Lockdowns, Berufsverbote, aber teure Tests: Die Farce um die Grippe namens Corona

Corona ist harmlos (außer für Alte – wie jede Grippe), sie ist nur ein Vorwand zur Herrschaftsausübung. Der Beweis: Wäre Corona gefährlich, wären Coronatests nach wie vor kostenlos, denn sie wären ein wichtiges Mittel zur Bekämpfung der Seuche. Dass die Inzidenzien hoch sind, ist auch kein belastbares Indiz, da sie willkürliche Zahlen zur Durchseuchung liefern.

Vielerorts wird in 2G die Erlösung von der herbeigeredeten Pandemie gesehen – zu unrecht. Von nicht getesteten Geimpften geht ein höheres Risiko aus als von getesteten Nichtgeimpften. Geimpfte können sich anstecken und sind dann selbst wiederum ansteckend während sie es gar nicht merken – weshalb Koblenz kostenlose Tests für Geimpfte anbietet.

Also obwohl Geimpfte die Seuche genauso verbreiten können wie Nichtgeimpfte, gilt dennoch: Wer geimpft ist, darf darauf hoffen, dass ihm wieder Freiheiten und Grundrechte gewährt werden, die ihm grundgesetzwidrig entzogen wurden mit der Begründung des Ausnahmezustands:

Man fühlt sich an die Sowjetunion erinnert. Diese hatte eine Verfassung, die so ziemlich die liberalste der Welt war: Freiheit! Das Problem war nur, dass die gesamte Zeit über die Notstandsgesetze in Kraft waren (wegen des übermächtigen Feindes), die dann die Diktatur begründeten.

Die Impfung wird als die Rettung gepriesen, Geimpfte dürfen wieder ihr normales Leben aufnehmen, also Partys, Feste, Feiern. 2G-Partys führen dann aber zu massig neu Infizierten, man hat der Impfung zu Unrecht getraut, bzw. denjenigen, die verkünden, mit der Impfung werde alles gut; mit einer Impfung, die schon nach kurzer Zeit nur noch zu 20% schützt. Es ist ausgeschlossen, dass das den Entscheidern entgangen ist. Es geht also nicht um die Bekämpfung einer Seuche sondern um das Durchsetzen anderer Ziele. Mit Lockdowns, Gängelung und sogar Berufsverboten soll der Bürger genötigt werden, sich dem Risiko einer Impfung auszusetzen, das unnötig ist, sofern er noch kein hohes Alter erreicht hat. Ich meine: Berufsverbot! Wie krass ist das denn? Und Lohnfortzahlung gibt es auch nicht? Soziale Vernichtung für den, der sich nicht unterwirft?

Und es wird gelogen – durch eine gleichgeschaltete Lügenpresse, die ihrem Auftrag nicht mehr nachkommt, als vierte Gewalt die Demokratie vor den Ambitionen eines autoritären Staates zu schützen. Stattdessen: Wer nicht mitspielt, wird auf die Straße gesetzt:

Seine Kritik: Die öffentlich-rechtlichen Sender berichteten einseitig über die Pandemie. Sie würden Stimmen, die nicht die Meinung der Regierenden wiedergeben, unterdrücken und als rechtsaußen diffamieren, um so für die Meinung der Regierenden zu werben und andere Meinungen vorzuführen.

Die Folge sei zum einen, dass über wichtige Faktoren der Pandemie nicht berichtet würde. Systematisch. So erinnert Skambraks daran, dass die Öffentlich-Rechtlichen 2020 ausführlich über die Krankheitsverläufe von mit Corona Infizierten berichtet hätten – das Thema Impfdurchbrüche 2021 aber so gut wie gar nicht vorkomme.
Zum anderen vergifte die Einseitigkeit der Öffentlich-Rechtlichen auch die Atmosphäre. Der Diskussionsraum habe sich in den vergangenen anderthalb Jahren erheblich verengt; die gesellschaftliche Spaltung sei so, „dass (sie) ihresgleichen sucht“. Unliebsame Wissenschaftler würden als Wirrköpfe diffamiert….

Der SWR hat Skambraks nun entlassen, …

Wenn die Sachsen gegen das Berufsverbot demonstrieren sollten, wird entweder nicht berichtet werden oder es wird gesagt, das wären Nazis.

Okay, die Bilder, die Kranke in Intensivbetten zeigen, lügen nicht. Gelogen wird mit der Auswahl der Bilder, der Informationen, die präsentiert werden. Die Grippewelle 2018 sprengte auch die Krankenhauskapazitäten, nur wurde nicht alle 15 Minuten darüber berichtet. Will man die tatsächliche Gefährlichkeit von Corona abschätzen, muss man die Übersterblichkeit betrachten und damit gebe ich ab an

Renton:

Auf den Nachdenkseiten gibt es eine bedenkenswerte Abschätzung der durch Corona verlorenen Lebensjahre. Unter Benennung der gegebenen Unsicherheiten kommt die Abschätzung zu dem Ergebnis, dass durch Corona in Deutschland weniger Lebenszeit verlorengegangen ist, als in einem vergleichbaren Zeitraum durch Verkehrsunfälle.

https://www.nachdenkseiten.de/?p=74005

Einige wesentliche Graphiken und Absätze, der Artikel lohnt in Gänze:

Zunächst zu Über- und Untersterblichkeit durch Grippe (Influenza), also noch nicht Corona:
„…dass Jahre mit positiver Übersterblichkeit relativ zufällig verteilt über die Zeit auftreten, Jahre mit Untersterblichkeit dagegen stets auf ein Jahr mit relativ hoher Übersterblichkeit (über 1%) folgen. Das ist kein Zufall, sondern Ausdruck eines Geschehens, wie es nach Grippewellen häufig zu beobachten ist.“

„Der Effekt rührt daher, dass bei einer Grippewelle vor allem das Leben von Menschen mit schwachem oder geschwächtem Immunsystem gefährdet ist. An der Grippe sterben folglich überproportional viele alte und vorerkrankte Menschen. Geht man – in Form eines Gedankenexperiments – davon aus, dass viele der verstorbenen Menschen im darauffolgenden Jahr verstorben wären, wenn sie nicht erkrankt wären, so hat die Grippewelle zur Folge, dass im nächsten Jahr weniger Menschen als üblich sterben. Das der Grippe nachfolgende Jahr würde folglich mit einer Untersterblichkeit einhergehen.“

„Der Kurvenverlauf lässt sich so interpretieren, dass die Verstorbenen im Mittel noch elf Monate gelebt hätten, wenn sie nicht an der Grippe erkrankt wären. Es ist ihnen folglich eine Lebenszeit von elf Monaten verlorengegangen.“

Übertragen auf Corona:

„Ähnlich wie bei Grippeepidemien ist der Kurvenverlauf gekennzeichnet durch ein ausgeprägtes Übersterblichkeitsmaximum und ein (darauffolgendes) ausgeprägtes Minimum. Überraschend ist, wie nah die beiden Ereignisse zeitlich beieinander liegen. Während bei der Grippe 2013/2014 etwa 11 Monate zwischen dem Maximum und dem Minimum liegen, sind es bei Corona lediglich 10 Wochen. Wenn man nun, was nahe liegt, den Sachverhalt bei Corona genauso interpretiert wie beim Grippegeschehen, bedeutet dies, dass der Großteil der Verstorbenen im Mittel noch 10 Wochen gelebt hätte, wenn er sich nicht mit dem Virus infiziert hätte.

Wegen der extrem kurzen Zeitspanne scheint das Ergebnis im ersten Augenblick kaum glaubhaft zu sein. Doch wenn man bedenkt, dass die Verstorbenen im Mittel bereits 83 Jahre alt waren und dass fast alle Betroffenen mit relevanten Vorerkrankungen belastet waren, muss man ein solches Resultat durchaus für möglich halten.“

„[Es] wird die Ermittlung eines Schwellenwertes angestrebt, bei dem man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen kann, dass er eine theoretische Obergrenze für die tatsächliche Zahl verlorener Lebensjahre darstellt[…] Die Berechnung der Obergrenze der durchschnittlich verlorenen Lebensjahre beruht damit auf der Annahme, dass
– 85% der Verstorbenen eine Lebensperspektive von zehn Wochen gehabt hätten und
– 15% der Coronaverstorbenen im Mittel noch 9,6 Jahre gelebt hätten.
Damit erhält man als Schätzwert einen mittleren Wert von 1,6 verlorenen Lebensjahren.“

„Nach gegenwärtigem Datenstand (18. Juni 2021) sind 2020 insgesamt 41.449 Personen an oder mit Covid verstorben. Diese Zahl wird für die Berechnung der Obergrenze der insgesamt verlorenen Lebensjahre verwendet, da der Wert von 1,6 verlorenen Lebensjahren für alle coronabedingt Verstorbenen gilt und nicht nur für die, die AN Corona gestorben sind. Die individuell verlorenen Lebenszeiten summieren sich so zu einem YLL[=years of life lost]-Wert von 66.318 Lebensjahren. Unter den oben skizzierten Annahmen stellt der Wert eine obere Grenze für die insgesamt verlorenen Lebensjahre dar.“

„Im Jahr 2020 starben, dem Statistischen Bundesamt zufolge, auf Deutschlands Straßen 2.724 Menschen. Das Durchschnittsalter der Verkehrstoten betrug 51 Jahre. Für die Abschätzung der insgesamt durch Verkehrsunfälle verlorenen gegangenen Lebensjahre ist ein konservatives Vorgehen gewählt worden, das den tatsächlichen YLL-Wert tendenziell eher unter- als überschätzt. Es wird davon ausgegangen, dass die Lebenserwartung der tödlich Verunglückten der allgemeinen Lebenserwartung der Menschen in Deutschland entspricht. Diese liegt bei 81 Jahren. Die Verstorbenen hätten danach, wenn sie nicht verunglückt wären, im Mittel noch 30 Jahre gelebt. Multipliziert man den Wert mit der Zahl der Verkehrstoten, erhält man einen YLL-Wert von 81.720 Lebensjahren.“

Nun ist klar, dass es ohne die ergriffenen Maßnahmen hätte schlimmer kommen können (zensiert), aber wenn die Medizin dazu führt, dass der Patient zwar von den Daten her topfit ist, aber nicht mehr vor die Tür kann, er das aber gerne möchte, sollte vielleicht ein etwas schlechterer Gesundheitszustand im Interesse des Patienten in Kauf genommen werden, wenn der dann wieder vor die Tür kommt; ich hoffe, ihr versteht das Gleichnis.

20 Gedanken zu „Lockdowns, Berufsverbote, aber teure Tests: Die Farce um die Grippe namens Corona

  1. oiseau

    Schade – ein weiterer der einige vernünftige Ansätze in wichtigen Gebieten hat driftet ab.

    Da ist so viel falsches drin, ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll:

    Zwei Punkte:
    Tests sind nicht mehr kostenlos, deshalb ist Corona harmlos? Und das soll irgendwie ein Beweis sein? Das beweist viel eher die Idiotie, die in der Herangehensweise und in den getroffenen Maßnahmen überall zu verorten sind.

    Dann der Vergleich von Übersterblichkeiten: Es ist dir wirklich nicht zu blöd zwei Zeiträume von zwei bzw. weniger als zwei Jahren herauszupicken und daraus irgendwas allgemeingültiges abzulesen?
    Das ist ungefähr so, wie wenn ich sagen würde, dass ich mit abgefahrenen Reifen noch nie einen Unfall hatte und deshalb ist Profil auf Reifen unnötig. (Das mit dem Vergleich aus dem Bereich Straßenverkehr war nicht meine Idee).

    Das Präventionsparadox ist dir ein Begriff? Daher kommt es, dass „nur“ rd. 40.000 Menschen gestorben sind. Und ja, das waren überwiegend Ältere, weswegen die Rechnung mit den verlorenen Lebensjahren und dem Vergleich zu den Verkehrsunfällen womöglich sogar gar nicht so falsch ist.

    Die Frage ist aber doch, was passiert wäre, wenn man es hätte laufen lassen? Dann wären ziemlich schnell die Krankenhäuser überlastet gewesen und die Menschen wären auch an allen möglichen anderen Sachen gestorben.
    Und genau darum ging es doch im wesentlichen. Natürlich wurde das nie so betont, aber das einzelne Leben eines Menschen ist im großen Ganzen in der Regel (leider) egal. Auch ein paar tausend sind egal.
    Aber wenn man hätte laufen lassen und es eine Sterblichkeit von ca. 0,5% bis 1% gibt (bei unserem Altersschnitt) hätten wir 400.000 bis 800.000 Tote. Die Sterblichkeit ohne Behandlung (darauf läuft das dann hinaus) liegt vermutlich höher. Also eher so 2 Mio Tote.

    Das kann man jetzt zynisch weiter spinnen. Diese Toten sind überwiegend älter – sprich Rentner und daher nicht mehr produktiv… Ich glaube ich muss das nicht weiter ausführen, oder?
    Gleichzeitig ist das auch wieder ein Grund für die Art und Umsetzung der Maßnahmen: Wie alt ist der durchschnittliche Politiker und von wem wird er gewählt?

    Jedenfalls nicht von Schülern.
    Man hätte auch ganz wunderbar alle ab 65 einsperren können und im Rest der Bevölkerung laufen lassen (laufen lässt man unter Schülern ja jetzt auch). Aber erklären Sie das mal ihren Wählern.

    Antwort
    1. pingpong

      Danke oiseau, guter Beitrag – zumindest die erste Hälfte.

      Ab „Die Frage ist aber doch, was passiert wäre, wenn man es hätte laufen lassen?“ wird es ein bisschen, ähm, naja. Ob es der Debatte zuträglich ist wenn man hier mit sensationalistischen Zahlen von Millionen Toten hantiert?

      Ich denke die Fixierung auf Todesfälle ist ein Fehler. Deshalb ist auch im Hauptbeitrag der verlinkte Artikel von den nachdenkseiten sowie rentons Ausführungen dazu eher nebensächlich.

      Fakt ist: Die Pandemie ist schlimm genug, dass sie alle Bereiche, die bereits vorher so auf Kante genäht waren dass sie gerade so leidlich funktioniert haben, endgültig zum Kippen gebracht hat.

      Ob das nun die prekäre Situation in den KH, die Personalarmut in den Kinderbetreuungsstätten und in der Altenpflege, die globalen Lieferketten und unsere Abhängigkeit davon oder die Rolle der (sozialen) Medien und sind.
      All das zusammen erzeugt eine disruption, vor der wir bislang noch etwas ratlos stehen. Dinge die man normalerweise innerhalb weniger Tage besorgen kann, haben jetzt Wartezeiten von einem halben Jahr. In UK geht den Tankstellen das Benzin aus. In ganz Europa steigen die Preise für Heizöl und -gas um mehrere 100%. In den KH ensteht ein Bewusstsein dafür, dass unser Umgang mit den Grippewellen, der die KH auch in den vergangene Jahren regelmäßig an den Rand des erträglichen gebracht hat, zu lax war. Das Kaputtsparen des Geasundheitssystems rächt sich jetzt.

      Angesichts dieser Umstände halte ich es nicht für konstruktiv, auf der Frage herumzureiten ob oder ob nicht wir jetzt eine Übersterblichkeit haben. Die Übersterblichkeit ist nicht der wesentliche Punkt.

      Und natürlich ist der erste Satz des Hauptartikels
      Corona ist harmlos (außer für Alte – wie jede Grippe), sie ist nur ein Vorwand zur Herrschaftsausübung.
      Quatsch.

      Antwort
    2. beweis

      Die Frage ist aber doch, was passiert wäre, wenn man es hätte laufen lassen?

      Da gibt’s doch Antworten. Aus Schweden oder aus Ländern, die wie GB oder Dänemark einen Freedom-Day gefeiert haben.
      Es ist nicht zielführend immer zu imaginieren, was passieren KÖNNTE. Denn daraus lässt sich ein weitgehend beliebiges Szenario schmieden und fast alles begründen.

      Wenn die Welt um mehr als 1,5 Grad erwärmt, KÖNNTEN Inseln im Ozean versinken. Es KÖNNTE aber der Erdball durch mehr CO2 und Photosynthese auch erheblich grüner werden und menschlicher Hunger weitgehend verschwinden. Warum also weiter Menschen verhungern lassen?

      Wir sind inzwischen jenseits der Kausalitäten und Rationalität angekommen – und wieder zurück beim Glauben.

      Antwort
      1. pingpong

        @beweis:

        Da gibt’s doch Antworten. Aus Schweden oder aus Ländern, die wie GB oder Dänemark einen Freedom-Day gefeiert haben.
        Es ist nicht zielführend immer zu imaginieren, was passieren KÖNNTE. Denn daraus lässt sich ein weitgehend beliebiges Szenario schmieden und fast alles begründen.

        Im Kontext der Ungewissheit sollte man wirklich nach den Dingen handeln, die am meisten schaden könnten, und nicht nach den Dingen, die sich zum Besten entwickeln könnten. Wenn man an einer Klippe entlangläuft, die einstürzen könnte, ändert man seinen Kurs. Man geht nicht weiter am Klippenrand entlang und sagt sich: „Na ja, vielleicht stürzt sie ja nicht ein.“

        „Leben mit dem Virus“ funktioniert weder bei uns, noch in UK, noch in Dänemark.
        https://www.thelocal.dk/20211102/covid-19-in-denmark-experts-recommend-return-of-facemask-and-coronapas/

        Antwort
        1. beweis

          @pingpong

          Es gibt keine Alternative zum Leben mit Viren. Gab’s noch nie. Da können die Australier noch so sehr ihre Bevölkerung zusammenknüppeln.
          Die Kinder, die jetzt mit RS-Viren im Krankenhaus liegen, weil sie ihr Immunsystem nicht updaten durften wegen Lockdown, die permanenten Mutationen auch der Influenza zeigen, dass wir faktisch nichts wissen und können. Da kommen mal neue Viren, andere sterben aus oder werden ungefährlicher.
          Wir kommen nicht um eine friedliche Koexistenz mit der unsichtbaren Virenwelt herum. Das, was wir als Wissenschaft entgegensetzen, wirkt zunehmend lächerlich.

          Die Friedlichkeit der Koexistenz misst sich ausschließlich an den Menschen. Denn sie müssen wieder lernen, sich untereinander zu mögen und zu helfen. Und nicht andere auszugrenzen und im Rinnstein verrecken zu lassen, weil sie sich nicht konform verhalten haben.

          Wenn mir einer eine Klippe auf eine Tapete druckt, sollte ich einmal die Hand austrecken und nachfühlen – wenn es nur eine Tapete ist, dann sollte ich den guten Weg weitergehen.

          Antwort
          1. pingpong

            @beweis:

            Wir wissen doch gar nicht, was „Leben mit dem Virus“ wirklich bedeutet. Schon seit einem guten Jahrhundert nicht mehr. Wir haben uns daran gewöhnt, dass wir in der Früh aufstehen, zur Arbeit fahren, und Abends heimkommen, alles mit der Gewissheit von Sicherheit. So funktioniert unsere globale Welt als gut geölte Maschine. Aber wenn zum Mittagessen neben der falschen Person zu sitzen bedeuten kann für ein paar Wochen auszufallen und eventuell im KH zu liegen, dann bricht diese gut geölte Maschine zusammen.
            Wir haben uns gewöhnt daran, NICHT darüber nachzudenken ob wir uns bei einem Glas Wasser mit Cholera anstecken, und wir machen uns auch keine Sorgen ob die Kinder Polio bekommen wenn sie im Sommer in den Gemeinschaftspool hüpfen. Wir haben uns gewöhnt daran, mal schnell einen Wochendtrip ans Meer zu machen und den Strand zu genießen, alles ohne die Sorge um gefährliche Infektionskrankheiten.

            Die Idee „mit dem Virus leben“ basiert auf einigen Fehlannahmen, u.a. der Annahme dass die Krankheit im Lauf der Zeit milder wird. Sie wurde die letzten beiden Jahre nicht milder, und es gibt keine Anzeichen dass sich das in Zukunft ändert. Andere gefährliche Krankheiten, mit denen wir NICHT leben, wurden ebenfalls mit der Zeit nicht milder, und vor 100 Jahren kam niemand auf die Idee wir sollten mit diversen gefährlichen Infektionskrankheiten leben.
            Stattdessen haben wir sehr viel Geld in die Reinigung von Trinkwasser, Hygiene usw. investiert. Mit dem Ergebnis dass wir uns heute eben keine Sorgen machen müssen bei einem Glas Wasser.

            All das was du die letzten beiden Jahre gesehen hast, die Folgen für die Weltwirtschaft, die Lieferkettenprobleme, die unvorhergesehenen(!) Konsequenzen. So sieht „Leben mit dem Virus aus“, und zwar auf unbestimmte Zeit. Von selber hört das nicht auf. Da hilft es auch nichts wenn man sich ganz fest wünscht, wir bräuchten doch nur alle Maßnahmen sein lassen und einfach wieder so leben wie früher.

            Wenn Personen in kritischen Positionen jederzeit ausfallen können, funktioniert unsere hochspezialisierte Welt nicht mehr. Denn heute ist fast jeder in irgendeiner Weise in einer kritischen Position. Eine solche Unsicherheit ist auf Dauer untragbar: Für die Wirtschaft, für die Kultur, für das Bildungswesen, für das Gesundheitswesen, für das ganze Sozialleben. Covid mag keine tödliche Seuche wie die Pest sein. Aber das muss sie auch gar nicht, um in unserer modernen Welt eine disruption ungekannten Ausmaßes zu erzeugen.

            Da können die Australier noch so sehr ihre Bevölkerung zusammenknüppeln.

            Ist
            eventuell
            ein bisschen
            übertrieben

            Antwort
            1. pingpong

              Wir haben immer mit der Grippe gelebt und sie hat Todesopfer gefordert, schon immer.

              Dieses neoliberale Konzept das du hier propagierst ist mit ein Grund, warum unser Gesundheitssystem so kaputt gespart wurde. Das fällt uns jetzt auf den Kopf.
              djadmoros hat immer wieder betont, dass das Gesundheitssystem bei Grippewellen in der Vergangenheit ebenso an die Grenzen gelangte. Unser Versäumnis darauf angemessen zu reagieren war ein Fehler.

              Was hältst du übrigens davon, dass vor nicht allzu langer Zeit eine (an heutigen Maßstäben) große Anzahl an Kältetoten im Winter gang und gäbe war? Ein Großteil dieser Todesopfer waren, wie du weißt, Obdachlose Männer. Aber kein Anlass hier etwas zu ändern. Wir haben damit gelebt, schon immer.

              Es heißt ja, Menschen könnten aus Fehlern lernen. Aber wenn ich mir solche Antworten durchlese bekomme ich ernste Zweifel.

              p.s: Covid ist selbstverständlich keine Grippe.

            2. uepsilonniks Autor

              Ich propagiere kein neoliberales Konzept, ich bin für Ausbau der Krankenhauskapazitäten, anders als der hier:

              Und natürlich kann man Anstrengungen unternehmen, den Schaden kleinzuhalten. Zum Beispiel die konventionelle Grippeimpfung jedes Jahr.

              Die jetzigen Maßnahmen richten unverhältnismäßigen Schaden an und Obdachlosen kann man helfen, ohne solche großen Schäden anzurichten. Man will nur nicht.

            3. pingpong

              @yx:

              Wie darf man deine Vorschlag, wir sollten – ebenso wie bei der Grippe – „weiter wie bisher“ machen, verstehen?
              Dieser bisherige Umgang mit der Grippe bestand darin, das Problem zu ignorieren und einen kontrafaktischen Abbau der Kapazitäten zu betreiben, wo eigentlich ein Ausbau nötig gewesen wäre. Und jetzt schlägst du vor, wir sollten in der in vielerlei Hinsicht schlimmeren Corona Pandemie denselben Fehler wieder machen?

              Und natürlich kann man Anstrengungen unternehmen, den Schaden kleinzuhalten. Zum Beispiel die konventionelle Grippeimpfung jedes Jahr.

              Das wird ja auch versucht. Leider wird jegliche Anstrengung, und sei es etwas noch so kleines wie Masken tragen, von vielen Seiten aufs schärfste torpediert.
              Warum eine Grippeimpfung jedes Jahr ok sein soll, aber bei einer Coronaimpfung jedes Jahr gehen alle auf die Barrikaden, erschließt sich mir ebenso wenig.

              Die jetzigen Maßnahmen richten unverhältnismäßigen Schaden an und Obdachlosen kann man helfen, ohne solche großen Schäden anzurichten. Man will nur nicht.

              Die jetzigen „Maßnahmen“ sind das Ergebnis eines zweijährigen ständigen Querschießens und Hintertreibens jeglicher Anstrengung der Pandemie Herr zu werden.

              Lockdown: nicht gewünscht
              Ausgangssperren: nicht gewünscht
              Tests: nicht gewünscht
              Schulschließungen: nicht gewünscht
              Masken: nicht gewünscht
              Zugangsbeschränkungen: nicht gewünscht
              Abstand halten: nicht gewünscht
              Impfung: nicht gewünscht

              Mach doch einen Vorschlag, was die Politik in Bezug auf Corona tun sollte.
              Hint: „Gar nichts“ wird die Lage NICHT verbessern.

        2. uepsilonniks Autor

          @pingpong:

          Beispiel Schweden:
          https://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/514732/Der-Drosten-Schwedens-Wir-haben-bei-Corona-Recht-behalten

          Wir laufen an einer Klippe entlang, aber sie ist ein Grat: Neben dem Abgrund Tod durch Corona gibt es noch den Abgrund Tod durch Nebenwirkungen, soziale Vernichtung, massive Belastung für die Wirtschaft und Raubbau am demokratischen Rechtsstaat.

          Erkrankungen in meinen Familen- Freundes-, Bekanntenkreis: Der Sohn eines Nachbarn. Und (kein Scherz): Der Gärtner einer Bekannten der Mutter der Freundin meiner Mutter. Und das Seniorenheim hier im Ort. Das war’s.

          Antwort
          1. pingpong

            Beispiel Schweden

            Die offizielle Untersuchungskommission bezüglich des Umgangs Schweden mit der Pandemie sieht das anders.

            Wir laufen an einer Klippe entlang, aber sie ist ein Grat: Neben dem Abgrund Tod durch Corona gibt es noch den Abgrund Tod durch Nebenwirkungen, soziale Vernichtung, massive Belastung für die Wirtschaft und Raubbau am demokratischen Rechtsstaat.

            Ich habe oben ausführlich darüber geschrieben, warum Tod nicht das vorrangige Kriterium im Umgang mit der Pandemie ist.

            Zum Rest: die Analysen sind gemacht und die Fakten liegen auf dem Tisch.

            Antwort
  2. beweis

    Der ganze Zahlenmist dient inzwischen nur noch zur beliebigen Untermalung der heftigen Emotion. Da beweist nichts nichts. Sogar jedem Lauterbach-Jünger ist inzwischen klar, dass die nationale Tragweite einer Pandemie ausgeblieben ist und sich das Drama weiter immer nur aus den konjunktivistischen Ängsten speist, was passieren KÖNNTE.

    Daher müssen wir den Blick auf das richten, was ist: Und das ist eine erschreckend tiefe und aggressiv aufgeladene Spaltung der Gesellschaft – in die vielen, die repressiven Konformismus gutheißen und einfordern, und in die, die ihn ablehnen und freiheitliche Grundrechte für alle Menschen als zentralen Wert sehen und erhalten wollen. An der Stelle verläuft der Graben.

    Rational vollkommen unsinnige Maßnahmen werden einführt und gefeiert, die ausschließlich bevölkerungspädagogische Zwecke verfolgen wie totale Folgschaft und Unterwerfung unter ein beliebiges Diktat. Dass kostenlose Corona-Tests für alle abgeschafft wurden, belegt eindeutig, dass es nicht primär um Gesundheitsschutz geht. Denn nur, wenn sich möglichst viele testen lassen, kann überhaupt ein virales Geschehen halbwegs glaubhaft gesehen werden oder Superspreader entdeckt werden.

    Dass in diesem Kontext die Bevölkerung zu einem Großteil freiheitsberaubende Maßnahmen wie 2G oder 3G hinnimmt und bejubelt, dass die Gerichte still bleiben und auf diese Weise die repressive Konformität fördern, dass wie selbstverständlich kritische und mahnende Stimmen gelöscht und als böse geframed werden, ist inzwischen in diesem Ausmaß absolut spooky.

    Vielleicht sind Menschen wirklich nicht lernfähig und kippen sofort um, wenn nur die richtige Angst aufgebaut wird. Wenn Menschen- und Grundrechte so schnell den Bach runtergehen, dient dieses permanente, immer weiter moralisierende Gelaber über Ungerechtigkeiten in der Welt zusammen mit mahnenden Lehrinhalten über totalitäre Systeme und unsere Vergangenheit im Grunde nur der Beruhigung eines möglicherweise existierenden Gewissens.

    Es ist wirklich ein Great Reset.

    Antwort
  3. Renton

    Da Du mich zitiert hast, @uepsi, ist hier wohl die Stelle, eine Ergänzung anzubringen.

    Zunächst mal weise ich darauf hin, dass Günter Eder, dessen Artikel ich aufbereitet hatte, inzwischen nicht mehr von 85% Verstorbenen ausgeht, die in den nächsten ~10 Wochen gestorben wären, sondern nur noch von 45%-55% (hier nachzulesen: https://www.nachdenkseiten.de/?p=76248). Unter ansonsten gleichen Annahmen wie oben – 50% der Gestorbenen hätten noch eine Lebenserwartung von zehn Wochen gehabt, 50% eine von 9,6 Jahren – ergeben sich damit rechnerisch für 2020 203.000 verlorene Lebensjahre durch Corona. Das ist dreimal soviel wie vorher geschätzt und ca. zweieinhalbmal so viel wie der (konservativ geschätzte) Wert für die Verkehrstoten im gleichen Zeitraum, liegt aber immer noch in der gleichen Größenordnung. (Die Zahl der Verkehrstoten ist übrigens auf einem Allzeittief. 1970 betrug sie in der Spitze 19173 Personen, und das nur in Westdeutschland. Vor zwanzig Jahren lag der Wert zweieinhalbmal so hoch wie heute, womit auch die Zahl der verlorenen Lebensjahre durch Todesfälle im Straßenverkehr damals genau so hoch geschätzt werden kann wie heute wegen Corona.)

    Es geht mir aber nicht um die genauen Zahlenwerte, die sind eh hypothetisch. Es geht darum, Maßstäbe zu finden, um die Gefährlichkeit von Corona zu beurteilen, und zwar erstmal nur die direkte Gefährlichkeit der Krankheit. Da kann man meines Erachtens sagen: Mit(!) Maßnahmen ist es uns gelungen, Corona auf den sehr sicheren Status des Straßenverkehrs (meinetwegen vor zwanzig Jahren) herabzudrücken. Das Problem, das ich sehe, ist deshalb auch nicht, dass wir überhaupt Maßnahmen ergriffen haben – auch den Straßenverkehr regulieren wir weitgehend! -, sondern welche Maßnahmen wir ergriffen haben. Ich finde: Diese Grundrechtseingriffe, die wir vorgenommen haben, waren zuviel. Ich will, dass wir deutlich mehr Tote in Kauf nehmen – für Zyniker: das schließt meinen eigenen möglichen Tod mit ein -, und dafür unsere Grundrechte behalten. Ich will nicht dass wir gar nichts tun, und Corona einfach laufen lassen, denn die Krankheit ist als Epidemie ernster als eine heftige Grippewelle. Maskentragen ist kein unzumutbarer Grundrechteeingriff und kann helfen. Und wenn in den 50ern(?), wie mir mein Vater mal erzählt hat, wegen einer (Kinder-)Seuche in allen Klassenräumen Handwaschbecken installiert wurden, kann man heutzutage auch Luftfilter aufstellen, auch in der Gastronomie und in Altenheimen. Es gibt sehr viele Maßnahmen, die helfen und nicht die Grundrechte einschränken. Grundrechte wegen einer Seuche einzuschränken, die offensichtlich so beherrschbar ist, dass sie idiotische Entscheidungen wie eine 2G-Regel genauso verträgt wie ein Kostenpflichtigmachen der Teste, ist für mich nicht hinnehmbar.

    pingpongs voraussehbaren Einwand, die eigentliche Gefährlichkeit von Corona resultiere aus den „Nebenwirkungen“ der Seuche wie gestörten Lieferketten etc., lasse ich nicht gelten. Die Lieferketten sind gestört wegen der falschen gegen Corona ergriffenen Maßnahmen, nicht wegen Corona. Wenn die Chinesen nicht bei jedem Miniausbruch ihre Häfen dicht machten, wären die Lieferketten nicht gestört.

    Auch die Schikanierung der Ungeimpften ist für mich nicht begründbar. Ungeimpfte gefährden zunächst mal nur sich selbst und danach ganz lange niemanden, der sich nicht auch selbst gefährdet, und dazu haben sie jedes Recht. Die Zahl der unimpfbaren und durch Corona ernsthaft gefährdeten Personen scheint so klein zu sein, dass ich sie noch nirgendwo finden konnte. Das Argument mit der möglichen Überlastung des Gesundheitssystems ist etwas besser, wird aber dadurch konterkariert, dass man an anderer Stelle inkonsequent ist – Stichwort kostenpflichtige Teste und 2G, wo Teste doch das sicherste Instrument zur Verhinderung der Verbreitung des Virus sind. Und mir fehlt auch immer noch der Beleg, dass Ungeimpfte das Virus überhaupt mehr verbreiten als Geimpfte, und dann auch wie sehr. Es wirkt zwar zunächst mal logisch, dass eine Impfung gegen die Weiterverbreitung hilft, aber dazu habe ich folgende Fragen: Ist die Viruslast Geimpfter überhaupt geringer? Oder besteht sie wenigstens über einen kürzeren Zeitraum? Anders gefragt: Wie ist der R-Wert in einer geimpften, wie in einer ungeimpften Population? Ich kann mir übrigens durchaus vorstellen, dass, wenn eine Impfung zu mehr symptomlosen Infektionen führt, das Virus dadurch unter Geimpften besser verbreitet wird als unter Ungeimpften, die sich aufgrund von Symptomen isolieren. Fragen über Fragen, wenn jemand Antworten hat, nur her damit. Ohne diese Antworten allerdings werde ich garantiert auf Seiten der Ungeimpften bleiben, und zwar nicht, weil ich ihre Einschätzung teile (ich selber bin geimpft), sondern weil sie verdammt nochmal das Recht auf ihre Entscheidung haben.

    Zur Frage, warum die Politik so groß über-reagiert, kann ich nur sagen, dass ich nicht an eine „Verschwörung“ wie den Great Reset glaube. (Ich weiß nicht mal, was das genau ist. Wie wäre es mal mit einem Artikel, @uepsi?) Ich denke, die Politik offenbart einfach gnadenlos ihre fehlende Qualität: Ihre Feigheit (dazu zu stehen, Tote in Kauf zu nehmen), ihre Dummheit (Maskendeals, 2G und vieles andere) und ihre Charakterlosigkeit (Ungeimpfte schikanieren, statt einfach eine Impfpflicht einzuführen, wenn es ihnen denn so wichtig ist). Unterstützung erhält sie von einer Journallie mit denselben Mängeln. Es braucht keine Bösartigkeit, wenn anderweitige menschliche Schwächen als Erklärung ausreichen.

    Antwort
    1. pingpong

      @renton:

      Die Zahl der Verkehrstoten ist übrigens auf einem Allzeittief.

      Und diese Entwicklung wurde dadurch ermöglicht, dass wir folgender absurder Einstellung
      Ich will, dass wir deutlich mehr Tote in Kauf nehmen
      nicht gefolgt sind.

      Das Problem, das ich sehe, ist deshalb auch nicht, dass wir überhaupt Maßnahmen ergriffen haben […], sondern welche Maßnahmen wir ergriffen haben.

      Richtig. Das Versagen der Politik ist offensichtlich. Von idiotischen Verboten wie Nachts alleine spazieren zu gehen bis hin zu Diskussionen um eine Impfpflicht – Versagen auf ganzer Strecke.

      Und wenn in den 50ern(?), wie mir mein Vater mal erzählt hat, wegen einer (Kinder-)Seuche in allen Klassenräumen Handwaschbecken installiert wurden, kann man heutzutage auch Luftfilter aufstellen, auch in der Gastronomie und in Altenheimen.

      Richtig, volle Zustimmung. Man kann auch einfach in der Wintersaison Masken tragen. Oder, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, sich impfen lassen. Aber diese beiden Dinge werden von einigen, leider sehr lauten, Mitmenschen geradezu als das Gottseibeiuns und das Ende unserer Demokratie dargestellt. So wird das nichts fürchte ich.

      Grundrechte wegen einer Seuche einzuschränken, die offensichtlich so beherrschbar ist

      Wenn das so einfach beherrschbar ist, warum scheitern dann fast alle Länder wieder und immer wieder?

      Wenn die Chinesen nicht bei jedem Miniausbruch ihre Häfen dicht machten, wären die Lieferketten nicht gestört.

      Falsch.

      wo Teste doch das sicherste Instrument zur Verhinderung der Verbreitung des Virus sind

      Ein Test kann Verbreitung nicht verhindern, Kontaktreduzierung kann das. Aber du meintest vermutlich, dass man mit dem Wissen ob man infiziert ist (Test) sein Verhalten entsprechend anpassen und dadurch die Verbreitung reduzieren kann.

      Anders gefragt: Wie ist der R-Wert in einer geimpften, wie in einer ungeimpften Population?

      Quelle, in Deutschland wird es nicht viel anders aussehen.
      7-Tage Inzidenz symptomatischer Fälle, geimpft 139, nicht geimpft 410. Symptomatische Erkrankungen 10% in der geimpften, 90% in der ungeimpften Bevölkerung.

      Ich kann mir übrigens durchaus vorstellen, dass, wenn eine Impfung zu mehr symptomlosen Infektionen führt, das Virus dadurch unter Geimpften besser verbreitet wird als unter Ungeimpften, die sich aufgrund von Symptomen isolieren.

      Deshalb sage ich schon seit ewig, es ist ein Fehler die Impfung als Freifahrtschein aus der Pandemie zu verkaufen.

      Es braucht keine Bösartigkeit, wenn anderweitige menschliche Schwächen als Erklärung ausreichen.

      Ja, Zustimmung.

      Antwort
      1. Renton

        Wir stimmen in einigem überein. Schön 🙂 Hier allerdings hast Du mich falsch verstanden:
        „Die Zahl der Verkehrstoten ist übrigens auf einem Allzeittief.“ – „Und diese Entwicklung wurde dadurch ermöglicht, dass wir folgender absurder Einstellung „Ich will, dass wir deutlich mehr Tote in Kauf nehmen“ nicht gefolgt sind.“

        Du darfst den Nebensatz nicht übersehen: “ Ich will, dass wir deutlich mehr Tote in Kauf nehmen, und dafür unsere Grundrechte behalten.“ Genau so halten wir es beim Straßenverkehr“ Wir könnten dort noch weniger Tote haben, wenn wir Fahrten mit dem Auto zu Kinos, Restaurants etc. verböten. Aber diese Grundrechtseinschränkungen sind uns die gewonnene Sicherheit nicht wert.

        „Oder, wenn man auf Nummer sicher gehen möchte, sich impfen lassen. Aber diese beiden Dinge werden von einigen, leider sehr lauten, Mitmenschen geradezu als das Gottseibeiuns und das Ende unserer Demokratie dargestellt.“

        Naja, die Mehrheit der Ungeimpften misstraut halt einfach den Impfstoffen, und ihre Empörung über den Umgang mit Ungeimpften finde ich gerechtfertigt. Auch für das Misstrauen habe ich ein gewisses Verständnis. Die Hersteller jedenfalls scheinen ihren eigenen Impfstoffen ja auch nicht so ganz zu vertrauen, jedenfalls haben sie sich in den Lieferverträgen von Schadenersatzforderungen freistellen lassen. Wäre ich Gesundheitsminister, würde ich hinter den Kulissen die Hersteller zu einer freiwilligen Abschaffung dieser Klauseln zu bewegen versuchen, als vertrauenbildende Maßnahme; das könnte so einige dazu bringen, sich doch noch impfen zu lassen.

        „Wenn das so einfach beherrschbar ist, warum scheitern dann fast alle Länder wieder und immer wieder?“

        1. Ist mir eigentlich egal, weil wir in Deutschland andere Voraussetzungen haben als z.B. in Indien. Für uns ist die Epidemie offensichtlich ganz gut beherrschbar.
        2. Du müsstest „Scheitern“ erstmal definieren. Wo in der Spanne zwischen „In Auckland sind fünf asymptomatische Corona-Fälle in drei Tagen aufgetreten“ und „Die Pest hat ein Drittel der mitteleuropäischen Bevölkerung ausgelöscht“ beginnt das Scheitern bei der Bekämpfung einer Epidemie?

        „Falsch.“

        Warum?

        „7-Tage Inzidenz symptomatischer Fälle, geimpft 139, nicht geimpft 410. Symptomatische Erkrankungen 10% in der geimpften, 90% in der ungeimpften Bevölkerung.“

        Danke fürs Raussuchen, aber das hat leider nur sehr indirekt mit dem R-Wert zu tun. Ich bin ja sehr froh, dass die Impfung mit Notfallzulassung, die ich mir habe geben lassen, offenbar einen deutlichen Nutzen hat, aber das sagt halt nichts darüber aus, wie stark das Virus von den jeweiligen Gruppen verbreitet wird.

        „Deshalb sage ich schon seit ewig, es ist ein Fehler die Impfung als Freifahrtschein aus der Pandemie zu verkaufen.“

        Eine Gewissheit dafür gibt es nicht, das stimmt. Aber die Impfung ist eine große Hilfe, und wenn sich noch mehr gefährdete Personen impfen ließen, wäre das wohl besser. (Die Impfungen für U18jährige halte ich bis auf wenige Ausnahmen bei Vorerkrankungen für Quatsch.) Vor allem aber ermöglicht sie doch, zu sagen: Wer jetzt noch ungeimpft an Corona schwer erkrankt, ist selber schuld. Solange die Krankenhäuser deswegen keine Triage durchführen müssen, wäre meine Welt jedenfalls im Döschen.

        Antwort
        1. pingpong

          @renton:

          Du darfst den Nebensatz nicht übersehen: “ Ich will, dass wir deutlich mehr Tote in Kauf nehmen, und dafür unsere Grundrechte behalten.“

          Tote vs. Grundrechte ist dieselbe falsche Dichotomie mit der die Politik operiert, und die uns maßgeblich erst in die Lage gebracht hat in der wir jetzt sind. Du bist doch sonst ein eifriger Kritiker der politischen Entscheidungen. Dann übernimm bitte nicht deren fehlerhafte Annahmen.

          Naja, die Mehrheit der Ungeimpften misstraut halt einfach den Impfstoffen

          Die Mehrheit der Ungeimpften hat sich einfach nicht mit dieser Sache beschäftigt. Frag mal Ärzte im KH was die dir über die Ungeimpften, die bei ihnen im Spital oder auf der ITS aufschlagen, erzählen. Zum überwiegenden Großteil ist es immer dieselbe Geschichte: Schlichte Gedankenlosigkeit und Desinteresse, „ich hab nicht gedacht dass das so wichtig ist“, „ja wenn ich das vorher gewusst hätte…“. Auch immer dasselbe: Die späte Einsicht nach (hoffentlich gut) überstandenem KH-Aufenthalt.
          Misstrauen ggü. dem Impfstoff spielt da eine untergeordnete Rolle. Die Gruppe der Menschen, die die Impfung tatsächlich ablehnen, ist sehr klein.

          Für uns ist die Epidemie offensichtlich ganz gut beherrschbar.

          Naja. Hattest du nicht dieses Frühjahr sinngemäß gesagt spätestens im Herbst und mit der Impfung interessiert sich niemand mehr für diesen Virus? Sieht die jetzige Situation für dich nach „gut beherrschbar“ aus? Es ist doch dasselbe Trauerspiel wie letzten Herbst. Im Sommer untätig und mit Beginn der kalten Jahreszeit das böse Erwachen, damit konnte ja wohl niemand rechnen. D hat mittlerweile höhere Infektionszahlen als die USA. Höher als eines der Musterbeispiele des westlichen Versagens im Umgang mit der Pandemie, das muss man auch erstmal schaffen.
          Die Belegung der ITS-Betten ist jetzt schon bei über 10%. Was glaubst du wie das in ein paar Wochen aussieht? Wo genau erkennst du da „gut beherrschbar“?

          Wo beginnt das Scheitern bei der Bekämpfung einer Epidemie?

          Ich würde meinen an irgendeinem Zeitpunkt in dieser mittlerweile 2 Jahre andauernden Misere haben wir den Punkt zum Scheitern eindeutig überschritten, meinst du nicht? Sieh dich doch um in der Welt. Sieht so Erfolg aus? Alleine dass uns dieses Thema seit 2 Jahren verfolgt und wir immer wieder hitzig darüber diskutieren ist Scheitern genug.

          Warum?

          Ich habe weiter oben ein paar Infos zum Stand der Logistik mit Fokus USA gepostet. Dass alles in Ordnung wäre, wenn nur China seine Häfen nicht immer wieder mal sperren würde, ist grenzenlos naiv.

          Aber die Impfung ist eine große Hilfe

          Ja.

          und wenn sich noch mehr gefährdete Personen impfen ließen, wäre das wohl besser.

          Ja.

          or allem aber ermöglicht sie doch, zu sagen: Wer jetzt noch ungeimpft an Corona schwer erkrankt, ist selber schuld.

          Welchen Sinn soll das haben?

          Solange die Krankenhäuser deswegen keine Triage durchführen müssen, wäre meine Welt jedenfalls im Döschen.

          Warum so lange warten? Diesen Fehler haben wir schon oft genug gemacht. Mittlerweile hat sich das auch bis in die Wirtschaft herumgesprochen. Aus dem Tourismus mehren sich die kritischen Stimmen warum schon wieder(!) so lange gewartet wurde. O-Ton: „Sollte es notwendig sein dass wir über einen Lockdown nachdenken, dann bitte jetzt und nicht erst im Dezember“ – Interview mit der langjährigen Obfrau der Wirtschaftskammer für den Bereich Tourismus und selbst Betreiberin eines Hotels hier.
          Es ist eine unangenehme Wahrheit, die du nach wie vor nicht sehen willst: Je länger wir warten, desto schwieriger wird es.
          Der Tourismus versteht das zunehmend, und die sind nun wirklich unverdächtig dass sie voreilig harte Maßnahmen befürworten würden. Aber sie haben, im Gegensatz zu manch anderem, aus der leidvollen Erfahrung der letzten beiden Jahre gelernt.

          Antwort
          1. Renton

            @pingpong

            Ich musste was länger über meine Antwort nachdenken. Ich bin auch nicht ganz zufrieden mit ihr, aber ich habe gerade einfach nicht die Zeit, sie bis in alle Ecken auszufeilen.

            „Tote vs. Grundrechte ist dieselbe falsche Dichotomie“

            Ja, es ist eine falsche Dichotomie. Es geht auch anders. Ich übernehme diese Dichotomie aber nicht, ich arbeite mich so wie du daran ab, dass die Politik diese Dichotomie praktisch umgesetzt hat; das kann man schlecht ignorieren, wenn man über das Thema spricht.

            „…übernimm bitte nicht deren fehlerhafte Annahmen“

            Ich weiß nicht, welche Du meinst. Und auch wenn der verlinkte Text zwar englisch, aber noch recht kurz ist, mag ich nicht raten, was Du meinst, was ich meine.

            „Die Mehrheit der Ungeimpften hat sich einfach nicht mit dieser Sache beschäftigt.“

            Mehrheit sei dahingestellt, aber bei einem nicht geringen Teil wird es so sein, ja. Ich habe keine Ahnung, wie man die erreichen könnte.

            „Hattest du nicht dieses Frühjahr sinngemäß gesagt spätestens im Herbst und mit der Impfung interessiert sich niemand mehr für diesen Virus? Sieht die jetzige Situation für dich nach „gut beherrschbar“ aus?“

            Zu ersterem: Nein, ich hatte „nur“ der dementsprechenden Hoffnung Ausdruck gegeben. Die jetzige Situation halte ich – so wie Du doch auch? – für prinzipiell beherrschbar. (Wir zwei unterscheiden uns doch „nur“ im Lösungsansatz, nicht in der Einschätzung, dass es prinzipiell eine Lösung gibt.) Prinzipiell heißt: Sie wäre prinzipiell sogar sehr gut beherrschbar, wenn die Politik sich nicht fast schon Mühe geben würde, dass uns die Lage entgleitet. Wir haben bei uns in Deutschland insgesamt immer weniger Betten für intensivmedizinische Versorgung, im speziellen auch für die Beatmung von Covid-19-Patienten. Es ist mir unbegreiflich, wie es nach inzwischen fast zwei Jahren Pandemie dafür an Personal fehlen kann. Klar fällt Personal wegen der zeitweise hohen Belastung aus, aber es wäre doch genug Zeit gewesen, Personal für den Dienst in der intensivmedizinischen Versorgung zu schulen. Die komplette Pflegerausbildung mag drei Jahre dauern, aber mir kann keiner erzählen, dass man das Personal für diesen speziellen Aufgabenbereich nicht in 12 oder auch nur 6 Monaten schulen kann. Im Zweifelsfall hätte man Wehrpflichtige heranziehen müssen. Zeit war genug! Wenn die Politik natürlich total versagt und zwar für Impfmöglichkeiten sorgt, aber daneben die medizinische Versorgung nicht angemessen gewährleistet, und auch ansonsten bescheuerte Entscheidungen trifft wie das Kostenpflichtigmachen von Testen und gar 2G, also Testen obendrein noch zu entwerten – ja, dann war meine Hoffnung verfehlt. Aber doch nicht, weil ich wollte, dass außer der Impfung sonst gar nichts getan wird!

            „Ich würde meinen an irgendeinem Zeitpunkt in dieser mittlerweile 2 Jahre andauernden Misere haben wir den Punkt zum Scheitern eindeutig überschritten, meinst du nicht?…Alleine dass uns dieses Thema seit 2 Jahren verfolgt und wir immer wieder hitzig darüber diskutieren ist Scheitern genug.“

            Finde ich eine etwas maue Definition von Scheitern, aber Du meinst natürlich, dass Corona als Problemlage noch nicht überwunden ist und weiter für erhebliche Konflikte sorgt. In diesem Sinne sind wir gescheitert, ja; aber in diesem Sinne ist jedes Land der Welt daran gescheitert, auch die ZeroCovid-Länder. Wenn man die (Todes-)Opfer der Krankheit nüchtern betrachtet, kann man aber schwerlich von einem Scheitern sprechen; da drängt sich eher der Eindruck von @uepsi auf, dass Corona so schlimm auch wieder nicht ist. Ich verweise auf die Übersterblichkeit in Deutschland letztes Jahr, die sich absolut im Rahmen des üblichen bewegt hat. Wenn man der Ansicht ist, das sei nur wegen der ergriffenen Maßnahmen so gekommen, weil Corona doch seeehr gefährlich ist – ja dann, Flasche Schampus auf, dann war das doch ein Erfolg.

            Das Problem ist natürlich, dass der Preis für diesen Erfolg zu hoch war. Dieser Ansicht sind wir beide. Du meinst, mit ZeroCovid wäre er geringer gewesen. Dazu sage ich: Kann sein. Ich meine: Mit sinnvolleren, weniger invasiven Maßnahmen wäre er auch geringer gewesen. Angesichts des oben geschilderten, aktuell sichtbaren Versagens der Politik wirst Du mich nicht davon überzeugt bekommen, dass es nicht auch ohne ZeroCovid deutlich besser hätte gemacht werden können, bzw. jetzt gemacht werden könnte.

            Einschub: Dieser Artikel hat mich übrigens nochmal darüber nachdenken lassen, wie es langfristig sinnvollerweise weitergehen sollte. Kurzzusammenfassung: Da wir Covid-19 nicht werden ausrotten können, und eine effektive Therapie, vergleichbar mit Antibiotika, bei Viruserkrankungen sowieso nicht zur Verfügung steht, führt kein Weg um eine Immunisierung der Bevölkerung durch Exposition mit dem Virus herum, wenn wir irgendwann nochmal zur Normalität zurück wollen. Drosten wurde im Artikel mit der Aussage zitiert: „Wie ich jetzt gerne immun werden will […]: Ich will eine Impfimmunität haben und darauf aufsattelnd will ich dann aber durchaus irgendwann meine erste allgemeine Infektion und die zweite und die dritte haben.“ Nur auf diesem Weg, durch Infizierung und daraus folgende Immunisierung der Bevölkerung, werden wir das Covid-19-Problem langfristig wieder loswerden. Die Impfung kann nur dazu dienen, dass möglichst wenige Leute dabei sterben werden. Von daher sind hohe Infektionszahlen nichts per se Schlechtes. ZeroCovid ist von dieser Warte aus natürlich gar keine Lösung, sondern bedeutet genau die Verstetigung des Ausnahmezustands, vor der ZeroCovid-Kritiker schon immer gewarnt haben.

            Weiter im Text:

            „Ich habe weiter oben ein paar Infos zum Stand der Logistik mit Fokus USA gepostet. Dass alles in Ordnung wäre, wenn nur China seine Häfen nicht immer wieder mal sperren würde, ist grenzenlos naiv.“

            Achso, okay, jetzt verstehe ich. Ja, dieser eine Satz von mir ist natürlich falsch. Ich dachte, Du meinst mit „falsch“ auch den Kontext (Absatz), an dessen Ende diese exemplarische Überspitzung stand. Nur als solche war der Satz gemeint. Das hätte ich wohl klar machen müssen.

            „Wer jetzt noch ungeimpft an Corona schwer erkrankt, ist selber schuld.“ – „Welchen Sinn soll das haben?“

            Die paternalistische Einstellung zu überwinden, wir müssten die aufgrund eigener Entscheidung Ungeimpfte vor sich selber schützen. Du als „skin-in-the-ame“-Apologet wirst diese Einstellung zwar wahrscheinlich eh nicht teilen, aber sie ist in der Debatte (zumindest in D) omnipräsent, und trägt ihren Teil dazu bei, selbige Debatte zu vergiften und damit vom Finden sinnvoller Lösungen abzulenken. Konkretes Beispiel: Seit Wochen moppern in den Nachrichten alle nur über Ungeimpfte, und praktisch niemand über die fehlende Vorbereitung auf die beginnende Erkältungssaison. So kommt die Politik mit ihrem eigentlichen Versagen mal wieder davon.

            „Warum so lange warten?“

            Ich will nicht warten und die Hände in den Schoß legen, da bin ich doch absolut bei Dir! Aber ich sehe die Lösung nicht in ZeroCovid, sondern, in der Sicherstellung der Patientenversorgung, in einem Abflachen der Kurve (=für weniger Infektionen sorgen mit Masken, Luftfiltern, Abstand, Testen und Quarantäne…) und natürlich auch im Impfen, um schwere Verläufe zu verhindern. Das ist alles machbar, es wird nur ausreichend nicht getan. Die Hauptschuld daran trägt die Politik.

            Antwort
    2. djadmoros

      @Renton:

      »Zur Frage, warum die Politik so groß über-reagiert, kann ich nur sagen, dass ich nicht an eine „Verschwörung“ wie den Great Reset glaube. (Ich weiß nicht mal, was das genau ist. Wie wäre es mal mit einem Artikel, @uepsi?)«

      Schamlose Eigenwerbung

      Antwort
    3. Renton

      „Anders gefragt: Wie ist der R-Wert in einer geimpften, wie in einer ungeimpften Population? Ich kann mir übrigens durchaus vorstellen, dass, wenn eine Impfung zu mehr symptomlosen Infektionen führt, das Virus dadurch unter Geimpften besser verbreitet wird als unter Ungeimpften, die sich aufgrund von Symptomen isolieren.“

      Die Nachdenkseiten haben diese Frage sinngemäß auch gestellt und zur Beantwortung in Ermangelung deutscher Daten britische herangezogen (Link zum Artikel). Repräsentative Stichproben (oder nur eine?) haben für den Zeitraum KW 38 bis 41 ergeben, dass Geimpfte in fast allen Altersgruppen zumindest deutlich häufiger infiziert sind als Ungeimpfte; ob sie das Virus damit auch in Summe stärker weiterverbreiten als Ungeimpfte, bleibt damit streng genommen natürlich unbeantwortet.

      In jeder Altersgruppe ab 30 sind Geimpfte häufiger infiziert als Ungeimpfte. Bei den unter 18jährigen sind übrigens lt. Artikel nur 2% überhaupt geimpft, der Vergleich der Infiziertenrate der Geimpften U18 mit dem Rest ist von daher mit einer größeren Unsicherheit behaftet.

      Interessant sind auch noch Daten zu Krankenhauseinweisungen (mind. eine Nacht im Krankenhaus) und Todesfällen:

      Der Artikel konstatiert m.E. richtigerweise: Wir haben es weder mit der Pandemie der Ungeimpften noch mit einer Pandemie der Geimpften, sondern mit einer Pandemie der Alten zu tun.

      Antwort

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s