Archiv für den Monat Dezember 2020

Allah liebt die Ungläubigen

Muss man aushalten.

Eine Umfrage unter Atheisten kam zum Ergebnis, dass der Buddhismus die bei ihnen am wenigsten unbeliebte Religion ist. Das ist darauf zurückzuführen, dass sie am wenigsten unangenehm auffällt durch Religionskriege, gewaltsame Bekehrung, Folter und Mord im Namen des Glaubens.

Das hat seinen Grund in der Lehre des Buddhismus, die es einfach nicht hergibt, es sei geboten, Ungläubigen irgendwie zu schaden. Im Buddhismus gilt, dass auch Ungläubige durch gute Taten gutes Karma sammeln. Rein theoretisch kann ein Ungläubiger auch dann das buddhistische Paradies – Nirvana – erreichen, ohne jemals in Kontakt zur buddhistischen Religion gekommen zu sein. Der Religionsstifter und Namensgeber dieser Religion, der erste Buddha hat es schließlich auch so geschafft. Gleichzeitig gilt, dass Ungläubige kein Freiwild sind. Einem Ungläubigen Schaden zuzufügen, führt nach der Lehre der Buddhisten genauso zu schlechtem Karma, wie einen gläubigen Buddhisten zu verletzen.

Piss Christ, Jesus in der Pisse des Künstlers: Verletzungen religiöser Gefühle muss man in einer aufgeklärten Gesellschaft aushalten. An den Künstler: Jetzt dasselbe mit Mohammed du Held!

Ähnlich halten es heute die Christen. Das Christentum war mal wie der Islam eine blutrünstige Religion. Aber  die Aufklärung hat ihr den scharfen Zahn gezogen – zumindest im Westen. Christen im Westen hängen nicht mehr der Vorstellung an, dass Nichtchristen automatisch in die Hölle kämen. Sie machen es davon abhängig, ob jemand ein gutes oder schlechtes Leben führt, ob man anderen schadet oder nicht. Ich habe Christen in meiner Verwandtschaft, und keiner sagt mir gemäß der katholischen Dogmatik, die streng genommen auch heute noch gilt, dass ich in die Hölle käme, wenn ich mich dieser Religion nicht anschließe. Sie gehen davon aus, dass mich ihr Gott liebt und Wohlwollen mit mir übt, auch wenn ich nicht an ihn glaube: „Du glaubst nicht an Gott, aber Gott glaubt an dich.“

Einen ähnlichen Quantensprung der Aufklärung müssen auch Muslime vollziehen. Sie müssen weg von der Vorstellung, dass Unglaube das schlimmste Verbrechen wäre, hin dazu, dass Allah tatsächlich derjenige ist, wie es im Koran am Anfang jeder Sure geschrieben steht: Der Barmherzige. Es macht schlicht keinen Sinn, dass der Allmächtige ein sadistisches Schwein* ist, der ein fühlendes Wesen erschafft, um es dann bis in alle Ewigkeit leiden zu lassen. Es macht nur Sinn, dass Gott die von ihm erschaffenen Wesen so liebt, wie Eltern ihre Kinder lieben. Dass also Allah auch die Ungläubigen liebt, und dass es genauso ein Verbrechen ist, sie zu bestehlen, zu verletzen und zu töten, wie einem Gläubigen zu schaden. Dass also die Ungläubigen – eine gute Lebensführung vorausgesetzt – ebenfalls ins muslimische Paradies eingehen.

Eine solche gute Lebensführung leisten auch Atheisten, also Ungläubige. Ein Atheist, der einsieht, dass eine gewisses moralisches Regelwerk notwendig ist, damit man in der Gesellschaft friedlich zusammenleben kann, folgt einer Ethik, der zum Beispiel der kategorischen Imperativ zugrunde liegt, der im Grunde nur die goldene Regel – „Was Du nicht willst, dass man dir antu, füg auch keinem ander’n zu.“ – auf hohem Niveau ist. Oder er übt Nächstenliebe: Da er nicht will, dass Andere leiden, verzichtet er darauf, sie zu bestehlen, zu verletzen oder zu töten. Das heißt, jemand, der sich nicht dem Islam unterwirft, ist nicht automatisch ein Übel, das man ausmerzen muss. Man kann friedlich mit ihm zusammenleben.

Allerdings halten viele Islamexperten den Islam in dieser Hinsicht für nicht reformierbar und würden mich wegen meiner naiven Hoffnung auslachen. Ein europäischer, liberaler Islam, der sich der Aufklärung anpasst, selbst Aufklärung erfährt, gilt als gescheitert.

Muss man aushalten.

Billy Coen über Andreas Kemper

Ein Kommentar, zu wertvoll, um ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen (siehe zu den Verleumdungen auch):

Wobei das Beispiel wiederum zeigt, wie wenig dir auch solche Disclaimer nutzen. Hohldrehende Gestalten wie der Kemper schrecken, wie hier zu sehen, nicht vor der bis in den Exzess gesteigerten Unredlichkeit zurück, das ohnehin schon an sich unredliche Konzept der Kontaktschuld über drei, vier, fünf Banden zu spielen. Du musst also noch nicht einmal mehr mit einem von den Schmuddelkindern gleichzeitig auf dem Spielplatz gesehen worden sein, es reicht schon, dass zwei Tage nach dir auf dem Spielplatz ein Kind spielt, dessen Onkel ein Schmuddelkind in der Nachbarschaft wohnen hat.

Erstaunlich der Rechercheaufwand, der offensichtlich dabei betrieben wird, um diese ganze Kontaktschuld über mehrere Banden „nachweisen“ zu können. Da werden Stunden an Arbeit dafür investiert, um Ansatzpunkte konstruiert zu bekommen, um jemanden effektvoll anschmieren zu können, nur um sich bloß ums Verrecken nicht mit seinen tatsächlichen eigenen Aussagen und Standpunkten auseinandersetzen zu müssen. Gibt sich in derlei Verhalten nicht auch ein Eingeständnis der Schwäche der eigenen Positionen und Argumente zu erkennen? Wer seine Positionen mit guten Argumenten untermauern kann, dem sollte es doch ein leichtes sein, diese Argumente bei Bedarf binnen Sekunden aus dem Effeff hervorzuholen. Wer aber stattdessen nur in Diskussionen bestehen kann, indem er stunden- / tage- / wochenlang recherchiert, wie er den anderen einfach nur anschmieren kann, indem er herausfindet, dass eine Person, die ihn mal interviewt hat, auch schon mal jemanden interviewt hat, der jemanden kennt, dessen Cousin schon mal einen Tweet von jemandem bekommen hat, der von einem AfD-Sympathisanten ein Like für einen zwei Wochen später abgesetzten Tweet erhalten hat, der gibt in meinen Augen überdeutlich Preis, dass er schlicht keine Argumente für seine oft ohnehin nicht tageslichttauglichen Ansichten hat.

Ein Disclaimer bringt übrigens auch schon deshalb nicht, denn wir wissen alle, was dann im Zweifel kommt: vordergründig gibt sich der Blogbetreiber von Alles Evolution zwar AfD-kritisch, aber… mögen die wilden Herleitungen und Assoziationsketten wie oben karikiert beginnen.

Du bist schuldig, mein lieber BDSMler! Was Sex mit Rassismus zu tun hat

Ich weiß gar nicht, wie ich im Zusammenhang mit Rassismus darauf komme, aber: Ein Tipp für Schwulenhasser. Und jetzt eine weitere Runde dieses schönen Spiels:

Bei Missy will man, dass man sich beim BDSM-Spiel so richtig schön schuldig fühlt, dass man reflektiert, dass das Spiel „Top und Bottom“ untrennbar verbunden wäre mit der historischen Sklaverei: „Wir spielen auch mit Echos und Resten in unserem kulturellen Gedächtnis, weil die Symboliken Teil unseres Wissens sind, auch wenn wir wenig oder kein bewusst erlerntes Wissen über Dinge haben. Symbole und Rollen(-vorstellungen) sind ins kulturelle Gedächtnis eingeschrieben. … bla bla bla … Mit Sklav*innen zu spielen, ist Race-Play. Es nicht zu reflektieren, ist gefährlich und beleidigend.“

Was reflektiert werden soll, ist „Maafa“. Das steht für die Gesamtheit aller Verbrechen an Schwarzen. Wenn also Schwarze aus Rassenhass Weiße ermorden, dann spielt das für die noblen Antirassisten, die wollen, dass man zu Kreuze kriecht, bevor man sich sadomasomäßig amüsiert, keine Rolle. Es ist egal, dass mehr Schwarze Weiße töten als umgekehrt, das ist eben nicht Maafa. Ungeklärt bleibt dabei, ob es auch Maafa ist, wenn schwarze Stammeshäuptlinge Schwarze in die Sklaverei verkaufen, wozu es oft kam (und kommt?).

Zurück zu BDSM: Dort herrscht eine Beziehung zwischen Top und Bottom, die sich qualitativ von der eines z.B. muslimischen Sklavenhalters und einem Sklaven unterscheidet: Der Top übernimmt auf sehr intime Weise Verantwortung für das Wohlergehen des Bottoms. Wenn man hier seine Schuldigkeit, seine Verstricktheit in die Verbrechen gegen Schwarze eingestehen soll, Reue üben und Buße tun für Verbrechen, mit denen er nichts zu tun hat, dann macht das genauso viel Sinn, wie wenn Geschäftspartner, zwischen denen Geld den Besitzer wechselt, bedenken sollen, dass es auch Diebstahl und Raubmord gibt. Dazu wird es aber nicht kommen, denn das bedient kein Feindbild, wie das des Weißen, gegen den man seinen Hass ausleben kann. Wahrscheinlicher ist da eher, dass Männlein und Weiblein beim Sex reflektieren sollen, dass es auch Vergewaltigung gibt, was in der Rape-Culture tief ins „kulturelle Bewusstsein“ eingeprägt ist. Hier hat man ein klar umrissenes Feindbild: Den Mann, den weißen. Und tatsächlich ist ja nach Ansicht einiger Feministen Sex nicht von Vergewaltigung zu unterscheiden.

Der Autorin bescheinige ich eine gehörige Portion Rassismus, welches ihr (Selbst-)Bewusstsein konstituiert, woraus sie ihren Selbstwert zieht, sowie massiv selektive Wahrnehmung in Kombination mit Hysterie.

Liebe Feministin! Der Kerl meint es nicht böse!

Im Internet gibt es das Phänomen, dass manche Kerle sogenannte „Dick-Pics“ verschicken, das heißt Bilder von ihrem Lümmel, und nach dem, was man so vernimmt, sind die so Beglückten keineswegs glücklich darüber.

Hierzu erinnere ich immer wieder gerne an jenes Mädel, die es den Kerlen mal so richtig zeigen wollte, und ein Vagina-Pic verschickte, um zu demonstrieren, wie daneben ist. Die Reaktionen fielen aber gänzlich anders aus als erwartet: Statt reumütiger Einsicht zeigten die Jungs Begeisterung.

Meditiere darüber mal ein paar Minuten: Wenn Du einem Mann ein Vagina-Pic zuschickst, wird er sich dadurch nicht angegriffen fühlen. Er wird dir nicht unterstellen, dass Du eine miese Sexistin bist, die ihn kleinhalten will. Okay, hin und wieder kann ein Dick-Pick das grafische Äquivalent eines „Du kannst mich mal“ darstellen, zum Beispiel in einem Streitgespräch. Wenn Du ihm aber so ein Pic schickst, wird er sich drüber freuen und Du wirst bei ihm einen ganzen Film zum laufen bringen: Nämlich den, dass er Sex mit dir haben könnte, und das wird ihn scharf machen.

Dass Männer Dick-Pics versenden, ist also auf ein Missverständnis zurückzuführen, welches darauf basiert, dass Männer glauben, dass Frauen genauso wie sie selbst ticken, die Geschlechter aber in der Frage höchst unterschiedlich gepolt sind, auch wenn das Genderisten nicht hören wollen. Ein Mann denkt sich (in der Regel) nicht, dass er die Empfängerin damit angreift, sondern dass es sie anturnen könnte. Er will Sex und wird sexuell. Es ist nicht bös gemeint.

Screenshot_2019-05-26 mensch aber männlich on Twitter

Wichtig: Das Verschicken von Dic-Pics ist strafbar.

Lucas Schoppe: Was ist dieser Antifeminismus eigentlich?

Ein Kommentar, zu wertvoll, um ihn in der Versenkung verschwinden zu lassen:

Vielen Dank, Christian, dass Du aus dem Artikel zitierst. Mir ging es grundsätzlich darum zu zeigen, dass der Begriff „Antifeminismus“ völlig inhaltsleer ist. Gerade deshalb lässt er sich ja auch gut völlig beliebig verwenden. Er ist wiederum deshalb inhaltsleer, weil auch der Begriff „Feminismus“ keine klare Bedeutung hat.

Steht er dafür, dass Frauen und Männer gleichberechtigt sein sollen? Dann sind die letzten verbliebenen Antifeministen, neben ein paar marginalen Winzgruppen, die Mütterlobbys und die unterstützenden Parteien, Grüne, Linke, SPD. Das wollte Ulle Schauws jedoch offenbar nicht sagen. Was aber dann?

Steht er für die Meinung, dass sich gesellschaftliche Herrschaftsverhältnisse grundsätzlich als Herrschaft von Männern über Frauen beschreiben lassen? Dann ist sein Kern eine sachliche Einschätzung, die man richtig oder eben auch mit guten Gründen falsch finden kann, ohne dadurch „anti“ zu werden. Wer es für widerlegt hält, dass die Erde eine Scheibe ist, wird deswegen ja auch nicht als „Antischeibler“ bezeichnet.

Tatsächlich geht es, wie breakpoint ja auch schon andeutet, einfach darum, Kritik beliebig abwehren zu können. Feminismus ersetzt so in einem bestimmten Milieu tatsächlich die Religion, und „Wie hältst Du’s mit dem Feminismus?“ wird dort zu einer neuen Gretchenfrage, auf die niemand einer Gegenfrage („Mit welchem denn?“) rechnet.

Deshalb hatte ich nachgesehen, wie der Begriff „Antifeminismus“ denn historisch verwendet wird, um vielleicht dort etwas mehr Klarheit zu finden. Hedwig Dohm war eine zentrale Figur der bürgerlichen Frauenbewegung, und Fabrikantentochter. Sie hat mit ihrer „Antifeministen“-Beschreibung Männer eines ganz bestimmten, winzigen, großbürgerlichen Milieus im Kopf. Der Begriff „Arbeiter“ kommt in ihrer Schrift überhaupt nicht vor. („Arbeiterin“ nur ein paar Mal.)

Bezeichnend ist, dass dieser radikal verengte Blick heute – in einer Gesellschaft, die nicht mehr durch die starren Strukturen des Kaiserreichs geprägt ist – sich nicht etwas erweitert hat, sondern dass er zum EINZIGEN als legitim präsentierten Blick der Geschlechterpolitik geworden ist. Zu Dohms Zeiten hingegen gab es wenigstens noch eine proletarische Frauenbewegung, von der heute nichts mehr übrig ist.

Das heißt: Eine Gruppe wie das Forum Soziale Inklusion kann mit dieser Bezeichnung gar nicht gefasst werden – die Männer (und auch Frauen), die dort aktiv sind und vertreten werden, kommen faktisch im etablierten Diskurs der Geschlechterpolitik überhaupt nicht vor. Die Diskreditierung durch die Bezeichnung „Antifeministen“ funktioniert nur, weil sich alle längst daran gewöhnt haben, dass diese Bezeichnung eigentlich völlig inhaltsleer ist. Sie bedeutet faktisch nichts anderes als: Die gehören nicht zu uns.

Zugleich ist es ein Signal an Dritte: Spiel nicht mit den Schmuddelkindern!

Der Blick des heutigen Feminismus auf Männer reproduziert so mit erstaunlicher Genauigkeit den Blick von Töchtern aus gutem Hause, die auf der Suche nach geeigneten Heiratskandidaten sind. Wahrgenommen werden Männer mit einem besonders hohen sozialen Status, so dass völlig selbstverständlich Quoten in Vorständen, aber nicht etwa in den Schulen oder gar in gesundheitsgefährdenden berufen gefordert werden. Der weitaus größte Teil der Männer kommt dort überhaupt nicht vor – was auch erklärt, dass an den meisten Männern rituelle feministische Aufregungen spurlos vorbeisausen, wenn sie nicht gerade als Trennungsväter oder Gewaltopfer direkt mit ihren Konsequenzen konfrontiert sind.

Das simple Schwarz-Weiß-Bild der Feministen am Beispiel Gewalt

Erstens beziehst du dich nicht auf das Buch und zweitens bist du nicht informiert, wer welches Unheil in dieser Welt hauptsächlich anrichtet. Es sind Männer. Überall.(1)

Genau so simpel sehen es auch die Störenfriedas, die demonstrieren, wie einfach ihr vor Hass triefendes Weltbild gestrickt ist: Für sie sind alle terroristischen Täter Männer. Feministen denken schwarzweiß wie ein Dalmatiner beim Schach. Das zeigt aber nur, dass sie in einer für Frauen sehr komfortablen Filterblase leben, die sich auch auf den Mainstream erstreckt und die männliche Opfer wie weibliche Täter ausblendet – soviel darüber, dass angeblich nicht darüber gesprochen wird, dass die Täter immer Männer wären. Ein alltäglicher Fall, wie männliche Opfer ausgeblendet werden, findet sich hier: Punkt 3. Nur aufgrund eines solch gefilterten Diskurses kann man zum Urteil kommen, dass allein Frauenhass ein Problem wäre und es keine Frauengewalt gäbe; nur deshalb lässt sich diese Hasspropaganda mit allein männlichen Tätern reproduzieren. Die Anklage ist aber in allen Punkten zurückzuweisen – auch Frauen werden zu Tätern und auch Männer zu Opfern von Frauen.

Bei wahrheitsgetreuer Berichterstattung wäre klar, dass z.B. häusliche Gewalt genauso von Frauen ausgeht – auch in Zeiten von Corona. Dem entgegen sind die Zustände aber so, dass zwar jeder Feminist weiß, dass jeden dritten Tag eine Frau von ihrem Mann getötet wird, aber keiner weiß, wie oft Männer zu Opfern werden. In den einschlägigen Studien zu Gewalterfahrungen wird das gar nicht erst abgefragt, es interessiert nich, es ist egal wenn Männer sterben. Genauso egal ist es, wenn Mütter ihre Kinder töten. Wenn ein Kind einen gewaltsamen Tod stirbt, ist sein Mörder in der Regel die eigene Mutter. Das ist aber für edle Feministen kein Grund für Hasspropaganda: Keine Kampagnen der Regierung, in denen bedrohliche Frauengestalten verängstigen Kindern gegenüberstehen oder in denen es heißt: „Der gefährlichste Ort für ein Kind ist bei seiner Mutter.“

Und auch bei Amokläufen ist die Sache nicht so einfach, willkürliches Beispiel, dem aber ein ganzer Song gewidmet wurde:

Das weibliche Geschlecht ist nicht so unschuldig, wie man meinen möchte. Wenn sie nicht gerade Kinder töten, nehmen sie auch mal Rache am System. Oder auch nicht, manchmal macht Amoklaufen auch einfach nur Spaß: So gab Brenda Ann Spencer: „I don’t like Mondays. […] There was no reason for it, and it was just a lot of fun.“ als Grund dafür an, dass sie zwei Menschen getötet und neun verletzt hatte. Dieses Statement inspirierte zum weltberühmten Song „I don’t like mondays“.

Dass weibliche Gewalt weniger sichtbar ist (und man das auch nicht angeht, obwohl Feministen die Sichtbarkeit von Frauen sonst sehr sehr wichtig ist), liegt neben einem gefilterten Mainstream auch daran, dass sie oft aus der zweiten Reihe agieren. Der Klassiker schlechthin ist die Nazibraut, die ihrem Macker sagt: „Der Nigger hat mich dumm angemacht, los mach was!“ Wenn er dann aber was macht, geht wieder mal nur ein männlicher Täter in die Statistik ein. Oder die Mutter, die die Gewaltausübung an den Vater delegiert: „Warte nur bis dein Vater nach Hause kommt!“ Weitere Fälle diese Art sind zum Beispiel die Frauen in Nazideutschland, die Hitler geradezu angebetet haben und bereitwillig dazu beitrugen, dass die Männer als Kanonenfutter missbraucht wurden, die ihre Söhne dem Führer schenkten; oder Rassistinnen, die den Hass auf Farbige massiv unterstützten und am Leben hielten. Dasselbe gilt für islamistische Terroranschläge: Die Religion dahinter wird von Frauen genauso mitgetragen. Merke: Hinter jedem gewalttätigen Mann steht eine Frau, nicht selten die, die ihn großgezogen hat.

Zum Schluss: Welche Merkmale stechen bei Männern hervor? Gewalt nicht, denn Gewalt ist genauso weiblich. Es ist das lebenslange Dienen für Frau und Kind, das bereitwillige opfern von wirklich viel Lebenszeit und das großzügige Abgeben der Früchte der Arbeit an die Familie: Do it for her.

Was steht für Männlichkeit?

Wie Maskulinisten Mädchen in Tod und Elend treiben

Einer Schätzung zufolge, die verdeckte Suizide miteinbezieht, bringen sich Mädchen 12 mal häufiger um als Jungen. Damit zusammenhängen dürfte die systematische Diskriminierung von Mädchen im Schulbetrieb, welche in schlechtere Benotung und seltenere Gymnasialempfehlungen bei sonst gleichen Kompetenzen sichtbar wird. Da Mädchen nicht sozial nach oben heiraten können, sind sie dabei besonders von Obdachlosigkeit gefährdet.

Diese monströsen Verhältnisse werden von Maskulinisten zum Beispiel als Männerbeauftragte, in Ministerien für alle außer Frauen, im „Bundesforum gegen Frauen“, oder mit  Schmierenjournalismus vorangetrieben. Es wird einfach verschwiegen, und wenn es doch mal angesprochen wird, wird es zensiert oder die Verantwortung dafür den Mädchen in die Schuhe geschoben: Die Schule, der Maskulinismus, die Gesellschaft seien richtig, die Mädchen seien es, die falsch wären. So sei noch mehr Maskulinismus notwendig, um Mädchen und Frauen im Kampf gegen das „Matriarchat“ Privilegien zu entziehen. Dann werde sich auch die Situation von Mädchen und Frauen bessern.

So wird davon geredet, dass Mädchen eine toxische Weiblichkeit pflegen würden, was dazu führe, dass sie nicht um Hilfe fragen könnten. Tatsächlich sind die realen Verhältnisse so, dass es schlicht keine Hilfe gibt. Eine Obdachlose kriegt einfach keine Hilfe, und von Selbstmörderinnen weiß man, dass sie ebenfalls keinen Ausweg in einer ausweglosen Situation sehen – mal davon abgesehen, dass es pervers ist, Mädchen als Kinder die Verantwortung dafür zuzuschieben – die Verantwortung tragen Erwachsene. Die Ursache für diese Notlagen liegt in einer sexistischen Gesellschaft, die bereits kleine Mädchen als „Säue“ niedermacht oder die in breiten Plakataktionen dafür wirbt, nur Jungen aber keine Mädchen vor Gewalt zu schützen. Eine Gesellschaft, in der Maskulinisten wie Lars Penny, den Mädchen eine Therapie verschreiben wollen, die den „leidendend Idiotinnen“ so richtig weh tun wird, oder in der eine Frau Gesterkamp dazu auffordert, Feministen, die diese Notlagen ansprechen, systematisch von jedem Diskurs auszugrenzen, oder in der eine Henrietta Rosenbrock davon spricht, Feministen würden eine „Opferideologie“ pflegen.

Maskulinisten, in Ministerien, in den Redaktionsstuben, in NGOs, ausgestattet mit Millionen von Fördergeldern, die wirksame Hilfe für Mädchen unterbinden, sind schuldig. An ihren Händen klebt Blut.

[Nachtrag] Ursprünglich wollte ich hier dieses Bild posten, in dem ich „Mädchen“ durch „Jungen“ ersetzt hatte. Dann allerdings fand ich einen Aufruf, allein Jungen aber nicht Mädchen vor Gewalt zu schützen, als dermaßen pervers – selbst als Satire bzw. als zynische Ironie- dass ich es wieder offline nahm. Es fühlte sich entsetzlich an. Wie kaputt müssen Feministen nur sein.

Zensiert: taz – Geld für Antifeministen

Das alte Spiel, zensierter Kommentar als Antwort auf die These, dass mehr Femininismus und Entzug von Privilegien Männern in Notlagen helfen werde, etwa als Jungen im Schulbetrieb und als Väter in Trennungssituationen (als Folge von feministischem Wirken):

In wie fern Leben wir in einem „Patriarchat“?

Wir leben in einer Gesellschaft, in der Männer ihr ganzes Leben für Frauen arbeiten. Keine Frau ist bereit, ihr Leben lang malochen zu gehen und den Löwenanteil ihres Lebenseinkommen an Mann und Kinder abzugeben.

Weiterhin haben Mütter – nicht Väter – die Macht, den anderen Elternteil aus der Familie zu entfernen, was oft zu Suizid unter Trennungsvätern führt – diese erhalten aber keine Hilfe, auch nicht von „profeministischen Männervereinen“ wie dem Bundesforum gegen Männer; die sind mit der Machtfülle der Mütter im Matriarchat vollkommen zufrieden.

Wie sieht Hilfe für Männer aus? Man sagt ihnen sie seien toxisch, könnten nicht um Hilfe fragen. Die Realität aber ist, dass es keine Hilfe gibt.

Aber gut. Wo helfen die von dir angeführten irgendwie Jungen, Vätern, Männern – ohne Schuldzuweisungen nach dem Motto: „Selbst schuld!“, ohne Gerede von „toxischer Männlichkeit“? Ganz einfache Frage.

 

Crumar über die TIMMS-Studie zum Zurückbleiben deutscher Schüler und Jungen

Das wird noch mal richtig böse für Deutschland:

TIMMS 2019 ist erschienen und der Tagesspiegel titelt noch wohlwollend: „Grundschüler fallen international zurück – Laut der internationalen Timss-Studie liegen Grundschüler aus Deutschland in Mathematik und Naturwissenschaften im Mittelfeld“
Der Abstand zur Spitzengruppe: „Singapur liegt rund hundert Punkte vor Deutschland – das entspricht eigentlich fast drei Lernjahren.“
Getestet wurden (überwiegend) Viertklässler.
Mit drei Lernjahren Rückstand.
Noch Fragen?

Das hier ist mehrfach falsch: „Könnte Deutschland von den Ländern Ostasiens etwas lernen? Studienleiter Knut Schwippert, Erziehungswissenschaftler an der Uni Hamburg, zeigte sich da skeptisch. In diesen Staaten würde Kindern vielleicht energischer Fehler im Unterricht ausgetrieben. Aber ob man das oft auf Drill ausgerichtete System in einer offenen Gesellschaft wie der deutschen wirklich übernehmen wollen würde, müsste man zumindest hinterfragen.“
Diese Schüler sind nicht nur in der Reproduktion von Fakten besser, sondern auch in der Problemlösekompetenz – es liegt erkennbar nicht am „Drill“.
Zweitens ist der Abstand zu Russland in den Naturwissenschaften 567 zu 518 Punkte und in Mathematik 567 zu 521 Punkte. Auch das ist jeweils deutlich mehr als ein Lernjahr Unterschied und es handelt sich um kein Land „Ostasiens“.

Nun zu den Geschlechter- und Klassenaspekten:
Wie ich an anderer Stelle bereits geschrieben habe, wird m.E. „grade inflation“ betrieben, d.h. die Ansprüche an gute oder sehr gute Leistungen werden künstlich abgesenkt, speziell um Mädchen zu begünstigen.

In Mathe: Stehen in TIMMS 32,1% der Mädchen und 38,7% der Jungen auf den Kompetenzstufen V und IV, so haben 48,8% der Mädchen und 54% der Jungen im Zeugnis die Schulnote 1 und 2.
Laut TIMMS haben die Kompetenzstufen I-III 67,8% der Mädchen, 51,2% landen in der Notenskala zwischen 3-5. Bei Jungen befinden sich 61,4% in den Kompetenzstufen I-III und 46% landen dort (Rundungsfehler bitte ignorieren).

In Naturwissenschaften gelingt eine Umkehrung der Testergebnisse im Verhältnis zu den Schulnoten (plus grade inflation):
Stehen in TIMMS 35% der Mädchen und 37,9% der Jungen auf den Kompetenzstufen V und IV, so haben 64,1% der Mädchen und 58,7% der Jungen im Zeugnis die Schulnote 1 und 2.
Laut TIMMS haben die Kompetenzstufen I-III 65% der Mädchen, 35,5% landen in der Notenskala zwischen 3-5. Bei Jungen befinden sich 62,1% in den Kompetenzstufen I-III und 41% landen dort.

Prozentuale Differenzen der Ergebnisse von TIMMS zur Note – also getestete Kompetenzstufe zu Schulnote im Zeugnis:
Mädchen Mathe
V/IV zu 1/2: +52,1%
Jungen Mathe
V/IV zu 1/2: +39,5
Mädchen Naturwissenschaften
V/IV zu 1/2: +83,1%
Jungen Naturwissenschaften
V/IV zu 1/2: +54,9%
Das zeigt sehr deutlich, wem diese „grade inflation“ nützt.

Ihr werdet viele mediale Tränen zu Boden plätschern hören, wenn es um die Diskriminierung in Sachen Gymnasialempfehlungen der Lehrkräfte (die zu 87% Frauen sind) aus sozialen Gründen oder wg. „Migrationshintergrund“ geht, nicht jedoch in Sachen Geschlecht, was ich hier nachhole.

Der „Schwellenwert“ für eine Gymnasialempfehlung liegt im Schnitt bei 549 Punkten in Mathe und 552 Punkten in Naturwissenschaften.
Nicht jedoch wenn es sich um ein Mädchen handelt, dann reichen 535, bzw. 540.
Bei Jungen ist ist die erforderliche Punktzahl in Mathe 562 und 563 Punkte in den Naturwissenschaften.
D.h. das übliche Spiel: Mädchen reichen -27 Punkte in Mathe und -23 Punkte in den Naturwissenschaften gegenüber Jungen für das gleiche Ergebnis.
Jungen brauchen +12 und +11 Punkte über dem Schnitt für eine Gymnasialempfehlung.
Dass Mädchen „doppelt so hart arbeiten müssen“ ist eine Lüge.

Die Klassendifferenzen sind in der Tat eklatant; reichen der Lehrkraft (m/w/w/w/w/d) bei Eltern aus den „Oberen Dienstklassen“ 518 und 506 Punkte, so ist das verlangte Niveau bei elterlichen „Facharbeitern“ bereits 562 und 567 Punkten.
Erkennbar ist „intersektional“ gesehen, der Anspruch lässt sich in Bezug auf Jungen mit dieser sozialen Schicht vergleichen, während Mädchen sich drei soziale Schichten darüber ansiedeln.
Eine Klasse für sich, sozusagen.

Unabhängig von Klasse und Geschlecht sehe ich schwarz für die Zukunft Deutschlands.
Der Anteil (sehr) guter Schüler und Schülerinnen in Mathe und Naturwissenschaften ist im internationalen Vergleich gering, gesondert gefördert werden sie nicht. Es ist auch gar kein Personal da, das dies leisten könnte – die Fortbildungsquote der Lehrkräfte ist im internationalen Vergleich ebenfalls mies. Die offensichtliche Diskriminierung von Jungen in der Schule ist das Sahnehäubchen auf diesem Kackhaufen.

Quellen: https://www.tagesspiegel.de/wissen/timss-studie-zeigt-schwaechere-leistungen-grundschueler-fallen-international-zurueck/26693702.html
TIMMS Studie 2019, Tabellen 8.1-8.2 sowie 11.7