Der Schwarze ist der Andere

Ich kann den Rassisten und Sexisten Tarik Tesfu, der seinen Rassismus und Sexismus mit Zwangsgebühren finanzierte und sich dennoch für „unterdrückt“ hält, nicht ausstehen. Er berichtet dann auch über den anerkannten Rassismus, dem er selbst ausgesetzt ist, wobei er alle Weiße in Kollektivhaft nimmt, und gibt Kostproben (offline) von dem, was er sich angeblich anhören muss, nämlich:

– der Ausländer,
– der Flüchtling,
– der Nafri,
– der Mohr,
– der Drogendealer,
– der Ziegenficker,
– der Neger (sic),
– das Schokotörtchen,
– der Andere.

Und hier, bei „der Andere“ schwang echter und starker Schmerz in der Stimme mit. Weil er anders ist (und nicht nur so gesehen wird), gehört er nicht dazu, kann sich nicht einfügen, ganz selbstverständlich, ohne jeden Vorbehalt, selbst wenn sich keine Rassisten in der Gruppe finden, der man sich nicht gänzlich zugehörig fühlt. Das ist das Problem der Zweiheimischkeit: Man ist ohne echte Heimat, weder in der Einwanderungsgesellschaft noch in der Kultur seiner Vorfahren – man ist entwurzelt. Man ist anders unter anderen Menschen, weil einem immer wieder die Abstammung in die Quere kommt, die einen von den anderen unterscheidet. Es kommt immer wieder zu Reibungen, und wenn man misstrauisch und paranoid ist, untestellt man den anderen dann schnell Rassismus, was die ganze Sache noch schlimmer macht. Ein unfreundlicher Blick ist dann nicht einfach neutral oder auf schlechte Laune zurückzuführen, sondern gleich rassistisch aufgeladen. Und so ist man immer der Andere, der Fremdkörper, der nicht ganz entspannt ganz einfach sein kann.

Dafür, dass man nicht dazu gehört, bzw. sich das nur einbildet, dafür kann man sich bei seinen Eltern bedanken, die einem auferlegten, in einer anderen Kultur aufzuwachsen, und die einen nicht angemessen darauf vorbereiteten wie dieser Vater:

Was also sollte man einem schwarzen Kind besser sagen:

1. »Systemischer Rassismus wird dich im Leben zurückhalten«, oder

2. »Es gibt überall auf der Welt Rassismus, aber davon musst du dich nicht aufhalten lassen. Vielleicht ist mal jemand unfreundlich oder du bekommst eine Wohnung oder einen Job nicht. Aber dann findest du eine andere Wohnung oder einen anderen Job. Unterm Strich kann dich der Rassismus nicht daran hindern, ein gutes Leben zu haben. Er wird nicht verhindern, dass du Freunde findest, jemanden zum Heiraten findest und eine Familie gründest. Du kannst sogar von ihm profitieren, denn wenn du dich anstrengst und gute Leistungen bringst, bekommst du sicher einen guten Studienplatz und einen guten Job.«

Wenn die Eltern dies versäumt haben, führt das dazu, dass man die Anderen dafür anklagt, dass man selbst anders ist – dann führt das zu Rassenhass.

4 Gedanken zu „Der Schwarze ist der Andere

  1. Koerzitivfeldstärke

    Die hier angesprochenen Mimosen sollten sich einmal mit Vertriebenen aus den deutschen Gebieten unterhalten.
    Und sind diese immer noch unterdrückt?
    Kommt an im Leben. In diesem wird den wenigsten etwas geschenkt!

    Antwort
  2. Mario

    2. »Es gibt überall auf der Welt Rassismus, aber davon musst du dich nicht aufhalten lassen. Vielleicht ist mal jemand unfreundlich oder du bekommst eine Wohnung oder einen Job nicht. Aber dann findest du eine andere Wohnung oder einen anderen Job.

    2.a.
    Vielleicht kann dich jemand auch nur einfach nicht leiden, hat einen schlechten Tag oder hält dich halt für ungeeignet für bspw. den Job.
    Vielleicht ist es gar kein Rassismus, sondern nur eine menschliche oder sachliche Entscheidung, ohne Ansehen von Herkunft.

    Antwort
    1. Andy

      Ich habe zeitweilig in einem Mini-Städtchen gelebt, da war man als Zugezogener kein ernstzunehmender Gesprächspartner, aber wer im Nachbardorf aufgewachsen war, wurde mit offener Feindseligkeit behandelt. Und eine andere Hautfarbe hätte es nicht schlimmer gemacht.

      Antwort
  3. Seb

    Hmm. dass ihn bestimmt 95% einfach nur „dumme, weinerliche Fotze“ nennen hat er sicher in der Aufzählung weggelassen.

    Antwort

Kommentar verfassen

Trage deine Daten unten ein oder klicke ein Icon um dich einzuloggen:

WordPress.com-Logo

Du kommentierst mit Deinem WordPress.com-Konto. Abmelden /  Ändern )

Twitter-Bild

Du kommentierst mit Deinem Twitter-Konto. Abmelden /  Ändern )

Facebook-Foto

Du kommentierst mit Deinem Facebook-Konto. Abmelden /  Ändern )

Verbinde mit %s