Die Jugend von heute tut mir leid. Sie wird in eine Welt hineingeboren, in der alles zum Teufel geht. Eine Katastrophe folgt der nächsten. Ich hatte noch eine Jugend in einer heilen Welt. Ja klar, als Sprössling eines linksalternativen Haushalts war ich Feminist, hatte ein Problem mit imperialen Kriegen und war zudem auf den Konflikt zwischen Arm und Reich gepolt, aber ansonsten war die Welt in Ordnung, ich war glücklich.
In der jetzigen Ordnung hingegen hat man Angst vor allerlei Problemen, die ganz direkt die eigene Lebensweise bedrohen. Angst ist ein Mittel der Mächtigen zur Herrschaftsausübung. Weiter wird die Gesellschaft in unzählige Gruppen gespalten, wobei der Konflikt Arm gegen Reich erstaunlicherweise ganz aus den Augen gerät:
Tierschützer, Veganer gegen Fleischesser
Russenversteher gegen Russenhater
Coronamaßnahmenbefürworter gegen Coronamaßnahmengegner
Geimpfter gegen Impfverweigerer
Frau gegen Mann
Schwarz gegen Weiß
Woke gegen Antiwoke
Klimaaktivist gegen Klimaskeptiker
Promigrant gegen Antimigrant
Muslimfreund gegen Islamkritiker
Normale gegen Queere
Sie alle schlagen blindwütig aufeinander ein, man kennt kaum Mäßigung, jeder führt einen heiligen Krieg. Währenddessen wird die Meinungsfreiheit immer weiter beschnitten unter dem Vorwand, Hassrede bekämpfen zu wollen in Zeiten, in denen man immer mehr Anlass zu Hassrede hat.
Denn die Verhälstnisse des Wohlstandes neigen sich immer mehr dem Ende zu, das Volk wird unzufriedener, worauf der Staat mit einem immer stärkeren Zugriff reagiert, immer repressiver wird.
So will eine Vorzeigedemokratin „Delegitimierung des Staates“ verfolgen lassen, während in einer Nacht-und-Nebel-Aktion das Widersprechen zu Kriegspropaganda unter Strafe gestellt wird. Nochmal: Es ist jetzt strafbar, Kriegspropaganda zu widersprechen, das muss man sich mal klarmachen.
Es türmen sich immer mehr existentielle Probleme auf: Durch die Energiepolitik, durch Coronamaßnahmen, durch Russlandsanktionen, durch Migrationspolitik, durch Inflation, durch einen drohenden Kollaps also. Die Strippenzieher im Hintergrund machen sich dabei aber keines Verbrechens schuldig, denn wie Habeck sagte: Es gibt kein Volk, also gibt es auch kein Verbrechen gegen das Volk. Ich weiß ja nicht, aber wenn Putin sagen würde – was er nicht tut -, es gäbe kein ukrainisches Volk… wäre das eine gute Nachricht für das ukrainische Volk?
Während der Bürger also immer mehr Gründe hat, den Staat abzulehnen, wird ein Kasperletheater um die paar skurrilen Gestalten namens Reichsbürger veranstaltet, die in einer „geheimen“ Polizeiaktion Hops genommen werden; eine „geheime“ Operation, über die die Vollversager der „vierten Gewalt“ schon Tage vorher informiert waren, damit man auch schöne Bilder hat; schöne Bilder wie dieses hier zum Beispiel:
Ein schönes Ablenkungsmanöver, fingiert von einer Innenministerin, die um unsere Demokratie fürchtet, und deshalb Hand an die Demokratie und Rechtsstaat legt. Eine Innenministerin, die eine Säule des Rechtsstaats, die Unschuldsvermutung, per Beweislastumkehr aushebeln will. Eine Innenministerin, die aber selbst für eine Organisation geschrieben hat, die unter Beobachtung des Verfassungsschutzes steht, da sie die parlamentarische Demokratie stürzen will. Witzig, oder? Sie, die für eine linksradikale Organisation schrieb, sieht übrigens im Rechtsextremismus die größte Gefahr für die freiheitliches Grundordnung.
Die Repression des Staates geht einher mit einer Vergiftung der Kultur, die schwer zu fassen ist. Man wird reaktionärer, verliert den Humor, ist engstirnig, das eigene Thema ist getragen von heiligem Ernst, kennt kein Toleranz mehr gegen jene, die nicht auf der eigenen Seite stehen; es gilt immer weniger: Leben und leben lassen. Alles ist verkrampft, die Leichtigkeit des Seins ist verlorengegangen, was das ganze Lebensgefühl durchzieht, und das ist so richtig, richtig schlimm.
Was das Hauptthema dieses Blogs angeht: Feminismus ist ein Dekadenzphänomen, auch wenn es teils tödliche Folgen für Männer hat; in der modernen Gesellschaft gilt: Dekadenz für Frauen, Überlebenskampf für Männer. Aber wenn die Zeiten härter werden, werden Frauen das Thema fallen lassen und sich wieder auf den Mann als Beschützer besinnen. Und die Männer werden dieses hinterfotzige Spiel mitspielen, es liegt in ihren Genen. Ob es noch jemanden kümmert, dass die ganze Geschichte um die Unterdrückung der Frau von vorne bis hinten erstunken und erlogen ist? Ich meine: Wer hat noch Interesse daran, wenn die Lichter ausgehen?
Empfinde ich ähnlich. Als wäre plötzlich das gesellschaftliche Wertegefüge neu initialisiert worden.
Wir wurden paralysiert, haben in den Abgrund eines angeblich bevorstehenden qualvollen Todes schauen müssen und erwachen nur langsam wie aus einem heftigen Psycho-Fieber.
Waren das alles nur Halluzinationen?
Staubschutzmasken. Ernsthaft? Auf dem Parkplatz vom Supermarkt steckt einem ein Vermummter eine Spritze mit Irgendwas in den Arm. Milliardenfach. Wirklich?
Schüler bekommen ihre Zeugnisse mit der Grillzange überreicht. Slapstick?
Menschliche Nähe, Berührung, Liebe eliminiert durch 1,5 Meter Mindestabstand und Plexiglas. Echt jetzt?
Langsam erwachen wir aus diesem Fiebertraum. Und stellen fest, dass es kein Traum war.
Jetzt ist die Welt anders. Viele Grundwerte haben sich verschoben.
Frieden ist der Kampf gegen andere.
Freiheit ist das bedingungslose Befolgen von Vorgaben und Regeln.
Liebe ist Abstand und Fernbleiben.
Fortschritt ist Wohstandsabbau.
Jeder schaut in sich selbst nach, was sich gerade ungerecht anfühlt – und macht das zum Zentrum der Welt. Die Ansprache mit einem unerwünschten Pronomen tut mehr weh als das Kündigungsschreiben des Arbeitgebers.
Das ganze Wertesystem ist aus den Fugen geraten.
Nach diesem heftigen Psycho-Fieber hat der Begriff „Besinnung“ eine besondere Bedeutung.
Also wünsche ich uns allen: Besinnliche Weihnachten und ein waches neues Jahr.
/EndPathetic
„Aber wenn die Zeiten härter werden, werden Frauen das Thema fallen lassen und sich wieder auf den Mann als Beschützer besinnen.“
Ob die Männer Ü40 dann aber überhaupt noch „Lust“ auf eine Frau haben? Stichwort: MGTOW
Ansonsten hat Corona einen ziemlich großen gesellschaftlichen Schaden hinterlassen. Merkt man täglich im ÖPNV.