
tl;dr
Nur weil es andere machen – unfair gegen bestimmte Gruppen austeilen -, sollte ich es nicht auch tun. Ja, das stimmt. Ich weiß (irgendwo), dass es falsch ist, mache es aber trotzdem.
Dieser Blog ist in Gefahr. Die Gefahr, dass der Blogger einen radikalen Schwenk in seiner Politik macht, heißt: Nicht mehr Frauen zu schmähen, sondern sich immer um Fairness zu bemühen. Diese Gefahr ist aber sehr gering, diejenigen, die dafür den Anstoß bilden könnten, treten hier nur in homöopathischen Dosierungen auf.
Wenn hier Feministen im Valerie-Solanas-Style aufschlagen würden… kein Problem. Viel Feind, viel Ehr.
Wenn hier allerdings fünf bis zehn Frauen regelmäßig mitkommentieren würden, die respektvoll und zustimmend wären, wo ich Ungerechtigkeiten gegen Männer anprangere, zugleich aber auch eine eindeutige Grenze ziehen, wo ich in Polemik gegen Frauen ausbreche, die mir also sagen würden: „Ja yx, das ist ungerecht gegen Männer, volle Zustimmung, aber das, was Du da über Frauen schreibst, das ist genauso daneben.“… dann würde das hier über kurz oder lang zu einer Änderung der Leitpolitik, eher aber zum Einstellen des gesamten Blogs führen – erschlagt mich mit Nettigkeit.
Ansonsten werde ich meine Politik nicht ändern, auch wenn ich auf einer rationalen Ebene (Männlich!) zugeben muss, dass die Kritik, die geäußert wurde, zutrifft.
Warum?
Ich will nicht, weil ich stinkwütend bin (Emotion! Weiblich! (angeblich)). Ich räume also den Gefühlen mehr Raum ein als der Logik.
Vielleicht spielt da auch mein Narzissmuss mit rein, so dass es mir gefällt, den Bad Boy zu geben.
Um eine Beispiel von vielen möglichen zu nennen – viele mögliche, weil Männerfeinde im Zentrum der Gesellschaft sitzen als Politiker, Professoren, Journalisten, Verdienstordenträger -, führe ich hier die Bestie Stokowski an, deren Ergüsse als anerkannte Autorin auch Abiturienten vorgesetzt werden.
Die hat mitbekommen, dass Falschbeschuldigung ein Problem ist. Nein: Dass manche wenige denken, dass es ein Problem ist. Also führt sie einen schlauen Gedanken aus, wonach das nicht sein könne, denn wenn es möglich wäre, dann würde man damit doch unliebsame Zeitgenossen aus dem Weg räumen. Aber nur weil es nicht immer klappt, heißt das nicht, dass es gar nicht klappt. Grundsätzlich gesprochen ist es einfacher zu lügen als zu vergewaltigen, das weiß auch die Autorin von „Destroy a man now”. Übrigens leiden auch Frauen darunter, wenn ein geliebter Mann in ihrem Leben Opfer einer Falschbeschuldigung wird, in einem Fall hat sich die Mutter eines falschbezichtigten Sohnes das Leben genommen:
Mutter eines Teenagers, der sich selbst getötet hat, nachdem er fälschlich der Vergewaltigung bezichtigt worden war, tot im Haus der Familie gefunden.
All das interessiert Stokowski nicht, stattdessen äußert sie ihr Bedauern, dass es nicht funktionieren würde, womit die Sache für sie abgehakt ist. Ich reagiere darauf gewalttätig: Ich drehe den Spieß um und sinniere darüber, dass es eigentlich schade wäre, dass Vergewaltigung von Frauen als politische Strategie nicht funktioniert.
Und gerade habe ich mir gedacht, dass ich in den Artikel eine Vorbemerkung einfüge:
„Lieber Leser, nein, ich befürworte nicht Vergewaltigung als politisches Mittel, ich will lediglich die Monströsität einer gefeierten Männerfeindin vorführen. Triggerwarnung: Sexuelle Gewalt.“
Oder auch: Warum schreibe ich ihn nicht gleich ganz anders? Ein paar Sätze über die Problematik von Falschbeschuldigung und das Fazit, dass Stokowskis Behandlung des Themas… unangemessen sei?
Das ist… unbefriedigend. Ich bin mit Leidenschaft und Zorn dabei, würde ich so schreiben, würde mich das nur frustriert zurücklassen und diesen Blog würde bald das Zeitliche segnen. Vor allem aber auch: Was bringt Diplomatie? Andere Männerrechtler sprechen Notlagen von Männern – die für jeden Feministen Punkte auf seiner Agenda wären, würden sie mehrheitlich Frauen betreffen – teils seit Jahrzehnten hochdiplomatisch an und es bewegt sich nichts. Die Benachteiligung von Vätern ist seit Jahrzehnten selbst jenen bekannt, die nicht auf Männerseiten mitlesen und doch hat erst jüngst – als ob nichts wäre – eine Bundesjustizministerin wortwörtlich mit einem Gähnen reagiert auf die Klage eines Mannes, dass er durch ihre Politik zu einem Elternteil zweiter Klasse degradiert wird. Jetzt darf sie als Bundesverteidigungsministerin in einem eventuellen Kriegsfall Männer – und nur Männer, also solche, für die sie nur ein Achselzucken übrig hat – in den Tod schicken. Sie unterdrücken einen nicht nur, sie zeigen einem auch noch den Stinkefinger. Diplomaten setzen auf gewaltfreie Sprache und vermeiden die Herabwürdigung von Frauen, aber was erreichen sie?
Feministen wie Andreas Kemper machen sich gar nicht die Mühe, Diplomaten wie Arne Hoffmann fair zu behandeln oder gemäßigte und linksliberale Plattformen auch nur zu erwähnen. Die Erfolge lassen auf sich warten. Womit ich die wertvolle Arbeit nicht schmähen will, und sie ziehen ja auch um einiges mehr Leser als ich.
All das zusammengenommen führt dazu, dass ich einräumen muss, dass es falsch ist, ich es aber weiterhin so treiben werden. Ich habe schlicht nicht den Nerv dazu, auf die Gefühle von Frauen Acht zu geben, wenn mir mal wieder ein Monster in einer Machtposition unterkommt. Wenn es übrigens umgekehrt laufen würde, würde ich auf dieselbe Weise auf Männer einprügeln. Wenn sich ein Professor dahingehend äußern würde, Männer würden Frauen grundsätzlich aus altruistischen Motiven heraus töten, ohne dass er aus seinem Amt gejagt würde, sondern umgekehrt sogar gefeiert und anerkennend rezipiert, ich wäre Feminist. Und auch: Wäre ich mit dem Blog erfolgreicher, würden hier richtig viele Leser aufschlagen, auch dann würde ich mich mit dem (ungerechtfertigten) Austeilen mehr zurückhalten.
So aber: Ich bin ein Choleriker, und habe nicht den Nerv, das zu unterdrücken.
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