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Politische Subversion (Gastbeitrag von Elmar Diederichs)

Es geht um die Frage: Wie kann man das hinter einer Nation stehende Volk mental entwaffnen? Der folgende post begibt sich inhaltlich leider auf sehr dünnes Eis. Normalerweise versuche ich, irgendwelche Publikationen in diesem Fall z.B. von Douglas Murray aufzutreiben, an denen ich mich orientieren kann oder die meine Thesen stützen. Aber hier handelt es sich mehr um einen Bericht über das, was ich in meiner Zeit in Russland zu dem Thema aufgeschnappt oder gelegentlich auch beobachtet und erschlossen habe. Zu mehr habe ich im Moment keine Zeit. In diesem Sinne geht es mehr um das, was die russische Allgemeinheit zu dem Thema denkt. Und eventuell stimmt das alles gar nicht. Mein Ziel beschränkt sich hier darauf, auf das Thema aufmerksam zu machen und eine Diskussion anzuregen.

here we go:

Wird eine Nation Ziel politischer Subversion eines feindlichen Staates, dann geht es normalerweise darum, daß der feindliche Staat im Verborgenen alles tut, um die gewünschte Unterwerfung der Nation so weit vorzubereiten, daß die endgültige kriegerische Übernahme durch den feindlichen Staat besonders schnell und billig erfolgen kann. Kriege werden bekanntlich durch Statistiken gewonnen: Es kommt an auf Kriegsproduktion, auf mittlere Reparaturzeiten, auf Liefer- und Produktionszeiten, auf Logistikstrukturen und ausreichend Material. Aber eigentlich kommt es darauf an, daß die Menschen, die das alles betreiben, zusammenhalten und gut kooperieren, daß jeder die Aufgabe, die er hat, so gut erfüllt, als gehe es jederzeit um sein eigenes Leben, anstatt nur das Nötigste zu tun, weil innerlich jede Verantwortung für den kollektiven Erfolg abgelehnt wird.

Subversion hat daher eigentlich nichts mit offener Opposition oder politischem engagement zu tun, sondern damit, den Willen zum Widerstand eines ganzen Volkes zu brechen oder noch besser: zu zerstreuen, indem ein Volk z.B. in die Dekadenz getrieben wird. Wer dabei gerade an der Regierung ist oder hinein will, ist im Grunde gleichgültig. Es geht auch nicht darum, z.B. junge Leute von satanischer Rockmusik fernzuhalten oder Popkultur zu verbannen, sondern darum, jeden Einzelnen von seiner Bereitschaft abzuhalten, um seine eigene Zukunft innerhalb der Nation zu kämpfen – was viel elementarer ist und sich nicht dadurch erreichen läßt, daß z.B. Geheimdienste einzelne Individuen einer Nation mit Nachteilen bedrohen.

Subversion bedeutet, verdeckt die Gelenkstellen der Wege zur Wirkungsübertragung einer Gesellschaft in einer Weise zu dejustieren, daß sie keine Nation mehr zustande bringt, z.B. weil die Gesellschaftsmitglieder ihre eigene Kultur ablehnen, vergessen oder zur Kooperation unfähig und unwillig werden.

Nach diesem Verständnis verlangt nichts, daß ein fremder Staat Subversion organisiert oder daß es überhaupt ein Staat ist. Auch unabhängige Interessengruppen, Einzelpersonen oder eigene NGOs, die die Steuerzahler selbst bezahlen, können Subversion organisieren.

Der Begriff der Subversion muß einem also sowohl bei der Antonio-Amadeus-Stiftung einfallen wie auch bei BLM oder dem neuen georgischen Gesetz über ausländische Agenten.

Denn Subversion hat kein Markenzeichen, man erkennt sie nur an ihrem Funktionieren. Bilden wir drei zugegebenermaßen provokative Beispiele:

1. Jeder kennt die These der deutschen Kollektivschuld am WWK II und am Holocaust. War das wirklich so, oder ist es eine Verzerrung in vorausschauender Planung einer Subversion? Selbst wenn die Kollektivschuldthese wahr ist, sie allein läßt nichts darüber erkennen, sondern nur die Art und Weise, wie diese Kollektivschuld Jahrzehnte später benutzt wird, um parlamentarische Mehrheiten zu bekommen, die andernfalls inakzeptabel wären, weil sie dem Volk schaden. In diesem Fall wird angebliche Moral in Anschlag gebracht, um einen Grund zu erzeugen, die Interessen des eigenen Volkes zu ignorieren. Das funktioniert in Deutschland beim Thema Ukraine-Krieg und beim Klimawandel offenbar ganz prima.

2. Die sog. woke-Bewegung wendet sich bekanntlich mit seinem Feindbild des alten, weién Mannes gegen den europäischen Geist der Aufklärung inklusive der Naturbeherrschung durch Technik und evidenzbasierte Wissenschaft, sowie gegen funktionale Männlichkeit, i.e. die hochprofitable Opferung des stärkeren, männlichen Geschlechtes für jedweden Fortschritt einer Nation, da angeblich alles rassistisch, sexistisch und was sonst noch alles ist. In religiös organisierten Gesellschaften ist das weitgehend folgenlos, aber für die säkularisierten, europäischen Kulturen ist diese Art kultureller Amnesie das reinste Gift.

3. Wer einmal längere Zeit im Ausland gelebt hat, der legt die Idee der Gleichwertigkeit der Kulturen ganz schnell ad acta und kehrt zurück zur Bewunderung für die Verläßlichkeit, die rationale Steuerbarkeit und die Effizienz mit der vor allem nordeuropäische Kulturen und daher auch ihre Ökonomien funktionieren. Für andere Nationen ist das vor allem ein wirtschaftlicher Nachteil. Will man diese überlegenen Kulturen schwächen, so fördert man Migration aus nicht-europäischen Kulturen. Und damit die Menschen die Zerbröselung ihrer Kultur akzeptieren, muß man vorgeben, auf diese Weise ein Problem zu lösen – am besten ein Gerechtigkeitsproblem und notfalls eines, daß man selbst geschaffen hat, wie z.B. Bevölkerungsrückgang infolge Abtreibung. Und Abtreibung ist ja bekanntlich nach feministischer Lesart eine Befreiung der unterdrückten Frauen und daher über jeden Zweifel erhaben.

Ich wiederhole, daß in diesem Beispielen die Präsenz von Subversion keineswegs bewiesen ist. Aber es könnte sie geben. Weitere Beispiele kann jeder Leser selbst bilden: Ohne Familie z.B. gibt es keine Zivilisation, aber was “Familie” unter der Kautele von LGBT noch bedeutet, wird zunehmend unklarer. Und ohne Eigentum gibt es keine Unabhängigkeit: Wird aber nichts mehr verkauft, sondern alles nur noch geleast, und kann nicht mehr bezahlt werden, ohne daß der Staat die Benutzung seiner CBDC zu diesem Zweck genehmigt, dann ist es vorbei mit der selbstbestimmten Zukunft. Was gäbe es da noch für jeden Einzelnen zu verteidigen?

Doch sind das alles Fälle von Subversion oder doch eher bloß Zufälle, die nichts zu bedeuten haben? Wie funktioniert Subversion?

Zentrale Aufgabe jeder Subversion auf mikroskopischem level ist es, das Verständnis der Realität so zu stören, daß niemand mehr in der Lage ist, aus eigener Kraft Schlußfolgerungen zu ziehen, die Widerstand begründen oder motivieren. Die Subversion ist nicht erfolgreich, wenn das Zurverfügungstellen anderslautender Information genau solche Schlußfolgerungen massenhaft zur Folge hat.

Doch Subversion ist nicht nur psychologisch. Der kontinuierlich zu unterhaltende Prozeß der Subversion hat wenigstens vier Phasen, die natürlich an die Eigenschaften der Nation, die im Focus der Subversion steht, angepaßt werden müssen.

1. Demoralisierung einer Nation: Eigentlich geht es hier mehr um psychologische Zermürbung und Entfremdung von der eigenen Kultur – und zwar privat und politisch – die Jahre oder sogar Jahrzehnte in Anspruch nehmen kann. Adressat ist jeder, von dem in der Kultur eine Wirkung ausgeht – was auch eine Institution sein kann. Ich würde das nicht Umerziehung nennen, sondern es ist mehr ein Vom-Weg-Abbringen und zwar immer und immer wieder. Ziel ist es, Einstellungen zu fördern wie Egoismus und Illoyalität, Intoleranz, Mißtrauen, Mißgunst oder sowie Grundstimmungen in den Menschen zu verankern wie Hilflosigkeit, Angst, Einsamkeit oder Rachsucht nach Ungleichbehandlung.

Aufklärung ist in dieser Phase vermutlich die beste Gegenwehr. Damit ist auch die moralische Aufklärung gemeint: Moralische Inkompetenz steht fast immer am Anfang aller Probleme.

Destabilisierung einer Nation: Damit ist ein etwas kürzerer Prozeß in der Außenwelt gemeint, der es der Nation sehr schwer oder unmöglich macht, ganz generell Fakten zu schaffen z.B. eine Innovation in Wirtschaft oder beim Militär durchzuführen. Es genügt auch, wenn die Entscheidungsträger nicht mehr in der Lage sind, sich zum Schaffen von Fakten zu entschließen oder die Durchführung dieses Entschlusses zu organisieren. Da die Probleme hier leichter lokalisierbar sind als im Fall der Demoralisierung, muß alles viel schneller geschehen – bevor sich Menschen zusammenfinden und organisieren, die die Fähigkeit und die Ressourcen haben, Fakten zu schaffen. Dysfunktionalität in einem komplexen System wie einer Nation herzustellen, hat keinerlei Ähnlichkeit mit dem Abstellen eines Motors, da ein komplexes System eher durch Selbstregulation seiner Teile am Laufen gehalten wird: äußere Sabotage ist sinnlos, die Systemteile müssen ihre Selbstregulation nolens-volens selbst aufgeben. Es gibt keinen anderen Weg.

Die beste Gegenwehr besteht vermutlich in dieser Phase darin, bei all den dafür angezettelten Initiativen nicht mitzumachen. Denn die Kraft der Aufklärung wurde bereits in der Phase der Demoralisierung gebrochen.

Krise einer Nation: Das ist der gewaltsame Umsturz von Außen oder von Innen, bei denen die Schaltstellen der Macht in Wirtschaft und Gesellschaft personell neu besetzt oder Kompetenzen an andere Personen in anderen Hierarchien übertragen werden. Strukturen werden später angepaßt. Zeit ist der entscheidende Faktor, alles muß so schnell wie möglich geschehen, um die in der Phase der Destabilisierung geschaffene Trägheit auszunutzen. Es gewinnt, wer am schnellsten Tatsachen schafft und die Öffentlichkeit über die neue Richtung informiert. Totale Medienkontrolle ist daher entscheidend.

Die beste Gegenwehr besteht vermutlich darin, ein paralleles System zu starten, welches die neuen Kräfte der Nation, die in der Krise plötzlich frei werden, sehr effektiv bindet. Das geht nicht über Nacht und muß während der Destabilisierung vorbereitet und orrganisiert werden.

Normalisierung der Übernahme: Es geht einerseits um Rücknahme von Demoralisierung und Destabilisierung. Zum Beispiel: Wer immer an diesen Phasen öffentlich beteiligt war, wird unter dem Beifall der Menge medial wirksam hingerichtet. Zweitens geht es um die Einführung eines neuen Narrativs, welches die neuen Verhaltensgewohnheiten rationalisiert. Das kann z.B. durch Einführung eines neuen Feindbildes geschehen, wobei der Feind bestenfalls nicht existiert oder zu schwach ist, um irgendetwas auszurichten. Denn andernfalls würde sofort auffallen, daß die neuen Verhaltensgewohnheiten gar nichts mit dem neuen Feind zu tun haben, sondern allein gegen die Menschen der alten Nation selbst gerichtet sind, um etwaigen Widerstand zu brechen, zu unterdrücken und Gefügigkeit durchzusetzen.

Die beste Gegenwehr besteht vermutlich darin, nicht mehr zu lügen, überhaupt nicht mehr, an keiner Stelle. 400 Jahre Diskussionen in der politischen Philosophie über Männlichkeit angefangen bei Thomas Hobbes haben gezeigt, daß persönliche Widerspenstigkeit im Kleinen sich lawinenartig fortsetzt und von den Akteuren auf der großen politischen Bühne nicht aufgehalten werden kann, so daß ihre makroskopische Kontrolle am Ende verloren geht – manchmal leise und unmerklich und aber gelegentlich auch in einem Spektakel.

Phänomenologisch gesehen können sich die Demoralisierung und Destabilisierung vermischen. Obige Nummerierung sollte nicht als zeitlich unumgängliche Abfolge mißverstanden werden. So kann z.B. die Medienkontrolle bereits in der Phase der Demoralisierung etabliert werden: Was sich gerade anbietet, kann vorgezogen werden bis auf die Verarmung der Menschen infolge der Destabilisierung. Denn sie führt am schnellsten dazu, daß die Menschen bemerken, daß sie gemeinsame Interessen haben. Und in diesem Fall scheitert die Subversion.

Wirklich interessant sind nur die Phasen der Demoralisierung und der Destabilisierung. Schauen wir uns dazu ein paar Beispiele an.

Demoralisierung: Da es sich weniger um ein Rezept, sondern eher um eine strategische Perspektive handelt, muß man einen kompletten historischen Kontext wählen, um Beispiele finden zu können. Nehmen wir also das, was wir alle am besten kennen – Deutschland.

1. Nehmen wir als Beispiel einen Studenten der deutschen 68iger Generation. Um sein mindset zu korrigieren, braucht es wenigstens folgende Schritte: Zurückdrängen der Psychologisierung und der Staatsopposition, Zerstörung der moralischen Standards und Wiedererwecken der ökonomischen Leistungsbereitschaft durch Unterforderung an der Universität z.B. in den sog. grievance studies, Unterordnung der persönlichen Präferenzen unter die Selbstausbeutung und Selbstvermarktung, Bündelung der eingetretenen Entfremdungen durch Einführung einer Pseudomoral, Verteufelung aller Verhaltensstandards als kulturelle Amnesie und Solidarisierung mit anderen politischen Akteuren gegen die Institutionen von Nation und Gesellschaft. Solche Akteure können fremde Staaten aber auch der eigenen Staat sein, der im Sinne der Pseudomoral gegen die Nation und Gesellschaft moralisch zu handeln scheint.

2. Daß der Feminismus, der in der ersten Welle durchaus als Reaktion auf die Minimierung der Hausarbeit und daher die Entwertung der Hausfrauenrolle in und nach der industriellen Revolution gesehen werden kann, irgendwann auf das Feindbild der toxischen Männlichkeit zurückgriff, ist vermutlich kein Zufall. Denn der Kampf gegen toxische Männlichkeit ist nichts anderes als der Kampf gegen Widerspenstigkeit, die vor allem Männlichkeit charakterisiert, und deren Sprengkraft in der politischen Philosophie gut verstanden wurde. Feminismus – so wie er jetzt aussieht – fördert die politische Gefügigkeit. Auf der anderen Seite nivelliert er die Verhaltensstandards für Frauen massiv: Was immer Frauen allein tun, tun sie angeblich als Realisation ihrer neu gewonnenen Freiheit – was unter keinen Umständen kritisiert werden darf. Selbstverherrlichung und Selbstmitleid, die die Frauen für sich selbst kultivieren, tun ihr Übriges. Es ist unter diesen Bedingungen nicht schwer, vorherzusagen, daß die weibliche Hypergamie zur Polygamie führen wird. Polyamorie ist ja bereits ante portas und die angebliche Inklusion des Islam wird den Rest des Widerstands ersticken. Sozialer Frieden und Stabilität sind so sicher nicht zu erwarten.

3. Bislang haben wir in keinem Staat eine Kollektion von Gesetzen, deren Einhaltung eine hinreichende Bedingung für Demokratie ist: Weder werden Politiker vom Volk beauftragt, noch haften sie persönlich. Aber das Wesentliche ist, daß in den sogenannten westlichen Staaten Demokratie nicht als Machtbegrenzung für Einzelne ausgelegt wird, sondern als Gleichheitsideal beim Zugang zu politischer Macht mit der Folge, daß theoretisch jeder Bundeskanzler werden kann – obwohl wir nun wirklich nicht alle gleich sind. Deshalb müssen einige politische Rechte verdient werden – was niemand zu kapieren scheint.

Eine wirklich gut bezahlte Machtposition ist für looser natürlich viel verlockender als für Menschen, die sich auf sich immer selbst verlassen können. Letztere sind in Parteien nicht gerne gesehen, weil sie es sich immer leisten können, politische Koalitionen zugunsten ihrer eigenen Ideen zu verraten. Doch Kooperation zahlt sich in Wahlen politisch immer aus. Auf diese Weise kommen die unfähigen, charakterschwachen Individuen an die Macht, die ihre Meinung nicht auf der Basis von Fakten bilden können und auch sonst jede Menge kapitalisierbaren Beratungsbedarf haben, um überhaupt eine Vorstellung davon zu bekommen, was zu tun ist. De facto geben solche Politiker ihre Macht ab an nicht-gewählte Akteure wie z.B. WEF, IMF, CFR, IPCC oder Club of Rome.

Ist das alles bereits Subverson? Meine Antwort: Wenn jemand Geld dafür ausgibt, daß das alles passiert und zwar im selben Zeitraum passiert – dann ist das Subversion. Aber es sind wohl kaum die Chinesen oder Russen, die dahinter stecken.

Destabilisierung: Eine Radikalisierung der Medien wie sie z.B. via woke-culture und den ewigen Kampf gegen Rechts betrieben wird, ist an dieser Stelle natürlich ein Klassiker, den ich nicht weiter zu kommentieren brauche. Suchen wir lieber andere Beispiele.

1. Anstatt die Verhandlungen am freien Markt direkt zu stören, kann man auch von staatlicher Seite massiv in die Wirtschaft eingreifen um die lokalen, ökonomischen Gleichgewichte zu dejustieren z.B. durch Störung der Energielieferungen oder der Verteuerung von Energie und Vorschriften zur Produktionssteuerung z.B. das Lieferkettengesetz oder andere Normen von Seiten der EU. Auch Klimaschutzvorschriften sind dazu geeignet, die z.B. die Nahrungsmittelproduktion beeinträchtigen wie im Moment vor allem in den Niederlanden, solange niemand nachprüfen kann, ob das Klima dadurch wirklich beeinflußt wird. Der Vorteil für die politische Kaste der Unfähigen liegt darin, daß sie nicht mehr verantwortlich sind – was ihr Kooperation sichern dürfte.

2. Mein besonderer Favorit ist ein weiteres Mißverständnis in Sachen Demokratie: Daß der Verfassungsauftrag auf Mitbestimmung und demokratische Teilhabe lautet, bedeutet nicht, daß jeder jedes Thema zu einer politischen Agenda machen kann. Denn da wir nicht gleich sind, haben Randgruppen notorisch Interessen, die die von der Mehrheit gewünschten Kooperationsgleichgewichte unterlaufen. Freiheit bedeutet nicht, daß jeder das Recht hat, die lokalen Ordnungsgefüge einer Nation zu beeinflussen. Nehmen wir die LGBT-Gruppen: Einige davon möchten mit Kindern unter 10 Jahren Sex haben und andere – nicht alle – möchten soviel sexuelle Verwirrung stiften wie möglich, weil sie glauben, davon zu profitieren. Aber das sind private Interessen, denen ich niemals erlauben würde, die politische Bühne zu betreten: Man kann nicht friedlich und kooperativ mit anderen Menschen zusammenleben UND zugleich tun und lassen, was man will.

Ich bin durchaus dafür, daß die LGBTs alle persönlichen Freiheiten haben sollen, solange sie niemand anderem weh tun, aber sollten sie systematische Nachteile haben in der Gesellschaft, dann besteht der richtige Weg darin, sie zu entschädigen oder ihnen die Auswanderung nahezulegen. In keinem Fall darf das Private politisiert werden, denn das Private ist genau der Bereich, über den öffentlich kein stabiler Kompromiss freiwillig erzielt werden kann. Und das ist keineswegs eine neue Benachteiligung: Auch ich z.B. möchte täglich mit 3-4 frisch gelieferten, äußerst willigen Frauen der Körbchengrüße DD bis FF schlafen, aber kein Mensch kommt auf die Idee, daß die Tatsache, daß ich das nicht habe, eine relevante politische Agenda wäre, über die mit Steuergeldern unter den Frauen auf Volksfesten aufgeklärt werden müßte. Denn das ist mein privates Problem. Oder liegt es nur daran, daß ich weiß, männlich und hetero bin?

Offenbar sind das alles Beispiele, in denen die politische Handlungs- und Entschlußfähigkeit langsam nach und nach verloren geht. Die Folge der zunehmenden Dysfunktionalität kann nur darin bestehen, daß Kooperation und Produktion verschwinden und die Menschen nach jemandem rufen, der alle Probleme auf einen Schlag in den Griff bekommt: der Kollaps und die Krise nahen, denn alle psychologischen Widerstandskräfte wurden erfolgreich vernichtet.

Vermutlich hat der eine oder andere sein Leben hier wiedererkannt. Meine Diagnose ist, daß wir uns im Stadium der Destabilisierung befinden – womit ich das Feld denen überlassen möchte, die mehr über das Thema der Subversion wissen oder klüger sind als ich.

Üble Propaganda über Männer

Es wird behauptet, Männer würden die ganze Zeit an Sex denken.

Eine gemeine Lüge.

Ich muss nur einmal die Stunde an Sex denken, etwa 55 Minuten lang.

Wenn ich 150 Jahre alt werde, dann sind das 12,5 verfickte Jahre, die ich nicht an Sex denke!

Aber die Weiber! Die tun nur immer so keusch, dabei sind sie immer dauergeil. Eine Frau denk jede Stunde 50 Minuten an Sex. Eine Frau, die hundert wird denkt somit 120 Jahre an Sex! Da wird mal wieder massiv projiziert!

So geht sorgfältige Recherche und Argumentation, um böswillig Propaganda zu widerlegen!

Katjes und Pinkstinks

Eine gemischtgeschlechtliche, gesellige Runde, es wird was zum Naschen serviert, darunter rosa Fruchtgummi von Katjes. Ich bin immer im Geschlechterkriegsmodus, also sage ich: „Das ist wohl eher was für Frauen.“

Ich erwarte heftigen Protest. Ich erwarte die Anklage. Ich erwarte, dass man mir vorwirft, ich würde Frauen auf überholte Geschlechterrollen festlegen wollen; ich erwarte den Einwand, dass es frauenfeindlich wäre, rosa als „Frauenfarbe“ zu kategorisieren… ich bin kampfbereit und gewappnet für eine hitzige Diskussion, in der ich den Leuten Esther Vilar an den Kopf werfen werde und was mein Arsenal noch so hergibt. Ich werde erläutern, dass Frauen Männer auf’s Übelste unterdrücken, dass sie zu Lasten des Mannes auf’s höchste privilegiert sind, ich werde es den Furien zeigen!!!1 Sie werden angepisst sein, sie werden mich canceln wollen, sie werden einen Scheiterhaufen errichten und mich darauf verbrennen – aber für euch, meine Brüder, nehme ich dies Opfer auf mich. Ja, ihr werdet Lieder auf mich singen…!!!11!

Eine Frau meint: „Stimmt.“ Sonst passiert nix. Ich bin zutiefst enttäuscht.

Deutsche erfinden alles, Türken nix.

Es heißt ja, die Türken hätte das Ü erfunden. Stimmt nicht. Türken erfinden nix. Hier beispielhaft die Geschichte zum Döner, wie sie mir von einem Freund der Muslime vorgetragen wurde:

Jedenfalls war er zu Besuch bei den Türken, und die wollten ihrem Gast was auftischen, verbockten es aber total. Kurzentschlossen ging der alte weiße Mann in die Küche und guckte, was es an Zutaten gab: Brot, Fleisch, Salat. Kurzerhand kreierte er einen Döner, der köstlich schmeckte. Da sagten sich die Türken: „Also das essen Deutsche gerne! Alles klar!“ und machten sich in Horden nach Deutschland auf um dort mit Dönerbuden den fetten Reibach zu machen.

So ist das: Deutsche erfinden alles. Türken nix.

Mann, Mann, Mann, wäre das geil, wenn man wie Farbige nach Herzens Lust rassistisch sein könnte, und gleichzeitig allen verbieten könnte, das auch Rassismus zu nennen….

Literarischer Adventskalender

Hinter jedem kleinen Türchen … 
… wartet eine Geschichte, um die Zeit bis Weihnachten zu verkürzen.

Darin erfährt man

– warum man einen Schutzengel nicht immer gleich erkennt,
– was eine einzelne Stimme in dunkler Nacht bewirken kann,
– woraus ein magischer Weihnachtspunsch besteht,
– wie die Kinder der Welt dem Leiter der Zertifizierungsbehörde helfen, den Heiligen Abend zu retten,
– wie es dem Osterhasen ergeht, der gar zu gern ein Weihnachtsmann wäre,
– was die Rentiere in der Rentierschule lernen,
– warum der Revolutionären Befreiungsfront der Weihnachtsgänse am Ende doch nicht die rechte Aufmerksamkeit zuteil wird,
– wie es einer Gruppe verletzter Zugvögel gelingt, den Winter zu überstehen,
und vieles mehr.

24 kleine Kostbarkeiten zur Adventszeit, humorvoll und besinnlich.