Mir zu sagen, ich wäre „rechts“, ist gefährlich, denn wenn Vernunft und der Wunsch aufrecht gehen zu wollen, rechts ist, dann führt das zu einer Linksflucht.
Als Linker stimme ich nicht mit pseudolinker Ideologie überein; also eine Ideologie, die nicht den Konflikt zwischen Arm und Reich adressiert, sondern sich an Gedöhns abarbeitet. Mein wichtigstes Ansinnen hierbei ist, dass ich hoch erhobenen Hauptes durch die Welt gehen will. Pseudolinke wollen mir das aber nicht erlauben. Ich habe mich zu schämen, weil ich weiß bin. Ich habe mich zu schämen, weil ich ein Mann bin; weil ich ein alter weißer Mann bin. Aber ich weise diese Anklage zurück, in allen Punkten, und somit lehne ich das ganze bigotte Theater ab.
Denn jemanden aufgrund unverschuldeter Eigenschaften, Geburtsmerkmalen anzuklagen, war ja schon immer der Renner in der Menschheitsgeschichte. Und siehe da: Die besseren Menschen, seien sie farbig, seien sie weiblich, machen es kein Stück besser als derjenige, dem diese Ismen angeblich in den Genen liegen, bzw. anerzogen sind; kein Stück besser, als derjenige, der Rassismus und Sexismus angeblich mit der „Muttermilch“ aufgesogen hat, wie es immer heißt.
Ich komme aus einem linksalternativen Haushalt. Ich habe mit der Muttermilch aufgesogen, dass man Farbige mit Respekt zu behandeln hat. Ich habe mit der Muttermilch aufgesogen, dass man Frauen mit Respekt zu behandeln hat. Und hier ist schon der Fehler: Nur Farbige, aber keine Weißen. Nur Frauen, aber keine Männer. Mir wurde also Rassismus und Sexismus beigebracht.
Das ist nicht links, denn links meint einen universellen Wert des Menschen unabhängig von Hautfarbe und Geschlecht.
Als ich hier einen Verweis einfügte, fragte ich mich, ob das „weiß“ in „Alter weißer Mann“ notwendig wäre. Das hier ist ein maskulistischer Blog, Rassismus ist eher ein Randthema und von männlichen Problemen wie dem Empathygap sind auch farbige Männer betroffen.
Beim Nachsinnen darüber ging mir auf, dass mir der Rassismus geradezu aufgenötigt wird. Ja, es wird oft einfach nur „der Mann“ angefeindet. Oft genug aber eben auch der „weiße” (wobei Verbrechen wie Vergewaltigung, für die der weiße Mann gehasst wird, überproportional oft von farbigen Männern begangen werden, wofür man sie von pseudolinker Seite aus aber nicht anfeindet).
Der durchschnittliche Mann wird auf zwei Ebenen attackiert, auf der sexistischen wie der rassistischen. Von daher ist das Unterstreichen, dass man den „weißen Mann“ gegen Attacken verteidigt, absolut berechtigt. Sich gegen Attacken gegen den alten weißen Mann zu stellen, birgt aber die Gefahr, dass man eine Verherrlichung des Weißsein betreibt. Zu erst kommt ein Journalist um die Ecke und meint, alte weiße Männer wären scheiße, und als Reflex betet man runter, was weiße Männer alles leisten, was Weiße leisten – und das birgt die Gefahr, dass man ins rassistische abgleitet. Das ist entbehrt nicht einer gewissen Ironie: Der „antirassistische“ (in Wirklichkeit ein rassistischer) Diskurs züchtet Rassisten dort heran, wo man sich nicht gefallen lassen will, als Weißer rassistisch erniedrigt zu werden.
Die Aufklärer damals, die sich mit so einem gottlosen Verein anlegten, hatten es nicht einfach. Ein falscher Satz, und man wurde verbrannt. Deshalb beteuerten sie seitenweise in ihren Schriften, dass sie nicht auch nur den geringsten Zweifel an heiligen Dogmen übten und erst recht nicht schüren wollten, bevor sie dann ganz leicht an ihnen rüttelten.
Wenn Du länger hier mitliest, weißt Du, dass ich kaum diese Praxis ausübe, zu beteuern, ich wäre keiner von den Bösen Rassisten und Sexisten. Ich pöbele rum, und gerate damit in den Verdacht, Rassist und Sexist zu sein.
Was den Sexismus angeht: Ich habe drei Typen von Frauenfeinden ausgemacht (über die schreibe ich noch mal*), und einer ist gar kein Frauenfeind, und das ist so einer wie ich: Der Realist. Der Mainstream verherrlicht Frauen, der Realist betrachtet sie nüchtern und erkennt so: Sie sind privilegiert und haben das nicht verdient – die Dividende im Patriarchat wird nicht an Männer sondern an Frauen ausgezahlt. Ganz schön frauenfeindlich, was?
Oder Rassismus: Genau dieselbe Nummer. Obwohl: Langsam werde ich zum Rassisten, das heißt, ich entwickle eine Voreingenommenheit gegen Farbige, da mir Rassisten kontinuierlich ans Bein pinkeln. Vermutlich steckt eine Agenda dahinter. Dabei wird geleugnet, dass es Rassismus von Farbigen gebe, genauso wie es heißt, jeder Weißer wäre ein Rassist – und das ist rassistisch. Mit Folgen: Es ist ein Hassideologie und ich denke, es bringen mehr Schwarze Weiße aus Rassenhass um als umgekehrt. Da die Rassisten aber den Diskurs beherrschen, dürfen solche Verbrechen nicht rassistisch genannt werden, womit sie auch nicht weiter verhandelt werden, sondern zu den Akten gelegt, womit das Morden weitergeht: „Das war kein Rassismus und jetzt Themenwechsel“.
Und es ist eine brutale, stickige Atmosphäre, die man besonders merkt, wenn man sich exponiert. Die Drohungen, bis hin zu Gewalt und Folter sind kaum verhohlen. Wen würdest Du öffentlich lieber beleidigen: Die Gruppe der Frauen oder die Gruppe der Männer? Die Gruppe der Farbigen oder die der Weißen? Was ist riskanter, und was sagt das über die Machtverhältnisse aus?
Könnte sich ein Chefredakteur oder Politiker solche Äußerungen umgekehrt über Frauen leisten? Bliebe er im Amt? Ginge es in Ordnung, wenn ich z.B. festhalte, dass Kanacken peinlich sind? So wie Almans peinlich sind…? Wobei, das sind letztere ja tatsächlich.
Nun aber zum Punkt der mir wichtig ist: Da ich oft mit Wut schreibe, geht viel Geschirr zu Bruch. Aber ich kenne Frauen wie Farbige, die ich respektiere. Wenn ich z.B. hier schreibe, dass Farbenblindheit die höchste Form des Antirassismus präsentiert, dann geht aus dem Kontext hervor, dass ich Rassismus ablehne. Oder wenn ich meine Traumfrau beschreibe – die eine starke Frau ist, wobei Femischisten Stärke mit Gewalt verwechseln. Dieser Absatz muss dem Drang, zu widerrufen, geschuldet sein, laut zu sagen: Frauen und Farbige sind in Ordnung
(wenn sie einen nicht gerade anpissen).
Nützen tut es natürlich nichts.
*Die Erfahrung zeigt, dass die Umsetzung solcher Ankündigungen schon mal ein Jahr dauert.
Wenn von einem „Mann“ die Rede ist, ist es ein Migrant. Wenn von einem „Deutschen“ die Rede ist, ist es ein Migrant mit deutschem Pass. Wenn es wirklich ein weißer Biodeutscher ist, wird der Vorname genannt. Oder ein verpixeltes Foto gezeigt, auf dem die Hautfarbe erkennbar ist.
Matze:
Und wenn die Opfer Jungen sind, wird von Kindern gesprochen. Bei Männern von Menschen. Frauen und Mädchen werden extra erwähnt, wenn sie auch Opfer wurden.
Man nehme obige Feministen. Da Männer eine Bedrohung für Frauen sind, könnte man die Forderung aufstellen, dass sie die Straßenseite zu wechseln haben, wenn ihnen eine Frau entgegenkommt (1), um so zu signalisieren: „Ich bin keine Bedrohung“.
Als Männerrechtler haut es bei mir natürlich alle Sicherungen raus, wenn man mit solchen Forderungen (1) an mich herantritt, denn das ist einfach nur männerfeindlicher Sexismus. Wirklich? Im öffentlichen Bereich gehen die meisten Gewaltdelikte von Männer aus, also könnte man doch den ständig bedrohten Frauen entgegenkommen, und meinetwegen diese Forderung erfüllen. Könnte man.
Um zu prüfen, ob diese Forderung ihre Berechtigung hat, kann man die rassistische Analogie bilden. Denn so wie ein Mann eine höhere Gefahr darstellt, so geht von einem Migranten noch mal eine deutlich größere Gefahr aus – auch für Männer, also könnte man an Migranten die Forderung stellen, die Straßenseite zu wechseln (2). Denn dass sich Frauen zunehmend bedroht fühlen, in der Öffentlichkeit, das war nicht immer so, als die meisten Fremden, die einem entgegenkamen, noch weiße Biodeutsche waren – aber das stört Feministen nicht im geringsten, auch Feministinnen. Bei ausländischen Tätern sehen sie darüber hinweg bei Verbrechen, für die sie weiße Männer hassen, ein Umstand, der mich bis heute rätseln lässt, der Umstand, dass benevolenter Rassismus benevolenten Sexismus sticht, dass keiner der Pseudolinken um die Sicherheit der Frauen besorgt ist, wenn die Täter Nichtdeutsche sind. Damit steht wohl einwandfrei fest: Pseudolinke würden diese Aufforderung (2) als Rassismus nicht nur von sich weisen, sondern geradezu geißeln.
Und was die Migranten selbst angeht: So erklärte mal ein Schwarzer, dass viele Schwarze hierzulande mit künstlich hoher, weicher Stimme sprechen würden, damit man sich nicht von ihnen bedroht fühlt. Das war für ihn aber kein Akt freundlichem Entgegenkommen gegenüber Weiße sondern die Folge strukturellen Rassismus‘. Er würde (2) also genauso zurückweisen.
Sollte dieser Herr die Straßenseite wechseln? Und würde er es tun?
Racial-Profiling ist bekanntlich böse und rassistisch. Nur weil ein Polizeibeamter die Erfahrung sammelt, dass in seinem Bezirk Drogenhandel besonders von Farbigen verbrochen wird, darf er nicht gezielt Farbige kontrollieren. In Berlin gilt dazu jetzt eine Beweislastumkehr. Wenn ein Farbiger sagt – und das tut jeder von ihnen – das wäre Rassismus, muss der Polizeibeamte beweisen, dass er nicht aus rassistischer Motivation heraus diesen Farbigen kontrolliert hat – wie auch immer das gehen soll. Soweit so gut. Nur was ist mit Gender-Profiling? Denn Männer werden eher kontrolliert als Frauen aus der Erfahrung heraus, dass sie krimineller sind als Zugehörige des weiblichen Geschlechts. Das Argument, dass der weiße Mann an der Macht wäre, der Migrant aber nicht, sticht auch nicht. Denn unabhängig davon geht von letzterem immer noch eine größere Bedrohung aus, und allein das zählt bei der Erwägung, ob (2) berechtigt ist oder nicht. Aber: Keiner hat ein Problem mit Gender-Profiling, aber alle mit Racial-Profiling – aus der Perspektive wird (2) also auch zurückgewiesen: Man darf Farbige keinem Profil zuordnen, woraus Forderung (2) resultieren würde.
Also wird (2) zurückgewiesen, und das heißt: Wenn man dieselben Maßstäbe auf Männer wie Farbige anlegt, man also kein Sexist ist, müsste damit auch (1) abgelehnt werden.
Was aber, wenn obige Feministen Forderung (1) an alle Männer stellen, also auch farbigen? Dann ließe sich dies Forderung aufstellen, ohne sich des Rassismus‘ schuldig zu machen. Aber hat der Farbig dann auch die Straßenseite zu wechseln, wenn ihm ein Biodeutscher entgegenkommt, da er nun mal eine Gefahr ist, was ja der Grund ist für (1)? Werden Farbige als Gefahr wahrgenommen, weil sie eine Gefahr sind?
Ich werde mich demnächst der Frage widmen, ob ich ein Rassist bin. Vermutlich ja, denn Farbige sind mir unsympathisch… geworden. Mit Betonung auf „geworden“, denn das ist erst der Fall, seitdem mir Rassisten ständig ans Bein pinkeln, ich hätte mich für meine Hautfarbe zu schämen. Ich bin schon vom Feminismus abgefallen, weil ich mich für mein Geschlecht schämen sollte…
[Nachtrag] Es bleibt übrigens nicht beim freundlichen Entgegenkommen mancher freundlich-toxischer Männer. Aus dem Gedächtnis: Eine Joggerin bekam eine hysterischen Anfall, weil ihr ein entgegenkommender Mann nicht auswich, sie meinte, das wäre ihr gutes Recht, der Anspruch auf einen geschützten Raum auch in der Öffentlichkeit. Das ist ein weit verbreiteter Trick: Erst freiwillig, dann Pflicht. Erst kniest Du freiwillig vor Schwarzen, dann wird es Pflicht. Erst zahlst Du freiwillig mit Karte, dann wird es Pflicht, weil es kein Bargeld mehr gibt. Erst lässt Du dich freiwillig impfen, dann wird es Pflicht…
Ich weiß nicht, ob es stimmt, aber die Polizei scheint dazu zu tendieren, Dunkelhäutige eher zu kontrollieren als Hellhäutige. Das geschieht aus der Erfahrung heraus, dass Dunkelhäutige eher in kriminelle Delikte verstrickt sind als Hellhäutige, zum Beispiel im Drogenhandel. Dass die Polizei also Farbige eher kontrolliert als Weiße, nennt sich Racial-Profiling und wird als Auswuchs übelsten Rassismus‘ gesehen – es gebe keinen Grund, warum ein Schwarzer eher verdächtig wäre als ein Weißer.
In einem anderen Bereich passiert aber genau dasselbe, ohne dass das verurteilt wird: Nicht bekannt als Gender-Profiling. Männer werden eher angehalten und kontrolliert als Frauen. Das hat aber keinen Aufschrei zur Folge, das wird einfach so hingenommen.
Hier wird also wieder mal nach zweierlei Maß gemessen, hier pfui dort egal. Aber wer das eine anprangert, der muss dies auch beim anderen tun – oder zu beidem schweigen.
Ein Youtubeblogger spricht davon, dass eine Frau, die mit 100 Männern geschlafen hat, eine Schlampe wäre. Das sei halt so, und das habe auch nichts mit Ekel zu tun oder so.
Das Problem ist aber, dass Schlampe ein negativ besetzter Begriff ist. Ähnlich wie Nigger. Die lassen sich nicht neutral gebrauchen, sie transportieren die Abwertung der so bezeichneten bereits mit. Wenn man also solche Frauen, die einfach gerne Sex haben und nichts als Gegenleistung verlangen (z.B. lebenslange Alimentierung), nicht abwerten will, sollte man von promiskuitiven Frauen und nicht von Schlampen sprechen.
Eines der Lieblingswörter der Feministen ist „männerdominiert“. Und da hängt ein ganzer Rattenschwanz von Implikationen dran, vor allem: Es ist schlecht.
Männerdominiert heißt: Diese Männer sind sexistisch und Frauen haben es ja soo schwer (halbe Runde Mitleid: „Oh.“), werden ständig belästigt, was weiß ich.
Ich habe männerdominierte Räume erlebt, und den drei Frauen dort ging es gut. Sie wurden gemocht und respektiert, eigentlich bevorzugt, es gab keine Probleme.
Aber zurück zur feministischen Auslegung: Männerdominiert heißt schlecht. Warum? Weil Männer als Gruppe was schlechtes sind. Und weil der einzelne Mann was schlechtes ist.
Wenn man sich aber die Welt so anschaut, die auf Männerdominanz zurückgeht: Ein Hoch auf die alten weisen Männer!
Umgekehrt gilt, dass laut Zeitgeist die Präsenz von Frauen was gutes wäre, aber: Der politische, mediale und wissenschaftliche Raum ist zwar noch nicht vollständig frauendominiert, dennoch geht alles zum Teufel.
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Hinweis in eigener Sache: Bin die kommende Woche anderweitig beschäftigt. Es werden weiterhin (kleinere) Artikel erscheinen und ich lese auch die Kommentare, werde aber nicht reagieren. Wünscht mir Glück!
Für die Polizei und die Presse gilt, dass sie nicht die Herkunft der Täter bei Gewaltdelikten nennen sollen. Also wenn es sich um Migranten handelt. Wenn hingegen Männer die Täter sind, dann wird jeder Fall aufgelistet im Qualitätsmedium. Das passiert nicht, wenn Kinder oder Männer die Opfer sind. Aber das geht schon in Ordnung: Antipathien und Hass gegen das Geschlecht zu schüren, welches sich am häufigsten umbring, die krasse Mehrheit der Obdachlosen stellt oder ihre Kinder verliert, hat keine Konsequenzen. Die Hetze gegen Männer resultiert nicht in strukturelle Gewalt gegen Männer, die sie Jahre eher abkratzen lässt.