Archiv der Kategorie: Antimaskulismus

Philipp Leeb macht aus Opfern Täter

Jungen sind häufiger als Mädchen von Gewalt betroffen. Das Stück Schei… äh, der wertvolle Mensch Leeb zeigt schön auf (via), was dabei das große Problem im gesamten Geschlechterpolitbetrieb ist: Obwohl Männer mehr als genug – auch tödliche – Probleme haben, erhalten sie Hilfe nur, wenn sie das Problem sind, nicht haben. Steuerliche Mittel für Männer, die zu Opfern ihrer Frau werden gibt es nicht, sie müssen die Täter sein, dann kommen die „Männer gegen Männergewalt“.

Genauso Leeb: Er kann Burschen, die Gewalterfahrungen machen, nicht voll und ganz als Opfer anerkennen. Stattdessen rückt er sie und das ganze männliche Geschlecht in die Täterecke. In die der privilegierten noch dazu. Sicher, sicher: Der Bub, der die Schule ganz ohne Abschluss verlässt, was Burschen ungemein häufiger passiert als Mädels, bildet sich ein, an der Macht zu sein und zudem der Überlegene, weil ihm das „eingeflüstert“ würde. Mit so einem Diskurs wird sich nichts, aber auch gar nichts an dem massiv jungenzerstörenden System ändern, denn einem privilegierten Machthaber hilft man nicht, den stürzt man. Und deshalb wird es immer so weiter gehen.

Auch ansonsten lügt das Leeb wie gedruckt. Er will vorgeben, nicht zu wissen, dass  Gewalt gegen Kinder – auch Mord und Totschlag – am häufigsten von den Müttern ausgeübt wird. Es sind die Hände der Mütter, durch die die meisten Menschen ihre ersten Gewalterfahrungen machen, und wenn ein Kind gewaltsam stirbt, dann ist sein Mörder in der Regel die eigene Mutter. Und erst wenn man dann noch dazu nimmt, dass Mütter die Gewalt oft delegieren, stimmt das Bild. Dieser Satz ist ein Klassiker: „Warte nur bist dein Vater daheim ist!“ Mit anderen Worten: Gewalt wird durch die Mutter an die nächste Generation weitergegeben – darum kümmert sich aber niemand.

Ich finde das inzwischen etwas zu kurz gegriffen, denn wenn man sich etwa mit der Maskulinistenszene auseinandersetzt, wird klar, dass die nicht alle Gewalterfahrungen haben – sondern sie trainieren, erlernen Gewalt. Es geht auch nicht nur um körperliche Gewalt, sondern psychische Gewalt. Protagonisten der sogenannte Pick-up-Szene wenden psychische Gewalt an, um eine Frau zu vergewaltigen, das sind neue Formen von Gewalt.

Bin ich absolut dabei. Hier zum Beispiel. Jeder sieht sofort, dass ich absolut dafür bin, dass Männer ihre Exfrauen bei lebendigen Leibe verbrennen. Da ich aber schlampig gearbeitet habe, könnte manch einer denken, dass dahinter eine ganz andere Logik steckt. Nämlich, dass ich mit Gewaltverherrlichung in der feministischen Szene ein Problem habe, die Geschlechter tausche um vorzuführen, wie scheiße das ist, um so zum Fazit zu gelangen, dass Gewaltverherrlichung durch Verdienstordensträger scheiße ist. Könnte man…

Ansonsten würde ich gerne wissen, wo in der „maskulinistischen“ Szene Gewalt trainiert und erlernt wird. Da möchte ich mitmachen. Vorher muss natürlich das ganze System geändert werden, denn derzeit wird allein Männergewalt verfolgt, bekämpft und betraft, während Frauen beinahe nach Belieben Gewalt ausüben dürfen: Gegen Alte, Pflegebedürftige, Kinder, Männer. Denn was nutzt es, Gewalt zu trainieren, wenn man sie nicht mal anwenden darf?!

Ok, auch ansonsten bleibt das Leeb im Vagen. Wer genau lehrt als PickUp-Artist, Frauen mit psychischer Gewalt zu vergewaltigen? Der bekannteste Verführungscoach in Deutschland ist Maximilian Pütz, der könnte aber wohl juristisch dagegen vorgehen, wenn man sowas an ihn adressieren würde.

PickUp-Artists sind deshalb so verhasst, weil sie die Spielregeln ändern. Es ist ein armer Tropf, der in einer eigentlich schlechten Beziehung ausharrt, weil er Angst hat, sonst keine andere zu finden. Ein PickUp-Artists hat dieses Problem nicht: Wenn sie ihn schlecht behandelt, sagt er Tschüss und geht zu Nächsten. Diese Souveränität ist es, die Feministen nicht ertragen, die unbewusst wissen, dass in der traditionellen Rollenverteilung die Frau die Mächtige ist, mit dem Vorrecht, ihn schlecht zu behandeln, ihre Launen an ihm auszulassen.

Jungen bekehren – Bekämpfung der fiesen Manosphäre

Hochinteressant! Es gibt Bestrebungen, Jungen aus der Manosphäre rausholen zu wollen, die auf den falschen Weg geraten sind, sich also zu fiesen Frauenhasser entwickeln. Ich sprach das hier schon an, und da stellt sich die Frage: Fällt maskulistisches Engagement vielleicht doch auf fruchtbaren Boden? Kann es denn anders sein, bei all dem, was die Antimaskulisten mobilisieren?:

Die Bekämpfung dieses gefährlichen Phänomens erfordert Muskelkraft an mehreren Fronten. In den USA und auf der ganzen Welt setzen Organisationen auf Technologie und Lehrmethoden, um jungen Männern und Jungen einen besseren Weg aufzuzeigen.(Punkt 6)

Weiter heißt es, dass dazu „Mitgefühl“ angewendet wird, „Mitgefühl“ mit „leidenden Idioten”, wie es wohl Laurie Penny ausdrücken würde. Dieses „Mitgefühl“ äußert sich dann so, dass zum Beispiel „toxisches Judentum“, äh…. „toxische Männlichkeit“ angeprangert wird, was zu den üblichen Mainstreamanfeindungen gegen Männer führt und sich so niederschlägt:

…um das zu fördern, was als „gesunde Männlichkeit“ bezeichnet wird: Konzepte wie Freundlichkeit, Respekt für andere und das Verständnis, dass Männer in einer patriarchalischen Gesellschaft die Möglichkeit haben, ihre Macht zum Schutz einzusetzen.

„(Misogynie) lehrt Männer, dass Aggression, Gewalt und die Beherrschung anderer irgendwie in ihrer DNA verankert sind“, sagt Bunch. „Das ist nicht der Fall. Es ist die Art und Weise, wie Männer sozialisiert werden. In einer von Männern dominierten patriarchalischen Gesellschaft wird allen beigebracht, dass Frauen und Mädchen weniger wert sind oder dass sie in gewisser Weise das Eigentum sind.“

Sie wollen helfen, und nutzen die Gelegenheit, um ein weiteres Mal Dreck über Männer auszukübeln. Aber ein Incel bspw. macht ganz andere Erfahrungen, als dass er an der Macht wäre. Auch hängen Maskulisten nicht der Vorstellung an, dass Männer mehr wert sind, sie registrieren nur, dass es sich genau umgekehrt verhält: Die Menschen zweiter Klasse sind die Jungen und Männer, deren Leiden und Sterben niemanden interessiert; Hauptsache er überweist pünktlich seinen Unterhalt an eine Restfamilie, aus der er durch die Allmacht der Mutter hinauskatapultiert wurde.

Die Annahmen, die bei der Behandlung der hm… Verfemten… vorausgesetzt werden, wie z.B. wir würden in einem „Patriarchat“ leben, sind genau jene, die zurückgewiesen werden, und deren Dominanz und offensichtlicher Widerspruch zu den tatsächlichen Verhältnissen erst dazu führen, dass man sich dem Maskulismus zuwendet. Es ist geheuchelt, Mitgefühl zu zeigen für Situationen totaler Machtlosigkeit, wie z.B. Suizid, und den Männern gleichzeitig verklickern zu wollen, sie wären in einem „Patriarchat“ an der Macht.

Der Hass dieser Männer soll bekämpft werden. Wer bekämpft den Hass einer Schwarzer, die Hassorgien gegen Männer feiert, und dafür geehrt und gefördert wird? Die Misstände*, die Maskulisten kritisieren, sind real und werden nicht dadurch inexistent, dass man mal etwas Freundlichkeit heuchelt, da man sich Sorgen macht, dass sich eine starke, feminismuskritische Strömung etablieren könnte; man also nicht mal diese Jungen und Männer meint, sondern einen Machtverlust fürchtet. Was ein widerliches Pack.

Um Antwort wird gebeten – Umerziehung

Hintergrund: Auf Vice war zu vernehmen, dass zwar nur wenige aber doch wohl zuviele Jungs dieser neuen bösartigen Krankheit zum Opfer fallen, also dem Maskulinismus. Als Heilung werden Versuche unternommen, ihnen das wieder auszureden:

Wie deradikalisiert man einen Antifeministen? Es ist ein mühsam heikler und komplexer Prozess. Bei „Exit UK“, der führenden Organisation in Großbritannien zur Unterstützung von Ausstiegswilligen aus der extremen Rechten und ihren Familien, wird jeder Junge oder junge Mann mit einem Mentor zusammengebracht. Der Mentor wird ihre Ideologie langsam über eine Reihe von Sitzungen dekonstruieren. Was sie Jungen mit frauenfeindlicher Ideologie sagen, ist einfach: Was tut deine Mutter oder Schwester für dich auf einer persönlichen, alltäglichen Ebene? Dann fragen sie: Wie würdest du dich fühlen, wenn Männer so über deine Mutter oder Schwester reden würden wie du es tust?

Aber ein falscher Schritt des Mentors und der junge Mann ist verloren. „Exit UK“ sagt, dass diejenigen, die aussteigen, nie wieder gesehen werden und sehr wahrscheinlich in ihre hasserfüllte Gemeinschaft zurückkehren, mit einem Hunger, noch extremer zu werden.

Das war für mich Anlass, die Autorin zu fragen:

– What does your father do or do for you every day? Did you live from his work?
– How would you feel if you were suddenly not allowed to see your children?
– How would you feel if your son was sent off to a life of poverty and misery without a degree because of a sexist school system?
– How would you feel if your son was homeless under a bridge while ministers of justice were passing quotas for women in jobs with a lot of power and income?

Keine Antwort – war wohl ein falscher Schritt.

Antifeminismus als Hasskriminalität

Es gibt schon Bemühungen, ein Wahrheitsministerium zu installieren, und das soll jetzt durch ein Demokratieministerium erweitert werden – der Tagesspiegel berichtet, wo massiv zensiert wird. Zensur ist das, was Diktatoren gerne machen – für das Wohl und die Freiheit ihrer Bürger!

Bemerkenswert auch: Antifeminismus soll nach Wunsch der aufrechten Demokraten als Hasskriminalität verfolgt werden. Wenn sich also Feministen in Theaterstücken an Massenmorden ergötzen oder sonstigen faschistoiden Dreck über Männer auskübeln, dann darf das nicht mehr kritisiert werden – Heil Feminismus!

Stell dir vor, es wäre Geschlechterkrieg, und die Männer gingen hin. Kann es sein, dass mehr und mehr Männer begreifen, dass es Feministen mitnichten um Gleichberechtigung geht sondern um totale Herrschaft der Frauen über Männer; die totale Ausbeutung der Männer bei gleichzeitiger Entrechtung? Vielleicht weil sie erlebt haben, wie sie als Väter miss- behandelt werden? Weil sie gebildet sind, und somit die Sprachdiktate àla George Orwell richtige einordnen können? Weil sie mitbekommen, dass man für ganz alltäglichen Sex mit einem Bein im Knast steht? Weil sie nicht akzeptieren können, dass im Rahmen der Frauenempauerung die Jungen geopfert werden? Weil sie begreifen, dass Frauenquoten für die guten Jobs mit Geld und Macht nichts mit Gleichberechtigung zu tun haben?

Kann es sein, dass Feministen vermehrt Gegenwind zu spüren bekommen und deshalb den Widerstand unterdrücken wollen? Und man stelle sich das mal vor, wie erdrückend das wäre. Man wird immer öfter mit Feminismus konfrontiert, an Universitäten, in den Medien, ja selbst in der Privatwirtschaft. Man stelle sich vor, man dürfe darauf nicht mehr reagieren. Aber obwohl: Darf man ja jetzt schon nicht, wenn man einen Abschluss machen will oder von seinem Job abhängig ist…

Warum Maskulismus nicht frauenfeindlich und Feminismus nicht frauenbefreiend ist

Feministen sind allzu drollig. Da schwafeln sie von „Maskulinisten,“ die zurück in die 50er Jahre wollten, wo der Mann angeblich an der Macht war. Wenn man aber konkreter nachfragt können sie keine Namen, nur Pseudonyme nennen. Dennoch: Der Bekämpfung des Maskulinismus werden zigtausende von Euronen gewidmet, damit u.a. auch mit Steuern finanzierte Stiftungen diese Gefahr eindämmen können – hier passt allzu gut das Sprichwort, wonach man mit Kanonen mit Spatzen schießt. Dass soviele Euronen für antimaskulistische Propaganda ausgegeben werden, ist bezeichnend dafür, dass Maskulismus in kaum mehr als ein paar kleinen Blogs stattfindet. Mann, Mann, Mann, was müssen wir für verdammt gute Argumente haben, dass die so das Schlottern kriegen…

Der angegebene Grund, warum man gegen Maskulismus ist – neben Rechtsradikalismus auch Frauenfeindlichkeit – ist aber nur vorgeschoben. Maskulismus ist nicht frauenfeindlich, vielmehr stellt er das ganze System in Frage, in welchem der Mann als Arbeitsdrohne ausgebeutet wird. Ein Maskulismus, der die Interessen des Mannes wahrt, lehnt es ab, diesen Mann sein ganzes Leben malochen zu lassen, damit er dann früh ins Gras zu beißt. Er geht von einer Prämisse aus, wie sie auch die „Anarchistische Pogopartei Deutschlands“ vertritt: Arbeit ist Scheiße, oder um die Radikalfeministin Laurie Penny zu zitieren: „… wenn du einen [Job] hast, bist du frei, Baby. Wer schon einmal einen Tag lang richtig malocht hat, weiß, dass das eine gigantische Lüge ist. Dennoch wurde die Frauenemanzipation umdefiniert…[dass sie Berufstätigkeit bedeutet]“ 

Das erklärt, warum Frauen trotz „Befreiung“ nicht glücklicher geworden sind. Denn auch wenn der Feminist klagt, dass die Frau auch heute noch in einer schlimmen „Rape-Culture“ lebt, so muss er doch einräumen, dass es die letzten Jahrzehnten zumindest graduell besser geworden ist. Und das paradoxe Ergebnis? Die Frau wird unglücklicher. Das liegt daran, dass feministisch-neoliberale Politik, die Frau auf den Arbeitsmarkt zu treiben, erfolgreich war. Frauen müssen mehr arbeiten, deshalb sind sie unglücklicher unter einem  Joch, unter dem Männer immer schon standen.

Das Modell, wohin laut merkbefreiter Feministen „Maskulinisten“ also angeblich zurückwollen, ist für diese keine Option. Er im Werk – sie am Herd, privilegiert die Frau, nicht den Mann – immer schon. Dass sich die gegenteilige Sichtweise, dieser Irrtum solange halten konnte und kann, liegt daran, dass der Diskurs nicht nur von Reichen sondern auch von solchen Frauen dominiert wird, die eben nicht als Altenpflegerinnen oder Kassiererinnen arbeiten, sondern in Amüsierberufen unterwegs sind.

Dementsprechend ist der Maskulismus nicht frauenfeindlich sondern frauenfreundlich, denn er verfolgt keine Politik, in welcher die Kinder in Krippen und Kitas abgeschoben werden, damit sich die Mutter auf dem Arbeitsmarkt „verwirklichen“ kann, wie es privilegierte Frauen ausdrücken, deren Tätigkeit aber nunmal keine echte Arbeit ist. Es gilt nicht: Frauen auf den Arbeitsmarkt, es gilt: Männer hinein in die Familien. Um das zu erreichen, zahlt man die Mittel, die ein Krippe- oder Kita-Platz kosten, an die Familien aus.

Damit aber, mit einer Politik, die der Ausbeutung des Menschen entgegensteht, kollidiert die maskulistische Philosophie mit dem neoliberalen System, welches auf billige und verfügbare Arbeitskräfte aus ist. Deshalb hat und wird das System eine Politik verfolgen, die nicht den Mann von der Arbeit befreit, sondern die Frau unter dasselbe Übel zwingt. Damit ist Feminismus hochgradig kompatibel mit dem herrschenden System, was auch erklärt, warum er so erfolgreich ist. Die führende Feministin Simone de Beauvoir sagte:

»Keine Frau sollte das Recht haben, zu Hause zu bleiben und die Kinder großzuziehen. Die Gesellschaft sollte völlig anders sein. Frauen sollten diese Wahl nicht haben, und zwar genau deshalb, weil, wenn es eine solche Möglichkeit gibt, zu viele Frauen sich dafür entscheiden würden.«

Jemand aber, der einen zwingt zu malochen, und der einem essentielle Wahlmöglichkeiten im Leben nehmen will, ist kein Freund. Diese führende Feministin, die auch von Alice Schwarzer geradezu angebetet wird, ist damit keine Frauenfreundin sondern eine Frauenfeindin. Feminismus wurde vom System gefördert, parallel zu einer Politik des Lohndumpings, welche dazu führte, dass immer weniger Männer das nötige Kleingeld aufbringen können, um die eigene Ehefrau vollständig von der Arbeit freizustellen. Die Folgen irritieren die Glücksforscher, denn trotz der ungemein erfolgreichen „Frauen“-bewegung sind die Frauen unglücklicher geworden: „What’s Happening To Women’s Happiness?“ fragt man sich ratlos, da man die alltägliche feministische Propaganda internalisiert hat. Wer sich aber von dieser emanzipiert hat, erkennt: Feminismus ist kein Freund und Maskulismus kein Feind der Frau. Maskulismus ist das beste, das der Frau passieren kann.

Über Filter-Bubbles und Männerrechts-Strategien

Was haben Antje Schrupp, die Mädchenmannschaft und die Tagesschau gemeinsam? Sie verfolgen im Großen und Ganzem eine feministische Politik. Und was haben Diktatoren und Feministinnen gemeinsam? Sie wünschen keine offen geführte Debatte, da ein Diskurs mit offenem Ende stets zu ihrem Nachteil, einer Beschränkung ihrer Macht und Medienhoheit führen würde.

Feministische Politik hat ein wesentliches Merkmal: Männliche Opfer und weibliche Täter werden unsichtbar gemacht. Zu dem Andrizid (Massenmord an Jungen und Männern) in Srebrenica schafften es sowohl Antje Schrupp als auch die Tagesschau in ihrer Berichterstattung, das Geschlecht der Opfer unsichtbar zu machen; „die Bevölkerung“ wurde abgeschlachtet, schreibt bspw. Frau Schrupp dazu.

Ein weiteres Beispiel ist die Terrormiliz „Boko Haram“. Zu dieser durfte ich heute anlässlich des neuen Berichts von Amnesty International in der Tagesschau folgenden Satz vernehmen:

…[Boko Haram] entführt Mädchen und tötet Zivilisten… (sinngemäß aus dem Gedächtnis)

Dass Boko Haram überwiegend Jungen und Männer ermordete, ja sogar Jungen bei lebendigen Leib verbrannte – keine Silbe davon. Erst als dieselbe Terrorgruppe Mädchen entführte, kam es zu einem internationalen Aufschrei – bis ins Weiße Hause.

© Götz Wiedenroth, http://www.wiedenroth-karikatur.de / klicken zum Vergrößern

Das Unsichtbarmachen männlicher Opfer hat besonders Anja Langlois in „Die missverstandene Emanzipation“ herausgearbeitet. Dies ist ein immer wiederkehrendes Muster nicht nur bei Feministinnen, sondern auch in den Mainstreammedien: Werden Männer zu Opfern, werden gerne geschlechtsneutrale Formulierungen wie eben „Zivilisten“, „Menschen“ oder eben „Die Bevölkerung“ verwendet. Ganz anders sieht es aus, wenn Männer zu Tätern und Frauen zu Opfern werden, dann wird das Geschlecht betont.

Insofern hat es eine Frau Schrupp gut. Sie ist privilegiert als Frau und als Feministin. Das bedeutet, dass sie sich den Luxus leisten kann, sich in eine „Filter-Bubble“ einzuschließen, und ihren Lesern raten kann, diesem Beispiel zu folgen. Sie muss nicht befürchten, dass das Staatsfernsehen eine Sendereihe mit dem Titel „Lauter tolle Männer“ ins Programm aufnimmt, in welcher Gewalt und Mord an Frauen gefeiert werden, zum Beispiel mit so deutlichen Titeln wie: „Nur eine tote Frau ist eine gute Frau“; und dass man ihr bei Kritik daran mitteilt, dass solche Titel „Geistreiche Komödien“ darstellen würden, die man doch bitteschön mit einem „Augenzwinkern“ zur Kenntnis nehmen sollte. Sie muss auch nicht befürchten, dass ein männlicher Bundesverdienstkreuzträger zu einem brutalen Gewaltakt gegen eine Frau anmerkt, dass hierbei „Männerfreude“ aufkommen müsse, also Gewaltverherrlichung gegen Frauen betreibt. Auch lebt sie nicht in einer Welt, in welcher die Mainstreammedien männliche Täter und weibliche Opfer unsichtbar machen und in welcher Geschlechterpolitik stets eine Politik für Männer und gegen Frauen ist.

Sicher, für Frau Schrupp ist der Mainstream noch nicht feministisch genug, siehe: Wir brauche nämlich keine Frauenquoten, sondern Feministinnenquoten!  Ein weiteres Beispiel: Auf Freitag.de drohte eine Feministin im Interview Feminismuskritikern mit Berufsverbot.

Kommen wir jetzt zu der Männerrechtsbewegung. Kannst Du dir ernsthaft vorstellen, dass ein Männerrechtler ernsthaft eine „Maskulistenquote“ fordern könnte oder Feministinnen mit Berufsverbot drohen? Eher nicht, oder? Dieser würden sich schlicht lächerlich machen. Das liegt an den Machtverhältnissen und daran, dass sich Maskulisten bewusst sind, dass sie „unten“ sind; Feministinnen drücken vielleicht Frauenquoten durch, aber kein Männerrechtler kann ein Programm verabschieden, etwa um männliche Obdachlose aus der Gosse herauszuholen.

Genau das ist der Grund, warum es für Männerrechtler keine zielführende Strategie wäre, sich in eine Filterbubble einzuschließen; das funktioniert nur für Feministinnen – zwecks Erhaltung ihrer Meinungshoheit, denn diese ist etabliert und dominiert. Maskulisten müssen raus, und versuchen im Mainstream ihre Thesen zu positionieren, um am öffentlichen Diskurs zu partizipieren – sich in eine Filter-Bubble einzuschließen, wäre die falsche Strategie. Das ist der Grund, warum der Antimaskulist Thomas Gesterkamp forderte, Männerrechtler und Feminismuskritiker systematisch von jedem Diskurs auszuschließen; eine Taktik, zu der man nur dann ernsthaft raten kann, wenn man den Diskurs sowieso schon beherrscht. Das ist der Grund, warum Maskulisten versuchen ihre Meinung in feministischen Blogs zu veröffentlichen – und dann zensiert werden – während hingegen sich in maskulistischen Blogs kaum eine Feministin zu Wort meldet. Warum sollte sie auch? Wenn nicht im Mainstream, sondern nur in unbedeutenden Blogs die These geäußert wird, dass zum Beispiel häusliche Gewalt genauso oft von Frauen ausgeht wie von Männern, besteht für keine Feministin ein Anlass, dort hinzugehen und dagegen anzuschreiben, denn gewaltbetroffene Kinder wie Männer interessieren sie nicht. Solange im Mainstream die Sichtweise vorherrscht, dass das weibliche Geschlecht das unterdrückte sei, kann man es sich leisten, Seiten, auf denen eine gegenteilige Meinung geäußert wird, einfach zu ignorieren.

Nur Femnistinnen können es sich leisten, sich in eine Filterbubble einzuschließen, Männerrechtler können das nicht. Diese müssen ihren Bereich des Internets verlassen und mit Kommentaren und Petitionen eine Informationspolitik in ihrem Sinne verfolgen.

Kemper: "Die Maskulisten"

Derzeit lese ich:

„Die Maskulisten“ von einem Feministen, Andreas Kemper (Hg.)

Im Klappentext zu diesem Buch – in welchem seriöse und unseriöse Feminismuskritiker in eine Schublade gesteckt werden – heißt es, dass hier „aktuelle Forschungsergebnisse zum Maskulismus“ vereint werden würden. „Forschungsergebnisse“ also – das suggeriert wissenschaftliche Seriösität. Und wenn man dann ins Inhaltsverzeichnis guckt, dann hat man sie (fast) alle beisammen: Thomas Gesterkamp, Isolde Aigner, Hinrich Rosenbrock und Robert Claus – mit anderen Worten: Von wissenschaftlicher Seriosität kann hier mit keiner Silbe die Rede sein.

Gleich zu Beginn schreibt Kemper in diesem Buch, er sei durch den Artikel „Maskulismus“ in der Wikipedia irritiert worden. Er fantasiert eine Dominanz von Feminismus-Kritikern in dieser Online-Enzyklopädie. Als aber der Artikel „Maskulismus“ noch existierte – inzwischen wurde er von Feministinnen, die dort die Macht innehaben, gelöscht – wurde dort nur gesagt, dass nach Ansicht von Maskulisten Männer, die Notlagen ausgesetzt seien, diese – genau wie Frauen – ein Recht auf Unterstützung hätten und nannte anschließend ein paar Beispiele für solche Notlagen. Das alles war in den Augen Kempers: „Propaganda“, gegen die er – sehr erfolgreich! – vorging.

Im gesamten Buch vermeidet es man sorgfältig, auf die wichtigsten Fürsprecher von Männern einzugehen. Jene Männerrechtler, die mit ihrem guten Namen für ihre Sache einstehen, werden geschnitten; viel lieber zitiert man ausführlich anonyme Pöbler, bevorzugt aus dem rechten Rand des Maskulismus, um dann die ganze Männerbewegung als „rechts“ zu präsentieren. Linke Kommentatoren hingegen wie „Crumar“, „djadmoros“ oder „Leszek“ werden unsichtbar gemacht. Dazu passend muss auch die Frage gestellt werden, warum die größte deutsche Männerrechtsplattform „Alles Evolution“ nicht erwähnt wird. Die Antwort lautet: Weil sich hier Männerrechtler nicht als „rechts“ verleumden lassen denn eine links-liberale Strömung hat hier klar die Oberhand.

Ein gutes Beispiel für den demagogischen und manipulativen Umgang mit Männernrechtlern liefert Jörg Rupp über Arne Hoffmann: Auf Seite 25-26 schreibt Rupp über den Männerrechtler, an dem keiner vorbei kann, der über die deutsche Männerbewegung dozieren will:

Seine schärfste Knrikerin, Maya Bruss, zu widerlegen, gelang ihm nie. Das Trauma sitzt so tief, dass er sie bis heute als »Internetfeministin« erwähnen muss…

Es fehlt jede Quellenangabe, und das muss verwundern. Wenn hier eine solch kompetente Kritik vorgetragen wurde, warum führt man diese nicht an oder nennt zumindest eine Quelle? Machen Sie doch mal den Test, und suchen spaßeshalber nach „Maya Bruss & Arne Hoffmann“. Nix und Null.

Weiter heißt es:

Dabei belegt  er die von ihm zitierten Studien praktisch nie,…

Dieser Satz ist an Sinnlosigkeit kaum zu überbieten; „zitierte Studien“ sind die Belege und nicht zu belegen – inwiefern soll man eine Studie, die man als Beleg anführt, noch mal selbst belegen?

Weiterhin heißt es dann schließlich mit einem Pseudozitat:

[Arne Hoffmann]… zieht dabei andere, ihm missliebige Studien ins Lächerliche: »Auch mit einer Bemerkung wie >Deine Frisur sitze aber heute nicht sonderlich gut< könnten
Männer Frauen zielsicher am Boden zerstören.«
Der Spott, den er auch bei
Debatten um Frauenbibliotheken, die es ihm besonders angetan hatten, fort-
setzte, waren und sind für ihn [Arne Hoffmann] wichtiges Mittel der Auseinandersetzung.

Auch hier fehlt jede Quellenangabe. Allerdings liegt mir das Buch „Sind Frauen bessere Menschen?“ als E-Book vor. Also gebe ich einfach mal „Frisur“ in die Suchmaske ein, und: Treffer!

Der vollständige Absatz, aus welchem das Zitat aus dem Kontext herausgerissen wurde, lautet:

Eine auch in anderen Bereichen (nämlich Belästigung und Vergewaltigung)
beliebte Technik, um höhere Zahlen weiblicher Opfer zu erhalten, ist, leichte
und schwere Fälle in ziemlich dreister Weise zusammenzuschmeißen. In
einer Telefonumfrage etwa gaben 34 Prozent aller Frauen an, dass ihr Partner
sie im Verlauf der letzten Monate beschimpft hatte oder dass er eine Auseinandersetzung
beendet hatte, indem er wütend aus dem Raum gestürmt
wäre. Zwei Prozent der Befragten wurden körperlich angegriffen. Es gab auch
Frauen, die regelrecht zusammengeschlagen, gewürgt oder mit einer Waffe
bedroht wurden, aber diese Zahl bewegte sich im Promillebereich. Mit einer
eleganten Formulierung kann man solche Auskünfte leicht zu einem nationalen
Skandal hochpuschen, etwa indem man zusammenfasst: Ȇber 34 Prozent
aller Frauen wurden Opfer häuslicher Gewalt. Zum Beispiel werden sie
gewürgt, zusammengeschlagen oder mit einer Waffe bedroht…« Rein formal
ist diese Darstellung richtig, von der Aussagewirkung her aber die reinste
Gräuelpropaganda. Auch Constanze Elsner führt in einer Checkliste, anhand derer Leserinnen ihre eigene Situation einschätzen sollen, folgende
Punkte als Zeichen häuslicher Gewalt an: »Er kritisierte Sie«; »Er warf
Ihnen böse, wütende Blicke zu«; »Er beendete eine Diskussion mit Ihnen, indem
er einfach eine Entscheidung fällte.« Auch mit einer Bemerkung wie
»Deine Frisur sitzt aber heute nicht sonderlich gut« könnten Männer Frauen
zielsicher am Boden zerstören. Diese Ausweitung des Gewaltbegriffes
ist mehr als der ideologische Amoklauf einer einzelnen Autorin, sie
ist offizielle Politik unserer Bundesregierung. »Gewalt gegen Frauen ist das,
was Frauen als Gewalt empfinden«, verkündet Ministerin Bergmanns Broschüre
»Gewalt gegen Frauen hat viele Gesichter«

Das ist also die Qualität der Argumente von Antimaskulisten. Die Frage ist, ob diese Demagogie aufgeht. Bei manchen sicherlich, bei anderen nicht. So schreibt eine Rezensentin bei Amazon, die etwas über diese „Maskulisten“ erfahren wollte, sichtlich enttäuscht, wenn nicht erbost:

Man hat sich weniger um eine objektive Auseinandersetzung mit diesen Leuten bemüht (also eine umfassenden Analyse deren Positionen – und zwar sowohl pro als auch contra), als vielmehr gezielt nach Dingen gesucht, die die offensichtlich bereits vorhandene, grundlegende Ablehnung dieser Ansichten untermauern.