Ein Kommentar zu „Das Ende des weißen Mannes wie auch des Wohlstandes“ (veröffentlicht auf dem Blog uepsilonniks am 17. September 2022)
Frauen brauchen Männer. Und Männer brauchen Frauen.
Ein Plädoyer für mehr Wertschätzung unter den Geschlechtern.
Dem heutigen Kommentar muss eine kurze Erklärung vorangestellt werden, da seine Entstehungsgeschichte mit folgender Aussage begonnen hat:
„Frauen leisten weniger.“
Als ich diesen Satz auf dem Männerrechtlerblog von uepsilonniks las – der Zufall in Form von Twitter hatte mich dorthin gebracht –, war es natürlich schwierig, diesen unkommentiert stehen zu lassen, zumal sich die vorwiegend männlich geprägte Kommentarabteilung bereits in Saltos der Zustimmung überschlug, wie faul, wie gemein und wie schlimm das weibliche Geschlecht denn sei. Dort schrieben User beispielsweise Dinge wie „Frauen sind in der Regel nicht bereit, ihr Leben für andere Menschen Gefahren auszusetzen“ oder „Ich halte Frauen in der Hinsicht auch für klüger, sich nicht ausbrennen zu lassen. Warum sich so sehr abrackern, wenn man sich den Luxus gönnen kann [vom Mann durchgefüttert zu werden]?“. Ganz großes Kino. Also schrieb ich, um mich mal eben selbst zu zitieren, folgendes:
„Ein bisschen weniger Polemik und mehr Differenzierung hätte diesem Text gut getan.
Beim Satz „Frauen leisten weniger“ schießen Sie exakt mit der Art von niederträchtiger Munition, die Sie bei den Superfeministinnen kritisieren. Frauen leisten nicht weniger, sie leisten etwas anderes. Reden Sie mal mit Müttern, Krankenschwestern, Pflegerinnen, Lehrerinnen, und anderen „eher weiblich“ konnotierten Berufen und machen Sie sich ein Bild davon.
Ich bin als Frau gegen die Frauenquote und finde das ultrafeministische Männerbashing ebenfalls höchst problematisch. Genau wie Sie darlegen, sind Männer unabdingbar für unsere Gesellschaft – aber genauso sind es Frauen. Dass man hier die Geschlechter ausspielen will, indem man GleichBERECHTIGUNG (Mann und Frau müssen gleiche Chancen haben) mit GleichSTELLUNG (Mann und Frau müssen überall gleichermaßen vertreten sein) ersetzt, ist das große Übel. Quoten sind immer diskriminierend gegen eine Gruppe und selektieren immer zum Nachteil der Gesamtgesellschaft.
Wir müssen mit dieser Anti-Männer-Einstellung dringend aufräumen, denn sie ist eine anti-menschliche Einstellung. Dafür brauchen wir aber eben MÄNNER, die nicht solch frauenfeindliche Dinge sagen wie „Frauen leisten weniger“, sondern die GEMEINSAM mit Frauen diesen Missstand aufzeigen.“
Neben den erwartbaren, teilweise gegenüber Frauen leider recht hässlichen Kommentaren, überraschte mich die Reaktion des Autors selbst positiv: uepsilonniks fragte mich, ob ich einen Gastbeitrag zum Thema auf seinem Blog veröffentlichen möchte. Wer verschiedene Meinungen anhört und Diskussionen zulässt, den respektiere ich (auch wenn ich in diesem Fall die Meinung des Autors ganz bestimmt nicht immer teile). Denn genau das will ich auch: Diskussion, Aussprache, Annäherung und – vielleicht, schön wäre es – Verständnis, und eine Verbesserung des Status Quo. Ich nahm das Angebot an und damit wurde der Grundstein zu diesem Kommentar gelegt.
Es gibt Punkte, bei denen ich mit dem Autor durchaus mitgehe. Auch ich bin – als Frau – vehement gegen die Frauenquote. Ich bin generell gegen jede Art von Quote, da diese grundsätzlich der Meritokratie widerspricht, welche (in ihrem idealistischen Urzustand) die einzige Möglichkeit ist, um kompetente Leute durch Leistung und Selektion in Schlüsselpositionen zu setzen, damit diese zum Wohle der Gesellschaft handeln und diese voranbringen, egal ob Mann oder Frau. Auch ich kann bei der Aussage „feministische Außenpolitik“ der Bundesaußenministerin Annalena Baerbock nur mit dem Kopf schütteln. Bei so einer Person kann man generell nur mit dem Kopf schütteln, das gleiche gilt für inkompetente Quotenfrauen wie Christine Lambrecht oder Ricarda Lang. Ob sie Frauen sind oder nicht, ist dabei vollkommen egal. Es ist ja nicht so, als ob ihnen die männlichen Kollegen à la Olaf Scholz, Robert Habeck oder Christian Lindner in Dummheit und Inkompetenz etwas nachstünden.
Doch was soll frau nun aus Sätzen machen wie „Frauen leisten weniger“? Die Unterstellung, Frauen genössen das „Privileg“, sich der „außerhäuslichen Arbeit“ zu entziehen oder das Matriarchat sei aufgrund von fehlendem Leistungswillen gescheitert, zeugt für mich persönlich von einer doch sehr einseitigen, verengten und verbitterten Sichtweise, die den Großteil der Frauen als faule Ausbeuterinnen porträtiert, die keinen Finger rühren, Männer niedermachen und dann noch auf ihnen herumtrampeln, während sie sich die Nägel lackieren (ja, ich drücke mich hier bewusst polemisch aus). Das ist ungefähr genauso wahr wie zu behaupten, der Großteil der Männer seien arrogante Machos, die Frauen von morgens bis abends sexuell belästigen, patriarchale Unterdrückungsstrukturen durchsetzen wollen und überhaupt nicht damit klarkommen, dass Frauen beruflichen Erfolg haben. Gibt es faule Frauen? Natürlich. Gibt es sexistische Männer? Und ob. Es gibt aber auch sexistische Frauen und faule Männer.
Eine Fähigkeit, die uns in der heutigen, ideologisch bis zum Gehtnichtmehr aufgeladenen Diskussionskultur abhandengekommen ist, ist die Fähigkeit zum Perspektivenwechsel. Das gilt auch – oder vielmehr ganz besonders – für die vorliegende Diskussion darüber, wie Frauen- und Männerrechte heutzutage gehandhabt werden, wie Frauen und Männer jeweils in der Gesellschaft dastehen und welche unterschiedlichen Schwierigkeiten und Herausforderungen die jeweiligen Geschlechter überwinden müssen. Dabei ist eines klar: Der Fehler liegt nicht am anderen Geschlecht. Er liegt, wie so oft, im System.
https://twitter.com/AnantBhan/status/1414514708741120000
Das System ist das Grundübel und die Ursache dafür, dass die Geschlechter regelrecht gegeneinander aufgehetzt werden. Dies passiert zum ersten auf der politischen Ebene, wo das ehrenwerte und wichtige Konzept der Gleichberechtigung (Frauen und Männer müssen die gleichen Rechte und Chancen haben) immer mehr durch das Konzept der Gleichstellung (es müssen gleich viele Frauen und Männer in gewissen Jobs vertreten sein) ersetzt wird. Dies führt teils zu haarsträubenden Ungerechtigkeiten und sorgt, verständlicherweise, für viel Unmut und Wut auf Seiten der Männer, deren Leistungen damit oft zugunsten von potentiell weniger leistenden Frauen abgewertet werden (siehe „Quotenfrauen“). Zum zweiten passiert dies auf medialer Ebene, wo unsägliche Begriffe wie „toxische Männlichkeit“ (toxic masculinity) oder das beliebte Narrativ des omnipräsenten „Patriarchats“ (laut dem jeder Mann in der Geschichte der Menschheit ein Unterdrücker ist, war und sein wird) Einzug gehalten haben und propagiert werden. Männern, vor allem jungen Männern, einzureden, mit ihnen sei etwas von Grund auf falsch, ist eine menschenverachtende Stigmatisierung von rund 50 Prozent der Bevölkerung und führt zwangsweise zu mehr Problemen, nicht weniger. Zum dritten gibt man radikalen Bewegungen – radikal feministisch auf der einen Seite, frauenverachtend auf der anderen Seite – viel zu viel Raum, sodass der verzerrte Eindruck entsteht, alle Frauen befürworteten #MenAreTrash und würden konstant die #MeToo-Karte ziehen, während alle Männer Sexisten und Frauenschläger seien.
So kommen wir aber nicht weiter. Wollen wir wirklich in einer Gesellschaft leben, in der Männer gegen Frauen und Frauen gegen Männer in ständiger Anschuldigung, gegenseitigem Misstrauen und Zwietracht gegeneinanderstehen, was schlussendlich desaströse Konsequenzen für unsere Kinder und Familien hat? Ein Perspektivenwechsel ist dringend notwendig. Empathie und Verständnis für die andere Seite. Und ganz besonders eines: Wertschätzung.
Wertschätzung erscheint mir der goldene Schlüssel zur Lösung dieses Dilemmas. Wertschätzung der Mütter und Töchter dieser Gesellschaft. Wertschätzung der Väter und Söhne dieser Gesellschaft. Und ich rede nicht von politisch-medialem Geschwafel, von dem sich niemand etwas kaufen kann. Es geht um die Anerkennung der Leistungen von Frauen und Männern im Alltag, direkt vor unserer Nase. Dankbarkeit gegenüber dem Straßenarbeiter, der stundenlang bei brühender Hitze die Straße neu teert. Gegenüber der Krankenschwester, die in der Nachtschicht den Patienten in schweren Stunden beisteht. Gegenüber dem Feuerwehrmann, der unter Einsatz seines Lebens Menschen aus brennenden Häusern zieht. Gegenüber der Polizistin, die unter Einsatz ihres Lebens für mehr Sicherheit auf unseren Straßen sorgt. Aufrichtige Wertschätzung ist das einzige Gegenmittel, über das wir verfügen, um der kontinuierlichen Vergiftung des Geschlechterverhältnisses durch desaströse Politik, ideologisch befangene Medien und verbitterte radikale Meinungsmacher entgegenzutreten.
Den Mangel an Wertschätzung seitens der Frauen beklagt übrigens auch uepsilonniks in seinem Blogbeitrag. Und da hat er recht. Ich bemängele ihn genauso, wenn ich eine Aussage wie „Frauen leisten weniger“ lese. Nun könnte ich hier eine ellenlange Liste all der Dinge schreiben, aufgrund derer wir speziell Frauen wertschätzen sollten, doch das überlasse ich gerne als Herausforderung den männlichen Kommentatoren seines Blogs oder uepsilonniks als nächste Artikelidee. Um selbst mit gutem Beispiel voranzugehen, soll an dieser Stelle deshalb vielmehr eine Lanze für den Mann gebrochen werden.
https://www.youtube.com/shorts/nOX8bMF5T6Q
Denn, um den kontroversen wie brillanten Intellektuellen Jordan Peterson an dieser Stelle zu zitieren: „Was zum Henker sollen wir ohne Männer machen?“(1) Wir brauchen Männer. Wir brauchen ihre körperliche Stärke, denn sie sind es, die im Großteil unsere grundlegende Infrastruktur am Laufen halten. Wir brauchen ihre geistige Stärke, ihren Einfallsreichtum, ihren Intellekt, ihren Kampfgeist, ihr Durchhaltevermögen, ihre Initiative, ihren Tatendrang, ihren Humor. Wir brauchen sie als zuverlässige und liebevolle Ehemänner und Väter, wir brauchen sie als tatkräftige Unterstützer und Helfer in der Gesellschaft, nicht nur für Frauen und Kinder, sondern für alle, jung und alt. Wenn ich mich umsehe, sehe ich diese Männer jeden Tag: Müllmänner, die frühmorgens die Container leeren und die Straßen säubern; Väter, die mit ihren Kindern auf dem Weg zur Schule spielen; Lieferanten, die jeden Morgen schwere Waren in unsere Supermärkte, Restaurants und Geschäfte bringen; hilfsbereite und kompetente Kollegen auf der Arbeit; den netten Kellner vom Café nebenan; den freundlichen Barbier im Friseurladen am Eck; den Handwerker, der die defekte Toilette repariert; die Männer im Freundeskreis, die mit ihrem Witz jedes Gespräch auflockern, oder mit interessanten Themen bereichern; die Autoren bewegender Literatur, die meinem Bücherregal steht; die Erfinder großartiger technologischer Geräte, die uns das Leben erleichtern. Und und und… Es steht für mich völlig außer Zweifel, dass Männern Wertschätzung gebührt, und ich möchte sie nicht missen.
Wenn uns also das System von oben eintrichtert, dass das jeweils andere Geschlecht die Wurzel allen Übels ist, dürfen wir nicht auf diesen perfiden Spaltungsversuch hereinfallen. Politik, die Männer diskriminiert, ist genauso schlecht wie solche, die Frauen diskriminiert. Wenn aus der Regierung eine Frauenquote gefordert wird, heißt dies nicht, dass alle Frauen dahinterstehen und sie schuld daran sind, wenn ein Mann keinen Job bekommt. Es ist der Fehler der Regierung, nicht der Frau. Wenn Männlichkeit von den Medien als toxisch dargestellt wird, heißt dies nicht, dass alle Frauen Männer verteufeln. Es ist der Fehler der Medien, nicht der Frau. Denn auch wenn es natürlich die Phalanx der Männerfeindinnen gibt, genauso wie die Gruppe der Frauenhasser existiert, so sind diese Radikalen keinesfalls die Mehrheit (sie haben vielleicht nur zu viel Macht momentan). Hier ist es unsere Aufgabe als besonnene Frau oder vernünftiger Mann, das andere Geschlecht gegen diese schädlichen Verallgemeinerungen und diesen Hass zu verteidigen und so die Welt vielleicht ein kleines Stück besser zu machen.
Denn schlussendlich brauchen wir einander: Männer brauchen Frauen und Frauen brauchen Männer. Wir sind am Ende des Tages einfach nur Menschen. Wir würden ein Gutes daran tun, nicht auf die billige Masche hereinzufallen, Frauen seien von der Venus und Männer vom Mars, und die Geschlechter seien zu einem ewigen Kampf verurteilt, den nur einer gewinnen kann. Das ist schlicht und ergreifend Unsinn. Stattdessen möge man sich folgendes Zitat des bereits genannten Peterson zu Gemüte führen, der die Debatte – und ihre Lösung – wie gewohnt treffend auf den Punkt bringt: „Es hat sich herausgestellt, dass Frauen Männer brauchen und Männer Frauen, und deswegen gibt es Männer und Frauen […] natürlich, wissen Sie, wir sind dieselbe Kreatur. Wir kooperieren kulturell und biologisch seit Sex selbst erfunden wurde, was vor Hunderten von Millionen von Jahren geschah. Zu glauben, wir hätten gewisserweise ganz unterschiedliche Interessen, ist, mit Ausnahme von einigen völlig trivialen Punkten, eine sehr oberflächliche Art und Weise, auf die Welt zu blicken.”(2)
(1)„It turns out that women need men and men need women, and that’s why there are men and women […] of course, you know, we’re the same creatures. We’ve been cooperating together culturally and biologically, well, since sex itself was invented which was hundreds of millions of years ago. To think of us as separate, in some sense, in our interests, except in the most trivial way, is a very shallow way of looking at the world.”
(2)„What the hell are we going to do without men? You look around the city here, you see all these buildings go up. These men, they’re doing impossible things. They’re under the streets, working on the sewers. They’re up on the power lines, in the storms and the rain. They’re keeping this impossible infrastructure functioning. This thing that works in miraculous manner. They work themselves to death. And that’s not toxic masculinity. That appalling phrase. It’s what makes the world going round.”
Ms. M’s Blog findet sich hier: https://twoplustwo.substack.com/
„Nun könnte ich hier eine ellenlange Liste all der Dinge schreiben, aufgrund derer wir speziell Frauen wertschätzen sollten, doch das überlasse ich gerne als Herausforderung den männlichen Kommentatoren seines Blogs “
Was, wenn denen nichts einfällt?
Was, wenn der gesamte Tonfall im Kommentariat hier von dem Eindruck kommt, dass die Wertschätzung von Frauen in Medien und Öffentlichkeit und die Leistung von Frauen erst dann in Einklang gebracht werden können, wenn Frauen wesentlich weniger geschätzt werden?
Frauen WERDEN in unser Gesellschaft wertgeschätzt, als schiene ihnen die Sonne aus dem Hintern und ohne wär’s dunkel. Sowieso von Frauen, aber auch von der Mehrheit der Männer.
Lediglich ein paar Prozent der Männer ist irgendwann stutzig geworden und fragt sich, wodurch diese Vergötterung gerechtfertigt ist.
Und findet keine Antwort.
Die Branchen, die fast ausschließlich von Frauen besetzt sind, haben sich alle den „-notstand“ Suffix erarbeitet: Pflegenotstand, Bildungsnotstand.
Die eine Aufgabe, die – keine Diskussion – ausschließlich von Frauen geleistet werden kann, nämlich die nächste Generation zu gebären, wird nicht erfüllt.
Es ist ja nicht so, dass Frauen KEINE Wertschätzung verdienen. Aber es ist so, dass sie WENIGER verdienen, als sie tagaus, tagein, ohn Unterlass und Päuschen, in Funk und Presse erfahren.
Euch scheint NICHT die Sonne aus dem Hintern, und solange quasi alle Frauen bei der Aussage Schnappatmung bekommen und „Frauenfeind“ rufen, will ich von „Gegenseitigkeite Wertschätzung! Männer, fangt doch schon mal an“ nichts hören.
Ich fange an dem Tage an, an „Gegenseitigkeit“ zu glauben, an dem Frauen dafür gesorgt haben, dass die Betonungen „…besonders Frauen“ und „…darunter Frauen (und Kinder)“ aus den öffentlichen Berichterstattungen gestrichen werden.
Bis dahin schätze ich einzelne Frauen hoch, aber Frauen im allgemeinen nicht. Die haben sich meine Geringschätzung hart erarbeitet.
Gentleman sein
Wenn sie eine Lady ist… kein Problem.
a. „Was, wenn denen nichts einfällt?
Was, wenn der gesamte Tonfall im Kommentariat hier von dem Eindruck kommt, dass die Wertschätzung von Frauen in Medien und Öffentlichkeit und die Leistung von Frauen erst dann in Einklang gebracht werden können, wenn Frauen wesentlich weniger geschätzt werden?“
Das heißt also, damit du dich als Mann besser fühlst, ist es notwendig, dass Frauen weniger geschätzt werden? Dann harpert’s aber gewaltig am Selbstbewusstsein. Wie wär’s, wenn wir einfach Männer AUCH wertschätzen, so wie es ihnen gebührt? Wenn wir einfach Menschen GENERELL wertschätzen?
Habe mich als Frau übrigens noch nie von der Gesellschaft „vergöttert“ gefühlt, also keine Ahnung, wo diese abstruse Idee her kommt.
b. „Die Branchen, die fast ausschließlich von Frauen besetzt sind, haben sich alle den „-notstand“ Suffix erarbeitet: Pflegenotstand, Bildungsnotstand.“
Die eine Aufgabe, die – keine Diskussion – ausschließlich von Frauen geleistet werden kann, nämlich die nächste Generation zu gebären, wird nicht erfüllt.“
Wow, wow und wow. Die Autobahnen sind größtenteils marode, müssen also die Männer dran Schuld sein, denn die machen ja die Autobahnen größtenteils. Fachkräftemangel? Männerbereiche, also definitiv die Männer dran Schuld. Perfekte Logik.
Und Frauen vorzuwerfen, sie wären keine fähige Gebärmaschine, ist… irgendwo in meinem Kommentar hatte ich was von „Frauen gegenüber leider recht hässlichen Kommentaren“ geschrieben. Der Diplomatie halber belasse ich es bei dieser noch sehr nett ausgedrückten Kategorie.
c. „Euch scheint NICHT die Sonne aus dem Hintern, und solange quasi alle Frauen bei der Aussage Schnappatmung bekommen und „Frauenfeind“ rufen, will ich von „Gegenseitigkeite Wertschätzung! Männer, fangt doch schon mal an“ nichts hören“
Ich atme völlig ruhig. Muss aber mal noch gucken, wie’s um meinen Hintern steht.
Um die Chronologie zurechtzubiegen: Ich glaube, in diesem Fall habe ICH (die Frau) mit der Wertschätzung angefangen, denn glaub mir, mein Artikel ist weitaus wertschätzender Männer gegenüber als es uepsis Ausgangsartikel gegenüber Frauen war (nichts für Ungut uepsi). Schade, dass mein Text bei einigen Leuten auf taube Ohren stößt. Aber macht nichts, ich tue mein Bestes für die Geschlechterverständigung.
Oh, ich hatte noch gar nicht geantwortet…
„Das heißt also, damit du dich als Mann besser fühlst,…“
So, what you’re saying…
Bist du Kathy Newmans kleine Schwester?
Nein, ich sage nichts von meinen Wohlfühlkriterien.
„Ich atme völlig ruhig. “
Das ist bereits 100% deiner Argumentation, nicht?
„Ja, aber ich“
Selbst wenn du so wunderbar wärst wie du dich selbst siehst, ist „Ich bin lieb und toll, also sollen Männer ALLE Frauen mehr wertschätzen“ kein tragfähiges Konzept.
„ich tue mein Bestes für die Geschlechterverständigung.“
Verlinke doch bitte deinen Gastartikel, den du auf einer feministischen Webseite gepostet hast, in dem du dafür wirbst, Männern Verständnis und Wertschätzung entgegen zu bringen.
Bis dahin verbuche ich deinen Artikel unter „Wie kann ich dafür sorgen, dass Männer nicht aufhören, mir zu geben?“ und nicht unter „Verständigung“.
„Männer brauchen Frauen und Frauen brauchen Männer“?
Frauen brauchen Männer. Nach frauen-eigener Einschätzung so sehr wie ein Fisch ein Fahrrad. Wenn du mehr Verständigung willst, rede mit Frauen, nicht mit Männern.
Männer leisten mehr. Frauen können nix. 😎
Nein im Ernst, es gibt dufte Kerle unter den Frauen, wie ich sie z.B. hier beschreibe:
„Sie ist stark, ohne aggressiv zu sein.
Sie übernimmt Initiative, ohne herrisch zu sein.
Sie ist selbstbewusst, ohne herabzuwürdigen.
Sie ist kämpferisch, ohne gewalttätig zu sein.“
In aller Bescheidenheit, das bin ich an guten Tagen zu 95%. Ich kann aber herrisch sein, wenn Kleidungsstücke rumliegen oder die Küche dreckig ist. Aber hey, nobody’s perfect 😉
Chancengleichheit, gleiche Rechte – und hey, auch gleiche Pflichten. Ein ergänzendes zugewandtes Miteinander der Geschlechter. Wertschätzung für das, was Wertschätzung verdient unabhängig vom Ansehen des Geschlechts oder der Hautfarbe.
Bin ich gerne dabei.
Aber wie kriegen wir das hin? Wohin dann mit dem Feminismus? Der passt da nicht rein. Denn die Geschlechterspaltung ist sein Wesenskern, von dem sehr viele Frauen still und gerne profitieren.
Wenn wir den auf den Müllhaufen der Geschichte werfen und gleichermaßen ächten, wie wir es mit dem Rassismus tun, dann erst entsteht die Voraussetzung für ein zugewandtes Miteinander.
Aber der Feminismus als Querschnittsaufgabe hat mittlerweile alle gesellschaftlichen Ebenen durchseucht. Was mit den vielen NGOs, was mit dem Frauenministerium? Warum müssen wir eine feministische Außenpolitik dulden und bekommen keine für alle Deutschen? Was ist mit Reproduktionsgerechtigkeit, einem Familienrecht, in dem Vater und Mutter die gleiche Wertigkeit zugemessen wird?
Profiteure des Feminismus sind maßgeblich Frauen, auch wenn viele das gerne umdeuten wollen. Und daher können auch nur Frauen den Grundstein legen für ein versöhnliches Miteinander, indem sie sich vom Feminismus abwenden und die Gleichwertigkeit aller Menschen akzeptieren und fordern.
Das mag weh tun, wenn der Frauenparkplatz nicht mehr zur Verfügung steht, wenn auch Frauen an die Front müssen, wenn in die Rettungsbote zuerst die wirklich Hilfsbedürftigen steigen. Wenn die Gesellschaft Väter nicht mehr entsorgen lässt.
Aber meiner Meinung nach ist es der einzige gangbare Weg in der Sache.
Und den müssen Frauen beschreiten. Die Männer werden sie dafür und eben dafür ganz besonders wertschätzen.
Genau meine Frage: Wie kriegen wir das hin?
Ich halte jeglichen „-ismus“ für problematisch, auch den Feminismus in seiner aktuellen Form. Als er, in seiner sagen wir mal „unschuldigen“ Form noch dazu da war, gleiche Rechte für Frauen zu erkämpfen (ich hoffe, wir sind uns einig, dass das wichtig war), war alles super. Mit dem, was heute „Feminismus“ genannt wird, kann ich mich auch nicht identifizieren.
Ich kann übrigens auf den Frauenparkplatz verzichten (ich wäre z.B. stattdessen für einen Schwangerenparkplatz, vielleicht kann sich der ein oder andere Gentleman ja damit anfreunden) und ins Rettungsboot sollen erstmal die Kinder.
Ich denke, ich habe im Text klargemacht, dass ich den Weg der Gleichberechtigung für Männer und Frauen gerne beschreite, eben im Rahmen meiner Möglichkeiten. Da müssen dann aber auch die Männer mitziehen. Die Bitterkeit und Häme des obigen Kommentators weiss_auch_nicht beispielsweise motiviert mich als Frau nicht, für Leute wie ihn einzutreten. Mich motivieren vor allem all die tollen Männer da draußen und v.a. die Jungen, für die ich mir eine gerechtere Zukunft – zusammen mit den Mädchen – wünsche.
ich hoffe, wir sind uns einig, dass das wichtig war
Genau da gehen schon die Probleme los. Wenn es um gleiche Rechte gegangen wäre, dann wäre vielleicht ein Egalismus entstanden, eine Bewegung, die allen Menschen versucht, die gleichen Rechte zuzubilligen. Die zum Beispiel auch dafür eintritt, dass Väter gleichermaßen Nachwuchs haben und prägen dürfen. Aber der Feminismus hat von vornherein allein die Frau im Fokus gehabt. Er ist ausgrenzend – und nicht inklusiv. Das ging schon vor vielen, vielen Jahren los, als den Männern von Frauen weiße Federn als Stigma angesteckt wurden, weil sie nicht an der Front waren, um zu kämpfen.
Und das nimmt mittlerweile Auswüchse an, dass in den meisten gesellschaftlichen Bereichen die anderen Gruppen wie Kinder und natürlich Männer den feministischen, auf das Wohl der Frau fixierten Umständen unterworfen werden.
In meinen Augen werden Männer sogar in einer gewissen Weise versklavt, wenn sie ihre Leistung und Produktivität für die Schaffung von Frauenhäusern, Frauenbeauftragten, zur Erfüllung des Kinderwunsches von Frauen und anschließend für deren Unterhalt einsetzen müssen, ohne das frei entscheiden zu können.
Was bekommen sie denn zurück? Eigenen Nachwuchs? Nein, nicht bei uns. Der Nachwuchs wird nur von der Frau zugeteilt – oder entzogen. Dabei ist der Nachwuchs die Zukunft.
Ich kennen so viele Frauen, die sich nicht als Feministen sehen, aber gerne besondere Vorteile ob ihres Geschlechtes genießen, manchmal sogar einfordern. Ob das nun über positive Diskriminierung, sog. Kavalierstum, ihren Eigentumsanspruch gegenüber dem Nachwuchs oder über den Genuss besonderer Schutzmaßnahmen wie Saferooms, Frauenparkplätze, oder zusätzliche Schwimmbadöffnungszeiten erfolgt.
Seit der ungeschriebene Geschlechtervertrag durch den Feminismus einseitig aufgekündigt wurde und immer mehr Kinder ohne Väter großwerden müssen, stellt sich für Männer wie mich die Frage: Was kommt eigentlich von den Frauen zurück, wenn Männer für sie kämpfen, gefährliche Arbeiten verrichten, dadurch erheblich kürzer leben und in der Not weitgehend alleingelassen werden unter dem Motto „Selbst schuld“?
Was geben die Frauen im Feminismus den Männern? Was? Diese Frage muss auch mal beantwortet werden. Denn dass die Männer im Allgemeinen den Frauen dienen, ist ja augenscheinlich.
Ich denke nicht, dass wir diese Verwerfung in den Griff bekommen, wenn manche Frauen sagen, sie seien gegen jeglichen -ismus, aber irgendwie schon Kavaliere toll finden und für Schwangerenparkplätze eintreten. Warum nicht Parkplätze für versehrte Kriegsveteranen?
So wie die Frauen maßgeblich die Welt mit egozentrischem Feminismus durchseucht haben, so engagiert müssen sie ihn auch auf den Müll tragen, wenn sie merken, wie stark der Rest der Menschheit darunter leiden muss. Es braucht einen entschlossenen Antifeminismus, wie wir es vom Antirassismus kennen. Eine Bewegung, die von Frauen angeführt werden muss, weil sie eben nicht revanchistisch sein soll und darf.
Und solange da nicht mal Ansätze zu sehen sind, ist es zwingend notwendig, dass Männer und Kinder, soweit die das können, wenigstens irgendwo ihre Stimme erheben und den Feministen aufzeigen, was sie anrichten. Und dabei ist niemand vor Pauschalierungen gefeit. Weder ich noch du.
Einer der wenigen Ort, wo solche Stimmen hörbar werden, ist hier bei yx. Und ich bin wirklich froh und dankbar wie xy sicher auch, dass eine Frau wie du hier in die kleine Ecke kommt und sich das wenigstens mal anhört. Das ist ein super Anfang, aber angesichts einer feministischen Weltherrschaft (lies mal die Tweets von UN Woman oder die Istanbul-Konvention) viel zu wenig.
a. „Es braucht einen entschlossenen Antifeminismus, wie wir es vom Antirassismus kennen. Eine Bewegung, die von Frauen angeführt werden muss, weil sie eben nicht revanchistisch sein soll und darf.“
Achtung, Achtung. Anti-Rassismus ist wahrscheinlich einer der schädlichsten Doktrinen der Postmoderne, die aktuell in massivem Anti-Weiß/Anti-Westen-Hass ausartet (wie gesagt, mehr dazu hier https://twoplustwo.substack.com/p/ewiger-tater-ewiges-opfer-uber-die oder einfach mal googeln, was Leute wie Ibram X. Kendi und Robin DiAngelo von sich geben… da dreht sich Martin Luther King im Grab um).
Anti-Feminismus ist nach dieser Auffassung mMn der absolut falsche Ansatz. Mir sind da *wirkliche* Gleichberechtigung zwischen Mann/Frau oder eben einfach Humanismus und Menschenverstand lieber.
b. „Und dabei ist niemand vor Pauschalierungen gefeit. Weder ich noch du.“
Wie gesagt, ich halte Pauschalisierungen für ein absolutes Grundübel – führen nur zur Spaltung.
Anti-Rassismus ist wahrscheinlich einer der schädlichsten Doktrinen der Postmoderne
Dann verstehst du mich falsch. Antirassismus strebt das Verschwinden von Rassismus an, nicht die Umkehrung der Schuld, indem er nun den Weißen eine Schwarzen (sic!) Peter zuschiebt.
Ähnlich beim Feminismus. Ihn zu beseitigen, indem eine Männerbewegung dagegen gestellt wird, führt nur zu einer Vertiefung der Geschlechtergräben.
Rassismus und Feminismus einfach hinzunehmen und nicht zu bekämpfen, bedeutet die vorgeschobene höhere Wertigkeit einer Seite zu akzeptieren. Deswegen ist Antifeminismus in der Geschlechterfrage der einzige Weg, die Gräben zuzuschütten.
Im Feminismus kann es keine Gleichberechtigung geben, da er auf die Besonderheit eines Geschlechtes fokussiert. Oder meinst du wirklich, in einer feministisch orientierten Gesellschaft würde Reproduktionsgerechtigkeit für Männer angestrebt oder gleichberechtigtes Aufziehen des Nachwuchses?
So aufgefasst stimme ich dir zu. (Der Begriff „Antirassismus“ ist leider irreführend, der er den Rassismus umdrehen will. Ihm reicht kein „Non-Rassismus“.) Die Geschlechtergräben zuzuschütten geht in der Tat nur durch „Non-Feminismus“ bzw. gleiches Recht für alle.
Hmmm. Weißauchnicht oben hat ja schon viel zum Thema „Wertschätzung“ vorweggenommen; selbst ich als zynischer Shitlord wertschätze einen versöhnlichen Post wir Deinen, Miss M.
Was aber Feministen wollen, ist Wertschätzung per se, und dann noch Tatsachen leugnen – Du, zum Beispiel, störst Dich daran, wenn yx schreibt „Frauen leisten weniger“. Nun – destatis hat „Steueraufkommen nach Geschlecht“, und siehe da: Frauen leisten tatsächlich weniger.
Feministen sind aber ein tendenziell marxistisches, also in Kollektiven „denkendes“ Pack, und Frauen im Allgemeinen neigen da auch dazu, während Männer eher individualistisch sind. Das ist so; und das begründet dann auch den ganzen „Gleichhalts“-Fehler. Menschen sind nicht gleich. Und Männer und Frauen sind ganz besonders nicht gleich.
Männer und Frauen können auch nicht dass gleiche. Kinder kriegen hat wan oben schon angesprochen, aber das geht sehr, sehr viel tiefer.
Ich war letztes Wochenende mit zwei Kindern im Wald; der Junge 12, das Mädchen 8. Am Wegrand wachsen Pilze. Das Mädchen fragt „kann man die essen?“. Der Junge war schon 50 Meter weiter. Da Mädchen halt so sind, kannte ich die Fragestellung schon; meine Frau stellte nämlich vor ein paar Jahren genau die gleiche Frage.
Statt einfach plantnet auf ihrem eigenen Handy zu öffnen; also mache das dann halt ich. Was mal genau Null weiterhilft, also fragt man halt die alte Dame, die einem entgegenkommt. Von daher kann der Onkel Shitlord dem Mädchen die Frage beantworten: „Ja, kann man, das weiß ich von der Frau, deren Opa der Wald gehörte; die schmecken aber furchtbar. Haben sie im Krieg essen müssen“.
Derweil ist der Junge wieder da. „Welcher Krieg?“ – „Na, der zweite Weltkrieg“ – „Ja aber der ist doch 72 Jahre her!“ – „da war die Uroma Waldbesitzerin so alt wie Du“ – „Boah, dann ist die ja jetzt…“ – „84“, sagt das Mädchen.
Frauen können schon auch rechnen; das *tun* nur Feministen nicht.
100m weiter liegt da ein Ast. „Darf ich den nehmen?“, fragt der Junge. Mama sagt dann „Nein“. Aber was im Wald auf dem Boden liegt, darf man nehmen, also erklärt das der Onkel Shitlord. Also nimmt der Junge den Ast. „Der ist aber leicht“, sagt er dann.
Wog eher gar nichts. Den Teil haben andere, „patriarchale“ Onkels und Jungs schon in der Steinzeit rausgefunden; das bricht prima; also haut der Onkel das gegen einen großen Felsen. Der Junge dann auch fünf, und dann macht das Mädchen auch mit.
„Das brennt übrigens auch super“, ergänze ich nach zwanzig Minuten, weil ich wieder heim will. „Können wir das ausprobieren?“, fragt der Junge. Natürlich können wir das; Mama hat ja in ihrer Handtasche noch eine Tasche.
Zuhause, dann, „darf ich damit den Kamin anmachen?“. „Ja“, sagt Papa, „aber lass Deine Schwester mitmachen. Ihr müsst aber selbst rausfinden, wie es geht“.
Ich mache mir mit Papa je ein Bier auf, und Mama sich mit meiner Frau einen Champagner. „Schwester, hol mal Dein Tablet und such auf YouTube, wie man einen Kamin anzündet“, sagt der Junge dann nach einer Weile.
20 Minuten später ist ein grausames Chaos im Kamin, aber gut erzogene Kinder fragen dann hat „können wir das jetzt anzünden?“.
„Ihr könnt es ja mal probieren“, sagt der Onkel Shitlord dann.
Nach fünf Minuten Streit, wer das nun anzünden darf, brannte es prima.
Falls diese kleine Anekdote jetzt unklar ist: Frauen und Männer können 1a zusammenarbeiten; und es ist prinzipiell gut, im Winter nicht zu erfrieren. Es ist auch praktisch, eine Tasche dabei zu haben, wenn man Brennholz sammeln will.
Es ist aber, wie in der Anekdote, halt so, dass Frauen eher „Nein“ sagen und Männer eher „probier halt mal“.
Irgendwo, irgendwann, hat ein zwölfjähriger Junge einen Stein in ein Lagerfeuer werfen wollen. Wenn da Papa „Ja“ sagt, bekommt man irgendwann Ätzkalk, und wenn man dann noch ein paar Tausend Jahre mit Dreck spielt irgendwann Ziegel und damit stabile Häuser.
Und irgendwann Kupfer. Und Eisen. Und ein paar Tausend Jahre später auch das Internet und Handys.
Wenn Du aber ein Matriarchat hast, wo Mama „Nein“ sagt, dann kommst Du halt nicht aus der Steinzeit raus. Gibt es, mitten im Amazonas zum Beispiel.
Von daher bin ich gegenüber der Aussage „Männer brauchen Frauen“ im Vergleich zum Gegenteil enorm skeptisch.
Und ich schätze sehr wohl auch „nur“ Mütter wert, die (wenigstens) ihre Kinder ordentlich erziehen. Statistisch produzieren alleinerziehende Mütter aber deutlich zu viele kriminelle Versager; und das muss und werde ich niemals wertschätzen.
Frauen können auch was, und die wohl angeborene Vorsicht im Gegensatz zur ebenso wohl angeborenen Risikobereitschaft hat einen offensichtlichen wie evolutionären Sinn.
Selbst das Frauen inhärente Nörgeln ist zivilisatorisch wertvoll; es gäbe keine Schleifsteine, wenn sich niemals eine Frau beschwert hätte, dass ihr Küchenmesser stumpf ist. Oder doch? So ein Bison erlegt sich auch nicht von alleine.
Insofern, wenn Du Dich über eine Aussage wie „Frauen leisten weniger“ echauffierst: *mach* halt was. Versöhnlich und wertschätzend sein ist keine Lösung. Es würde ja reichen, wenn sich Frauen über echte, lösbare Probleme aufregen.
Tun sie aber zu meinen Lebzeiten nicht. Und seit sie Wahrrecht haben, auch nicht. Das geht nur den Bach runter. Was ein lösbares Problem ist. Derjenige, der das löst, heißt halt wahrscheinlicher Mohamed als Vladimir.
Ich verstehe Frauen nicht. Das ist doch furchtbar?!
100m weiter liegt da ein Ast. „Darf ich den nehmen?“, fragt der Junge. Mama sagt dann „Nein“.
„Darf ich den nehmen?“
Oh Mann, allein diese Frage schmerzt schon und zeigt das Elend.
Wie kann man Jungs nur innerlich so einsperren, dass sie bei einem Waldspaziergang fragen, ob sie einen Ast mitnehmen dürfen?
Wenn der arme Kleine pissen muss auf dem Spaziergang, dann hockt er sich bestimmt hinter einem Baum hin und bespritzt dabei seine schneeweißen Nikes, wofür er später gemaßregelt wird. Der weiß gar nicht, dass man im Stehen pissen kann.
Ich könnte nur noch flennen über die eingesperrten jungen, männlichen Seelen, die nicht nach außen gehen dürfen, um die Welt zu entdecken und zu verbessern.
Dabei müssen sie sie retten. Wer sollte das sonst tun?
Ne, das ist schon ganz sinnvoll. Der gleiche Junge wollte mit 8, vor vier Jahren, auch den Kamin nachlegen. Durfte er bei Onkel Shitlord natürlich auch, aber halt mit dem feuerfesten Lederhandschuh.
Das Holzteil fiel aber blöd um, und das merkte er auch, und nimmt das dann halt mitten aus der Glut und stellt es ordentlich hin.
Da brennt dann aber halt das Leder.
Und dann isses schon prima wenn der nicht rumpanikt, sondern halt fragt *der Handschuh brennt, was mache ich denn jetzt?“.
Dann geht man mit dem Kind mit dem brennenden Handschuh halt einfach raus und wirft ihn in den Schnee. Fragen ist Wissen. Wissen ist Macht.
a. „…selbst ich als zynischer Shitlord wertschätze einen versöhnlichen Post wir Deinen, Miss M.“
Danke schön!
b. „Was aber Feministen wollen, ist Wertschätzung per se, und dann noch Tatsachen leugnen – Du, zum Beispiel, störst Dich daran, wenn yx schreibt „Frauen leisten weniger“. Nun – destatis hat „Steueraufkommen nach Geschlecht“, und siehe da: Frauen leisten tatsächlich weniger.“
Erstens bin ich keine Feministin. Zweitens will ich nur Wertschätzung für Dinge, die ich auch wirklich geleistet habe (ich habe noch nie Aussagen wie „proud to be a woman“ oder „proud to be black“ oder „proud to be gay“ oder sonst was verstanden – das ist alles keine Leistung). Drittens leugne ich keine Tatsachen, denn Leistung sind nicht Steuern. Diese ganze Diskussion findest du aber in uepsis anderem Artikel, deswegen lasse ich es mal dabei.
c. Es ist aber, wie in der Anekdote, halt so, dass Frauen eher „Nein“ sagen und Männer eher „probier halt mal“.
Tendenziell (ich bin z.B. eher der „probier halt mal“ Typ) mag das durchaus stimmen. Liegt mMn ganz einfach an der Evolution (sagst du ja auch weiter unten). Frauen mussten seit jeher schauen, dass ihnen die Kinder nicht wegsterben. Da setzt man sie nicht extra Gefahren aus, man ist also vorsichtiger. Für mich zeigt das außerdem, dass sich Männer und Frauen perfekt ergänzen und einander brauchen: Stell dir mal vor, Männer wären wie Frauen oder umgekehrt: Wir hätten entweder – übertrieben gesagt – lauter halsbrecherische Wahnsinnige oder übervorsichtige Feiglinge. Die Mischung macht’s.
d. Von daher bin ich gegenüber der Aussage „Männer brauchen Frauen“ im Vergleich zum Gegenteil enorm skeptisch.
Das ist sehr, sehr schade.
Vielleicht einen Blick wert: https://www.youtube.com/watch?v=WOjzCi9wIhE
e. Statistisch produzieren alleinerziehende Mütter aber deutlich zu viele kriminelle Versager; und das muss und werde ich niemals wertschätzen.
Da übersiehst du aber ein ganz großes Problem: Sehr, sehr viele alleinerziehende Mütter sind allein, weil eben der Mann abgehauen ist. Die Kinderbetreuung bleibt fast immer an den Müttern hängen. Jungs ohne Väter, das ist eine große Epidemie unserer postmodernen Zeit. Natürlich gibt es auch die Väter, die um Sorgerecht kämpfen müssen und all diese hässlichen Geschichten, gar keine Frage. Doch hier einfach zu sagen „die alleinerziehende Mutter ist Schuld“, das ist wirklich vollkommen haltlos.
f. Insofern, wenn Du Dich über eine Aussage wie „Frauen leisten weniger“ echauffierst: *mach* halt was. Versöhnlich und wertschätzend sein ist keine Lösung. Es würde ja reichen, wenn sich Frauen über echte, lösbare Probleme aufregen.
Wertschätzung als Anfangspunkt ist kein Ansatz? Da bin ganz anderer Meinung. Das ist der EINFACHSTE Ansatzpunkt, den sich ein jeder – du und ich und alle anderen – vornehmen sollte. Damit wäre schon mal ein großer Schritt getan.
Und was sollte ich nun deiner Ansicht nach „machen“?
Oh – ich wollte Dich da übrigens noch beleidigen. Ich verfüge weniger Geld als eine „Edelnutte“. Und Du magstb durchaus auch einen Wert haben.
Den kann man aber in Geld angeben, dafür ist Geld da.
Nur mal zur Ergänzung: „Da übersiehst du aber ein ganz großes Problem: Sehr, sehr viele alleinerziehende Mütter sind allein, weil eben der Mann abgehauen ist“
Und ein Grossteil der anderen, weil sie den Mann weggeekelt haben.
Und PS: in quasi allen deinen Antworten hier hab ich gelesen „aber ich bin da anders!“ Das ist kein gutes Gegenargument, wenn Männer sich auf Wahrscheinlichkeiten berufen, die sie bei Frauen erleben. Du bietest dich doch hier nicht als die Idealpartnerin für uns alle an 😉 (ich habe übrigens viele Frauen in meinem Leben, die ich wertschätze!)
Die Wertschätzung für alle(!) Frauen ist in dem Moment von meiner Seite aus da, wenn sie zB mal alle Feministen und – innen in die Schranken weisen mit einem „ihr redet Unsinn und sprecht nicht für alle Frauen!“
Aber solange nur Schuldzuweisungen an „die“ Männer kommen, bleibt die aus.
Wenn hier von Frauen im Kollektiv gesprochen wird, dann doch immer basierend auf Klischees, die sicher nicht von ungefähr kommen, die aber nicht mal ansatzweise (!) Frauen als Gesamtheit widerspiegeln. Das versuche ich zu zeigen. Ich bin sicher nicht ideal, aber zumindest eine Frau, die hart arbeitet, Steuern zahlt, und durchaus Grips und Verstand hat. Differenzierung ist nun mal A und O in solchen Debatten, sonst kann ich auch herkommen mit der alten „Männer sind Schweine“-Keule, und das ist doch einfach nicht zielführend.
Die Wertschätzung deinerseits fürs weibliche Geschlecht schätze ich jedenfalls wert!
Ich würde Denen Reply, Miss M, jetzt gerne erstmal liken, aber von hinten aufgerollt, weil Deine letzte Frage ist, was Du machen könntest: sag sowas doch einfach Frauen. Die hören ja nun Männern nicht zu. Gibt es Studien mit Kindern dazu; das ist wohl genetisch.
Ad (c) stimmme ich Dir zu, aber
Du kannst es Dir als Frau schlicht leisten, meine Aussage unter (b) negativst möglich zu verstehen; obwohl ich ganz sicher nicht denke, Du wärst eine Feministin. Als Junge muss man das halt mit 12 lernen, sonst schlägt einem jemand aufs Maul. Als Mädchen offenbar nicht.
Und genau das kannst Du Dir (als Frau) offensichtlich leisten, zu ignorieren, wie unglaublich brilliant die Idee von „Geld“ war. Denn mit Geld kann man *jeden* „Wert“ bemessen. Eben Apfel, eine Zitrone, mich, Dich, oder halt ein Ster Holz, eine Unze Gold etc
Was dann kombiniert (d) und (e) wäre – was kann ich denn dafür (e), wenn sich irgendeine blöd Kuh von irgendeinem Arschloch anbumsen lässt? Die könnte ja abtreiben; und wenn der Arsch das nicht zahlen kann, peitschen wir ihn Halt auf xHamster aus; das ist definitv nicht mein Problem.
Gute Güte, ich bin Anfang 40 und kenne genug Frauen, die irgendwas machen, was ich noch nicht mal im Ansatz verstehe, geschweige denn könnte.
Es sind aber unglaublich dumme Frauen, die nicht mal ein Klo putzen können, die diese „feministische“ Bewegung seit jeher anführen.
Ich wie alle anderen Männer in zivilisierten Ländern können und wollen daran nichts ändern, zudem haben Frauen ja aus irgendeinem Grund Wahlrecht; ihr seid mehr – ebenso, genetisch.
Ich hab halt den Eindruck, dass Frauen im Kollektiv nicht wissen, in was für eine Scheisse sie sich da gerade reinreiten. Bist Du unter 25 und siehst wirklich gut aus? Weil dann, mit viel Glück, kaufe dann ich Dich. Sonst geht es Dir nämlich richtig dreckig.
(Ob der erwartbaren Nachtrage: meine Frau nölt sowieso nur rum).
a. „sag sowas doch einfach Frauen.“
Das mache ich. Hab sogar einen ellenlangen Text drüber geschrieben.
b. „Du kannst es Dir als Frau schlicht leisten, meine Aussage unter (b) negativst möglich zu verstehen […] Als Junge muss man das halt mit 12 lernen, sonst schlägt einem jemand aufs Maul. Als Mädchen offenbar nicht.“
Diese Doppelmoral finde ich auch überhaupt nicht in Ordnung. Wenn du mal guckst, passiert dieses „Das darfst du aber nicht sagen!“ (= Zensur) im öffentlichen Raum aber auf ganz vielen Ebenen, medial propagiert: Männer dürfen keine Frauen kritisieren, Heterosexuelle keine Homosexuelle, Homosexuelle keine Transsexuelle, Weiße keine Nicht-Weißen, und so weiter und so fort. Das ist das Ergebnis von völlig übertriebener Political Correctness (= Wokeness), die in Cancel Culture ausgeartet ist, und diesem ganzen gefährlichen Ideenkonglomerat von Intersectionality, Anti-Racism, Critical Race Theory etc., das vorwiegend aus den USA kommt, entsprungen ist. Mehr Gedanken habe ich mir hier mal dazu gemacht: https://twoplustwo.substack.com/p/ewiger-tater-ewiges-opfer-uber-die
c. Denn mit Geld kann man *jeden* „Wert“ bemessen. Eben Apfel, eine Zitrone, mich, Dich, oder halt ein Ster Holz, eine Unze Gold etc
Da widerspreche ich.
Einfachstes Beispiel: Meine Mutter pflegt meinen kranken Vater, ohne dafür einen Cent zu bekommen. Aus Liebe, nicht wegen Geld. 24 Stunden für jemanden da sein, das Leben anderer Leute vor sein eigenes zu stellen: Kann man nicht mit Geld bemessen. Eine Leistung, die viele (mehrheitlich Frauen) leisten, was in keiner Statistik vorkommt.
d. Was dann kombiniert (d) und (e) wäre – was kann ich denn dafür (e), wenn sich irgendeine blöd Kuh von irgendeinem Arschloch anbumsen lässt? Die könnte ja abtreiben; und wenn der Arsch das nicht zahlen kann, peitschen wir ihn Halt auf xHamster aus; das ist definitv nicht mein Problem.
Diese komplette Aussage finde ich so verstörend, auf das Niveau lasse ich mich nicht herab.
e. Es sind aber unglaublich dumme Frauen, die nicht mal ein Klo putzen können, die diese „feministische“ Bewegung seit jeher anführen.
Jawohl. Und unglaubliche dumme Männer, die nicht mal ein Spiegelei braten können, stehen beim Frauenhass an vorderster Front.
f. Ich hab halt den Eindruck, dass Frauen im Kollektiv nicht wissen, in was für eine Scheisse sie sich da gerade reinreiten.
Das mag sein. Wie gesagt, Gleichberechtigung muss für Männer und Frauen gleichermaßen gerecht gelten, dafür plädiere ich ja in obigem Text. Man wird Leute aber nicht von seinem Standpunkt überzeugen, wenn man ihnen mit Zynismus begegnet, ganz im Gegenteil – das verhärtet die Fronten doch nur. Auf so einen Quatsch wie den „Edelnutten“-Kommentar haben die meisten Frauen doch keinen Bock, deswegen stehe ich hier ja allein auf weiter Flur. Wenn die Männer in ihrer Blase bleiben und die Frauen in ihrer Blase bleiben, kommen wir nicht weiter.
„Wie gesagt, Gleichberechtigung muss für Männer und Frauen gleichermaßen gerecht gelten, dafür plädiere ich ja in obigem Text.“
Ganz wichtig und volle Zustimmung hier!
Nur ist Gleichberechtigung etwas mehr, nämlich ein „gleiche Rechte, gleiche Pflichten“.
Dass das mit den Pflichten aus der Verfassung der Weimarer Republik übernommen wurde, hat eine der „Mütterinnen“ des Grundgesetzes damals erfolgreich verhindert.
Wir kommen offenbar auch so nicht weiter, weil das Problem nicht zentral Frauen, sondern Feministen sind, das aber den (eher individualistischen) Männern größtenteils zu doof ist, dazu was zu sagen, und die (eher kollektivistischen) Frauen sich nicht trauen, was zu sagen. Dass Du da eine wertzuschätzende Ausnahme bist, ändert nichts an der Regel.
Und man vor allem deutlich zu wenig miteinander redet, auch über wirklich relevante Themen kann man ja kaum noch reden, ohne sofort als „Frauenhasser“ oder sonstwas*ist angeprangert zu werden. Und, nochmal: Frauen sind dann lieber ruhig, tendenziell, weil sie nicht anecken wollen, und Männer sind eher ruhig, tendenziell, weil ihnen das zu blöd ist.
Derweil ist miteinander Reden enorm wichtig, vor allem, wenn man denkt, Demokratie wäre eine gute Idee. Und dann ist „auf das Niveau lasse ich mich nicht herab“ halt schlicht keine *Möglichkeit*. Denn: (a) es eine ganze Menge Leute gibt, die qua Geburt über dieses Niveau nicht herauskommen, die (b) auch wählen würfen, und (c) ist unser Thema Feminismus, die neben Fäkalsprache wie „Kackscheiße“ nicht den Hauch eines Arguments haben.
Oder, wie Du betonst, „Frauenhasser“, die sich angeblich kein Spiegelei braten können. Nenn doch mal einen, weil mir fällt da keiner ein, und ich bin sehr viel in der antifeministischen Szene unterwegs. Ich habe gute Gründe, Feministen zu verachten, aber warum sollte ich Frauen hassen? Wenn Du denn überhaupt auch nur *einen* „Frauenhasser“ benennen kannst, der jetzt kein homosexueller Modedesigner ist, und das ist definitv nicht mein Problem.
Ich kann Dir aber umgekehrt spontan ein Dutzend Feministinnen sagen, deren Kochkünste für „mach mir ein Sandwich“ nicht ausreichen, weil vor etlichen Jahren eine solche sehr aktive Feministin ein „Rezept“ postete, was im Endeffekt auf aufgewärmten Dosenravioli mit einem Zweig Basilikum drauf rauslief. Was halt so schmeckt, wie ohne den Zweig Basilikum; Gewürze funktionieren nicht so.
Es gibt da Ausnahmen, natürlich – von einer der härtesten Feministinnen, mit denen ich mich im Internet gestritten habe, bekam ich gerade (endlich) ein funktionierendes Rezept für Kroketten; von daher gibt es bei uns heute abend Croquetas De Pollo (die ist immer noch Feministin, das traut sie sich nicht) mit Sherry-Sahnesoße.
Mein Punkt ist: Frauen im Allgemeinen, und ganz besonders Feministen, denken halt, Männer würden nichts können / tun. Das ist aber reine Projektion ihrer eigenen Inkompetenz; ich bezweifle zum Beispiel stark, dass unsere Außenhupfdohle ein Spiegelei zubereiten kann. Also, zumindest keines, was nicht halb angebrannt und halb roh ist. Obwohl das absolut nicht schwierig ist, das nicht schlicht ekelhaft zu machen. Man muss halt wissen, wie es geht. Hat jemand ein Buch zu geschrieben. Fernand Point, zum Beispiel, und der starb lange vor unserer Geburt. Ich weiß jetzt nicht, wie Du Deine Spiegeleier magst, aber ich kann drei völlig unterschiedlich schmeckende.
Und dann kommts Du (wohlgemekt: anerkennenswert!) versöhnlich rüber und widersprichst dann doch simplen Tatsachen, wie dass Geld _nur_ dazu da ist, allem einen Wert beizumessen, basierend auf der haltlosen Behauptung, man könnte die Leistung Deiner Mutter, Deinen Vater zu pflegen, nicht bemessen.
Ehrliches Beileid, das ist grausam; und das ist eine respektable Leistung, aber sehr wohl bemessbar. Die Mutter eines enorm guten Freundes von mir hat Alzheimer, und da braucht es eine 24/7-Pflegekraft. Das kostet binnen zehn Jahren einen sehr, sehr schönen Gutshof in Polen. Man kann das also sehr wohl recht genau umrechnen. Dazu ist Geld da.
a. „Derweil ist miteinander Reden enorm wichtig, vor allem, wenn man denkt, Demokratie wäre eine gute Idee.“
Da stimme ich vollkommen zu.
b. „Mein Punkt ist: Frauen im Allgemeinen, und ganz besonders Feministen, denken halt, Männer würden nichts können / tun.“
Wie ich im Text darzulegen versuche, halte ich ersteres auch für vollkommen falsch und der ganzen Sache vollkommen abträglich. Ehre wem Ehre gebührt, Männern und Frauen beiden.
c. „Ehrliches Beileid, das ist grausam; und das ist eine respektable Leistung, aber sehr wohl bemessbar. Die Mutter eines enorm guten Freundes von mir hat Alzheimer, und da braucht es eine 24/7-Pflegekraft. Das kostet binnen zehn Jahren einen sehr, sehr schönen Gutshof in Polen. Man kann das also sehr wohl recht genau umrechnen. Dazu ist Geld da.“
Mir ist völlig klar, dass du das so siehst – ich aber eben nicht. Geld ist nicht alles und Geld kann nicht alles bemessen. Eine 24/7 Pflegekraft ist nicht das gleiche wie ein aufopferndes Familienmitglied. Sepp weiter unten hat das auch ganz gut dargelegt, wie ich finde.
Eine 24/7 Pflegekraft ist nicht das gleiche wie ein aufopferndes Familienmitglied.
Guter Schuss vor den libertären Bug.
Oh – ich wollte Dich da übrigens noch beleidigen. Ich verfüge weniger Geld als eine „Edelnutte“. Und Du magstb durchaus auch einen Wert haben.
Den kann man aber in Geld angeben, dafür ist Geld da.
*nicht, nicht „noch“
@Ms. M. Danke dir für deinen Gastbeitrag, ich habe mich gefreut, ihn zu lesen. Ehrlich gesagt ist mir dieses Thema ebenfalls weiter im Kopf geblieben, sodass ich auch drauf und dran war, einen Gastbeitrag zu schreiben (hatte aber meinen alten Kommentar nicht mehr gefunden, da ich kein eingeloggter WordPresser bin).
Ich denke, dass man, um die Situation richtig zu verstehen, folgendes bedenken soll:
1. Es ist ein Unterschied zwischen Gruppenstatistik und Individausprägung, wobei die Gruppenstatistik in unserer Wahrnehmung immer eine Voreinschätzung trifft, und diese von abweichenden Individuen gebrochen werden muss, bevor wir ihnen zugänglich werden.
Soviel vorweg zu YX Aussage „Frauen leisten weniger“, welche sich je nach Statistik durchaus für bestimmte Faktoren belegen lässt. Das wäre etwa das Steueraufkommen, wovon ich aber absolut kein Fan bin, denn wir leben nicht um des Staates willen und Leistung durchaus auch in Steuerfreien Bereichen sehe. Sinnvoller ist hier für mich als Maßstab die Leistung, die andere mir persönlich entgegenbringen. Und da stürzt der Leistungsbegriff plötzlich zusammen, denn eigentlich ist jede Leistung für mich persönlich unendlich wertvoll. Und ob diese Leistung von einem Mann oder einer Frau erbracht wurde, ist das letzte, was mich interessiert. Ich versuche aber trotzdem mal eine “ Bewertung“ beispielhaft an der Bildung:
In der Schule und Uni hatte ich beide Geschlechter, und auch in der Uni, weswegen sich dies gut vergleichen lässt. Eine Frau hat mich mit ihrer Unterstützung durchs Deitsch-Abitur gebracht, eine andere durch Latein. Interesse Wecken konnten allerdings die Männer besser, so etwa für wissenschaftliches Arbeiten, Physik, Geschichte. All diese Personen waren überdurchschnittliche Leister, neben dem Lehrer sein war da nämlich noch einiges mehr geboten. In der Uni war es dagegen anders: Wenn es nämlich dort um wissenschaftliche Arbeit geht, waren Frauen überdurchschnittlich oft Ideologen und Blender. Besonders offensichtlich war dies bei einer Universitätsnacht: Frauen hatten hier ausschließlich Ideologiequatsch, während die Männer Deep-Diver in ihren Themen waren.
Nehme ich also die Uni als Grundlage, so leisten Frauen dort tatsächlich weniger. Nach meinem Verständnis aber nicht, weil sie Frauen sind, sondern weil sie Quotenfrauen sind. Die eine Professorin, die mit Sicherheit quotenfrei war, hat nämlich geleistet, zwar auch durch gezieltes Blendwerk, aber niemand sonst hat so viel Geld für Forschungsprojekte angeschleppt und das in Projekten an die Studenten weitergereicht. Prozentual und Quote rausgerechnet waren dann aber natürlich doch wieder mehr Männer leistend tätig, und das ist genau das, auf das YX raus will: Die quantitativ merkbaren Unterschiede bei den Vielleistern, die größer werden, je dreckiger der Job wird. Das bleibt für mich leider auch nach langem Nachdenken Tatsache, denn ich finde keine absolut dreckigen Frauenjobs. Sogar die Fensterputzer in meinem Büro sind nämlich Männer.
Aber etwas diplomatischer ausgedrückt könnte man statt „Frauen leisten weniger“ hier sagen: „Männer übernehmen gerne die dreckigen Aufgaben“, was eine wertschätzende Aussage wäre und die Freiwilligkeit zeigt, mit der manche Männer Frauen gerne in die Bresche springen (sicher nicht alle, aber irgendwer verteidigt ja auch in Afghanistan die Frauenrechte).
2. Wir sind Kinder unserer Zeit. Die Gruppenstatistik spiegelt daher auch unsere Zeit wieder und schließt eben nicht historisch andere Wahrscheinlichkeitsausprägungen mit ein. Das habe ich im anderen Beitrag schon angedeutet, aber das gilt auch hier: Unsere Zeit ist nicht der Maßstab. Viele Umbrüche haben dazu geführt, dass unsere Arbeitswelt in stetigem Wandel ist, womit eben auch die Frauen aussortiert wurden und sich neue Aufgaben suchen mussten (mehr dazu hier: https://uepsilonniks.wordpress.com/2022/09/17/das-ende-des-weissen-mannes-wie-auch-des-wohlstandes/#comment-12223). Deswegen will ich die aktuelle Nicht-Leistung in dreckigen Jobs den Frauen auch nicht vorwerfen, denn es war tatsächlich vor nicht allzu langer Zeit anders (und damit meine ich vor hundert Jahren, nicht in der Steinzeit).
Nur nochmal ein kleines Beispiel: Um einen kleinen Acker fruchtbar zu machen, mussten die Männer, sofern kein Ochse zur Verfügung stand, mit Harken den Boden aufbrechen. Das war anstrengend, aber nicht dreckig. Dreckig war das darauf folgende Unkrautsammeln auf dem aufgebrochenen Boden, wofür die Frauen besser geeignet waren, weil sie die Ausdauer bei dieser Tätigkeit zeigten. Dazu mussten sie aber im Gegensatz zum Mann gebückt im Dreck kriechen, denn das Unkraut musste per Hand aus der Erde geholt und zu Stapeln verbracht werden. Beide waren am Abend Hundemüde. Aber nur die Frau bekam die Rückenschmerzen.
Danke Sepp!
Auch für deinen differenzierten Kommentar, kann deine Punkte vollkommen nachvollziehen.
Der Punkt, dass wir Kinder unserer Zeit sind, halte ich für einen der wichtigsten. Denn solch einen gewaltigen gesellschaftlichen Umschwung wie in den letzten 50-70 Jahren gab es wahrscheinlich noch nie, was das Geschlechterverhältnis angeht. Zum einen die radikale Veränderung des Begriffs „Arbeit“, wie du es darlegst: Männer und Frauen größtenteils runter vom Feld und ins Büro/an den Herd, dann die extreme Erleichterung von wichtigen häuslichen Tätigkeiten durch Technik (früher hat eine Mutter von 4-6 Kindern von morgens bis abends wirklich durchgeackert beim manuellen Waschen, Putzen, Kochen, usw. usf.), gleichzeitig Zugang zu Schule und Universität für Frauen.
Und dann natürlich nicht zu vergessen: die Anti-Baby-Pille, die das Geschlechterverhältnis nochmal komplett umgeworfen hat.
„Denn solch einen gewaltigen gesellschaftlichen Umschwung wie in den letzten 50-70 Jahren gab es wahrscheinlich noch nie, was das Geschlechterverhältnis angeht.“
Ich glaube, man sollte da die Zeit der Industrialisierung nicht unterschätzen. Durch die damals stattfindende Zentralisierung von Arbeit kam es zu einer großen Entrfremdung zwischen Männern und ihren Familien. Von Montag bis Samstag waren die Männer für ihre Frauen kaum und für ihre Kinder quasi gar nicht existent, weil sie sehr früh raus mussten, um teils lange Wege zur Arbeit anzutreten und kamen nach brutalen Schichten erst sehr spät wieder nach Hause. Ich glaube, dass sich in dieser Zeit auch das gegenseitige Unverständnis füreinander wesentlich entwickelt hat. Speziell Frauen hatten oft gar keine wirkliche Vorstellung von dem, was ihre Männer den ganzen Tag so machten, weil sie als Kinder nur die Mutter wahrnahmen und als Erwachsene selbst nur die Rolle der Mutter und Hausfrau kennenlernten. Die Söhne erlebten quasi hingegen über ihre Mütter und dann die eigene Lebenserfahrung beide Welten.
Ich persönlich halte diese Zeit in der jüngeren Menschheitsgeschichte für die vielleicht einschneidendste Zäsur im Verhältnis zwischen Männern und Frauen.