer denn nicht bemerkbar?
Die Männer haben rumtelefoniert und natürlich überall nachgefragt. Wir haben aber regelmäßig gesagt: «Nein, die sind hier nicht, nicht bei uns.» Auch beim Jugend- oder Sozialamt wußten die natürlich Bescheid, aber die haben da immer mitgespielt. Und in vielen Fällen haben wir, wenn sich einer mal nicht abwimmeln ließ, die Frauen in. Häuser in andere Städte verlegt.
Natürlich waren die Männer auch sehr aufgebracht. Dann kam es auch vor, daß wir den Frauen geholfen haben, die Sachen aus der Wohnung zu holen. Viele standen dann auch eine Zeit vor der Tür und haben gewartet. Aber so lange dauerte das nicht.

Gut, die Frauen waren nun da, alle Formalien erst mal erledigt. Was passierte dann ?
Erst mal haben wir uns darum gekümmert, daß die Frauen
finanziell versorgt waren, also gemeinsam zum Sozialamt, da gab es Bargeld. Dann der gemeinsame Einkauf, damit was zu essen da war. Jede hat da ja ihr eigenes Fach im Kühlschrank gehabt. Wenn das gesichert war, wurden noch Einzelgespräche angeboten – davon wurde aber kaum Gebrauch gemacht. Wir haben dann auch erklärt, was wir für Betreuungsangebote für die Kinder haben.
Und dann ging auch schon der Alltag los: Die Zimmer waren gerade halbwegs eingerichtet – und schon haben sich manche feingemacht, gepudert, gespachtelt, geschminkt und ab auf die Rolle.

Was kann man darunter verstehen?
Nun, es warteten schon andere, neue Männer vor der Tür. Wenn wir Glück hatten, waren die Frauen zum Frühstück wieder da.

Und die Kinder?
Um die kümmerte sich der Nachtdienst. Der war eigentlich fürs Telefon da – das war ja rund um die Uhr besetzt. Aber hauptsächlich kümmerte sich der Nachtdienst um die Kinder, wenn die Mütter nicht da waren. Da war zum Teil die Hölle los, die mußten sich um einen ganzen Stall voll Kinder kümmern.
Wenn die Mütter morgens noch nicht wieder da waren, mußten wir die Schulkinder wecken, damit die zur Schule kamen. Oft war dann auch nichts zu essen da. Da mußten wir dann an die Notkasse ran und erst mal Brötchen einkaufen für die Kinder.

Welche Ausbildung hatten sie und die anderen Mitarbeiterinnen?
Ich selbst komme nicht aus dem sozialpädagogischen Bereich. Aber die anderen waren schon alle ausgebildete Pädagoginnen. Außerdem waren sie ausgebildet im Stockkampf, für den Fall, daß es mal Ärger gab. Kurzhaarfrisur und Springerstiefel waren vorherrschend.

Mußten denn die Stockkampffähigkeiten öfter unter Beweis gestellt werden?
Das war die Ausnahme. Kamen uns Männer zu nahe, hatten wir ja unsere Trillerpfeifen, da waren dann gleich alle da, das reichte meist. Ansonsten mußten wir schon ab und zu mal in den Außeneinsatz, noch mal rein in die Wohnungen, weil die Frauen noch nicht alles mitgenommen hatten, und die Sachen abholen. War dann der Mann da, wurde der meist abgedrängt. Einen haben wir ins Klo eingeschlossen. Die Polizei hat ihn dann anschließend wieder befreit. Da waren wir schon ganz fit.

Was war das vorrangige Motiv, im Frauenhaus zu arbeiten?
Frauen zu helfen – Frauen helfen Frauen, halt auch das typische Helfersyndrom. Die meisten waren sehr aktiv in der Frauenbewegung. Und es war eben klar, daß Frauen in dieser Gesellschaft grundsätzlich Opfer sind.
Wenn ich gesagt habe, verdammt noch mal, die Weiber müssen auch mal ihren Hintern hochbekommen, dann wurde das grundsätzlich abgeblockt. «Die haben doch so viel mitgemacht, siehst du denn nicht, daß die jetzt erst mal ihre Ruhe brauchen? Die sind geschlagen worden, die brauchen jetzt erst mal Zeit zur Selbstverwirklichung.» Manchmal konnte ich über das Chaos nicht mehr wegsehen. Die Küche, der Aufent­haltsraum waren ein Schlachtfeld, auch die Zimmer unaufgeräumt, überall lagen benutzte Pampers herum, der Gestank war teilweise bestialisch. Aber bei meinen Kolleginnen war nichts zu machen, ich sollte endlich ruhig sein, auch wenn es manchmal ein Horrorfilm war.

Und das änderte sich auch dann nicht, wenn man sehen konnte, die Kinder gehen – so ganz ohne Betreuung durch die Mutter – langsam auf dem Zahnfleisch?
Nein, dann kam wieder die alte Leier: «Du siehst doch, die Frauen können das im Moment nicht leisten.» Außerdem waren wir dann ja für die Kinder da.

Also Verantwortung für die Kinder war kein Thema? Die hätten dann doch auch zu Hause bleiben können …?
Ach, Verantwortung war kein Thema.

Hat sich das Jugendamt nicht mal für die Kinder interessiert?
Die hatten im Frauenhaus nichts zu suchen.

Aus welchem Grund?
Das Frauenhaus ist ein geschützter Raum für Frauen, da haben Externe nichts zu suchen. Außerdem hatten wir unsere eigenen Sozialpädagoginnen. Wenn es mal zu Auffälligkeiten der Kinder kam, dann sind wir halt mit den Frauen zum Jugendamt. Aber rein kam bei uns keiner. Das war klar, und da bestand auch gar kein Interesse.

Kam es denn tatsächlich so selten vor, daß die Männer ihre Kinder sehen wollten?
Wenn es so einen Fall gab, dann haben wir die Frauen ganz schnell in eine andere Stadt verlegt.

Und haben die Kinder nicht ab und zu nach ihrem Vater gefragt?
Das haben wir ganz schnell abgeblockt, die meisten waren ja noch klein. Da mußten wir schon mal trösten. Bei den größeren kam die Frage schnell gar nicht mehr auf. Da saß man dann zu fünft beim Kreuzworträtsellösen, und dann wurde natürlich über die Kerle hergezogen. Da kommt die Frage nach dem Vater gar nicht mehr auf, die Kinder merken sehr schnell, was da los ist. «Männer sind Schweine.»
Auf der Seite der Mitarbeiterinnen lief das nicht anders. Wenn wir nicht-lesbischen Frauen da mal gesagt haben, man muß auch mit den Männern reden, haben wir uns auf dem Mitarbeiterinnenplenum schon öfter mal einen Satz heiße Ohren geholt, da waren wir in der Minderheit.

Das heißt also, es wurde grundsätzlich nicht gefragt: Liegt wirklich eine Mißhandlung vor, oder hat es halt nur einen Streit gegeben – vielleicht auch mit Tätlichkeiten -, aber da ist vielleicht noch was zu kitten, es gibt da vielleicht die Möglichkeit, daß die sich wieder zusammenraufen, daß man doch noch miteinander klarkommt…?
Nein, überhaupt nicht.

Wie sah die finanzielle Situation der Frauenhäuser aus?
Wir kamen über die Runden. Das größte Problem war, daß der Haushalt durch den intensiven Gebrauch der Frauen sehr belastet wurde. Es mag komisch klingen, aber solche Sachen wie Toilettenpapier, Waschmittel und so weiter – die waren oft Mangelware. Das ging weg wie nix. Und dann war der Jahreshaushalt meist schon im Oktober aufgebraucht. Da haben wir dann improvisieren müssen, auch weil die Frauen oft schon zum 15. das Geld verbraucht hatten und einfach nichts mehr zu essen da war. Meist sprang dann schon das Sozialamt ein, ohne große Nachfrage. Aber wenn sich das wiederholte, gab es auch da irgendwann mal Probleme. Natürlich haben wir immer über zuwenig Geld geklagt, das gehörte dazu – aber wir kamen über die Runden.

Und die Öffentlichkeit – war man da anerkannt?
Na ja, im Volksmund wurden wir die «Schlüpferburg» genannt. Aber sonst gab es da keine Probleme.

Das waren die Verhältnisse in Kassel – wie sah es denn in Göttingen aus?
Da lief schon einiges ganz grundsätzlich anders. Angefangen von der allgemeinen Ordnung über die Verwaltung des Geldes bis hin zur nächtlichen Abwesenheit, das Kümmern um die Kinder … Da wurde viel weniger hingenommen. Kam es zu Problemen, gab es sofort ein Einzelgespräch, und da wurde auch schon klar gesagt: «Wenn du dir das und das leistest, dann ist hier kein Platz für dich – den haben andere dann nötiger als du.» – Das klappte wunderbar.
Auch wurde sehr darauf geachtet, daß die Frauen nicht auf ewig im Frauenhaus bleiben, es wurde viel aktiver auf die Integration hingearbeitet. Dort waren die Betreuerinnen im Durchschnitt doch um einiges älter und entsprechend erfahrener. Auch Verantwortung war da ein Thema. Unter diesen Aspekten wurde den Frauen dort wirklich geholfen, da wurde gute Arbeit gemacht. Kassel hätte man im Vergleich dazu eigentlich schließen müssen.

10 Jahre später: Was ist heute Ihre inhaltliche Hauptkritik an der Arbeit der Frauenhäuser, an dem, was Sie damals erlebt haben?
Es wurde überhaupt nicht auf die Männer gehört… Deren Belange und deren Version, die Belange der gesamten Familie wurden überhaupt nicht berücksichtigt. Die Frauen konnten diese Einrichtungen gnadenlos ausnutzen – und viele haben es auch getan. Überhaupt kann ich nur sagen: Notwendig ist ein Mindestmaß an staatlicher Kontrolle. Da fand damals ja gar nichts statt, und ich glaube, auch jetzt tut es das nicht.
Richtig zum Nachdenken bin ich dann gekommen, als ich vor zwei Jahren den Ludwig kennengelernt habe, wir haben Freundschaft geschlossen. Der war damals in der ganz großen Krise, hatte zwei Söhne. Der war einer von diesen «gewalttätigen» Männern. Seine Frau war damals von einem anderen Mann schwanger, die lebten schon in zwei Wohnungen, aber noch im selben Haus. Ludwig hat ihr damals auch tatsächlich zwei Ohrfeigen gegeben – aber sie stand mit einem Riesenkü­chenmesser vor ihm und hat ihn bedroht. Und als ich dann später die damaligen Kontoauszüge gesehen habe, konnte ich die Ohrfeigen auch aus diesem Grund verstehen. Da habe ich mich an meine Frauenhauszeit erinnert und gedacht: «Wie viele Frauen hast du bedauert, die dir gegenübergesessen und ihre Geschichte zum besten gegeben haben.» Und ich habe gedacht: «Mein Gott, das hätte auch Ludwigs Frau sein können.»

Sorgerecht, entsorgte Väter und das Patriarchat

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„Offenbar hat die Ministerin aber den Gegnern eines automatischen Sorgerechts nachgegeben, wonach es in schwierigen Beziehungen mit Alkohol- oder Gewaltproblemen riskant sei, wenn der Mann auch gegen den Willen der Frau sorgeberechtigt werde.“

Wenn es aber „schwierige Beziehungen mit Alkohol- oder Gewaltproblemen“ gibt, lässt sich das im Einzelfall nachweisen – übrigens auch bei Müttern. Aber dem ist nicht so, mitten im finstersten „Patriarchat“ (laut Mainstreammedien) zieht eine institutionell Mächtige aus, um Väter zu ficken, heißt: Unterhaltspflicht ja, Sorgerecht nein; sie alle unter Generalverdacht zu stellen, und gleichzeitig Mütter, die die größte (Mord) und meiste Gewalt gegen Kinder ausüben, rein zu waschen. Aber hey, wen interessiert es schon, wenn eine Mutter ihre Kinder umbringt, die sollten wir nicht verurteilen sondern Mitgefühl mit ihr üben, denn immerhin hat sie ihre Kinder verloren!

Wenn also „Gewalt- Alkoholprobleme“ ein Problem sind, aufgrund derer man unverheirateten Vätern das Sorgerecht vorenthalten darf, müsste man genauso mit Müttern verfahren, denn: Es gibt auch versoffene Schläger-innen, sogar mehr als Väter.

Und wie verantwortungslos sind eigentlich diese Mütter? Wenn sie ein Leben in die Welt setzen, stehen sie in der Verantwortung, für möglichst gute Startbedingungen zu sorgen, und das schließt ein, einen guten Vater auszuwählen, und nicht den nächstbesten „versoffenen Schläger“ zu nehmen: Wenn der Vater es – das Sorgerecht – nicht wert ist, dann ist es somit die Mutter auch nicht. Entzieht ihnen, die per Mutterkindbindung zigtausende Ungeborene abtreiben, das Sorgerecht! Zum Wohle der Kinder!

Mutterlobbyisten haben also Bedenken? Nun, dort wo es gut läuft, richten sich Mütter Screenshot_2019-02-05 FSI auf Twitter Skandal um Anhörung im Rechtsausschuss des Bundestages am 13 02 209 Zur Anhörung Wech[...]nicht an die Hilfestellen, womit bei diesen ein verzerrtes Bild entsteht – da sie nur mit den Problemfällen konfrontiert werden und nicht mit harmonischen Beziehungen. Und: Wenn Väterverbände mit Steuergeldern gefördert würden, das Bundesverdienstkreuz erhielten, Zugang zu den Institutionen hätten, dann könnten diese auch von vielen, vielen Fällen betroffener Vätern berichten, die Probleme mit versoffenen Schlägerinnen haben.

Lambrecht: „Wir wollen daran festhalten, dass die erste Elternstelle der leiblichen Mutter, die das Kind geboren hat, vorbehalten bleibt.“ Aha, und warum? Weil es besser für Kinder ist? So lautet der Mythos, trifft aber nicht zu. Im Gegenteil ebnet dieser Mythos den Weg zu einem schweren Verbrechen: Der Folter von Kindern, der Eltern-Kind-Entfremdung. Denn damit wird von höchster Stelle festgeschrieben, dass Väter nur Eltern zweiter Klasse sind, ihre Entsorgung also ein Lappalie sei. Wie blind kann man sein. Vaterentbehrung, so weiß man seit Jahrzehnten – oder könnte man wissen – ist ein Problem für Kinder, es schädigt sie. Wiedermal scheißt man auf des Kindeswohl, wiedermal geht Mutterwohl vor Kindeswohl. So, und jetzt schalt ich die Maistreammedien ein, und lass mir erzählen, wir lebten in einem „Patriarchat“.

Mit Frauen an der Macht wird alles besser.

Gewalttoleranz

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Was für diese edle Menschen kein Thema ist, ist wenn die Mama das Kind haut, was in der Mehrheit der Fälle zutrifft.

Eine Aussteigerin aus der Frauenhausszene machte eine Beobachtung, die ich für bemerkenswert halte: Genau die Frauen, die angaben, der Vater würde die Kinder schlagen, waren selbst gewalttätig gegen ihre Kinder, und Erin Pizzey, Gründerin des ersten Frauenhauses in England, stellte fest, dass die Mehrheit der schutzsuchenden Frauen selbst gewalttätig waren – sie musste dafür aus England fliehen.

Wenn es zu häuslicher Gewalt kommt, ist diese in der Hälfte der Fälle wechselseitiger Natur. Es ist also nicht so, dass nur einer prügelt, und der Andere ausschließlich Opfer ist, sondern man traktiert sich gegenseitig.

Das heißt man ist in der Beziehung tolerant gegenüber Gewalt. Und zwar in beide Richtungen. Sowohl als Empfänger von Gewalt, als auch als Ausübender. Es ist nicht so, dass sie ein allein beklagenswertes zu tief traumatisiertes Opfer ist, welches das Schwein* nur noch verlassen will. Sie nimmt die Gewalt hin so wie sie auch austeilt.

Dem gegenüber stehen viele Frauen, die eine Null-Toleranz-Politik verfolgen: Erster Gewaltausbruch = Ende der Beziehung. Daran sollten sich Männer ein Beispiel nehmen. Denn in unserem „Patriarchat“ ist man als Mann doppelt und dreifach gefickt, wenn die Partnerin gewalttätig ist – und Frauen sind das öfter als Männer. Denn erstens: Frauengewalt wird bei uns nicht sanktioniert. Sie dürfen nahezu nach Belieben Kinder, Alte, Pflegebedürftige und Männer misshandeln, ohne dass jemand eingreift, ganz beseonders, zweitens, wenn man als Mann betroffen ist. Und drittens besonders schlimm ist es, wenn Kinder in der Beziehung sind, da er, der lebende Schutzschild, diese dann nicht verlassen kann, weil das bedeuten würde, diese Kinder mit einer Schlägerin allein zu lassen. Ein Trennungsvater berichtete hierzu, dass seine Tochter ihm erklärte: „Was Mama früher mit dir gemacht hat, macht sie nun mit mir.“ Solche Menschen werden in unserem „Patriarchat“ allein gelassen. Insofern ist für Männer besonders wichtig, ebenfalls eine Null-Toleranz-Politik zu verfolgen.

Zurück zu sowohl passiv als auch aktiv gewalttolerante Frauen in den Frauenhäusern: Hier stellt sich ein Drehtüreffekt ein, sie gehen und kommen immer wieder. Sie kehren immer wieder in gewalttätige Beziehungen zurück, wo sie in der Mehrheit der Fälle selbst Täterinnen sind. Das zeigt, dass Frauenhäuser mit ihrem männerfeindlichen Konzept keine wirksame Hilfe bieten können. Sie sind abzuschaffen zugunsten von Gewaltschutzhäusern, die beiden Geschlechtern Hilfe bieten, ohne eine Seite als allein verantwortlichen Täter zu verurteilen, sondern Gewalt als ein Problem zu begreifen, das aus einer Beziehungsdynamik heraus entsteht, an der beide Beteiligten ihren Anteil haben.

Billy Coen: Verdrängung der Klassenfrage durch Intersektionalismus, oder wie Privilegierte mit gutem linken Gewissen privilegiert werden

Billy Coen:

Ich kann mir vorstellen, dass sich in den Kreisen der nicht wenigen linken Akademiker bzgl. der eigenen Position und Rolle in der Gesellschaft ein Unwohlsein eingenistet hatte. Auf der einen Seite fand man Marx toll, sah aber auch, dass man selbst zu denen gehörte, die über Einfluss und nicht selten Wohlstand verfügten. Eine „linke“ Ideologie, die dann darauf abhebt, dass viel wichtiger als die Zugehörigkeit zu gesellschaftlichen Klassen / Schichten in Wahrheit die Zugehörigkeit zu irgendwelchen mehr oder weniger willkürlichen Gruppen ist, aus denen sich angeblich individuelle Privilegien oder auch Diskriminierungserfahrungen ergeben, kann da als persönlich sehr entlastend wirken. Entweder kann man sich so auf einmal sogar selbst als ganz doll unterdrückt darstellen (Ich habe zwar zig Millionen auf dem Konto und für mich arbeiten 20 000 Menschen, aber ich bin eine schwarze, lesbische, muslimische Rollstuhlfahrerin; bitte unterstützt mich in meinem harten Los!) oder sich wesentlich einfacher, weil oft nur rein virtuell stattfindend, als tugendhafter Unterstützer inszenieren, ohne sich dabei selbst existentieller Bedrohung ausgeliefert sehen zu müssen.

Ein Einfallstor, zumindest in Europa, dürfte dabei tatsächlich die irrige Ansicht gewesen sein, Feminismus sei links, so dass sich mit dieser Ideologie erstmals im linken Lager eine eindeutig auf biologistischem Essentialismus aufbauende Weltsicht ausbreiten konnte (Männer unterdrücken Frauen). Schon damals wurde dabei standhaft der offensichtliche Widerspruch dieses Gemeinplatzes zur traditionell linken Klassenfrage ignoriert, gewiss nicht ohne teils erhebliches Bewältigen kognitiver Dissonanzen. Die Frage, wie ein männlicher Tagelöhner denn bitte die Gattin eines Bankchefs unterdrücken solle, war so naheliegend und derart entwaffnend, dass sie einfach nicht mehr gestellt werden durfte, sobald es um die „Geschlechterfrage“ ging.

Durch die nunmehr nahezu vollständig stattgefundene Importierung weiterführender intersektionalistischer Biologismen aus den USA, stehen Identitätslinke endgültig nicht mehr vor der Aufgabe, diesen Widerspruch verleugnen zu müssen. In ihrem Weltbild wurde die traditionell linke Klassenfrage unter derart viel Bullshit begraben, dass sie quasi nonexistent geworden ist. Identitätslinke müssen keine kognitiven Dissonanzen mehr auflösen, um die offenen Widersprüche ihres biologistischen Essentialismus‘ zur Klassenfrage zu bewältigen, sie sehen diese Widersprüche einfach nicht mehr, weil das Konzept von Klasse in ihren Überlegungen gar nicht mehr auftaucht.

Es ist also wohl eher keine „böse Absicht“, sondern eher eine Entwicklung aus Bequemlichkeit heraus. Der Intersektionalismus ist ein klares Kind elitärer Kreise. Auch in diesen Kreisen ist es schick, sich selbst als links zu bezeichnen, weil links irgendwie allgemein als „gut“ gelabelt wird. Der Intersektionalismus als „linke“ Ideologie bringt nun aber direkt mit sich, dass sich Leute, die nach traditionell linker Sichtweise klar zu den „Privilegierten“ zählen, sich nicht mehr als solche fühlen und hinterfragen müssen. Der Intersektionalismus hält für viele Dinge bereit, dank derer sie sich an sich selbst etwas suchen können, um sich trotz allem Wohlstands und gesellschaftlichem Einflusses als irgendwie doch eigentliches Opfer darstellen zu können. So kann man sich auch als reiche Bankierstochter links fühlen, ohne sich aufgrund der eigenen Überzeugungen hinterfragen zu müssen.

Und selbst jene, für die der intersektionale Opferkatalog kein Kriterium bereithält, können Abbitte leisten, ohne wirklich schmerzhaft ans Eingemachte gehen zu müssen. Zumindest bis jetzt reicht es für jene aus, sich einfach ab und zu via Twitter ob ihrer weißen Männlichkeit verbal zu geißeln, um sich auch weiterhin als einer von den Guten fühlen zu können.

Früher haben Intellektuelle die linke Arbeiterbewegung philosophisch mit Ideen unterstützt, heute haben sie sie auf dem politischen Parkett weitgehend hingerichtet und ersetzt durch eine „linke“ Ideologie, mit der sie sich in erster Linie selbst aufgrund ihres eigenen gesellschaftlichen Status‘ reinwaschen können, sich nicht ob ihrer eigenen Privilegien „schämen“ müssen.

Filmtipp: „The Professor“ aka „Richard says Good Bye“

„The Professor“ kommt gut beim Publikum an, fällt aber in der Presse und den Filmbesprechungen durch. Warum? Ich werde mich allein auf diesen Punkt konzentrieren und sonst so gut wie nichts zur Handlung erzählen.

Der Film fiel deswegen in den Kritiken durch, da er – ganz nebenbei – eine Botschaft transportiert: Feminismus. Ist. Überflüssig.

Und damit meine ich nicht, dass es zu einem Pro&Contra kommt, dass Argumente ausgetauscht werden und Diskussionen geführt. Nein: Die Lebenszeit ist dafür zu kostbar; eine feministische Studentin wird von der Hauptfigur, Collegeprofessor Richard (Johnny Depp), abgewürgt und darf nicht über die glorreiche Geschichte der Frauenbefreiung referieren, einfach so, ohne Begründung – es gibt wichtigeres im Leben.

Dennoch – und dafür liebe ich den Film – kann man ihn aus vielen, vielen Gründen nicht als „rechts“ abstempeln, wie es viele Feministen wohl gerne tun würden. Denn u.a. ist er nicht homophob. Die lesbische Tochter erfährt die ganze väterliche Liebe und Unterstützung durch Richard, der sich zudem – obwohl hetero – auf das Abenteuer, die Erfahrung einlässt, sich von einem Schwulen einen blasen zu lassen. All das – und noch mehr – nimmt den Braunekeuleschwingern den Wind aus den Segeln. Die Uncorrectness ist der Grund, warum dieses Meisterwerk in den Kritiken durchfiel.

Ich würde gerne mehr zu ihm schreiben, zu diesem Film, der einem dabei hilft, „Sterblichkeit nicht nur zu begreifen sondern auch zu würdigen;“ der beste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe, aber ich will nicht spoilern. Kauf ihn (schon als Rückmeldung an Hollywood, dass solche Filme erwünscht sind) und sieh ihn dir einfach an.

Liebe Schwarze: Ihr habt die Straßenseite zu wechseln

[Nachträgliche Vorbemerkung] Es gibt Feministen, die Männer auffordern, die Straßenseite zu wechseln, wenn ihnen eine Frau entgegenkommt, da Männer Gewalttäter und Vergewaltiger seien. Dieser Text parodiert diese Forderung, indem er sie auf Schwarze bezieht.

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Lieber Schwarzer,

Du bist eine Bedrohung. In letzter Zeit eskaliert dein Hass gegen Weiße, der dich zu einer Gefahr macht. Du nimmst Teil an Hetzjagden, und damit meine ich nicht so einen Larifari wie in Chemnitz, wo ein Typ einem anderen Typen 10 Meter hinterherrennt. Ich meine Hetze. Hetze, bei der ein Mob von Schlägern gemeinsam auf Weiße losgehen, deren einziges Verbrechen es ist, die falsche Hautfarbe zu haben. Schläger, die auf Weiße einprügeln und eintreten, während sie bereits am Boden liegen; ein Fieber, angeheizt durch einen Hass, wonach man Weiße zusammentreten soll; angefacht durch die Massenmedien und Institutionen, die dir bescheinigen, Opfer zu sein von Weißen, die allesamt Rassisten seien. Ein Erfahrungsbericht:

Eine der seltenen Täter-Memoiren beschreibt ein solches Verbrechen in Virginia. Der Autor, damals ein Teenager, hielt sich eines Nachmittags mit seinen Freunden an einer Ecke in seiner Nachbarschaft auf, als sie »einen weißen Jungen« sahen, »der etwa 18 oder 19 Jahre alt zu sein schien und gemütlich auf seinem Rad durch die Nachbarschaft radelte.« Einer aus der Gruppe machte die anderen auf den Jungen aufmerksam, beschimpfte ihn und merkte an, dass er verrückt sein musste, hierher zu kommen. Die Reaktion der Gruppe »kam automatisch«. Sie rannten los, rissen ihn vom Rad und schlugen ihn bewusstlos, während Autos vorbeifuhren. Sie traten gegen seinen Kopf, bis Blut aus seinem Mund kam, und versuchten, seine Genitalien zu verletzen. Der Autor berichtet, dass er sich zurückgezogen habe, als er merkte, wie schwer das Opfer verletzt war. Andere taten es ihm gleich, doch einer aus ihrer Gruppe ließ nicht ab, »als wäre er durchgedreht«, und setzte der Episode die Krone auf, indem er das Fahrrad nahm und mit aller Kraft auf das Opfer niederkrachen ließ. Der bewusstlose Junge auf dem Boden zuckte nicht einmal.

»Weiße Jungs so aufzumischen gab uns ein gutes Gefühl«, schreibt er und fügt hinzu, dass sie beim Weggehen lachten und prahlten, wer den meisten Schaden angerichtet hatte. Er erinnert sich an den Angriff: »Jedes Mal, dass ich meinen Fuß in seine Eier rammte, fühlte ich mich besser«. Als sein Bruder den Führerschein bekommen hatte, fuhren sie mit der Gang in weißen Vierteln herum, suchten sich leichte Opfer heraus und schlugen sie fast tot. …

Du und die anderen Hater seid potentielle Gewalttäter. Da Du eine Bedrohung bist, ist es deine Pflicht, nicht unangenehm auf deine Mitmenschen zu wirken. Es ist deine Pflicht, den Menschen, denen Du im Alltag begegnest, zu signalisieren, dass Du keine Gefahr darstellst. Deshalb hast Du die Straßenseite zu wechseln, wenn dir ein Mensch entgegenkommt.

Ich freue mich auf den Tag und bin schon ganz gespannt darauf, wenn wir uns unter Umständen begegnen, unter denen Du keine Bedrohung mehr bist und ich auch keine Angst mehr vor dir haben muss, aber angesichts sowas, wird das wohl noch dauern:

Screenshot_2020-07-17 USA Black Lives Matter -Fans verspotten ermordete Mutter

(Scheiße, fühle ich mich schäbig, sowas zu schreiben. In was für einer Verfassung müssen eigentlich Feministen sein, die so an Männer herantreten – und es ernst meinen?)

Billy Coen über „absolute Beginner“ und weibliche Hypergamie

[Kontext] Es geht um männliche, absolute Beginner („Incels“), die noch keinerlei Beziehungserfahrung gesammelt haben, aber dafür angefeindet werden.

Billy Coen:

„Es wäre in dieser Gesellschaft völlig unmöglich, dass mit Frauen genauso verfahren wird.“

Das ist das entscheidende! Wie man an deinen Beispielen gut sehen kann: ein Mann muss schon offen erkennbar schwerbehindert sein, damit anerkannt wird, dass er wohl selbst nicht viel an diesem Zustand ändern werden kann. Liegen andere, weniger offensichtliche Dinge vor, werden diese ignoriert bzw. dem Mann / Jungen als „biste halt auch irgendwie selber Schuld“ angelastet. Nur… auch etwa Schüchternheit lässt sich nicht mal so eben ausziehen wie ein schmutziges T-Shirt. Man kann zwar an Details arbeiten, aber du wirst nie aus einem sehr schüchternen Menschen mit ein Bissel Personal-Training wirklich einen absolut authentisch selbstbewussten Menschen machen. Meist läuft es drauf hinaus, dass der eigentlich Schüchterne beginnt, eine Rolle zu spielen. Das geht aber nicht lange gut, denn dabei wirkt er oft sogar für andere NOCH unsympathischer als Menschen mit völlig übersteigertem aber ECHTEM Ego. Denn ein eigentlich schüchterner Mensch, der versucht, selbstbewusst zu wirken, der wird in dieser Rolle Authentizitätsbrüche nicht vermeiden können, welche bei anderen Menschen wiederum diffuses Unwohlsein verursachen.

Und obwohl Schüchternheit eines der größten Probleme vieler Incels sein dürfte, werden sie medial geradezu rituell als frauenhassende, narzisstische Monster verkauft. Dieses Framing macht es natürlich leichter, so über sie zu berichten und sich dabei noch als einer von den Guten zu fühlen und nicht erkennen zu müssen, dass man mit all dieser schamlos zur Schau gestellten Empathielosigkeit selbst das Monster ist, zu dem man die anderen machen möchte.

Ich meine, was kann man schon alleine an der Bezeichnung „UNfreiwillig zölibatär“ missverstehen? Die wenigsten von denen hassen Frauen; die meisten hätten gerne eine. Und weil sie das nicht hinkriegen, qualifiziert sie das dazu, dass man sie als „Creeps“ darstellt, über die man sich wechselweise amüsieren oder auf die man beliebig seine eigenen abgespaltenen Charaktermängel projizieren kann.

Und gleichzeitig erscheint der 138.478ste Jammerartikel darüber, dass immer mehr studierte Frauen Single bleiben, weil einfach nicht genügend brauchbare Männer am Markt vorhanden sind. Während also Männer, die gerne IRGENDEINE Frau hätten, als Monster dargestellt werden, wird über Frauen, die keine Männer finden, weil die meisten nicht ihren hypergamen Ansprüchen entsprechen können, weil sie selbst schon über viel mehr Status und Einkommen verfügen als die Mehrheit der Männer, ein deren grausames Schicksal beklagender Artikel nach dem anderen rausgehauen. Und – mal ganz nebenbei – bin ich der einzige, der hier einen möglichen kausalen Zusammenhang erahnt? Auf der einen Seite werden viele Frauen seit Jahren über allumfassende Förderung in enorme Statushöhen hochgepampert, was sie aber in großer Zahl nicht veranlasst, ihre hypergamen Partnerwahlkriterien zu ändern, was dazu führt, dass für immer mehr Frauen immer weniger Männer überhaupt noch als Partner in Frage kämen und die auf diese Weise immer öfter ungewollt allein bleibenden Männer, die sich so eigentlich bei jeder objektiven Betrachtung als erstes Opfer dieser Entwicklung qualifizieren, werden, wie ja auch durch so ziemlich alles andere schon gut eingeübt, geradezu notorisch als die Schuldigen an dieser Situation gesehen. Sie sind Schuld, dass gutsituierte Frauen nicht mehr genug akzeptable Männer finden (hätten sie sich halt mal mehr angestrengt) und sie sind Schuld an ihrer eigenen Situation (hätten sie sich halt mal mehr angestrengt). Hätten sie sich aber angestrengt – das geht jetzt mal leicht OT ins Politische, passt aber zum Thema „Kafka-Trap“ – und zahlenmäßig weiterhin die (hochgequoteten) Powerfrauen ausgestochen, wäre dies nur ein Signal an die Politik gewesen, die Powerfrauenförderung nur noch weiter zu intensivieren. Egal, was Mann macht, Mann macht es im Auge der Gesellschaft auf jeden Fall falsch.

Abschließend möchte ich noch ein schönes, popkulturelles Beispiel dafür bringen, wie ungleich Empathie verteilt ist.

Der Song „Scars To Your Beuautiful“.

Es ist meines Erachtens KEIN Zufall, dass hier das fiktive Schicksal eines Mädchens beklagt wird, das Schönheitsidealen nachrennt und von „der Gesellschaft“ nicht anerkannt wird. Alleine durch das Austauschen der Worte „she“ durch „he“ würde aus einem „tollen und sooo wichtigen Statement“ ein Ausdruck maßlosen männlichen Anspruchsdenkens werden, gerade, wenn mal eben von der ganzen Welt verlangt wird, ihn gefälligst anders wahrzunehmen. Derselbe Mensch nur mit anderem Geschlecht wäre ein lächerlicher Creep und Möchtegern, aber wenn man solch ein Liedchen über ein Mädchen singt, wird es sogar als toller und auch noch sinnvoller Tipp angesehen, man solle an sich selbst rein gar nichts ändern, sondern die Welt solle ihr Herz ändern.

Ich denke, das sagt alles…

Der mangelhafte Journalismus vom Tagesspiegel

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Es geht um die Dämonisierung von Männerrechtlern.

Zuerst: Was sind Männerrechtler?

Männerrechtler sind Frauen und Männer, die Nachteile zu Lasten des männlichen Geschlechts wahrnehmen, und der Meinung sind, dass man solchen Männern in solchen Notlagen genauso zu helfen habe, wie es für Frauen und Mädchen ganz selbstverständlich ist.

Das wären zum Beispiel:

Und jetzt spielen wir das alte Spiel „Tausche die Geschlechter“. Was wäre von einer Gesellschaft zu halten, in der all diese Nachteile mehrheitlich Frauen betreffen würden? Feministen würden uns erklären, dass man die ganze monströse Brutalität dieser Gesellschaft daran ablesen könnten, wie sie Frauen systematisch in der Not allein lässt, ja in den Tod treibt. Und sie hätten Recht. Aber das kümmert die Sexisten beim Tagesspiegel nicht.

Da es nur Männer betrifft, werden all diese Zustände vom Tisch gewischt. Es kümmert keinem aufgrund des Empathiedefizits gegen Männer, das den Holocaust erst möglich machte; Männer sind das entsorgbare Geschlecht.

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…ein Mann wäre geächtet…

Und weiter: Da man Männerrechtler nicht inhaltlich widerlegen kann, schwingt man die Nazikeule gegen sie und wirft sie in ein Boot mit Terroristen. Damit ist eigentlich alles gesagt zum Artikel des Qualitätsmediums, aus dem ich jetzt aber doch noch ein Punkte herausgreife.

tagesspiegel:

Zum Beispiel im „Tatort“. Da findet Matthias Enderle oft die Rollenverteilung ungerecht. Der männliche Kommissar sei grundsätzlich der weniger empathische, weniger clevere. Enderle sagt: „Die Frauen werden ausgeglichener dargestellt.“ Das sei ein Zeichen für die Diskriminierung des Mannes.

Väter sind Volltrottel:

Die Methode hat System. „Männer in den Medien“, so eine Studie des Österreichischen Sozialministeriums, werden fast durchweg diskriminiert. Auf 350 Seiten wird anhand Dutzender Beispiele aus dem deutschen Werbesprachraum dargestellt, dass sie zu Trotteln gemacht werden – und zu Volltrotteln in der Vaterrolle. Die Autoren merken an, dass es als sexistisch empfunden würde, würden Frauen und Mütter so dargestellt. Vor diesem Resümee lag die Befragung von 2560 Frauen und Männer im Alter von 15 bis 93 Jahren. Untersucht wurden 94 Werbespots, die 58 erfolgreichsten Kinofilme sowie die 83 beliebtesten Fernsehserien der letzten sechs Jahre.

tagesspiegel:

Von diesen Zeichen gebe es noch viel mehr. Glaubt man dem Verein „Manndat“, dem Matthias Enderle vorsteht, herrscht in Deutschland eine „generelle Hasskultur gegen Männer“. Es gibt „Dauerhetze gegen weiße Männer“, insbesondere die SPD befinde sich in einem „Krieg gegen Männer“. Am Telefon sagt der 52-Jährige, es sei schade, dass über viele „männerfeindliche Thesen“ kaum sachlich diskutiert werden könne. Etwa über die Behauptung, Frauen würden schlechter bezahlt.

Frauen werden schlechter bezahlt?

Okay, nehmen wir eine Hasskultur. Zum Beispiel gegen Ausländer. Auf sozialen Medien Hashtags wie „TötetAlleAusländer“. Ein Leitmedium, das „Ein Krankheit namens Ausländer“ titelt. Das Grundsatzprogramm einer großen Volkspartei, in der es heißt: „Wer die menschliche Gesellschaft will, muss die Ausländer überwinden“. „Geistreiche Komödien“ vom Staatsfernsehen zur besten Sendezeit mit Titeln wie „Nur ein toter Ausländer ist ein guter Ausländer.“ Ich denke ein neutraler Beobachter solcher Zustände könnte zum Schluss gelangen, dass wir eine Hasskultur vorliegen hätten, die übrigens bereits wissenschaftlich analysiert wurde. Die Professorin Daphne Patai sagte sinngemäß: „Keine andere Menschengruppe könnte so gnadenlos in aller Öffentlichkeit niedergemacht werden, ohne dass es zu Widerstand kommen würde“.

Sehr populär ist unter Antifeministen die Webseite wgvdl.com, das steht für „Wieviel ,Gleichberechtigung‘ verträgt das Land?“

War dort schon ewig nicht mehr. Kotzen die sich immer noch über Schwule aus? Ein Grund, warum ich das Forum verlassen habe. Und Hoffmann auch.

Dass er als Mann diskriminiert werde, habe er erstmals mit Mitte 30 gefühlt. Da sagte er zu seiner Hausärztin: „Ich hätte ganz gerne eine Krebsvorsorge.“ Die habe ihm erklärt, dass er die erst ab 45 bekomme, noch zehn Jahre warten müsse. Enderle sagt: „Das war der erste Riss.“

Äh, ja?! Wie genau wollen Sie das rechtfertigen, dass Männer, obwohl nicht weniger gefährdet als Frauen, länger warten müssen – was mitunter tödlich ist? Und Sie halten es für Fiktion, dass Männer das Wegwerfgeschlecht wären?

Mit Manndat wolle er aufklären, zum Beispiel über den „Glaubenssatz“, Männer neigten eher zu häuslicher Gewalt: „Ich hatte immer das Gefühl, da kann irgendwas nicht stimmen. Ich habe mich nicht so erlebt, habe auch andere Männer nicht so erlebt. Ich war nie gewalttätig.“ Aktuelle Statistiken wie die der Bundesregierung, wonach 81 Prozent aller Opfer von Partnerschaftsgewalt weiblich sind, bei sexuellen Übergriffen in Partnerschaften sind es sogar 98 Prozent, werden von Männerrechtlern angezweifelt, kleingeredet, als „ideologisch motiviert“ abgelehnt. Solche Zahlen dienten nur der „Dämonisierung“ des Mannes.

Äh ja, womit wollen Sie rechtfertigen, dass in solchen Studien Männer ausschließlich zu ihren Tätererfahrungen und Frauen ausschließlich zu ihren Opfererfahrungen befragt werden? Nicht eine, nicht fünf, nicht zehn: Hunderte von Studien stützen das Bild, wonach Frauen genauso oft, oder öfter, Täter sind als Männer – übrigens auch gegen Kinder, die aber als Opfer von Frauengewalt genauso wie die Männer alleingelassen werden. Ich ausführlich zu häusliche Gewalt.

Die Aktivisten kontern mit eigenen Studien. Eine besagt, dass Männer, die ihre Oberarme und Schultern mit Testosteron-Gel einreiben, anschließend eher bereit sind, Geld für wohltätige Zwecke zu spenden.

Okay, das ist ganz witzig. Allgemein gilt das Hormon Testosteron als Männerhormon und sei damit etwa für Gewalt und Rücksichtslosigkeit verantwortlich (was einiges über unser Männerbild aussagt…, aber ich erwarte nicht, dass Feministen diese Ironie verstehen). Es gibt aber viele Studien, die dem widersprechen, Arne Hoffmann im „Lexikon der feministischen Irrtümer“:

…Die These indes, dass Testosteron Männer aggressiv und risikofreudig macht, ließ sich in mehreren Studien gerade nicht nachweisen. Nie sei er als Wissenschaftler „mit so vielen Mythen konfrontiert worden“ wie beim Testosteron, berichtet der Demograf Robin Haring, der an der Universität Greifswald forscht, und ärgerte sich so sehr darüber, dass er dem Hormon ein eigenes Buch gewidmet hat: „Die Männerlüge“. Darin analysiert Haring hundert wissenschaftliche Artikel zu diesem Hormon. Ein Fazit: „Sämtliche Studien, die einen direkten Einfluss von Testosteron auf das Verhalten belegen wollen, sind wacklig.“… Gerade die neuere Forschung weist eher auf einen positiven Effekt von Testosteron hin – so etwa eine Untersuchung, die Ende 2009 im international angesehenen Fachmagazin Nature veröffentlicht wurde. Ihr Ergebnis: Testosteron stärkt die soziale Ader und führt zu einem ausgesprochen fairen Verhalten untereinander.

tagesspiegel:

Matthias Enderle sagt, die Diskriminierung seines Geschlechts zeige sich auch in der Berichterstattung über Tötungsdelikte: „Wenn ein Mann tötet, ist sofort klar, dass er es aus niederen Beweggründen tat.“ Dass dieser aus purer Lust an der Gewalt gemordet habe. Bei einer Frau heiße es schnell, dass sie „jemanden schützen wollte, dass sie in einer Ausnahmesituation war und nicht anders konnte.“

Alice Schwarzer forderte, Mütter, die ihre Kinder kurz nach der Geburt töteten, sollten straffrei bleiben, aus genau den genannten Gründen. Generell sieht man in einer Frau nicht „Das Böse“, übt Mitgefühl („Sie hat ihr Kind verloren!“), was sich auch daran zeigt, dass sie für die gleichen Verbrechen weniger hart bestraft werden.

Jungen, sagt Enderle, erführen Nachteile im Bildungswesen. Dies liege etwa daran, dass unter den Lehrern zu wenig Männer seien und auf die Interessen von Jungen zu wenig Rücksicht genommen werde. Sein Verein hat deshalb eine Liste von Büchern erstellt, die er Pädagogen für den Unterricht empfiehlt. Darunter finden sich eine Menge Fußball-, Drachen- und Abenteuergeschichten, aber auch der Roman „Ausgezickt“, in dem es die Hauptfigur Jan „den dummen Zwillingszicken mal so richtig zeigt“.

Oh! Mit Titeln wie „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ haben Sie aber kein Problem oder? Ja! Jungenfreundliche Literatur ist wichtig aber auch nur ein Aspekt zur Überwindung eines jungenfeindlichen Bildungssystem, das Sie mit Verweis auf ein angeblich mädchenfeindliches Buch beiseitewischen wollen, aber das zu solchen Zuständen führt:

Die Konsequenzen liegen auf der Hand. Nach Prof. Markus Meier in „Lernen und Geschlecht heute“ (2015) sind mittlerweile mehr als ein Viertel aller jungen Männer in Deutschland funktionelle Analphabeten. Ein Zustand, der in einem Land, in dem Bildung der wichtigste volkswirtschaftliche Faktor darstellt und in dem die politisch Verantwortlichen andauernd über einen angeblichen Fachkräftemangel klagen, eigentlich höchste Alarmstufe auslösen müsste. Der zunehmende Gender Education Gap und die höhere männliche Jugendarbeitslosigkeit wird aber von den politisch Verantwortlichen nicht als Problem, sondern als positive, ja sogar erfreuliche Rückmeldung einer Geschlechterpolitik gesehen, die sich auch heute trotz Gender Mainstreaming ausschließlich auf die Frauenquote reduziert. Und jeder Junge, der im Bildungssystem scheitert und arbeitslos auf der Straße landet, ist pragmatisch gesehen natürlich ein Gewinn für die Frauenquote.

Sowas anzugehen ist ihnen aber weniger wichtig, als einen Verein, der jungenfreundliche Literatur fordert, in den Schmutz zu ziehen? Prioritäten?

Gewalt-gegen-Maedchen

Kindern das Recht auf Hilfe, das Recht auf Schutz vor Gewalt verweigern, da sie das falsche Geschlecht haben. Humanität in Deutschland und weltweit.

Das Bundesfamilienministerium geht davon aus, dass fünf Prozent aller deutschen Männer offen antifeministisch eingestellt sind, etwa dem Satz zustimmen: „Frauen sind von der Politik genug gefördert worden, jetzt sind die Männer dran.“ Ein Drittel aller Männer sei für einzelne antifeministische „Einstellungen oder Facetten empfänglich“.

Ja, wie können Sie nur!!? Wir brauchen noch viel mehr tote Männer und Frauenquoten, bevor – also nie – das Projekt Feminismus abgesagt wird.

Zu den ärgsten Feindbildern der Bewegung zählen junge Frauen wie Greta Thunberg.

Ihr meint die hier?

Aber auch Männer, die sich für Frauenrechte einsetzen. Die werden als „lila Pudel“ beschimpft. Es heißt, sie hätten ihr eigenes Geschlecht verraten.

Wohingegen es vollkommen in Ordnung ist, Menschen, die für Mitgefühl mit Männern in Notlagen einstehen, mit Rechtsterroristen in ein Boot zu werfen?

Dann folgt eine längere Passage, in der die Taktik verfolgt wird, rechte Terroristen als „antifeministisch“ zu labeln, und daraus zu folgen, Antifeministen, also Männerrechtler wären (potentielle) Rechtsterroristen. So sind sie z.B. für eine traditionelle Rollenverteilung. Nun, das sind viele Frauen auch. (Ich persönlich bin übrigens nicht für die traditionelle Rollenverteilung, ich lehne sie ab, da sie Ausbeutung des Mannes darstellt.) Auch sind Nazis für Naturschutz, was heißt, dass bald im Tagesspiegel Experten zu hören sein werden, die erklären, man dürfte den Grünen – „Alles Nazis!“ – keine politische Partizipation gewähren. Warum Männerrechtler nicht rechts sind, habe ich ausführlich hier erläutert.

In einem Absatz: Ja, Rechte sind oft Antifeministen, da sie die traditionelle Rollenverteilung – er im Werk, sie am Herd – bevorzugen. Rechte stehen für eine soldatische Männlichkeit, die im Krieg und auf dem Bau verheizt werden kann – und damit kollidieren sie mit den Vorstellungen von Männerrechtlern.

Aber Feministen, Lügner und Betrüger wie Andreas Kemper, können nichts anderes als die braune Keule schwingen, für inhaltlichen Argumente reicht es nicht, nur für das Abbrennen von Strohmännern. Zu Breivik hat der Gymnasiallehrer Schoppe hier ausführlich Stellung bezogen, also zur Taktik, die noch nicht ganz kalten Leichen für die Hetze gegen Männerrechtler zu missbrauchen.

Breivik war Antifeminist, ja, aber bedeutet das, er war ein Männerfreund, für Väterrechte zum Beispiel (Antwort: Nein)? Die ganze Geschlechterdebatte war nur ein kleiner Teil seiner Probleme, hauptsächlich ging es dem selbsternannten Christen (wo bleibt hier die Hetze gegen diese Gläubigen, werter Tatesspiegel?) um die Islamisierung.

Zu Mann und Frau sagte er:

„Ich fühle mich nicht wohl mit dem Konzept, Frauen zu Töten, weil sie einfach zu wertvoll sind, um sie in Gefahr zu bringen“

Und damit steht er in Opposition zu Männerrechtlern, für die der Mann eben nicht das Wegwerfgeschlecht ist, oder es nicht sein sollte. Dafür sitzt er in einem Boot mit Feministen, die Frauen überall bevorzugen und dabei über Leichen gehen: FEMINISTEN SITZEN MIT BREIVIK IN EINEM BOOT! AUF SIE MIT GEBRÜLL!!!

tagesspiegel:

„Die Vereine wollen gesellschaftlich anerkannt werden, vertrauenswürdig und wissenschaftsgeleitet wirken.“ Um dann in Fernsehsendungen als Experten geladen zu werden. Um Medien mit Statistiken versorgen zu können. Um ernst genommen zu werden und gestalten zu können.

Äh, ja. Wir wollen politische Partizipation. Wohingegen unsere Gegner, Vollblutdemokraten, uns vom Diskurs ausschließen wollen: Eine seltsame Debatte: als ob es in einer Demokratie normal wäre, zunächst einmal langwierig zu diskutieren, ob bestimmte Gruppen überhaupt zur Diskussion zugelassen werden dürften.

Zu den Lügen im Qualtitätsmedium über Arne Hoffmann und seinen „rechten Netzwerken“ lasse ich ihn selbst zu Wort kommen: Über Lügner.

Ok, da kommt noch mehr, aber ich fühle mich schon genug angewidert.

p.s.: Ich habe nicht geprüft, ob die angeführten Aussagen, „Zitate“ so auch wirklich geäußert wurden, und nicht erstunken und erlogen sind. Würde mich nicht wundern, und Danisch schreibt selbst, wie manipulativ dort vorgegangen wird. Lieber Tagesspiegel, wenn ihr mich bei einem Thema, in dem ich mich auskenne, so anlügt, wer sagt mir, dass ihr das bei anderen Themen nicht auch macht? Seid ihr vertrauenswürdig? Ist Vertrauenswürdigkeit eine wichtige Größe in der journalistischen Profession?

p.p.s.: Das war der morgige Samstagartikel, den ich aus Gründen der Zeitnähe vorgezogen habe. Morgen dann nix, Sorry.

p.p.p.s.: Der Tagesspiegel hetzt auch gegen absolute Beginner („Incels“). Hier kann man mit einem reden, anstatt nur über sie, um sie als Monster zu verhetzen. Aber damit sind die Journalisten des Mainstreams wohl überfordert.

p.p.p.p.s.: Habe auf Tagesspiegel auf meine Antwort verlinkt, wurde nicht freigeschaltet.

p.p.p.p.p.s.: Gunnar Kunz, der zum Interview eingeladen wurde und – aus guten Gründen – abgelehnt hatte, hat mit einem offenen Brief reagiert.