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Klima und Geschlecht

Heute Morgen erlitt ich eine Halluzination. Und zwar bildete ich mir ein eine Frau am Steuer eines SUV zu sehen. Kann natürlich nicht sein, denn der Klimawandel ist bekanntlich männlich. Und weiß, wie Neubauer anmerkt:

Für alle Übel der Welt ist der weiße Mann verantwortlich, er ist das Böse unter der Sonne.

Nein. Hierarchien sind geschlechtsblind. Und farbenblind. In Hierarchien stehen auch Frauen über Männern. Ist dazu irgendwann mal ein Wort der Kritik gefallen? Wir haben und hatten viele Hierarchien, an deren Spitzen und auf allen Ebenen Frauen stehen, und sie arbeiten dennoch (diesem „dennoch“ liegt zugrunde, dass man Frauen für die bessere Menschen hält) nach fragwürdigen Prinzipien wie Kriegstreiberei oder Profitmaximierung, völlig unabhängig vom Geschlecht ihrer Akteure. Und schwarze Hierarchien wie in Afrika suchen den wirtschaftlichen Aufschwung und bauen deshalb massenhaft Kohlekraftwerke (von China* fange ich gar nicht erst an), während gleichzeitig in Ländern wie Südafrika Weiße Freiwild sind.

Neubauer an anderer Stelle:

Die Klimakrise ist sexistisch. Sie trifft Frauen mehr als Männer, gleichzeitig sind Frauen seltener dort vertreten, wo Lösungen verhandelt werden. Endlose Studien belegen das.

Also kämpfen wir heute – wie jeden Tag – für feministische Antworten. #FeministischerKampftag – Twitter

Dazu erstens, der Klimakiller ist auch weiblich und zur WM in Katar sind tausende von Männern in der tödlichen Hitze gestorben – wären es Frauen gewesen, die Presse und Politik hätten sich überschlagen – so aber drang das massenhafte Sterben kaum ins Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit. Diese selektive Berichterstattung ist es, weshalb man sich zu so einer Bescheuertheit – „Frauen besonders betroffen“ – versteigen kann.  Umso mehr man in einem Beruf den Witterungen – also auch der Hitze – ausgesetzt ist, umso männlicher ist er. Dass man das nicht weiß, liegt daran, dass man einen voreingenommenen Blick auf Leben und Arbeit der Menschen wirft, man die Kameras nur dort aufstellt, wo allein leidende Weiblichkeit zu sehen ist:

Ein typisches Bild, das gerne gezeigt wird, sind Näherinnen bei der Maloche in Textilfabriken. Wer aber denken kann, denkt sich vielleicht, dass man die Kameras auch woanders hinstellen könnte, und zwar in die Minen oder bei Bauarbeiten, wo man dann vielleicht Männer bei harter Arbeit sehen könnte, und das noch nicht mal im Sitzen…

Vor allem aber: Wenn eine tödliche Bedrohung abgewendet werden kann, wäre es mir erstmal egal, wer zur Rettung heraneilt. Wenn man hingegen Zeit und Muße findet, seinen Rassismus und Sexismus auszuleben und Hautfarbe und Geschlecht der Akteure zu monieren, dann stellt sich die Frage, ob die Bedrohung tatsächlich eine ist.

Und meinen sie es ernst, mit ihrem Klimakampf? Warum bekämpfen sie weiße Männer, was eine pure Zeitverschwendung ist, anstatt sich den eigentlichen Gefahren* zuzuwenden:

*Eine schlaue Klimaaktivistin wird hier einwenden, dass die Prokopfemission in China viel niedriger ist. Das ändert aber nichts daran, dass China gerade einen massiven Ausbau von Kohlekraftwerken betreibt, und davon geht die eigentliche Gefahr aus. Der „heldenhafte“ Kampf hierzulande ist einfach sinnlos, wenn China nicht umlenkt. Auch wenn alle Deutschen im Winter frieren und mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, weil die Neubauers ihre Politik durchsetzen konnten, wird die Welt dennoch untergehen – immer vorausgesetzt, an der Klimastory ist was dran.

„Klimakampf, nicht Klimakuscheln“ Ach ja?!

Die Klimakleber haben die Apokolokynthose, äh, die Apokalypse vor Augen. Wenn nicht schnell etwas passiert, geht die Welt unter. Von daher kann eigentlich kein einziges Mittel übertrieben sein im Kampf gegen den Klimakollaps. Der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel: Die könnten auch eine KITA stürmen und alle dort umlegen, selbst das wären nicht unverhältnismäßig angesichts dessen, dass die ganze Menschheit draufgeht und Kinder nur nutzlose CO2-Produzenten sind.

Die Blockaden der Klimakleber haben schon Rettungswägen im Noteinsatz blockiert und in mindesten einen Fall eine Tote gefordert, was die Leidmedien aber verschweigen und schönreden. Die Klimakämpfer haben die Presse hinter sich und selbst der mächtigste Mann im Staat hat ganz viel Verständnis und findet nur sanfte Worte dazu, dass ein überlebensnotwendiger Bergungswagen nicht durchkam (aus einer anderen Quelle hieß es, sie wäre schließlich gestorben):

„Ich glaube, dass wir kritische Haltung, kritischen Protest, akzeptieren müssen. Dass die Aktionen jetzt nicht auf sehr weitreichenden Beifall gestoßen sind, ist auch offensichtlich“, sagte Scholz. „(Auf) meinen auch nicht“

Was für ein zahnloses Gewinsel, man stelle sich vor, hier wären AfD-Demonstranten für den Tod einer Frau verantwortlich. Wie dann die Reaktionen ausfallen würden…

Der Tod der Frau würde von einem der Anführer der Klimakleber mit

„Scheiße aber: nicht einschüchtern lassen. Es ist Klimakampf, nicht Klimakuscheln, & shit happens.“

kommentiert, was er dann aber zurückgezogen hat.

So? Klimakampf also? Kein „Kuscheln“ bei diesen Medien, die alles schönreden; diesen Politikern, die voller Verständnis sind; dieser Polizei, die vor Rücksichtnahme überfließt? Kein „Kuscheln”, wo sie sich ihren Aktivismus von Milliardären bezahlen lassen, die auch Bußgelder übernehmen und dem einen oder anderen den Klimaprotest als Vollzeitberuf ermöglichen? Das soll „Klimakampf und nicht Klimakuscheln“ sein? Wo man selbst so gut wie nichts riskiert, zum Beispiel Kriegsgefangenschaft, russische, Dauerschäden oder Tod?

Dieser Kampf wäre an ganz anderer Stelle zu führen: Nämlich in China. Denn selbst wenn Deutschland seinen CO2-Ausstoß auf Null reduzieren würde, würde die Apokalypse dennoch kommen, wenn das Reich der Mitte seine Energiepolitik nicht überdenkt und von dem Bau dutzender Kohlekraftwerke absieht. Ja! China! Das wäre ein Klimakampf, ein echter, wo man auch was riskieren würde. Man könnte ja klein anfangen und vorerst mal die chinesische Botschaft blockieren. Und erst dann den Flieger nach China besteigen, oder per Anhalter dorthin reisen. Beim bisherigen „Klimakampf“ kamen bislang nur andere ums Leben, während man selbst keine Risiken einging. Und man erreicht auch nichts nennenswertes. Wo sind eure Opfer, um die Menschheit, die Erde, die Welt zu retten? Offensichtlich meint ihr es nicht ernst.

Klimakiller Frau und warum es sowieso zu spät ist

Was den Klimawandel angeht, so könnte ein unbedarfte Beobachter der naiven Meinung sein, die Autofahrer wären das Problem. Oder die Fleischesser. Stimmt natürlich nicht, in Wirklichkeit sind die Männer das Problem, und zwar weil sie Auto fahren und weil sie Fleisch essen. So jedenfalls die Erkenntnis eines Portals, das jede ideologische Indoktrination von sich weist, und sich „Klimafakten“ nennt. Wie es um die „Fakten“ bestellt ist, wenn man sich den Zeitgeist anpasst und mal wieder den Mann als das eigentliche Übel ausmacht, sei mal dahingestellt – und auch, dass „die Frau“ jede Menge davon ausgibt und konsumiert, was der Mann so umweltschädlich erst erarbeitet hat – aber Hach: ihre Weste ist weiß.

Plump will sowas aufgezogen sein, so heißt es zum Schluss eines Dokuments, das den Mann als Klimasünder vorführt:

Aber so ganz stimmt das nicht. Denn erwiesen ist auch, dass Frauen mehr Milchprodukte konsumieren. Und da Milch meist von Kühen stammt, tragen auch Frauen ihr Scherflein zum Klimawandel bei. Aber nicht nur mit Joghurtlöffeln. Die Frage ist auch, welchen Anteil Kosmetika, bei deren Herstellung viele Rohstoffe verbraucht werden, am Klimawandel haben. Hier wird die Datensuppe dünn. Anzunehmen ist jedenfalls, dass weltweit mehr Frauen Kosmetika verwenden als Männer. Auch das Mehr an Kleidung und modischem Zubehör belastet das Klimakonto der Frau, falls sie nicht zu Ökoware greift.

Wo es nicht in die Ideologie passt, wird einfach nicht weiter geforscht – kennt man ja.

Mit geballter Frauenpauer jedenfalls dürfen jetzt die Grünen ihre Programmatik durchsetzen, wonach in Zukunft nur noch Reiche sich das Autofahren werden leisten können. Dabei wird ein Kahlschlag an der Infrastruktur vorgenommen, der sich zu der größten Katastrophe seit dem zweiten Weltkrieg ausweiten könnte. Umstieg auf Elektroautos – also höherer Strombedarf – und Stilllegung von Atom- und Kohlekraftwerken – also geringere Stromerzeugung wird gleichzeitig vorangetrieben und niemand in den Qualenmedien merkt auf. Bei der grünen Parteispitze weiß man einfach, das geht schon. Stromausfall? Ach Herrgott, da hat man halt zwei Stunden kein Licht, und das Netz funktioniert als Speicher – wahre Bildungs- und Intelligenzbestien, die da regieren.

Und alles für nichts. Denn der Klimazug ist abgefahren. Wenn die Klimatisten recht haben mit dem Klimawandel, wird er sowieso kommen, denn Deutschland macht mit 1,8% an den CO2-Emissionen den Braten auch nicht fett und andere Länder, allen voran China und die USA, tun einen Teufel, uns als „Vorbild“ zu sehen, wie es immer heißt. Denn wir als „Vorbild“ richten uns zugrunde und kaufen zudem schmutzigen Strom aus dem Ausland ein. Aber Hauptsache wir haben eine (vermeintlich) weiße Weste, wie wir uns als Heilsbringer der Welt präsentieren.

Empfehlung: Prinzessin Mononoke

Prinzessin Mononoke ist ein wunderbarer Fantasyfilm, der mich berührt hat. Er verhandelt, ob Mensch und Natur in Frieden zusammenleben können. Die Darstellung von Geistern, Tieren und Waldgottheiten ist einfach märchenhaft gelungen, ein opulentes Filmerlebnis mit einem ernsten Anliegen.

Zu Beginn wird die Hauptfigur Prinz Ashitaka von einem tödlichen Fluch getroffen, woraufhin er sich aufmacht, Heilung zu suchen bei einem Waldgott, der Leben schenken kann. Dabei trifft er auf Menschen, die eine Eisenhütte (Symbol für die Industrialisierung) betreiben und Krieg führen gegen die Geister und Waldgottheiten, deren Heimat sie abholzen. Als Zuschauer ist man dabei ganz auf der Seite der Natur. Es stimmt einen traurig, wie Tiere und Geister hingeschlachtet werden. Man kann aber die Menschen unter ihrer Anführerin Eboshi nicht einfach als „böse“ abtun, ihrer Interessen sind nachvollziehbar, der Film macht es einem also nicht zu leicht. Ashitaka ist nicht daran gelegen, einfach einer Partei zum Sieg zu verhelfen, sondern sucht einen friedlichen Ausweg aus dem Konflikt.

Während man in der Klimadebatte Männer anfeindet, steht hier eine rundum gelungene Männerfigur mitten im Krieg zwischen Natur und Mensch. Der Film ist also geeignet, Kindern auf männerfreundliche Weise das Anliegen des Naturschutzes nahezubringen, ohne in simple Gut-Böse-Muster abzugleiten.

Doku: Wie im Interesse des Kapitals Wissenschaft mit Wissenschaft manipuliert wird und das in die Katastrophe führt

tl;dr

Da jeder Eingriff in die Wirtschaft, jede Regulierung der Industrie als Sozialismus, also das pure Böse verstanden wird, wird geleugnet, dass diese Industrie unsere Lebensgrundlagen zerstört, zum Beispiel mit Bienensterben, Klimawandel etc…

Die Dokumentation „Forschung, Fake und faule Tricks“ erzählt wie die Wissenschaften manipuliert werden, um die Interessen der Kapitalisten zu schützen, das heißt zu verhindern, dass Produkte, die z.B. Bienensterben verursachen, verboten werden.

Dabei werden ausgeklügelte Strategien angewendet. Wissenschaft bedeutet z.B., dass man grundsätzlich Zweifel hegt, die Dinge hinterfragt, und genau diese Eigenart der Wissenschaft wird missbraucht, um Zweifel an bestimmten Ergebnissen seriöser Forschung zu säen, die nahelegen, das man die Industrie regulieren muss. So werden Pseudostudien finanziert, die zu anderen Ergebnissen kommen und andere, „alternative“ Erklärungen anbieten. Auf diese Weise wird Verwirrung und Konfusion gestiftet, alles wird in Zweifel gezogen, was zur Folge hat, dass der Gesetzgeber nicht aktiv wird. Am Bienensterben wäre somit nicht ein profitables Pestizid verantwortlich, sondern Parasiten, eingeschleppte Hornissenarten etc. Oder es wird behauptet, es gäbe keinen Klimawandel, oder wenn doch, dann wäre er nicht menschengemacht, alles unterlegt mit „soilder“ Wissenschaft.

Wie ein Thriller erzählt sich dann die Geschichte über die Machenschaffen der Tabakindustrie. Vorgestellt werden Eigentümer der großen Tabakkonzerne, die unter Eid aussagten, dass Nikotin nicht abhängig machen würde, und die sich dazu auf vermeintlich „solide“ Wissenschaften beriefen. „Solide“ ist alles, was den Interessen der Kapitalisten nutzt. Dumm nur, dass ein Mitarbeiter eines Tabakkonzerns Dokumente leakte, welche bewiesen, dass sich Wissenschaftler, Manager und Anwälte der Tabakkonzerne im Klaren darüber waren, dass a) Rauchen abhängig macht und b) zu Tod und Elend führt. Dokumente, denen sich entnehmen ließ, wie man gezielt mit Wissenschaft manipulierte, um diese Erkenntnisse zu verwässern. Diese Methodik diente dann als Blaupause für andere Interessen, zum Beispiel dem Leugnen des Klimawandels.

Dabei stellt sich die Frage, warum manche Akteure mit aller Leidenschaft diesen Konsens der seriösen Wissenschaften in Zweifel ziehen. Natürlich zum einen, weil Kapitalisten nicht ihre Profite gefährdet sehen wollen. Aber eine andere Erklärung ist noch verblüffender: Eine Wissenschaftlerin untersuchte die Biografien der führenden Klimaleugner und kam zum Ergebnis, dass es sich um Libertäre handelt. Diese lehnen jeden Eingriff in die Industrie als Kommunismus ab. Das ist für sie das pure Böse. Wenn aber z.B. die Ölindustrie zu katastrophalen Konsequenzen, dem Klimawandel, führt, dann muss in die Wirtschaft eingegriffen werden. Das wird als Bedrohung der „Freiheit“ und sozialistischem Umbau der Gesellschaft verstanden. Deshalb wird die Existenz dieser Probleme geleugnet. Ein gutes Beispiel, wie ein „freier Markt“ zum schlechtmöglichsten Ergebnis führt.

Die Doku (90 Minuten) ist zur Gänze sehenswert, entweder auf Youtube, oder wer die Datenkrake meiden will, noch einige Zeit auf ARTE (eventuell muss der Ton manuell eingeschaltet werden).

Männer richten die Welt zugrunde. Frauen sitzen zu Hause vor dem Fernseher.

Derzeit kommt es im guten alten, deutschen Patriarchat zu Störungen. Es läuft nicht mehr richtig rund. So kommt es zum Beispiel zu Medikamentenengpässen und das ist so richtig übel. Auf Medikamente angewiesen zu sein, und dann keine mehr zu erhalten ist eine fiese Sache. Schuld sind natürlich Männer, denn Männer halten die ganze Welt am Laufen, und wenn es stottert, dann stehen selbstverständlich sie in der Verantwortung.

Halt! „Halten die Welt am Laufen“?!

Was für eine zynische Verkehrung der tatsächlichen Verhältnisse. Männer richten die Welt zu Grunde! Medikamente beispielsweise werden mit grausamen Männer- und Tierversuchen erforscht. Und nicht nur das: Wo immer die Männer am schaffen sind, steuern sie zielsicher auf die Katastrophe zu: Klima, Umweltverschmutzung, Atom-GAUs, Kriege, Orangenhaut etc. pp..

Hin und wieder versuchen Feministen nachzuweisen, dass Frauen nicht ganz so unschuldig sind, wie man meinen könnte. Dann werden unter großen Mühen irgendwelche Frauen gesucht, die sich genauso wie Männer schuldig gemacht haben. Aber davon sollte man sich nicht ablenken lassen: Der Erfinder der Atombombe war ein Mann.

Genau so einer, der zum Beispiel unter Tage Kohle schürft und damit direkt verantwortlich ist für den Klimawandel. Er muss das ja nicht tun, er könnte stattdessen bei Green Peace anheuern. So könnte er seiner Familie, ganz besonders den Kindern, auch den Lebensunterhalt sichern.

Wer hingegen Zwängen ausgesetzt ist, ist seine Frau. Sie ist schlicht genötigt, all die planetenzerstörenden Übel von Milchprodukten über Strom bis Heizung und SUVs zu nutzen. Würde sie alles boykottieren, was üble Männer in ihren Teufelsküchen zusammenbrauen, sie müsste in einer Höhle leben. Ohne Tür. Man kann einfach nicht von einer Frau verlangen, dass sie auf Kosmetika verzichtet, die mit Vorhäuten genitalverstümmelter Säuglinge produziert wurden.

Das heißt: Frauen müssen an die Macht. Man nehme die BILD. Seitdem bei ihr eine Frau die oberste Chefin ist, hat sie sich von einem menschenverachtenden Hetzblatt zu einem leuchtenden Vorbild für alle Humanisten gewandelt.

Chomsky: „Kollaborateure der Macht“

In den letzten Jahren begann ich meine Kurse damit, den Studenten klarzumachen, dass sie eine Wahl treffen müssen, die noch niemand in der Geschichte der Menschheit treffen musste. Sie müssen entscheiden, ob die organisierte menschliche Gesellschaft überleben soll. Selbst als die Nazis wüteten, war niemand mit dieser Entscheidung konfrontiert. Jetzt schon.

[…]

Allein die psychologische Hürde jedoch ist eine Blockade, die besagt, „ich kann da nicht hinsehen, ich muss bei den üblichen Vorstellungen bleiben, und dies ist irgendwie etwas so Radikales, dass wir davor Angst haben müssen“.

Grundsätzliches zum Klimawandel

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Berlin und Umgebung 2017 und 2018

Leute, der Klimawandel ist irreversibel. Das heißt, wenn der eindeutige Beweis erstmal da ist, ist es zu spät. Insofern sollte man vielleicht mal innehalten und mit offenem Geist prüfen, ob die ganzen Klimaforscher nicht doch Recht haben könnten.

  1. Ein Pseudoargument
  2. Ist CO2 ein Treibhausgas?
  3. Sonne und Kosmische Strahlung
  4. Die heilige Greta und die Gutmenschen
  5. Klimaskeptiker und seriöse Klimaforschung oder: „Rauchen ist gesund!“

1. Ein Pseudoargument

Einer meiner Freunde ist Klimaskeptiker. Aber nicht einfach so, wie jemand, der in der Zeitung etwas zum Klimawandel liest, und sich dann einfach denkt: „Die liegen falsch“ und gelangweilt weiterblättert, sondern einer, der mit großer Leidenschaft dabei ist. Als ich einmal bei ihn übernachtet hatte, war er am Morgen beim Kaffee schon dabei, irgendwelche Diagramme zu studieren. Irgendetwas muss ihn zutiefst getriggert haben, dass er wirklich viel Zeit in das Thema steckt. Er ist so leidenschaftlich Klimaskeptiker wie ich Männerrechtler. Er kennt jede These und die dazugehörige Antithese, er ist rundum informiert, hat auf alles eine Antwort – dachte ich. Er hatte mich damals auch überzeugt und ehrlich gesagt war ich erleichtert, eine Sorge weniger zu haben, bzw. machte ich mir unter seiner Anleitung Sorgen, dass wir in eine Eiszeit eintreten könnten.

Dann allerdings änderte ich meine Meinung. Und das führte zu Streitgesprächen. Und das ist mein Pseudoargument: Er konnte mich, den Stümper, nicht widerlegen, er, der große Spezialist. Wir führten mehrere Auseinandersetzungen über E-Mail, und ich, der etwas Zeit in Recherchearbeit investierte, lieferte ihm Argumente, auf die er nichts entgegnen konnte. Als erstes war da die schöne Tabelle, in welcher ein Klimaforscher Punkt für Punkt auf einen Klimaskeptiker eingeht. Mein Freund versprach mir, dass er mir darauf antworten würde, was aber nie geschah.

2. Ist CO2 ein Treibhausgas?

In einer unserer Auseinandersetzungen ging es um die Frage, inwieweit es bewiesen ist, dass es sich bei CO2 tatsächlich um Treibhausgas handelt. Das ist nämlich nicht bewiesen, allerdings muss man hierzu wissen, dass sich in der Physik nichts beweisen lässt, nicht mal die Schwerkraft, denn es gilt:

„Das fundamentale Maß für den Erfolg einer naturwissenschaftlichen Theorie ist die Übereinstimmung mit Beobachtungen und Experimenten. Durch den Vergleich mit dem Experiment lassen sich der Gültigkeitsbereich und die Genauigkeit einer Theorie ermitteln; allerdings lässt sie sich niemals ‚beweisen‘.“

Im Labor ist der Treibhauseffekt von CO2 so gut bewiesen, wie man in der Physik halt etwas „beweisen“ kann, hier vorgestellt in einem Video bei Kopfball. Außerhalb des Labors war diese Wirkung viel schwieriger zu „beweisen“, allerdings bestätigte eine Studie 2015 die Treibhauswirkung in der freien Natur.

Zum Thema CO2 wird auch gerne angeführt, dass die Konzentration dieses Gases in der Atmosphäre verschwindend gering ist und der menschliche Anteil daran nochmal gegen Null geht. Nun, obwohl wir nur wenig CO2 in der Luft haben, ist die Wirkung durchschlagend: Überall auf dem Planeten grünt und blüht es. Das heißt, es ist berechtigt, anzunehmen, dass auch eine geringfügige Erhöhung eine große Wirkung entfalten kann, besonders in einem chaotischen System, wie es das Klima darstellt. Dazu kann man auch auf die Medizin verweisen: Wenn ein Mann von 80 Kg ein Tablette mit 1 mg Wirkstoff einnimmt, dann bedeutet das ein Verhältnis von Gewicht zu Medikament von 80.000.000 : 1 und dennoch wirkt es. Die These, dass eine geringfügige Änderung immer nur auch eine geringfügige oder keine Wirkung entfaltet, lässt sich nicht halten.

Eine der Lieblingsthesen der Klimaskeptiker ist, dass der CO2-Anstieg heute und früher nicht Ursache sondern Wirkung der Klimaerwärmung sei, dazu führt u.a. Rahmstorf an:

(4) Aus der Zeitverzögerung zu schliessen, dass CO2 keine Wirkung auf die Temperatur hat, ist ein Trugschluss. Der verzögert einsetzende CO2-Anstieg verstärkt vielmehr die Erwärmung. Es handelt sich um eine ganz normale positive Rückkopplung: steigende Temperaturen setzen CO2 aus dem Ozean frei, höhere CO2-Werte in der Atmosphäre wiederum führen zu weiterer Erwärmung. Was bei diesem Kreislauf zuerst anfängt, hängt einfach davon ab, woran von außen „gedreht“ wird: an der Temperatur (wie durch die Milankovich-Zyklen) oder am CO2 (wie durch den Menschen).

Einfach erklärt (aber englisch) ist der Zusammenhang zwischen CO2 und Treibhauseffekt hier und hier.

3. Sonne und Kosmische Strahlung

Es wird gerne behauptet, dass der Einfluss der Sonne bzw. der kosmischen Strahlung von der seriösen Forschung gemieden wird, da sich hier der „Beweis“ fände, diese und nicht das vom Menschen beigefügte CO2 seien ursächlich für den Klimawandel.

Auch wird behauptet, dass der Treibhauseffekt gegen den 2. Satz der Thermodynamik verstoße, womit dann wieder die Sonne die Hauptursache für einen Klimawandel wäre. Wenn das so glasklar wäre, hätten wir die ganze Klimadebatte gar nicht weil sich die Wahrheit dazu durchgesetzt hätte. Die Widerlegung dazu findet sich dann auch direkt unter einem Video, in welchem diese abenteuerliche Behauptung aufgestellt wird:

Sie wenden ein ausschließlich für ein Gesamtsystem(!) gültiges Naturgesetz ( den 2. HS ) auf ein Teilsystem an ( was methodisch falsch ist ), nämlich CO2 in er oberen Atmosphäre. Dabei unterstellen Sie noch, Strahlung könne solches CO2 nur in Richtung Raum emittieren ( was die nächste falsche Annahme ist ). Aus diesen zwei physikalisch falschen Annahmen leiten Sie dann ab, dass der Treibhauseffekt dem 2. HS der Thermodynamik widerspräche. Da kann ihre Argumentation sogar konsistent sein: Wenn Sie schon am Anfang mit zwei Fehlern starten, können Sie am Ende nicht bei was Richtigem rauskommen.

Umgekehrt wird ein Schuh draus: Wenn CO2 von der Erde emittierte Wärmestrahlung z. T. absorbieren kann und wenn die Anzahl an CO2 Molekülen in der Atmosphäre steigt und wenn ferner unzielgerichtete Abstrahlung von eben jenen CO2 Molekülen erfolgt, muss AUFGRUND(!) des 2. HS der Nettowärmefluss sich verschieben – wie marginal auch immer. Der Treibhauseffekt ist somit die Erfüllung des im 2. HS postulierten Naturgesetzes – das genaue Gegenteil von dem, was Sie behaupten.

 

4. Die heilige Greta und die Gutmenschen

Ich müsste erkennen, dass die Klimaüberzeugten falsch liegen, da die Gutmenschen ein Kind wie eine Heilige anbeten. Das ist: Keine Argument. Wenn man Zustimmung von Idioten, Arschlöchern oder Gutmenschen erhält, heißt das nicht, dass man falsch liegt, egal, welcher Wirbel um einen veranstaltet wird. Aber ja: Ich finde es problematisch, dass Gutmenschen das Thema gekapert haben, denn ihre selbstgerechte Art und ihre Sucht, allen zu zeigen, wie gut und toll man doch ist, stößt die Menschen ab – wäre ich ein Öllobyist, ich würde mich über Greta freuen. Übrigens gibt es Gutmenschen auch auf der Seite der Klimaskeptiker, also solche, die heucheln, sie fänden es schlimm, wie die gute Greta „missbraucht“ wird, während es ihnen aber tatsächlich vollkommen am Arsch vorbeigeht, wie es ihr ergeht. Zu verschiedenen, häufig geäußerten Vorwürfen äußert sich Thunberg hier: Greta Thunberg stellt sich ihren Hatern. Tatsächlich halte ich Gutmenschen für schädlich, da sie mit ihrer selbstgefällig-missionarischen Attitüde die Leute dazu reizen, gleich noch mal 100 Kohlekraftwerke zu bauen. (Nachtrag: Kritik zu Thunbergs Auftreten unten im Kommentar)DKfgeKxW0AA6G_y

5. Klimaskeptiker und seriöse Klimaforschung oder: „Rauchen ist gesund!“

Ganz wie früher die Tabakindustrie – „Rauchen ist gesund!“ – „Mehr CO2 ist gut als Dünger!“ –  kaufen sich interessierte Lobbygruppen wissenschaftliche Mietmäuler, die auf hohem Niveau lügen. Ein weiteres Beispiel, dass die neoliberale Profitgier nicht das Beste hervorbringt, wie behauptet wird. Aber werden nicht auch die Wissenschaftler, die vom anthropogenen Klimawandel überzeugt sind, genauso gekauft – immerhin bezahlt man sie dafür, dass sie das Märchen der Gutmenschen nach- bzw. vorbeten, oder? Nein, denn dass Wissenschaft an den Universitäten aus Steuern finanziert wird, ist trivial. Auch besteht ein Unterschied zur Scharlatanerie wie zum Beispiel die der Gender-Studies. Denn warum diese nicht wissenschaftlich sind, lässt sich nachvollziehbar darlegen. Dazu wurde auch mal ein Fragebogen an Vertreter der Gender-Studies verschickt, um die Wissenschaftlichkeit dieser Studienrichtung zu evaluieren. Man erhielt keine Antwort, obwohl das spielend einfach möglich gewesen wäre, wäre Gender tatsächlich eine wissenschaftliche Disziplin (Naja: Wissenschaft ist laut Gender-Studies sowieso nur ein patriarchales Konstrukt, um Frauen zu unterdrücken, insofern…). Anders die Klimawissenschaftler: Wenn man diese mit kritischen Fragen konfrontiert, gehen sie darauf ein, man stellt sich der Kritik, und anders, als es Klimaleugner behaupten, herrscht in der seriösen Wissenschaft nahezu Konsens über den menschengemachten Klimawandel:

Hat er [der Klimaskeptiker] sich nie gefragt wie es sein kann, dass praktisch alle professionellen Klimatologen der Welt an das „Märchen“ der Erderwärmung glauben, während nur eine Handvoll Pensionäre die Wahrheit erkennt? Dies zu glauben erfordert schon eine recht abenteuerliche Verschwörungstheorie – jeder dieser Forscher, darunter viele Nobelpreisträger, müßte entweder dumm oder unredlich sein. Die Wahrheit ist viel einfacher: Klimatologen kennen die „Skeptiker“-Argumente zwar alle, sind aber aus guten wissenschaftlichen Gründen zu einer anderen Einschätzung gekommen.

[Nachtrag] Ein weiteres solches „Skeptiker“-Argument ist bspw., dass der auch oben in der Grafik angeführte Cook in seiner Studie so nachlässig war, auf einem Spektrum eine Zustimmung von 1% – 100% unter den Klimaforschern abzufragen, was den anthropogenen Klimawandel angeht. Das ist so eine Lüge auf „hohem Niveau“: Manche fallen auf solche Lügen rein, andere setzen sie absichtlich in die Welt (tatsächlich heißt es zur Cook-Studie: „We examined a large sample of the scientific literature on global CC, published over a 21 year period, in order to determine the level of scientific consensus THAT HUMAN ACTIVITY IS VERY LIKEYL CAUSING MOST OF THE CURRENT GLOBAL WARMING (anthropogenic global warming, or AGW)“).

Ich werfe den Klimaskeptikern vor, dass sie – um kognitive Dissonanzen zu meiden, denn es handelt sich bei ihrer Überzeugung um eine Leidenschaft, eine Ideologie – sich nur in ihrer Filter-Bubble informieren und die seriöse Forschung meiden. Um mal mich selbst zu loben mit meiner eigenen Leidenschaft: Ich lese bei Feministen mit, obwohl es Masochismus gleichkommt. Ich lese Romane wie „Nur ein toter Mann ist ein guter Mann“ oder Sachbücher von mehr oder weniger führenden Feministen. Ich besuche regelmäßig feministische Blogs und guck nach, ob sie neue Argumente haben. Ich habe Thesen und Argumente eines Klimaskeptikers gegenrecherchiert mit dem Ergebnis, dass er nichts erwidern konnte. Denn während Klimawissenschaftler genau wie Maskulisten auf die Thesen der Klimaskeptiker bzw. der Feministen eingehen, findet der umgekehrte Prozess nicht oder nur kaum statt. Der Grund, warum die Klimaskeptiker nicht umdenken, liegt nicht in der Qualität ihrer Argumente sondern daran, dass Menschen nie – oder so gut wie nie – ihre Meinung ändern.

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Original

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…nicht zu retten.